HP Instant Ink für Laser: Toner-Lieferdienst mit Seitenkontingenten
Bereits im Jahr 2015 hat der Druckerweltmarktführer HP sein Tintenabo "Instant Ink" vorgestellt. Die Besonderheit ist, dass man nicht mehr für verbrauchte Tinte bezahlt, sondern auszuschließlich für die Anzahl der gedruckten Seiten. Egal ob dies nur Textzeilen oder vollflächige Fotos sind. Es gibt feste Seitenpakete, die man monatlich wechseln oder auch kündigen kann.
Das Kundenwachstum ist rasant. Waren es Anfang 2020 noch fünf Millionen, so melden die Amerikaner nun neun Millionen (zumeist zahlender) Kunden.
Nun zündet man die nächste Stufe und nimmt auch S/W-Laserdrucker ins Programm mit auf. Am etablierten Namen ("Instant Ink" = "Tinte sofort") hält man dagegen fest. Auch wenn Tonerkartuschen statt Tintenpatronen geliefert werden.
Ab 2 Euro monatlich für bis zu 600 Seiten im Jahr
Die Tarifstruktur ist generell recht übersichtlich und fair gestaltet. Gegenüber den Tintendruckern gibt es jedoch andere Stufen und etwas andere Konditionen. Wer für sich selbst beide Technologien mischt kann somit etwas verwirrt werden.
Das kleinste Paket geht mit monatlich bis zu 50 zu druckenden Seiten für rund zwei Euro los - das entspricht dann bei idealer Ausnutzung ziemlich genau vier Cent für jede gedruckte Seite. Wird mal weniger gedruckt, können insgesamt bis zu 100 Seiten (zwei Monate) angespart und dann im Folgemonat aufgebraucht werden. Wird mehr gedruckt, so wird ein Euro für jede angefangenen zehn Seiten fällig. Davon ungenutze Seiten werden ebenso übertragen.
Weitere Pakete gibt es für 100 Seiten (4 Euro), 400 Seiten (14 Euro), 800 Seiten (20 Euro) oder 1.500 Seiten für dann 26 Euro. Die derzeitige Geräteauswahl (siehe weiter unten) impliziert jedoch eher kein besonders großes Druckvolumen der Benutzer. Aus Sicht von Druckerchannel fehlt es den Druckern da doch etwas an Leistungsfähigkeit.
Bei einem (als nicht wirklich niedrig anzusehenden) Druckaufkommen von monatlich 100 Seiten bleibt es zudem beim "idealen" Seitenpreis von vier Cent. Das geht zwar in Ordnung, wird aber auch von vielen günstigen S/W-Lasern in der Klasse mit XL-Kartuschen unterboten. Wenn man tatsächlich sogar nur auf 80 oder 90 Seiten kommt, dann erhöht dies entsprechend den gezahlten Preis je Seite.
Im Gegensatz zu einem Farbdrucker kann man sich bei einem S/W-Laser zudem auch in der Praxis auf die Normreichweiten der Hersteller verlassen. Beim Druck von "normalen" Dokumenten erreicht man die angegegebe Reichweite fast immer. Nicht nur, weil keine Reinigungsvorgänge anfallen, sondern auch, weil der vollflächige Druck in dieser Gerätekategorie kein normaler Anwendungsfall sein dürfte. Sporadische Drucke mit hoher Deckung mitteln sich dann im Durchschnitt wieder aus.
HP liefert ausschließlich die All-In-One-Tonereinheiten mit ingegrierter Bildtrommel. Weiteres Verbrauchsmaterial gibt es für die ausgewählten Modelle nicht.
"Instant Ink" - Abos für Tinten- und Laserdrucker von HP | ||||
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Laser Monatspreis / Idealer Seitenpreis | Aufpreis für weitere Seiten (monatlicher Übertrag) | Tinte Monatspreis / Idealer Seitenpreis | Aufpreis für weitere Seiten (monatlicher Übertrag) | |
15 Seiten (nur Tinte) | — | — | 0,99 € (6,6 Ct je Seite) | 1 €/ 10 Seiten 45 Seiten |
50 Seiten | 1,99 € (4,0 Ct je Seite) | 1 €/ 10 Seiten 100 Seiten | 2,99 € (6,0 Ct je Seite) | 1 €/ 10 Seiten 150 Seiten |
100 Seiten | 3,99 € (4,0 Ct je Seite) | 1 €/ 10 Seiten 200 Seiten | 3,99 € (5,0 Ct je Seite) | 1 €/ 10 Seiten 300 Seiten |
300 Seiten (nur Tinte) | — | — | 11,99 € (4,0 Ct je Seite) | 1 €/ 10 Seiten 900 Seiten |
400 Seiten (nur Laser) | 13,99 € (3,5 Ct je Seite) | 1 €/ 15 Seiten 800 Seiten | — | — |
500 Seiten (nur Tinte) | — | — | 18,99 € (3,8 Ct. je Seite) | 1 €/ 10 Seiten 1.500 Seiten |
700 Seiten (nur Tinte) | — | — | 24,99 € (3,6 Ct. je Seite) | 1 €/ 15 Seiten 2.100 Seiten |
800 Seiten (nur Laser) | 19,99 € (2,5 Ct. je Seite) | 1 €/ 20 Seiten 1.600 Seiten | — | — |
1.500 Seiten | 25,99 € (1,7 Ct. je Seite) | 1 €/ 20 Seiten 3.000 Seiten | 49,99 € (3,3 Ct. je Seite) | 1 €/ 15 Seiten 4.500 Seiten |
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Druckerauswahl
Im Gegensatz zu "Instant Ink" für Tintendrucker, ist die Geräteauswahl bei den Laserdruckern deutlich eingeschränkter. Verwendet werden können lediglich die neu vorgestellten Modelle der M200-Serie in S/W. Für Farblaser gibt es derzeit kein Abo.
Funktional sind diese etwas oberhalb der HP Laser 107- und MFP 135-Serie angesiedelt. Immerhin gehört der Duplexdruck und eine halboffene Papierabdeckung zum Standard. ADF gibt es bei den größeren Modellen - generell jedoch nur in Simplex-Ausführung.
Funktionen für den Bürodruck, angefangen von einem "echten" Fax, der SMB-Netzwerkablage, den direkten Scan zu einer E-Mailadresse gibt es nicht. Auch von PCL 5/6 oder gar Postscript wollen die passenden Drucker nichts hören. Für einige Funktionen gibt es Ersatzlösungen über die "HP Smart App", die dann über HP-Server (Cloud) ablaufen.
S/W-Laser für "Instant Ink" | ||||
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M209dw/ M209dwe | M234dw/ M234dwe | M234sdn/ M234sdne | M234sdw/ M234sdwe | |
ja (Duplex) | ja (Duplex) | ja (Duplex) | ja (Duplex) | |
Flachbett-Scannen | — | ja | ja | ja |
ADF-Scannen | — | — | ja (Simplex) | ja (Simplex) |
Netzwerk | Ethernet & Wlan | Ethernet & Wlan | Ethernet | Ethernet & Wlan |
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HP Laserjet M209- und MFP M234-Serie
Vorstellung: HP Neverstop Laser (Alternative)
Kosten im Vergleich
Wer generell die Tonerkartuschen selbst kauft, der kann mit der XL-Kartusche (2.400 Seiten, rund 84 Euro) auf seinen Seitenpreis von 3,5 Cent kommen. Erst beim 1.500-Seiten-Paket aus dem Abo ist "Instant Ink" (theoretisch) günstiger. Fraglich ist jedoch, ob man mit einem eher einfachen und nicht besonders leistungsfähigen Drucker für längere Zeit so viel Seiten drucken wird.
Zudem bekommt man die Originalkartuschen oftmals rund ein Viertel günstiger, als die UVP des Herstellers. Damit ist man auch weniger abhängig und kann den Drucker monatelang ohne Kosten stehen lassen oder auch kurzfristig sehr viel mehr drucken.
Ohnehin gibt es auch ähnliche Drucker mit einem deutlich niedrigen Seitenpreis von HP selbst und der Konkurrenz. So druckt der etwas teurere Neverstop-Laser MFP 1202nw mit seinen Nachfüllkartuschen für rund einem Cent - berechnet nach UVP des Herstellers und mit eingerechneter Bildtrommel.
Etwas teurer aber noch immer günstiger als das Abo druckt ein Kyocera Ecosys M2040dn, der dann auch deutlich leistungsfähiger ist und sich im Büro wohler fühlt. Wer vor einem Technologiewechsel keine Scheu hat, kann auch zum Tintentankdrucker Epson Ecotank ET-M3180 greifen. Die Folgekosten sind damit extrem niedrig, dafür muss man bei der "Laserschärfe" etwas Abstriche machen.
Tonerkosten im Vergleich (Stand 27.04.2021) | ||||
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Druckerpreis | Druckseiten Abo / XL-Toner | Kosten (gerundet) | Idealer Seitenpreis | |
Toner-Abo (Monatspreis) | ||||
Instant-Ink für Monolaser 50 | je nach Modell | 50 Seiten | 2 € | 4,0 Ct. |
Instant-Ink für Monolaser 100 | je nach Modell | 100 Seiten | 4 € | 4,0 Ct. |
Instant-Ink für Monolaser 400 | je nach Modell | 400 Seiten | 14 € | 3,5 Ct. |
Instant-Ink für Monolaser 800 | je nach Modell | 800 Seiten | 20 € | 2,5 Ct. |
Instant-Ink für Monolaser 1.500 | je nach Modell | 1.500 Seiten | 26 € | 1,7 Ct. |
Bei Patronenkauf | ||||
HP Laserjet MFP M234sdwe HP+ HP Laserjet MFP M234sdw | ab 170 €*2 ab 194 €*2 | 2.400 Seiten | 84 €*1 | 3,5 Ct.*1 |
HP Neverstop (zuzüglich Bildtrommel) | ||||
HP Neverstop Laser MFP 1202nw (ohne ADF, ohne Duplexdruck) | ab 603 €*2 | 2.500 Seiten | 19 €*1 | 1,0 Ct.*1 (inkl. Bildtrommel) |
HP-Drucker mit Kartuschen | ||||
HP Laser MFP 137fwg (ohne Duplexdruck) | UVP 169 €*2 | 1.000 Seiten | 53 €*1 | 5,3 Ct.*1 |
HP Laserjet Pro MFP M148dw | UVP 155 €*2 | 2.800 Seiten | 90 €*1 | 4,2 Ct.*1 (inkl. Bildtrommel) |
HP Laserjet Pro MFP M428dw | ab 600 €*2 | 10.000 Seiten | 242 €*1 | 2,4 Ct.*1 |
Konkurrierende Drucker mit niedrigem Seitenpreis (Auswahl) | ||||
Kyocera Ecosys M2040dn (ohne Wlan) | ab 718 €*2 | 7.200 Seiten | 105 €*1 | 1,6 Ct.*1 (inkl. Bildtrommel) |
Brother MFC-L5750DW | ab 595 €*2 | 8.000 Seiten | 132 €*1 | 2,0 Ct.*1 (inkl. Bildtrommel) |
Xerox Workcentre 3335V/DNI | UVP 400 €*2 | 15.000 Seiten | 315 €*1 | 2,3 Ct.*1 (inkl. Bildtrommel) |
Epson Ecotank ET-M3180 (wischfeste Pigmenttinte) | ab 466 €*2 | 6.000 Seiten | 15 €*1 | 0,3 Ct.*1 |
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"Gratisabo" spart erst ab 120 Seiten monatlich
Im Normalfall bietet HP zwei "Instant Ink"-Probemonate (bei HP+ üppige sechs Monate) ohne weitere Kosten an. Diese gibt es jedoch nur, wenn man das Abo in den ersten sieben Tagen nach der Inbetriebnahme des Druckers abschließt.
Bei der Inanspruchnahme sollte man jedoch beachten, dass die mitgelieferten Kartuschen verwendet werden. Diese haben im Falle der neuen Laserdrucker eine Reichweite von 700 Seiten. Nur bei einem "regulären" und somit unmittelbar kostenpflichtigem Abo gibt es sofort einen neuen Satz Toner per Post. Das Abo beginnt dann auch erst, wenn man diese Kartuschen erstmalig einsetzt.
Wählt man das 100-Seiten-Abo und nutzt dieses voll aus (z.B. 6 Monate mal 100 Seiten), so beinhaltet die mit dem Drucker mitgelieferte Kartusche noch immer Toner für weitere 100 Seiten. Gespart hat man also gar nichts. Lohnenswert ist das Probeabo erst, wenn man in diesem Zeitraum mehr druckt, als es das Startermaterial hergibt und ein entsprechend großes Paket wählt. Bei den Laserdruckern wären das mindestens 400-Seiten.
Weiterdrucken nach Kündigung
Normalerweise gilt, dass die eingesetzten "Instant Ink"-Kartuschen bei einer Kündigung unbrauchbar sind und gegen eigene Kaufpatronen ersetzt werden müssen.
Diese Regelung gilt jedoch explizit nicht für die Starterkartuschen: Man kann das Abo nach der Probephase beruhigt kündigen und mit dem "eigenen" verbleibenden Toner weiterdrucken.
Einen neuen Satz Toner gibt es von HP erst dann rechtzeitig, wenn das Abo noch läuft und die eingesetzten Toner bald aufgebraucht sind.
Rechenbeispiel mit einer Seite täglich
Druckt man täglich nur eine Seite, so kommt man nach sechs Monaten auf grob 180 Seiten. Anschließend läuft das "kleinste" Abo dann für monatlich zwei Euro weiter. Nach rund zwei Jahren fallen somit insgesamt 36 Euro an Abokosten an - bei einfacher Deckung hat HP in der Zeit jedoch keinen neuen Toner verschickt.
In dem Fall ist es sinnvoll das Abo (temporär) nach der Probezeit zu kündigen oder erst dann abzuschließen, wenn der Startertoner aufgebraucht ist. Im genannten Fall sollte dies erst nach rund zwei Jahren der Fall sein.
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