Vergleichstest Tintenmultifunktionsgeräte für zuhause (2013/14): Druck-Scan-Kopier-Maschinen
Die Multifunktionsgeräte im Testfeld kosten zwischen 90 und 250 Euro UVP. Die Marktpreise liegen mit zirka 70 bis 190 Euro deutlich darunter. Die Geräte können seit Jahren weit mehr als nur drucken, scannen und kopieren. Manche Modelle bedrucken auch speziell beschichtete CDs, können von Speicherkarte oder USB-Stick drucken und beherrschen auch das Scannen darauf. Zudem bieten manche den Druck vom Smartphone oder Tablet und lassen sich spielend einfach über einen Touchscreen bedienen. Wlan beherrschen alle Geräte im Testfeld.
Druckerchannel hat für diesen Vergleichstest die folgenden zehn Tintenmultifunktionsdrucker ausgesucht:
- Brother DCP-J132W für rund 100 Euro
- Brother MFC-J870DW für rund 200 Euro
- Brother MFC-J4410DW für rund 170 Euro
- Canon Pixma MG3550 für rund 90 Euro
- Canon Pixma MG5550 für rund 120 Euro
- Canon Pixma MG7150 für rund 200 Euro
- Epson Expression Home XP-415 für rund 110 Euro
- Epson Expression Premium XP-510 für rund 140 Euro
- Epson Expression Premium XP-810 für rund 250 Euro
- HP Envy 4500 für rund 100 Euro
Generell sind die teureren Modelle mit mehr Funktionen ausgestattet als die billigen. Die Ausnahme bestätigt jedoch auch hier die Regel. So kommt der billige Epson XP-415 mit einem recht großen Vorschaudisplay und Speicherkartenleser daher, während das den direkten Konkurrenten von Brother, Canon und HP fehlt. Der Brother MFC-J4410DW bietet eine Besonderheit: Er bedruckt sein A4-Papier quer und nimmt von der Rückseite auch einzelne A3-Seiten entgegen - für den gelegentlichen A3-Druck ist das eine gute Lösung. Das etwas größere A3+-Papier passt allerdings nicht in den Drucker. Der Billigdrucker Canon Pixma MG3550 wiederum überraschte im Test mit seinen Farbdruckkosten, die niedriger waren als bei den ganz teuren Modellen.
Über die Druckkosten sollte man sich vor dem Gang in den Laden informieren, denn die können nicht nur bei den Billigdruckern sondern auch bei hochpreisigen Geräten richtig ins Geld gehen. Auf der Seite "Die Druckkosten" in diesem Vergleichstest erfahren Sie alles über die Kosten pro Druckseite der zehn getesteten Modelle.
Einige der Geräte sind zum Glück von dem schwarz glänzenden Plastik (die Hersteller nennen das "Klavierlackoptik") weggekommen und haben matte Gehäuseflächen verbaut, die wesentlich weniger kratzer-, staub- und fingerdapperanfällig sind. Ganz verzichten konnten die Hersteller aber nicht auf die glänzenden Oberflächen - der Canon Pixma MG7150 ist sogar komplett damit "ausgestattet".
Druckerchannel-Fazit
Nach wie vor liefern die Canon-Drucker beim Foto- und Grafikdruck ein perfektes Ergebnis ab. Vor allem der Canon Pixma MG7150, der neben Fotoschwarz auch eine Grautinte für den Fotodruck besitzt, bringt ein erstklassiges Ergebnis zu Papier. Aber auch die anderen Geräte drucken schöne Fotos, die fürs Album oder für den Bilderrahmen genügen. Die bisher immer interessanten Einstiegsgeräte unter den Canon-Single-Ink-Druckern, die in diesem Test vom MG5550 vertreten wird, hat Canon so stark eingedampft, dass man diese nicht mehr empfehlen kann.
Das teuerste Gerät im Testfeld, der Epson Expression Premium XP-810, konnte im Test die meisten Punkte und damit den Testsieg erreichen. Die Punkte setzen Sie aus Ausstattung, Leistung, Druckqualität, Druckkosten und Handhabung zusammen. Der relativ kompakte Alleskönner bietet eine umfangreiche Ausstattung bei moderaten Druckkosten. Er arbeitet schnell und liefert in allen Disziplinen eine gute bis sehr gute Druckqualität - nur beim Grafikdruck hatte er auf dem Inkjet-Papier kleine Probleme. Weil Epson in den Farbpatronen keine pigmentierte Tinte mehr verwendet, sind die Ausdrucke nicht mehr wasserfest. Texte sind aber nach wie vor schmierfest.
Durchweg gute Ergebnisse liefert auch der Brother MFC-J4410DW, der sein A4-Papier quer durchs Druckwerk zieht. So passt auch A3-Papier längs in den Drucker - das nimmt er aber nur über den etwas fummeligen Einzelblatteinzug an der Rückseite auf - A3-Druck rentiert sich also nur, wenn man hin und wieder mal auf dieses Format drucken will. Die Tintenreichweite ist die höchste im Testfeld und die Seitenpreise beim Druck auf Normalpapier fallen richtig günstig aus - nur beim Fotodruck schleudern die Brother-Drucker so viel Tinte aufs Papier, dass es hier etwas höheren Preisen kommt. Das wirkt sich besonders negativ bei den beiden anderen Brother-Druckern DCP-J132W und dem MFC-J870DW aus, denen Brother die XL-Patronen verwehrt und die damit völlig überzogene Seitenpreise beim Fotodruck haben.
Wer für ein Multifunktionsgerät einfach nur möglichst wenig Geld ausgeben will, sollte sich den Canon Pixma MG3550 ansehen. Der bietet zwar keine üppige Ausstattung und arbeitet relativ langsam, erreicht dafür mit seinen optionalen XL-Patronen günstige Farbdruckkosten. Der Vorteil für Gelegenheitsdrucker: Weil das Gerät mit Kombipatronen ausgestattet ist, sorgt ein defekter oder verstopfter Druckkopf nicht gleich für einen Totalschaden. Mit jeder neuen Tintenpatrone bekommt man schließlich einen neuen Druckkopf.
Auf dem letzten Platz rangiert der Envy 4500 von HP. Warum das Gerät den Namen "Envy" trägt, ist uns schleierhaft, denn bislang standen für diese Serie Geräte mit außergewöhnlichem Design. Der Envy 4500 ist dagegen ein ganz normaler, billiger Multifunktionsdrucker ohne besondere Leistung. Die Druckkosten sind zu hoch (eine normale Textseite kostet fast 6 Cent) und auch bei der Druckqualität konnte er im Test nicht überzeugen. Nur beim Envy 4500 verschmieren Texte mit einem Leuchtmarker selbst dann noch, wenn die Ausdrucke mehrere Tage getrocknet sind.