HP Instant Ink: Üppige "Preisanpassung" bei den Tintentarifen
Verbrauchsmaterial für Drucker ist bei HP bereits seit langer Zeit die "Cashcow". Umso erstaunlicher ist es, dass man die Tarife für den (ursprünglich reinen) Tintenlieferdienst "Instant Ink" bislang nur einmalig angehoben hat, während es mit den Preisen für die Nachkaufkartuschen deutlich häufiger und insgesamt auch stärker nach oben ging.
Seit der Einführung 2015 bis heute ist der Kundenstamm auf über 13 Millionen Benutzer gewachsen. Für einen großen Aufschwung dürfte zuletzt auch das Angebot HP+ gesorgt haben, welches jedoch keine Voraussetzung für "Instant Ink" ist.
Deutliche Preiserhöhung nach zwei Jahren Stabilität
Die einzigen Preiserhöhungen gab es im Oktober 2020 für die "großen Pakete" und dann Anfang 2022 für die kleineren Tarife bis zu 100 Seiten monatlich. Nun, gut zwei Jahre später, kündigt der weltweit größte Druckerhersteller erneut höhere Preise an.
Für Bestellungen von Neukunden wird es ab dem 21. Januar 2024, je nach Tarif, um 10 bis 50 Prozent teurer. Der Tarif für monatlich 50 Druckseiten ohne weitere Kosten erhöht sich beispielsweise von rund vier auf dann fünf Euro - das entspricht einem Aufschlag von üppigen 25 Prozent - weit mehr als die Inflationsrate in den letzten beiden Jahren zusammen. Rechnet man sämtliche Erhöhungen seit 2015, dann fallen diese prozentual gesehen relativ moderat aus. HP begründet die neuerlichen Preisanpassung anhand der gestiegenen Kosten.
HP überprüft regelmäßig seine Preisgestaltung und nimmt Anpassungen vor, die sich an den Marktbedingungen orientieren. Dazu gehören auch gestiegene Kosten. Gleichzeitig möchten wir aber die Bedürfnisse unserer Kunden erfüllen.HP, Presseabteilung
Preise für zusätzliche Seiten bleiben unverändert
Unverändert bleiben dagegen die sonstigen Konditionen. Je nach Tarif bekommt man für je einen Euro 10 oder 15 zusätzlich nutzbare Seiten. Druckt man mal weniger als der Tarif hergibt, kann man weiterhin bis zum dreifachen Monatskontingent Seiten für die spätere Nutzung ansparen. Druckt man längere Zeit gar nichts, so kann man das Abo zudem temporär in den Tiefschlaf versetzen.
Neue "Instant-Ink"-Tarife für Tintendrucker (ab 21. Januar 2024) | |||||
---|---|---|---|---|---|
Monatspreis (bisherige Kondition) | Preis je Seite, idealisiert (Änderung) | Weitere Seiten für 1 Euro | Seiten-Übertrag | Monatspreis (bei Einführung 2015) | |
10 Seiten | 1,49 € (bisher 0,99 €) | 14,9 Ct. (+50%) | 10 Seiten | 30 Seiten | (Tarif kam später) |
50 Seiten | 4,99 € (bisher 3,99 €) | 10,0 Ct. (+25%) | 10 Seiten | 150 Seiten | 2,99 € |
100 Seiten | 6,99 € (bisher 5,99 €) | 7,0 Ct. (+17%) | 10 Seiten | 300 Seiten | 4,99 € |
300 Seiten | 13,99 € (bisher 11,99 €) | 4,67 Ct. (+17%) | 10 Seiten | 900 Seiten | 9,99 € |
500 Seiten*1 | 20,99 € (bisher 18,99 €) | 4,2 Ct. (+11%) | 10 Seiten | 1.500 Seiten | (Tarif kam später) |
700 Seiten | 27,99 € (bisher 24,99 €) | 4,0 Ct. (+12%) | 15 Seiten | 2.100 Seiten | (Tarif kam später) |
1.500 Seiten*1 | 54,99 € (bisher 49,99 €) | 3,67 Ct. (+10%) | 15 Seiten | 4.500 Seiten | (Tarif kam später) |
Copyright Druckerchannel.de |
Ab wann greifen die Änderungen für Bestandskunden?
Die dargestellten Änderungen gelten frühestens ab dem 21. Januar 2024. Bestandskunden werden im Rahmen der nächsten Abrechnung über die "Anpassung" informiert. Die Erhöhung greift dann im übernächsten Abrechnungsmonat.
Wer mit den neuen Preisen nicht einverstanden ist, kann mit gleicher Wirkung den Vertrag kündigen oder aber auch in ein kleineres Tarifmodell wechseln. Bei einer Kündigung lassen sich die von HP zur Verfügung gestellten Abo-Patronen jedoch nicht weiter verwenden und müssen durch Nachkaufpatronen ersetzt werden.
Tintenabos im Vergleich
Erst Anfang August haben wir die Tintenabo-Angebote von Brother, Canon, Epson und HP näher unter die Lupe genommen. Insbesondere für Wenigdrucker lautet das Fazit, dass sich so ein Abo aus finanzieller Sicht her lohnt. In vielen Fällen gilt das wohl auch für die "neuen" Preise.
Beim kleinsten Paket für monatlich zehn Seiten ergibt sich daraus ein Jahrespreis von derzeit rund 18 Euro - dafür bekommt man zwar auf biegen und brechen einen Tintensatz für den günstigen Deskjet 2820e, jedoch kann die "Verreinigung" bei Nichtnutzung oder auch der Druck von Fotos kaum die gleiche Seitenleistung bieten.
Die Konditionen und Rechenbeispiele im Vergleichsartikel werden zu einem späteren Zeitpunkt entsprechend angepasst.
Wie reagieren Brother, Canon und Epson?
Aufgrund der wohl vergleichsweise niedrigen Kundenzahlen der mehr oder weniger gleichwertigen Alternativangebote von Brother, Canon und Epson dürften diese wohl kaum kostendeckend arbeiten. Man kann oder muss wohl davon ausgehen, dass diese mit einem kleinen zeitlichen Abstand ebenso eine Preiserhöhung ihrer Tarife durchsetzen werden.
Wann lohnt sich welche Tarifstufe? (Tabelle)