OKI 2026: Rascher Ausbau des Druckerportfolios geplant
Der Druckermarkt ist hart umkämpft. Eine Konsolidierung ist offensichtlich nötig und findet bereits seit Jahren statt. So übernahm HP die Druckersparte von Samsung und zuletzt schluckte Xerox Lexmark. Noch immer sind aber viele kleinere, vor allem japanische, Unternehmen am Markt vertreten, die Kandidaten für Übernahmefantasien sein könnten.
Ziemlich still war es lange Zeit um Oki: einen schon immer eher kleinen Spieler am Markt, mit einem recht stark ausgebauten Angebot an A3-Farbgeräten, die die eigens entwickelte LED-Technologie verwenden. Der "Abstieg" zeigte sich aber spätestens vor rund fünf Jahren mit einem vollständigen Rückzug aus dem US-Markt und dann im Sommer 2021 mit der Ankündigung, sich auch in den meisten anderen Regionen aus dem hart umkämpften Geschäft mit Bürodruckern zu verabschieden.
Seitdem hat man sich auf hochpreisige Geräte für die Produktion, Verpackung, Marketingunterlagen und Ähnliches spezialisiert. Einige wenige einfache Drucker verblieben jedoch weiter im Portfolio. So auch der ziemlich kompakte Farb-LED-Drucker C650dn.
Oki und Ricoh und ETRIA
Die nächste Zuckung gab es dann im Frühjahr 2022 mit der Ankündigung, dass man mit dem ebenfalls japanischen Konkurrenten Ricoh bei der Entwicklung von A3-Druckwerken kooperiert. Was daraus geworden ist, darüber gelangen jedoch später nicht wirklich viele Details an die Öffentlichkeit.
Aufregend wurde es dann Anfang 2025 mit dem Entschluss, dass Oki seine Druckersparte an das durch Ricoh angeführte und auch von Toshiba Tec getragene Joint-Venture "ETRIA" abgibt und sich dann an diesem beteiligt. Die Transaktion wurde mit Wirkung zu Anfang Oktober 2025 abgeschlossen.
Genauer gesagt geht es ausschließlich um die Entwicklung und Produktion von Druckern. Der Vertrieb soll weiterhin von Ricoh, Toshiba Tec und eben Oki unter den eigenen Markennamen unabhängig voneinander erfolgen.
Die Integration von OKI in ETRIA, ein Joint Venture mit Ricoh und Toshiba Tec, tritt in diesem Monat (Oktober 2025) in Kraft. Diese Partnerschaft wird unser Portfolio an Bürodruckern und MFPs deutlich stärken (OKI tritt ETRIA bei: Stärkung der MFP-Entwicklung und -Herstellung). Durch ETRIA profitiert OKI von einer verbesserten Engine-Entwicklung, einer kosteneffizienten Produktion und neuen Geschäftsmöglichkeiten in großem Maßstab. Diese Ausrichtung wird die Wettbewerbsfähigkeit von OKI weiter stärken und gleichzeitig unseren einzigartigen Markenwert und unser Kundenerlebnis bewahren.Oki Europa auf Anfrage von Druckerchannel
Die einzelnen Unternehmen haben somit die Möglichkeit, sich aus der technologischen bandbreite aller drei erfahrenen Druckerhersteller zu bedienen. Die Synergieeffekte dürften für alle drei enorm sein. Insbesondere Ricoh dürfte durch die LED-Technologie profitieren, die von Oki eingebracht wurde.
Oki hält übrigens gerade mal 5,01 Prozent am Gemeinschaftsunternehmen, sodass es zumindest nicht als unwahrscheinlich angesehen werden kann, dass Ricoh seinen Anteil vergrößern wird. Das ebenfalls nicht gerade riesige Unternehmen Toshiba Tec hält immerhin 14,25 Prozent an ETRIA. Auch hier ist es vorstellbar, dass sich der Mehrheitseigner (Toshiba) von seiner Druckersparte trennen könnte.
Erste neue S/W-Geräte
Mit den S/W-Druckern Oki B433dn und B513dn folgten dann die ersten neuen Geräte, die zwar noch weitgehend auf den eigenen Vorgängern basieren, aber dennoch weiterentwickelt wurden. In dieser Preisklasse ist die Verarbeitung von 256 g/m² schweren Medien aus allen Kassetten einmalig. Seinesgleichen sucht die Modellerie auch beim integrierten Bannerdruck und der zusätzlich aufklappbaren Face-Up-Papierablage.
Vorstellung: Oki B513dn und B433dn
Oki C651dn
Auf Anfrage gewährte uns Oki nun auch einen Ausblick auf weitere Entwicklungen. So soll demnächst der Nachfolger des kompakten Oki C650dn unter dem Namen C651dn auf den Markt kommen. Bei diesem handelt es sich jedoch auch eher um eine Evolution aus dem bereits Vorhandenen.
Verbessert wurden beim C651dn die Standards bei den Themen Datensicherheit und Energieverbrauch. Das bislang nur emulierte Postscript weicht einer vollständigen Unterstützung von Adobe.
In Japan wurde das Gerät bereits in einer WLAN-Version vorgestellt, die hier so wohl nicht kommen wird. Oki setzt für gewöhnlich auf nachrüstbare Module für drahtlose Netzwerke.
Weitere Modelle ab Frühjahr 2026
Das Druckerportfolio soll zum Ende des auslaufenden Geschäftsjahres (bis März 2026) oder kurz darauf nochmals erweitert werden. Mit welchen Geräten genau, das wollte man uns jedoch noch nicht verraten.
In Japan hat Oki bereits weitere A3-S/W-Drucker der Klasse um 45 ipm vorgestellt. Die Geräte der Serien B843 und B333 hatten im Land der aufgehenden Sonne jedoch auch direkte Vorgänger. Im Rest der Welt war bereits nach dem 2011 eingeführten B840 Schluss. Fast schon "traditionell" ist das Angebot an A3-Geräten in Japan deutlich präsenter. Möglich, dass man sich in Europa also auch auf andere Kategorien konzentrieren wird.
Es bleibt spannend.