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Test Tintendrucker mit ADF und Fax für Zuhause: Die Vier von der Tankstelle

von Martin Neumann, Ronny Budzinske
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Tintendrucker für Zuhause haben den Ruf besonders durstig zu sein. Mittlerweile gibt es aber auch Drucker mit Befüllung aus Flaschen. Die drucken zwar besonders günstig, sind aber auch deutlich teurer im Einkauf. Druckerchannel testet vier fotofähige Multifunktionsdrucker mit und ohne Tinte aus Flaschen.

Wenn Farbe ins Spiel kommen soll, sind Tintendrucker für Heimanwender in den meisten Fällen die beste Wahl. Nach unserem Vergleichstest vom Sommer mit sechs Büro-Tintendruckern mit Pigmenttinte folgen nun vier Multifunktionsdrucker für Zuhause beziehungsweise für kleinere Büroaufgaben.

Im Druckerchannel-Test befinden sich vier Mittelklasse-Drucker mit "Dye"-Farben für glänzende Fotos und "Pigmentschwarz" für guten Textdruck. Alle sind mit einem Dokumenteneinzug (ADF) und einer Faxfunktion ausgestattet. In diese Kategorie gehört grundsätzlich auch der Brother MFC-J890DW, jedoch konnte ihn Brother nicht rechtzeitig für unseren Test zur Verfügung stellen.

Derzeit bieten die Druckerhersteller Canon, Brother und Epson Tintendrucker mit CISS*1 an. Diese gab es schon lange außerhalb Westeuropas, etwa in Osteuropa oder Asien - Deutschland musste aber lange warten.

Die Testkandidaten im Überblick

In diesem Vergleichstest treten Drucker unterschiedlicher Systeme gegeneinander an. Bei den beiden Modellen Canon Pixma TR8550 und HP Envy Photo 7830 handelt es sich um klassische Tintendrucker mit "herkömmlichen" Tintenpatronen, die zwar die üblichen recht hohen Folgekosten aufweisen, jedoch günstig in der Anschaffung sind und einen großen Funktionsumfang haben. Dem gegenüber stehen der Canon Pixma G4500 und der Epson Ecotank ET-4750, die sich mit besonders großvolumigen und zugleich günstigen Tintenflaschen befüllen lassen. Im Gegenzug liegt der Preis für die Drucker um ein Vielfaches höher.

In diesem Vergleichstest (alle Preise UVP):

Die Drucker im Test eignen sich für anspruchsvolle Heimanwender und Büros mit einfachen Ansprüchen gleichermaßen. Auf automatisches beidseitiges Scannen oder Kopieren muss man hier verzichten. Mit Ausnahme vom Pixma G4500 gehört der Duplexdruck samt geschlossener Papierkassette jedoch zum Standard.

Druckerchannel-Fazit

Jeder muss es für sich selber entscheiden: Wenig Geld für einen Drucker ausgeben, dafür viel Geld für die Tinte berappen - oder für einen Drucker deutlich mehr auszugeben, dafür braucht man sich später keine Gedanken mehr über die Druckkosten zu machen.

Epson hat seine Ecotank-Serie mit der aktuellen Generation stark verbessert und damit viel Boden gut gemacht. Noch immer zeigt sich jedoch der Vorsprung der Canon-Pixma-Drucker, was eine besonders gute Fotoqualität angeht. Auch der HP Envy mit Wegwerfpatronen konnte qualitativ durchaus überzeugen, jedoch sind die Folgekosten indiskutabel hoch. Canons Pixma-G-Drucker mit Tinte aus Flaschen konnte im Test kaum überzeugen. Vor allem die Bedienung und der Funktionsumfang stellen zu große Einschnitte für den hohen Preis dar.

Technische Daten und weitere Details unserer Testkandidaten finden sich auf der zweiten Seite dieses Tests.


"Gut" - der Epson Ecotank ET-4750

Teuer ist er, der Ecotank ET-4750 von Epson. Mit fast 570 Euro Preisempfehlung kostet der Drucker fast das Dreifache vom ebenfalls "guten" Canon TR8550. Das Geheimnis liegt weniger in einer besonders guten Ausstattung, sondern bei der Tintenzuführung: statt herkömmlichen Tintenpatronen mit zumeist nur einigen hundert Seiten Reichweite bietet Epson für die Ecotank-Serie Flaschen mit Tinte für rund 6.000 Seiten zu weniger als neun Euro an. Mit der Tinte aus dem Lieferumfang hat man sogar mehr als 11.000 Seiten auf Vorrat. Das, was man beim Ecotank im Laufe der Zeit gegenüber dem Pixma an Tintenkosten spart, zahlt man also direkt beim Kauf und geht damit in Vorkasse.

Der Drucker selbst ist eher einfacher Natur und noch unterhalb des WF-3720 aus der Workforce-Serie angesiedelt. Im Test hatte das Gerät keine größeren Mängel und konnte im Vergleich die meisten Punkte erzielen.

Gefallen hat uns der elegant gelöste Tintenvorrat an der Front und der besonders durchdachte Einfüllvorgang der Tinte aus den Flaschen. Dennoch ist das Gehäuse besonders kompakt und macht einen soliden Eindruck. Es gibt keine wackelnden Teile und auch die Papierausgabe und die Kassette wirken stabil. In Punkto Ausstattung fehlt eigentlich nur der Duplex-ADF, den jedoch kein Gerät im Testfeld bietet.

Die Bedienung lässt sich durchaus als gelungen bezeichnen, hat aber aufgrund des ungünstig versenkten Displays mit einer eher geringen Diagonale auch so seine Tücken. Die Oberfläche selbst ist jedoch gut strukturiert und verständlich.

Die Druckqualität bei Texten und Farbdokumenten ist durchaus als ordentlich zu bezeichnen. In Normalqualität könnte der Druck noch etwas feiner gezeichnet sein, dafür werden Texte recht flink zu Papier gebracht und sind weitgehend wischfest. Den Kursivbug konnten wir beim Testgerät nur marginal feststellen. Während es bei der Grafikqualität ordentliche Noten gibt, hätten wir beim Fotodruck noch etwas mehr erwartet. Das fehlende Fotoschwarz nimmt dem Druck ein wenig die Tiefe, auch wenn die Detailgenauigkeit überzeugen kann. Vor allem beim Farbdruck ist das Drucktempo durchweg eher als schwach anzusehen. Das wäre auch schon der größte Kritikpunkt des Epsons.

Die Druckkosten liegen auf einem sehr niedrigen Niveau. Mit dem Ecotank ET-4750 bekommt man A4-Fotos für unter fünf Cent. Ein normales Mischdokument in Farbe sogar für einen Bruchteil eines Cents. Auch die hohe Reichweite sorgt für bei Vieldruckern für wenig notwendige Interaktionen - abgesehen vom Papiernachlegen.


"Gut" - der Canon Pixma TR8550

Beim Canon Pixma TR8550 handelt es sich um einen klassischen Multifunktions-Tintendrucker mit herkömmlichen Tintenpatronen aus dem mittleren Preissegment. Gegenüber seinem populären Vorgänger MX925 gab es einige Einschnitte, dennoch kann sich die Ausstattung sehen lassen - immerhin ist die hintere Papierzufuhr zurückgekehrt. Das Gehäuse ist äußerst kompakt, wirkt jedoch etwas dünnwandig. Vor allem die Papierkassette verlangt etwas zu viel Fummelei und auch die Papierausgabe macht keinen sonderlich soliden Eindruck.

Sehr gut gefällt jedoch das äußerst große und reaktionsstarke 11-cm-Display auf dem neigbaren Bedienpanel. Navigation und Bedienung gelingen vorbildlich, auch wenn das Bedienfeld etwas wackelig montiert ist und schon bei leichter Berührung nicht die Position halten kann.

Als einziger Drucker im Test gibt es beim Einzelpatronen-Pixma neben den vier Grundtinten samt Pigmentschwarz eine fünfte Fotoschwarz-Kartusche. Die kommt ausschließlich auf Glanzpapier zum Einsatz und sorgt für eine höhere Farbtiefe und zeitgleich auch für den besten Fotodruck im Test - mit Abstand. Auch feine Grafiken und Texte gelingen durchweg ohne Makel. Zu bemängeln ist lediglich der nicht wischfeste Druck auf Normalpapier.

Beim Tempo zeigt sich, dass alles mit Farbe wenig Probleme bereitet, bei Texten auf Normalpapier stellt der TR8550 aber keine Rekorde auf.

Die Reichweiten der Tintenpatronen sind ordentlich und ergeben mittlere Folgekosten, die jedoch bei weitem nicht mit den beiden "Flaschentinten-Druckern" im Test mithalten können. Die Kosten für den Druck von Fotos sind zwar hoch, für die gebotene Qualität jedoch durchaus noch im Rahmen.


"Befriedigend" - der Canon Pixma G4500

Canon stellte den Pixma G4500 im April diesen Jahres vor. Er gehört zur ersten Serie seines Druckertyps mit Flaschentinten für den deutschen Markt. Der rund 330 Euro teure Pixma ist derzeit ausschließlich über den Canon-Onlineshop erhältlich. Der hohe Einstandspreis geht, wie bei der Ecotank-Serie, mit sehr günstigen Folgekosten einher. Das Gesamtkonzept konnte jedoch wenig überzeugen.

Funktionsumfang und Konstruktion sind äußerst einfach und bilden in diesem Punkt das Schlusslicht des Testfeldes. Besonders negativ fällt das 2-Zeilen-Textdisplay mit einer sehr umständlich zu bedienenden Folientastatur auf.

Der sonstige Funktionsumfang ist einfach. Das Fax und der Dokumenteneinzug in Simplex-Ausführung sind Standard im Testfeld. Störend sind jedoch die fehlende automatische Duplexeinheit und die Papierzuführung, die nur in offener Bauweise ausgeführt ist.

In Punkto Druckqualität gibt es wenig auszusetzen: Farbgrafiken und Fotos gelingen für dieses recht einfache Modell ziemlich gut. Auch Texte druckt der G4500 ordentlich, auch wenn hier ein wenig mehr Deckung nötig wäre. Gar nicht überzeugen konnte jedoch das Drucktempo: Fast in allen Disziplinen bildet der Flaschen-Pixma das Schlusslicht.

Canons G4500-Drucker erinnert an frühere Versionen des Epson-Ecotank-Systems. Die (nicht sehr häufig durchzuführende) Befüllung der Tanks kann schnell zu farbigen Fingern führen. Ist die Tinte aber einmal drin, druckt der Pixma einen regelrechten Marathon: nach ISO-Messung sind erst nach über 6.000 Seiten neue Flaschen vonnöten.


"Befriedigend" - der HP Envy Photo 7830

Erst im September 2017 stellte HP seine neue Envy-Photo-Serie vor. Der Serienname suggeriert eine besonders hohe Fotoqualität. Wie schon der Serienname impliziert, hat HP hier ein besonderes Augenmerk auf die Fotoqualität gelegt. In diesem Punkt konnte der Envy jedoch nicht vollständig überzeugen. Insbesondere die Kosten für ein Foto fallen extrem hoch aus.

Die Besonderheit bei dieser Serie ist die Mischung von Dye-Farben mit einer schwarzen Pigmenttinte, die bei Texten auf Normalpapier und eben auch bei Fotos auf Glanzpapier zum Einsatz kommt. Auch wenn die Tiefenwirkung durch das Schwarz gefällt, können die dadurch entstehenden blassen, stumpf wirkenden Bildbereiche weniger überzeugen. Generell ist der Fotodruck sehr kräftig geraten. Als Drucker für Dokumente mit Texten und Grafiken eignet sich der HP dagegen ausgezeichnet.

Neben seiner Funktion als vermeintlicher Fotodrucker steuert der Envy 7830 auch einige typische Bürodruckerfähigkeiten bei. Fax, ADF und Duplexdruck gehören zum Standard. Das recht altbacken wirkende und voluminöse Design findet bestimmt nicht bei jedem Anklang; insgesamt kann die Konstruktion aber durchaus überzeugen. Auch die Papierkassette ist solide und mit einem Extra-Fotofach ausgestattet.

Die Bedienung über das mittelgroße, aber scharfe und farbenfrohe Display ist unserer Ansicht nach etwas technisch geraten und entspricht weitgehend dem der Bürodrucker-Serie "Officejet".

Besonders negativ fallen die hohen Folgekosten beim Fotodruck auf Glanzpapier aber auch schon nach genormter ISO-Messung auf Normalpapier auf. Offenkundig möchte HP seinen Tinten-Lieferdienst Instant-Ink schmackhaft machen.

*1
CISS: Continuos Ink Supply System.
15.12.17 13:11 (letzte Änderung)
1Die Vier von der Tankstelle
2Die Testkandidaten im Detail
3Verbrauchsmaterialien & ISO-Reichweite
4Druckkosten
5Papierhandling, ADF und Fax
6Druckertreiber, Scannertreiber und Webserver
7Display, Bedienung & Funktionen am Gerät
8Smartphone & Tablet-App und Direktverbindung
9Scan- und Kopiertempo
10Scan- und Kopierqualität
11Das Drucktempo: Text-, Grafik- und Fotodruck
12Marker- und Wischfestigkeit
13Die Druckqualität: Textdruck
14Die Druckqualität: Grafiken
15Die Druckqualität: Fotos
Technische Daten & Testergebnisse

176 Wertungen

 
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