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HP Instant Ink Papier: Das Tintenabo gib es ab sofort auch mit Papieroption

von Ronny Budzinske

HP führt in Deutschland eine Papieroption ein, die zu einem "Instant Ink"-Abo dazu-gebucht werden kann. Beliefert werden ausschließlich Tintengeräte für den Druck mit Normalpapier. Finanziell ist das selten lohnenswert. Der effektive Blattpreis ist bei den kleinen Paketen recht hoch. Ähnliches gilt auch beim häufigen Duplex- oder Fotodruck.

Es tut sich etwas bei "HP Instant Ink". Nachdem das ursprünglich reine Tintenabo vor gut zwei Jahren auch auf Toner für S/W-Laserdrucker ausgeweitet wurde, wird für dem Sommer zudem auch ein Angebot für (kommende) Farblaserdrucker erwartet. Mittlerweile hat HP über 12 Millionen Kunden des monatlich kündbaren Liefer-Abonnements und ist damit deutlich erfolgreicher, als die Konkurrenz von Brother (EcoPro), Canon (Pixma Print Plan) und Epson (ReadyPrint Flex) zusammen - mit Abstand.

Papierlieferung als Option

Neu für den deutschen Markt ist eine Papieroption, die es jedoch zunächst ausschließlich für Tintendrucker geben und sich zudem auf normales Kopierpapier beschränken wird. Das Angebot gibt es bereits seit Ende des letzten Jahres in den USA.

Die neue Option ist ab sofort für bestehende Tintenabos aktivierbar und soll dann höchstens soviel Papier bieten, wie mit dem Paket auch gedruckt werden kann. Für das kleinste 10-Seiten-Paket beträgt der monatliche Aufpreis rund 80 Cent - für das "große" 700-Seiten-Paket sind es knapp elf Euro.

Wechselt man das Basispaket (für die Tintenlieferung), ändert sich automatisch auch der monatliche Aufpreis für die Papieroption. Kündigt man die Tintenlieferung, wird auch die Papieroption nicht mehr berechnet. Andersrum kann man jedoch auch nur das Papier stornieren und das Tintenabo ganz regulär weiternutzen.

Bei einer Kündigung darf man von HP vorab zugesendetes Papier aufbrauchen und muss nichts zurückschicken. Vorstellbar ist jedoch, dass man bei einer erneuten Bestellung zu einem späteren Zeitpunkt oder nach einer kurzen Pause auf dieses Papier zurückgreifen muss. Der Drucker ist nicht in der Lage, das "Instant Ink Papier" zu erkennen.

Geliefert wird nur A4-Normalpapier

Geliefert wird generell nur Normalpapier, welches laut HP "Ideal auf Tinten- und Laserdrucker" abgestimmt ist, die Standardgrammatur von 80 g/m² bietet und zudem den Anforderungen an Color Lok entspricht. Der Weißheitsgrad beträgt auf der "CIE-Skala" 146 - was für ein Standard-Universalpapier spricht. Hochwertige Business-Papiere haben oftmals einen CIE-Wert um die 170. Dafür werden dann jedoch auch (mehr) optische Aufheller verwendet, die in der Regel nicht besonders umweltverträglich sind.

Andere Papiersorten (z.B. Fotopapier oder Präsentationspapier) stehen derzeit nicht mit der Papieroption zur Auswahl. In den "häufig gestellten Fragen" schließt HP jedoch nicht aus, dass sich dies zukünftig ändert.

Lohnt sich das?

HP verschickt das Papier stets in den hierzulande üblichen 500er-Packungen. Bei den größeren Paketen wird jedoch mehr als nur ein Ries versendet. Laut HP werden je nach Tarif ein bis drei Packungen Papier in einem Schwung verschickt. Beim 700-Seiten-Tarif braucht man dann bei idealer Ausnutzung alle drei Wochen Nachschub - abgesehen vom Umweltaspekt dürften die Versandkosten das System wenig wirtschaftlich machen.

Zwar klingen 80 Cent monatlich beim kleinsten "Instant Ink"-Tarif nicht nach einem teuren Angebot, jedoch sollte man sich das zunächst mal durchrechnen. Nutzt man das Paket vollständig aus, hält ein Paket Papier über vier Jahre. In dieser Zeit summieren sich die Kosten dabei auf fast 40 Euro - selbst bei den aktuell recht hohen Papierpreisen ist das für den Kunden somit kaum lohnenswert. Der Komfortvorteil dürfte sich auch in Grenzen halten - so eine Packung Papier kann man sich bei vielen Gelegenheiten (z.B. bei der Post, Supermarkt, Elektromarkt) unproblematisch und jederzeit besorgen. Hochwertiges Papier kann man dabei sicher mit sieben bis allerhöchstens zehn Euro taxieren.

Der Preis je Blatt Papier reduziert sich im 50-Seiten-Paket bereits auf die Hälfte, ist dann aber auch bei 100 Seiten im Monat mit hochgerechnet rund 17,50 Euro für 500 Blatt recht hoch.

Erst ab dem 300-Seiten-Paket ergibt sich ein halbwegs angemesser Preis von rund sechs Euro im Monat oder entsprechend gut zehn Euro je 500 Blatt. Wenn man "Instant Ink" für seinen Drucker bereits aktiviert hat, kann man auch in Pakete für 500 oder 1.500 Seiten monatlich wechseln. Das klappt jedoch nicht bei sehr einfachen Druckern. Den Preis für die Papieroptionen konnten wir noch nicht in Erfahrung bringen.

Diese idealisierten Preise für das Papier gelten aber auch nur dann, wenn man das "Instant Ink"-Abo vollständig ausnutzt. Druckt man dauerhaft zu wenig - ergeben sich rechnerisch nochmals höhere Seitenpreise. Druckt man dagegen mehr als das Kontingent hergibt und hat zuvor keine Seiten angespart, verlangt HP je 10 zusätzlich gedruckter Seiten weitere 50 Cent fürs Papier - wohl gemerkt kommt diese Summe zum "Grundpreis" für die Papieroption, für die Tintennutzung selbst und für die Zusatzseiten oben drauf.

Höherer effektiver Blattpreis beim Duplex-, Grafik- oder Fotodruck

Effektiv nochmals teurer macht die Papieroption jedoch der Fakt, dass HP ausschließlich nur für tatsächlich verbrauchtes A4-Normalpapier "Ersatz" rausschickt, um den Vorrat beim Nutzer wieder aufzufüllen.

Beispiel: Druckt man ausschließlich im doppelseitigen (Duplex-) Modus, kann man im 300-Seiten-Paket (ohne Aufpreis) Tinte für 150 Blatt (entspricht dann 300 Seiten) nutzen, bekommt dann aber auch von HP "nur" Papier für 150 Blatt zugeschickt. Der Fakt an sich ist zwar fair - schließlich braucht man auch nur soviel Papier, wie man tatsächlich bedruckt hat. Das führt jedoch dazu, dass sich der errechnete Preis für das Papier damit quasi verdoppelt. Der monatliche Grundpreis für die Papieroption bleibt ja schließlich immer gleich, auch, wenn man weniger Papier verwendet.

Immerhin werden die bei diesem Beispiel "ungenutzten" 150 Seiten angespart, so dass man in den Folgemonaten bei zusätzlich gedruckten Seiten geringere oder keine "Überziehungskosten" für das Papier mehr hat.

Eine „gedruckte Seite“ im Sinne des Papierservice ist eine Seite im Format Din A4, die ihr Drucker im Modus für Normalpapier bedruckt - unabhängig davon, wie viel Tinte auf der Seite gedruckt wird. Das Bedrucken beider Seiten eines Blatts gilt als ein Blatt im Papiertarif. Das Drucken eines Fotos im Fotomodus auf Fotopapier oder einer Broschüre in einem anderen Modus für Spezialpapier wird im Rahmen des Papierservice nicht als Blatt gezählt.Auszug, AGB für die "HP Instant Ink"-Papieroption

Sie auch den AGB von "Instant Ink".

Kein neues Papier bekommt man für zudem für Fotos oder Grafiken, die man auf eigenem Spezialpapier ausdruckt. Egal ob Broschüren- oder Hochglanzpapier - solche Medien muss man selbst kaufen und sind explizit nicht Bestandteil der Papieroption. Analog dazu bekommt man auch kein neues Papier für den Druck auf A5-Normalpapier - selbst wenn man sich dieses selbst aus dem gelieferten HP-Papier schneidet.

Übersicht der Kosten

Papieroption für "Instant-Ink" (nur für Tintendrucker)
Grundpreis
Tintenabo
Aufpreis
Papieroption
Papierpreis
je 500 Blatt
(Simplex)
~ Verbrauch
je 500 Blatt
(Simplex)
Seitenpreis bei idealer Ausnutzung (Simplex)
AnmerkungDer hochgerechnete Preis für eine Packung Papier gilt beim stetigen Druck in Simplex auf A4-Normalpapier. Unter anderen Bedingungen kann der "effektive Preis" höher ausfallen. Siehe der Hinweisbox unter dieser Tabelle.
Aktuelle Tarife
10 Seiten0,99 €0,79 €39,50 €4 Jahre &
2 Monate
17,8 Cent
(9,9 + 7,9 Cent)
50 Seiten3,99 €1,99 €19,90 €10 Monate12,0 Cent
(8,0 + 4,0 Cent)
100 Seiten5,99 €3,49 €17,50 €5 Monate9,5 Cent
(6,0 + 3,5 Cent)
300 Seiten11,99 €5,99 €10,00 €1 Monat &
3 Wochen
6,0 Cent
(4,0 + 2,0 Cent)
500 Seiten*118,99 €derzeit nicht bekannt
u.U. nicht möglich
700 Seiten24,99 €10,99 €7,90 €3 Wochen5,1 Cent
(3,6 + 1,6 Cent)
1.500 Seiten*149,99 €derzeit nicht bekannt
u.U. nicht möglich
Ältere Tarife (nur für Bestandskunden)
15 Seiten (nur für Bestandskunden)kostenlos0,79 €26,33 €2 Jahre &
9 Monate
5,3 Cent
(0,0 + 5,3 Cent)
Copyright Druckerchannel.de

Starterausstattung

Bei der Bestellung der Papieroption werden je nach Tarif ein bis drei 500-Blatt-Pakete Papier geliefert. Versandkosten fallen nicht an. Die Gebühren für den ersten Monat werden seitens HP im Rahmen einer Werbeaktion übernommen.

Papier für andere Zwecke verwenden

Nutzt man das gestellte Papier für andere Drucker oder andere Zwecke, ist der Vorrat unter Umständen verbraucht, bevor HP automatisiert neues verschickt hat.

Speziell für diesen Fall kann man sich jederzeit zehn Blätter vom Vorrat entnehmen, um diese z.B. fürs Malen zu verwenden. Diese vorgenommene Entnahme muss über das "Instant Ink"-Portal angegeben werden. Für diesen Vorgang fällt eine Gebühr von 50 Cent an - offenbar sogar dann, wenn man zuvor mehr als zehn Seiten angespart hat. In jedem Abrechnungsmonat ist dies bis zu sechs mal möglich.


Nachhaltigkeit

Ob die Papieroption tatsächlich eine nachhaltige Lösung ist, bleibt unklar. Wer sich auch jetzt schon Kopierpapier per Onlinebestellung zuschicken lässt, der dürfte in der Regel wohl gleich ein 2.500er-Paket wählen um Porto zu sparen.

Immhin soll laut HP Tinte und Papier gegebebenfalls auch in einer Lieferung verschickt werden. Im Idealfall muss der Postbote also nicht zusätzlich vorbeikommen.

Das Papier selbst ist laut HP FSC zertifiziert, was jedoch auch für viele andere Papiere im freien Verkauf gilt. Das Label steht für eine nachhaltige Forstwirtschaft bei der "Baumernte". Einen Recyclinganteil des Papiers gibt HP nicht an.



Vor- und Nachteile der Papieroption für "Instant Ink"

Vorteile

  • Unkompliziert: Einfach über ein bestehendes "Instant Ink"-Abo zu aktivieren. Es ist keine zusätzliche Registrierung mit erneuter Angabe von Adress- und Bankdaten notwendig.
  • Bequem: HP schickt Papier rechtzeitig bevor der eigene Vorrat aufgebraucht ist.

Nachteile

  • Effektiv teuer: Für Wenigdrucker oder generell beim häufigen Druck in Duplex oder auf Spezialpapier ist der effektive Preis je Blatt schnell vergleichsweise hoch.
  • Komfort: Papier für andere Zwecke kann zwar entnommen werden, dieses muss dann jedoch über das "Instant Ink"-Portal (in 10-Seiten-Paketen) kostenpflichtig hinterlegt werden.

    Glücklich sei der, der bei der Papierentnahme die Übersicht behält, besonders wenn mehrere Personen Zugriff auf das Papierfach haben.


"Instant Ink"-fähige Tintendrucker (mit Papieroption)

HP "Instant Ink" Tintenabo (Deutschland)

"Instant Ink" Papieroption AGB.

*1
Dieser Tarif wird für Neukunden nicht vermarktet. Man kann jedoch jederzeit als Bestandskunde in diesen Tarif wechseln. Der Wechsel in diesen Tarif ist u.U. nicht mit jedem Drucker möglich.
13.06.23 08:54 (letzte Änderung)

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