Oki: Schluss mit Bürodruckern
Wie das IT-Fachhandelsmagazin "Channelpartner" bereits Anfang des Monats berichtete, plant der japanische Druckerhersteller "Oki" nicht weiter mit seinem Geschäft von Bürodruckern.
Bereits vor gutem einem Jahr hat Oki den vollständigen Rückzug vom nordamerikanischen Markt angekündigt. Dem "Deputy Managing Director EMEA" bei Oki, Marzio Gobbato, zufolge hat man diesen Schritt in Europa oder auch Asien nicht vor.
Das Aus betrifft nunmehr "lediglich" das Geschäft mit Bürodruckern und MPS-Verträgen für hochvolumige Druckaufkommen. Die Absatzzahlen haben sich für den vergleichsweise kleinen Hersteller schon seit längerer Zeit eher negativ entwickelt. Überhaupt ist eine Konsolidierung auf dem Markt zu betrachten, so hatte sich erst in 2017 HP die Druckersparte von Samsung geschnappt. Dadurch ist ein Gigant mit quasi Vollsortiment enstanden.
Auf Anfrage von Druckerchannel teilte Oki mit: Die langfristigen Branchentrends zeigen einen Rückgang des Bürodruckmarktes, der durch die Pandemie und die Abnahme der Büroarbeit weiter beeinträchtigt wurde. Infolgedessen haben wir, wie viele Unternehmen weltweit und insbesondere im IT-Sektor, Schritte unternommen, um das OKI-Geschäft neu auszurichten, indem wir unser Modell angepasst haben, was eine Abkehr vom traditionellen Bürodruckmodell beinhaltet.
Komplett entfallen A4-Multifunktionsmodelle in S/W und Farbe. Erhalten bleiben lediglich die kleineren S/W-Modelle B412dn, B432dn und B512dn sowie der neue Farbdrucker C650dn. Der Großteil der A3-Systeme sowie die meisten Nadeldrucker bleiben erhalten.
Abgewickelt wird zudem das Geschäft mit Klickpreisen (MPS). Laufende Verträge werden jedoch weiterhin bedient.
Überhaupt ist die Entwicklung nicht komplett überraschend. Oki hat sich zuletzt nach und nach auf vertikale Märkte konzentriert. Durch den Einsatz von LED-Zeilen statt Laser lassen sich recht kompakte Geräte erzielen. Besonders stark ist Oki traditionell auch im A3-Farbdrucker-Segment. Eine Besonderheit von Oki ist auch die Möglichkeit lange Banner zu bedrucken.
Zukünftig sieht man sich eher als Anbieter für den Einzelhandel, Agenturen, dem produzierenden Gewerbe oder auch Hotels. Dafür konzipiert ist auch der erst kürzlich vorgestellte Farb-LED-Drucker C650dn. Im Frühjahr hat Oki zudem Pakete mit Druckern und Druckvorlagen vorgestellt. Für kreative Aufgaben haben die Japaner auch Modelle mit Weißtoner im Sortiment.
Oki dazu: Unser Fokus liegt nun auf der Unterstützung spezifischer, vertikaler Unternehmen, z. B. Hersteller/Einzelhändler, Einzelhändler, HoReCa, Bildung, Gesundheitswesen, professionelle Dienstleistungen, Fertigung und Lager & Logistik. (...) Darüber hinaus ist der grafische Sektor, zu dem auch der Print-for-Pay-Markt gehört, ein Bereich, in dem wir bereits gut etabliert sind, unterstützt durch unsere einzigartigen digitalen Produktionsdrucker, die es sowohl dem Unternehmenssektor als auch den Hersteller-Einzelhändlern ermöglichen, ihre Dienstleistungen in lukrative Bereiche wie die Produktion von Kleinauflagen zu diversifizieren und die Anforderungen an Personalisierung und Verpackung zu unterstützen.
Die Verfügbarkeit von Tonern und anderen Verbrauchsmaterialien bleibt im üblichen Rahmen gesichert. Ähnliches gilt für Reparaturen außerhalb der Garantie oder beim Tausch von Ersatz- und Verschleißteilen.
Aktualisiert am 26.7.2021, 14:45 Uhr
Der Artikel wurde um eine Stellungnahme von Oki erweitert. Welche Drucker entfallen, wurde zudem ergänzt.