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(aktual. am 4. April 2025)

Nächste "Instant Ink" Preisrunde: Außer in Deutschland wird das HP-Tintenabo weltweit teurer

von Ronny Budzinske

Das populäre und oftmals durchaus lohnenswerte Tintenabo "Instant Ink" wird erneut teurer - nahezu weltweit. Bei der kommenden Preisrunde, die am 15. April eingeleitet wird, ist "vorerst" lediglich Deutschland ausgenommen - die Gründe sind unklar. In der Schweiz schnellen die Tarife um bis zu 16 Prozent hoch - für Neu- und Bestandskunden.

Zuerst hat es Ende März der schweizerische Detailhändler "Digitec Galaxus" gemeldet: Das beliebte Tintenabo "Instant Ink", welches für eine Vielzahl von HP-Tintendruckern buchbar ist, wird in unserem beschaulichen Nachbarland mit Wirkung zu Mitte April 2025 teurer.


Die Meldung kommt auf den ersten Blick etwas überraschend. Seit der Einführung des Tintenabos im Jahr 2015 hielt man jahrelang an stabilen Preisen fest. Die erste Erhöhung kam nach gut fünf Jahren im Oktober 2020 für die "großen Pakete" und dann Anfang 2022 für die kleineren Tarife bis zu 100 Seiten monatlich. Eine zweite durchgehende Preiserhöhung gab es dann erst wieder Ende 2023.

Preiserhöhung ab 15. April 2025 (zunächst nicht für deutsche Kunden)

Nun ist es für HP (gerade 15 Monate später) wieder an der Zeit. Galten die bisherigen Preiserhöhungen weltweit, so nimmt Deutschland in der "April 2025"-Runde nicht teil. Auf Anfrage hat uns HP bestätigt, dass sowohl die monatlichen Gebühren als auch die Kosten für zusätzliche Seiten für Neu- und auch Bestandskunden mit Stichtag des 15. April in allen anderen Ländern koordiniert teurer werden.

Warum Deutschland ausgenommen ist, bleibt unklar. Es ist wohl davon auszugehen, dass es uns nicht bekannte gesetzliche Hürden gibt. Von einem besonderen Grad der Gutmütigkeit gegenüber deutschen Kunden ist vermutlich nicht auszugehen. Das kleine Wort "vorerst" deutet auch darauf hin, dass die Entscheidung nicht für die Ewigkeit gilt. Im deutschsprachigen Raum nimmt zunächst auch Österreich an der Preisanpassung teil.

Da man in den Weiten des Internets derzeit so gut wie keine Rückmeldungen von bestehenden Abonnenten findet, gelten die neuen Konditionen vermutlich erst ab dem darauf folgenden Abrechnungsmonat.

Am 15. April 2025 erhöht HP die Preise für Instant Ink-Tarife für Tinte, zusätzliche Seitenkontingente und Toner sowohl für Neu- wie auch für Bestandskunden. In Deutschland werden die bisherigen Preise für alle Neu- und Bestandskunden vorerst beibehalten.HP zu neuen "Instant Ink"-Tarifkosten

Eine Kündigung ist übrigens immer problemlos und passgenau vor einer jeden Preiserhöhung möglich. In dem Fall brauchen Druckerbesitzer dann zwingend neue Kauf-Patronen, die auch wieder hohe Kosten verursachen und nicht selten Tinte mit wenig Ausdauer bieten.

Unklar ist, wie hoch die neuen Gebühren im Euroraum ausfallen werden. Auf Reddit behauptet ein Abo-Kunde , dass sein 50-Seiten-Tarif von 4,99 Euro (wie aktuell in Deutschland) demnächst auf 5,49 Euro angehoben werden soll. Diese Einzelmeldungen konnten wir bislang aber noch nicht bestätigen.

Neue Gebühren am Beispiel der Schweiz

Konkrete Informationen liegen uns dazu zunächst nur für die Schweiz vor. Dort ist das Preisniveau aber generell höher als in den meisten anderen Ländern Westeuropas. Die neuen (und alten) Tarife haben wir in einer Tabelle am Beispiel der Schweiz weiter unten gegenübergestellt. Zum Vergleich sind auch die Tarife für Brother-Drucker mit "EcoPro" und Canon-Geräte mit dem "Pixma Print Plan" dargestellt. Epson bietet sein "ReadyPrint Flex" in der Schweiz derzeit gar nicht an.

Zu beachten ist, dass die Preise der vier Anbieter in Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern bislang sehr viel näher beieinander sind, als in der Schweiz.

Auffallend ist, dass dort die wohl am meisten genutzten Einstiegs-Tarife für 10 bzw. 50 Inklusivseiten absolut nur recht leicht um jeweils 25 Rappen auf CHF 2,50 bzw. CHF 6,50 angehoben werden. Üppiger fällt die Preiserhöhung im 500-Seiten-Paket aus, welches um vier Franken auf dann CHF 28,50 gehoben wird. Zur Einordnung: Der japanische Mitbewerber Brother verlangt für einen kompatiblen Drucker im 500er-Paket lediglich CHF 17,95 pro Monat für die Tintenlieferung.

Eine Preiserhöhung steht bei Brother auf Nachfrage derzeit nicht im Raum. Die gleiche Ansage haben wir von Canon erhalten. Epson hat sein "ReadyPrint Flex"-Abo erst zu Ende 2024 für Neukunden und Tarifwechsler deutlich angehoben.

Die neuen Schweizer-Preise für zusätzliche Seiten bei HP liegen uns noch nicht vor. Je nach Seitenpaket bekommt man bislang 10 oder 15 Seiten je Franken für Druckseiten, die über das Inklusiv-Volumen hinausgehen. Gesetzt den Fall, dass man zuvor nichts angespart hat.

Eine Erhöhung soll es zudem auch für Kunden mit einem bestehenden Tonerabo geben. "Instant Ink" für Laserdrucker wurde 2021 eingeführt und für Neukunden dann im Laufe des Jahres 2024 still beerdigt.

Paketpreise Tintenabodienste am Beispiel der Schweiz - ab 15. April 2025
bild

HP
"Instant Ink"

bisher

bild

HP
"Instant Ink"

ab 15. April 2025

bild

Brother
"EcoPro"

zum Vergleich

bild

Canon
"PIXMA Print Plan"

zum Vergleich

10 Seiten2,25 CHF2,50 CHF
▲11%
30 Seiten3,50 CHF
50 Seiten6,25 CHF6,50 CHF
▲4%
3,95 CHF
60 Seiten5,95 CHF
100 Seiten8,25 CHF9,50 CHF
▲15%
5,95 CHF6,95 CHF
200 Seiten11,95 CHF
300 Seiten16,50 CHF18,50 CHF
▲12%
11,95 CHF
500 Seiten24,50 CHF28,50 CHF
▲16%
17,95 CHF
700 Seiten32,50 CHF37,50 CHF
▲15%
1.500 Seiten63,95 CHF72,50 CHF
▲13%
Copyright Druckerchannel.de

Noch immer lohnenswert für Wenigdrucker

Das grundlegende Fazit aus unserem aktuellen Tintenabo-Vergleichstest gilt wohl auch noch nach der Preisanpassung in der Schweiz und wohl auch für die österreichischen Europreise. Für Wenigdrucker sind solche Abos in der Regel sehr empfehlenswert und verursachen in einem Jahr zumeist niedrigere Folgekosten als ein Satz Tinte, der oft nur wenige Hundert Seiten reicht.

Für das HP-Angebot gilt zudem, dass die Konditionen besonders fair und transparent gestaltet sind. Wenn man beispielsweise in einem Monat weniger druckt, kann man das ungenutzte Seitenkontingent zeitlich unbegrenzt ansparen - bis zur dreifachen Anzahl des Monatskontingents. Konkurrierende Angebote sind hier zumeist deutlich restriktiver.

Tintenabos im Vergleich


Tintentankdrucker für Vieldrucker oftmals günstiger

Spätestens jetzt sollte man sich als viel druckender Abo-Kunde durchaus die Frage stellen, ob das Angebot überhaupt noch lohnenswert ist. Mittlerweile bieten sowohl Epson in der Ecotank ET-5000er-Serie als auch Canon mit den "Maxify GX"-Modellen leistungsfähige Büro-Tintendrucker, die trotz hoher Einstandspreise mittelfristig niedrigere Gesamtkosten ermöglichen.

Auch HP hat seit einiger Zeit ordentliche Tintentankdrucker der Serie "Smart Tank" im Sortiment. Diese sind mit eher langsamen Druckwerken und Dyetinte jedoch derzeit von der Ausrichtung her vorwiegend für Privatanwender geeignet. Eine "gute" Druckqualität bieten diese recht preisgünstigen HP-Tintentanker jedoch in jedem Fall.

Alle Tintentankdrucker im Vergleich

Warum die erneute Anpassung?

Bleibt die Frage, warum HP die Gebühren bereits nach 15 Monaten erneut anhebt. Vielleicht kann man das als eine Art Normalisierung ansehen. Es ist in der Branche generell nicht unüblich, dass die Preise von Drucker-Verbrauchsmaterialien in mehr oder weniger genau diesem Takt "angepasst" werden. Dazu kommt sicherlich auch die aktuell nicht ganz einfache Lage mit hoher Inflation und einer sinkenden Nachfrage bei Druckern - insbesondere bei HP.

Während sich insbesondere der (nach ausgelieferten Stückzahlen noch immer klare) Drucker-Weltmarktführer bereits seit Jahren auf einer stetigen Abwärtsfahrt befindet, sah es bis vor kurzem mit Abo-Neuabschlüssen richtig gut aus. Die letzte Schlagzahl hat HP auf seiner Hausmesse "Image" im Oktober 2023 präsentiert: Es gibt 13 Millionen Abonnenten. Im März 2022 waren es noch 11 Millionen - ein beachtliches Wachstum. Zahlen, von denen Brother, Canon und Epson mit ihren Abos nur träumen können - auch wenn sich keiner aus der Deckung begeben möchte und Zahlen nennt.

Interessant ist nun aber, dass HP auch im Frühjahr 2025 mit der gleichen Zahl kommuniziert - die Zeiten der Rekorde sind offenbar beim Drucker-Primus vorbei. Zuletzt hatte der spanischstämmige HP-Chef Enrique Lores in einem Investoren-Gespräch noch immer von eben genau diesen 13 Millionen Abo-Kunden gesprochen.

Auch wenn die installierte Basis von HP-Tintendruckern ohne "Instant Ink" genug Potenzial für Zuwächse bieten dürfte, sprechen die sinkenden Drucker-Auslieferungen eher dagegen. Nach IDC-Zahlen dürfte HP 2024 weltweit kaum mehr als 28 Millionen Drucker ausgeliefert haben. Geht man mindestens fünf Jahre zurück, waren es oftmals mehr als 40 Millionen. Und das, obwohl man 2017 Samsung als ehemalig recht großen Mitspieler übernommen hat. Epson und Brother zeigen sich dagegen recht stabil, Canon hat ebenfalls etwas Federn gelassen.

Zölle könnten Gewinne auffressen

Nicht ganz undramatisch dürften sich für HP aber auch die am 2. April von der Trump-Regierung angekündigten Importzölle auswirken. Im Heimatmarkt ist HP besonders stark, so werden in den USA rund 40 Prozent vom Umsatz generiert. Dazu kommt, dass die Druckersparte zwar für weniger Umsatz als das Geschäft mit Computern sorgt, aber für mehr als 60 Prozent des Gewinns verantwortlich ist. Der weit überwiegende Teil dürfte dabei auf Tintenpatronen, Tonerkartuschen sowie eben Abos und Service mit diesen Verbrauchsmaterialien entfallen.

Für HP schmerzhaft ist, dass die margenträchtigen Kartuschen so gut wie allesamt außerhalb der USA hergestellt werden. Die Tonerkartuschen für Laserjets werden zumeist von Canon in Vietnam (neuerdings 46 Prozent Zoll), in Japan (24 Prozent Zoll) oder auch in Frankreich (20 Prozent Zoll) produziert. Die preislich zumeist deutlich günstigeren Tintenpatronen kommen zu großen Teilen aus eigenen Werken in Mexiko (25 Prozent höhere Zölle) oder aus Malaysia, die nach Willen des selbsternannten Genies Trump mit sofortiger Wirkung mit 24 Prozent verzollt werden müssen.

Dass die Konzentration auf einige wenige Produktionsstätten in einer durch Krisen erschütterten Welt "ungünstig" ist, haben die Amerikaner jedoch schon längst selbst erkannt. So hat man in den letzten Jahren die Lieferketten diversifiziert und kann schneller umsteuern. Hierbei ist Resilienz das Stichwort.

Zu bedenken ist auf jeden Fall, dass die kürzlich festgelegten Zollsätze in dieser Höhe wohl alles andere als fix sind. Das gilt erst recht dann, wenn Trump diese selbst als "nicht verhandelbar" deklariert hat.

Zwar gelten die Zölle nicht für Kunden in Europa oder anderen Regionen der Welt, aber alleine die US-Kunden werden den zu erwartenden Gewinneinbruch kaum ausgleichen können. Da die wenigsten Produkte von HP in den USA produziert werden, werden auch Gegenzölle seitens der EU hierzulande keine direkten Auswirkungen auf die Verkaufspreise haben. Es ist auch nicht davon auszugehen, dass HP relevante Mengen von Drucker-Verbrauchsmaterialien (erst recht kurzfristig) in den USA selbst produziert.

Der gesamte Druckermarkt ist unter Druck

Es ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass sich die Wettbewerber die nun kommende Preiserhöhung herbeigesehnt haben, um in der Folge endlich selbst nachziehen zu können. Im Gegensatz zu "Instant Ink" von HP dürften deren Angebote derzeit kaum rentabel sein. Wie bereits weiter oben angesprochen hat sich unter den Verfolgern bislang lediglich Epson Ende 2024 zu einer Preiserhöhung durchringen können. Auch das wird den Japanern aber wohl eher nicht dazu verholfen haben, mit "ReadyPrint Flex" solide Gewinne einzufahren.

Ohnehin dürften fast alle global agierenden Unternehmen, und damit auch alle relevanten Druckerhersteller, durch Zölle und deren Gegenmaßnahmen betroffen sein. Für eine Branche, die ohnehin schon als angezählt gilt, sind die derzeitigen Ankündigungen der US-Regierung mit Sicherheit "nicht hilfreich".

04.04.25 14:36 (letzte Änderung)

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