Test Sechs Pigmenttinten-Multifunktionsgeräte fürs Büro 2017: Druckkosten
Tintendrucker haben noch immer oft den Ruf, besonders hohe Folgekosten zu verursachen. Hier vergleichen Kritiker den Preis von Druckertinte gerne mit dem Goldpreis, Champagner oder Parfüm - je nach Vorliebe. Laserdrucker hingehen sehen viele aufgrund der oftmals (vermeintlich) hohen Reichweiten als günstigere Alternative an. Allerdings stimmt dieser Vergleich so schon lange nicht mehr.
Wie bereits bei den Verbrauchsmaterialien beschrieben, bieten mittlerweile auch Büro-Tintendrucker ausreichende Reichweiten, und vor allem auch moderate Folgekosten mit wischfester Originaltinte. Viele Farblaser bis hin in die obere Mittelklasse haben dagegen oftmals deutlich höhere Folgekosten und vor allem auch höhere Investitionen beim Toner-Nachkauf.
Es gibt mittlerweile von Canon und Epson einige Drucker der Ecotank oder G-Serie mit extrem preisgünstiger Befüllung aus Tintenflaschen - jedoch sind diese Geräte aktuell nicht leistungsfähig genug, um mit den Druckern aus diesem Test standhalten zu können.
Dokumente und Methodik
Für die Ermittlung der Druckkosten verwendet Druckerchannel zum einen die genormten Angaben der Hersteller nach ISO/IEC 24711. Dabei drucken die Druckerhersteller ein gemischtes Grafik- und Text-Dokument auf Normalpapier. Zum anderen misst das Druckerchannel-Testlabor die Folgekosten selbst: in optimaler Qualität, großflächig auf Fotopapier und mit Rand.
Auch wenn der Fotodruck bei den vorliegenden Bürogeräten keine große Rolle spielt, macht dieser Test deutlich, dass sich die Kosten bei hohem Farbauftrag einerseits stark erhöhen, sich aber auch die Rangfolge ändern kann: Drucker mit günstigen ISO-Kosten sind nicht zwangsläufig auch auf Fotopapier günstig.
Da es sich bei der ISO-Vorlage um ein gemischtes Farb- und Schwarzdokument handelt, haben wir die reinen Kosten der Schwarzpatrone extrahiert und zusätzlich dargestellt. Diese bleiben in den Farbkosten jedoch eingerechnet.
Für die Kalkulation nehmen wir 15.000 ISO-Seiten oder 1.500 A4-Farbfotos als Grundlage. Die Geräte aus diesem Vergleichstest sind fett dargestellt. Weitere aktuelle Geräte zeigen wir im Vergleich an. Unter Umständen steht hier jedoch noch kein von Druckerchannel gemessener Wert für die Foto-Folgekosten zur Verfügung.
Druckkostenanalyse 01/2025*1 | |||
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Seitenpreis mit 'ISO- | Seitenpreis mit 'Schwarzanteil aus ISO- | Seitenpreis mit 'DC- | |
Canon Maxify MB5150 (und MB5450) | 6,5 ct | 1,3 ct | 43,9 ct |
Epson Workforce Pro WF-5620DWF | 7,0 ct | 1,6 ct | 62,9 ct |
HP Pagewide Pro 477 | 7,1 ct | 1,3 ct | — |
Epson Workforce Pro WF-C5710DWF | 7,2 ct | 1,5 ct | 76,3 ct |
Brother MFC-J5730DW (J5x30/J6x30) | 7,8 ct | 1,6 ct | 75,3 ct |
Canon Maxify MB2750 | 8,3 ct | 2,4 ct | — |
Epson Workforce Pro WF-4740DTWF (und 4720) | 8,5 ct | 2,3 ct | 67,9 ct |
HP Officejet Pro 8730 (und 8720, 8740) | 10,3 ct | 2,2 ct | 74,0 ct |
HP Officejet Pro 8710 | 11,2 ct | 3,0 ct | 76,7 ct |
HP Pagewide 377 | 12,5 ct | 2,5 ct | — |
HP Officejet Pro 6960 | 13,0 ct | 4,5 ct | — |
Epson Workforce Pro WF-3720DWF | 13,3 ct | 4,6 ct | 89,1 ct |
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S/W- und Farbdruckkosten auf Normalpapier
Die Druckkosten nach ISO-Normung auf Normalpapier weichen in dieser Klasse in der Praxis nicht massiv voneinander ab. Eine Ausnahme bildet jedoch der Epson Workforce Pro WF-3720DWF.
Druckerhersteller orientieren sich in der Regel an der Konkurrenz. Dabei macht vor allem der Canon Maxify MB5150 eine durchgehend gute Figur. Während der Brother J5730, der Epson WF-4740DTWF sowie der große HP 8730 nahezu auf gleichem Level liegen, druckt der HP 8710 aufgrund der fehlenden 3.000-Seiten-Schwarz-Kartusche insbesondere im Textdruck doch ein wenig teurer als in der gegebenen Preisklasse üblich. Der Farbdruck liegt dagegen noch im Rahmen.
Der günstige Epson reißt als einziger nach oben aus. Das betrifft die Farbdruckkosten sowie ganz besonders den hohen Preisanteil der schwarzen Kartusche. Insbesondere im Büroumfeld rentiert sich ein Aufpreis zu einem der anderen Modelle schon nach recht kurzer Zeit.
In den Folgekosten nochmals günstigere Vergleichsgeräte gibt es etwa von HP selbst, mit dem Pagewide Pro 477 oder vor allem beim Farbdruck auch mit dem Epson Workforce WF-5620DWF.
Gemessene Farbdruckkosten auf Fotopapier
Wie bereits erwähnt, kann sich die Reihenfolge bei Betrachtung der Kosten auf Fotopapier stark vom Druck auf Normalpapier unterscheiden. Auch wenn dies unter den sechs Geräten im Test mit Ausnahme des Brothers nicht der Fall ist, kann man gut erkennen, dass der Canon Maxify in diesem Modus den sonst günstigeren Epson WF-5620DWF (nicht im Test) deutlich abhängen kann.
Aufgrund der beim Fotodruck nur sehr wenig genutzten Schwarzkartusche kann der "große" HP 8730 seinen Vorteil beim Druck auf Normalpapier hier nicht geltend machen. Der HP 8710 druckt auf Glanzpapier mit fast identischen Kosten auf vergleichsweise moderatem Niveau. Etwas teurer wird es mit dem "großen" Epson und abermals deutlicher mit dem Brother. Beim einzigen A3-fähigen Modell im Test fällt eine besonders hohe Diskrepanz vom Druck auf Normalpapier (ISO) zum Druck auf Spezialmedien, wie Fotopapier auf. Dies liegt offenkundig am recht schwachen Druck auf Normalpapier.
Keine Überraschung ist, dass der kleine Epson WF-3720 auch beim Druck auf Fotopapier keine gute Figur macht. Der relative Aufpreis gegenüber dem Druck auf Normalpapier liegt jedoch noch im Rahmen.
Preise
Alle Preise sind Preisempfehlungen der Hersteller (UVP).
Kosten & Starterreichweite
In die Druckkosten kalkulieren wir anteilig verbrauchte Materialien auch nur anteilig hinein. Weiterhin berücksichtigt Druckerchannel die Starterreichweiten - diese werden vom Druckvolumen abgezogen und reduzieren somit die durchschnittlichen Seitenkosten.