Epson Workforce WF-2900- und Expression Home XP-4200-, XP-3200- & XP-2200-Serie: Lauer Aufguß mit neuer Patronenserie
Jedes Jahr im Spätsommer spürt Epson das dringende Bedürfnis seine komplette Einstiegs-Druckerflotte zu renovieren. Auch im Jahr 2022 ist dies nicht anders. In diesem Schwung kommen sechs einfache und später noch zwei etwas gehobene Druckerserien auf den Markt. Teilweise waren diese auch schon auf der IFA in Berlin zu sehen.
Funktional bleibt alles beim Alten. Neuerungen gibt es lediglich bei der Darstellung auf den Bildschirmen, bei "anderen" Tintenpatronen und nun wegfallender Treiber-CDs.
Epson Workforce WF-2950DWF
Unter den einfachen Druckern mit offener Papierzuführung ist der WF-2950DWF Unter den Billigheimern ist der neue Workforce WF-2840DWF für rund 125 Euro das Topmodell. Der 4-in-1-Multifunktionsdrucker ist mit einem Scanner samt Simplex-ADF und einem Fax ausgestattet. Abgelöst wird der WF-2870DWF.
Auch wenn das Gehäuse weitgehend dem des Tintentankers Ecotank ET-4800 entspricht, gibt es für knapp ein Drittel des Preises immerhin den automatischen Duplexdruck sowie eine gute wischfeste Pigmenttinte oben drauf - das war auch schon bei den letzten beiden Vorgängern so und ist gegenüber der Konkurrenz ein echter Vorteil. Zwar bieten sämtliche Einstiegsdrucker von Brother, Canon und HP ein Pigmentschwarz, jedoch verschmiert dieses bei schwitzigen Fingern.
Druckwerk
Das Druckwerk steckt weiterhin bei 10 ipm in S/W und 5 ipm in Farbe fest. In der vorliegenden Geräteklasse ist dies jedoch auch kein besonders schlechter Wert. Im automatischen Duplexbetrieb fällt die Geschwindigkeit mit 6 ipm in S/W und 4 ipm in Farbe erwartungsgemäß nochmals langsamer aus.
Der Druckkopf basiert auf der etwas älteren "Micro Piezo"-Technologie und kommt mit 180 Düsen für Schwarz und lediglich 59 je Farbe aus. Die Tintentropfen können bis zu 3 Pikoliter klein sein, jedoch bei größeren Farbflächen auch größer ausfallen. Beim Fotodruck auf Glanzpapier kommen ausschließlich die drei Grundfarben zum Einsatz. Schwarz wird "nur" auf Normalpapier und allen matten Medien verwendet.
Papierzufuhr
Platzsparend beim Nichtgebrauch, aber einstaubend in der Verwendung, ist die Papierzuführung von hinten in offener Bauweise. Bis zu 100 Blatt (gemessen in Normalpapier) können gleichzeitig verstaut werden. Eine Papierkassette ist bei der günstigsten Druckerserie nicht vorgesehen. Das ist bei den billigen Modellen von Canon oder HP jedoch nicht anders. Lediglich Brother stattet alle Drucker mit einer Papierkassette aus - jedoch zu höheren Verkaufspreisen.
Neben dem automatischen Duplexdruck (nur A4) können Fotos oder Dokumente auch randlos gedruckt werden. Beides geht jedoch nicht in Kombination. Im Gegensatz zu den sonst vergleichbaren Ecotank-Modellen ist man dabei jedoch nicht nur auf 10x15-Postkarten beschränkt, sondern kann bis hin zu A4 direkt an alle Kanten randrucken.
Scanner und ADF
Standardkost gibt es beim Scanner. Es gelten die üblichen Eckdaten mit 1.200 dpi samt CIS-Sensor und einem 30-Blatt-ADF in Simplex-Ausführung. Duplex beim Scan wird bei Epson teuer und geht erst mit großen Workforce-Pro-Druckern oder dem Expression Premium XP-7100.
Bedienpanel
Das Bedienpanel ist klappbar und mit einem kleinen 6,1-cm-Bildschirm und kapazitiven Tasten versehen. Diese sind für Schnellfunktionen (Farb- und S/W-Kopie), der Navigation und sogar der Eingabe von Zahlen (z.B. bei Faxnummern) vorhanden. Der Bildschirm selbst reagiert nicht auf Berührung.
Neu ist jedoch die Gestaltung der Bildschirmoberfläche (auch OSD genannt). Die Startseite glänzt nun mit deutlich farbigen Symbolen, die das Wiederfinden von Funktionen erleichtern soll. Bei einem kurzen Test mit einem der auf der IFA ausgestellten Modelle konnten wir tatsächlich einen Fortschritt erkennen.
Anschlüsse und Standards
Alles beim Alten und im Rahmen des Erwartbaren bleibt es bei der "Verbindungsvielfalt". Es gibt einen USB-Anschluss für eine lokale Verbindung mit nur einem Computer, oder aber Wlan für die Integration ins heimische Netzwerk. Unterstützt wird weiterhin nur das 2,4-GHz-Band, jedoch immerhin die Verschlüsselung über WPA3. Wifi-Direkt zur Umgehung des Netzwerks über eine unmittelbare Verbindung darf "natürlich" nicht fehlen.
Epson bietet Treiber für Windows, MacOS und auch für Linux. Mobile Geräte mit den Standards Mopria (Android oder Windows) oder Airprint (Apple) können sich im Netzwerk treiberlos verbinden. Dazu gibt es ein Drucker-Service-Plugin für Android.
Smart Panel App
Als App für Android oder iOS dient weiterhin die bereits bei der Vorgängerserie eingeführte "Smart Panel"-App. Diese erweist sich als recht umfangreich, kann für den ein oder anderen aber auch etwas überladen wirken. Eine Version für Windows oder MacOS gibt es weiterhin nicht. Auf diesen Systemen "muss" der normale Treiber genutzt werden.
Epson Workforce WF-2930DWF-Serie
Für rund einen Zehner weniger wird es zudem den Workforce WF-2930DWF für dann rund 115 geben. Zusammen mit der Variante WF-2935DWF wird die Serie um den WF-2840DWF abgelöst. Die beiden Schwestermodelle unterscheiden sich lediglich in der Musterung des Bedienpanels.
Gegenüber dem "großen" WF-2950DWF ist das Display mit 3,7 cm etwas kleiner und folgt auch einem anderen Bedienkonzept. Je Ansicht wird nur noch eine Hauptfunktion prominent dargestellt.
Epson Workforce WF-2910DWF
Wer auf eine Faxfunktion nicht verzichten kann, jedoch keinen ADF für mehrseitige Dokumente benötigt, der kann zum nochmals etwas günstigeren WF-2910DW greifen. Für rund 100 Euro wird der WF-2820DW abgelöst.
Für Scans steht somit lediglich das Flachbett zur Verfügung. Abgesehen vom fehlenden (Simplex-) ADF gibt es keine weiteren Unterschiede zur WF-2930DWF-Serie.
Epson Expression Home XP-4200-Serie
Vom Bedienkonzept wieder auf einer Stufe mit dem WF-2950DWF steht der Expression Home XP-4200 für 105 Euro. Der Unterschied besteht "lediglich" im fehlenden Fax sowie dem ADF. Als einziger Neuling ist dieser auch in einer Version (XP-4205) im weißen Gewand erhältlich.
Beide Modelle lösen die Serie um den XP-4150 ab.
Funktional gibt es sonst keine Unterschiede zu den beiden Workforce-Modellen. Es handelt sich um das gleiche Druckwerk mit Duplex, wischfester Pigmenttinte und offener Papierzufuhr.
Epson Expression Home XP-3200-Serie
Unterhalb der 100-Euro-Marke gibt es mit dem Expression Home XP-3200 eine zusätzlich leicht abgeschwächte Version zum XP-4200. Der Unterschied betrifft das kleinere Display samt vereinfachter Darstellung. Alle anderen Funktionen und Leistungsdaten sind identisch.
Epson Expression Home XP-2200-Serie
Einen spürbar größeren Preissprung nach unten macht der neue Expression Home XP-2200 und das baugleiche Schwestermodell XP-2205. Für nur 80 Euro muss man jedoch weitere Einschränkungen in Kauf nehmen. So gibt es generell kein Display und leider auch keine Duplex-Druckfunktion. Das Tempo fällt mit 8 ipm in S/W und 4 ipm in Farbe zudem nochmals etwas langsamer aus.
Wie auch schon beim Vorgänger XP-2150 fehlt zudem der wechselbare Resttintenbehälter. Mehr dazu im Abschnitt "Verbrauchsmaterial und Folgekosten".
Epsons Einstiegsklasse mit und ohne ADF (2022) | ||||||
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Grundfunktionen Druck / Scan / Kopie | ja / ja / ja (jeweils bis A4) | |||||
Fax / ADF | ja / ja (Simplex) | ja / nein | nein / nein | |||
UVP | 125 Euro ab 98 €*1 | 115 Euro ab 87 €*1 | 100 Euro ab 93 €*1 | 105 Euro ab 79 €*1 | 95 Euro ab 73 €*1 | 80 Euro ab 65 €*1 |
Weitere Varianten | — | WF-2935 ab 89 €*1 | — | XP-3205 ab 76 €*1 | XP-2205 ab 76 €*1 | |
Tintentank-Version | ET-4850 ab 344 €*1 | ET-3850 ab 324 €*1 | ET-2850 ab 229 €*1 | |||
Tintentank-Version (ohne Duplex, nur Dyetinten) | ET-4800 ab 271 €*1 | ET-2820 ab 221 €*1 | ET-2810 ab 175 €*1 | |||
Vorgänger | WF-2870DWF | WF-2840DWF | WF-2820DW | XP-4150-Serie | XP-3150-Serie | XP-2150-Serie |
Drucktempo Simplex | 10 ipm S/W 5 ipm in Farbe | 8 ipm S/W 4 ipm in Farbe | ||||
Drucktempo Duplex | 6 ipm S/W 4 ipm Farbe (jeweils nur A4) | nur Simplex (manuell über Windows) | ||||
Papierzufuhr | 100 Blatt (offene Zufuhr) bis 300 g/m² (Epson Fotopapier) | |||||
Randlosdruck | ja (A4 bis 10x15 cm) | |||||
Display | 6,1 cm Farbdisplay (ohne Touch) | 3,7 cm Farbdisplay (ohne Touch) | 6,1 cm Farbdisplay (ohne Touch) | 3,7 cm Farbdisplay (ohne Touch) | nur Tasten und Status-LEDs | |
Scanner | 1.200 dpi mit Simplex-ADF (30 Blatt) | 1.200 dpi nur Flachbett | ||||
Verbindung | USB 2.0, Wlan, Wifi-Direkt WPA2/3 2,4 GHz (kein 5,0 GHz) | |||||
Mobildruck | Airprint, Mopria, ChromeOS | |||||
Patronen | Serie 604 Schwarz 500 Seiten (150 Seiten im Lieferumfang) Farbe, je 350 Seiten (je 130 Seiten im Lieferumfang) | |||||
Tintenabo | Readyprint-Flex mit festen Seitenpreisen | |||||
Wechselbarer Resttintenbehälter | ja (C9344) ca. 8 Euro | — | ||||
Alle Daten | technische Daten | |||||
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Verbrauchsmaterial und Folgekosten
Auf 603 folgen bei den Neuvorstellungen die "neuen" Kartuschen der Serie 604. Nach einer kürzlichen Preisanhebung der älteren Patronen erzielt auch die aktuelle Serie rekordverdächtig hohe Seitenpreise beim Patronennachkauf.
Im Detail stellt sich dies so dar, dass die schwarz XL-Kartusche für nur 500 Seiten stolze 32 Euro kosten soll. Die drei Einzelfarben sind mit 18 Euro günstiger, halten jedoch auch nu für 350 Seiten. In den Lieferumfang packt Epson ohnehin nur Patronen, die nach erstmaliger Initialisierung auf die Reichweite der Standardkartuschen kommen. Das sind dann 150 S/W-Seitchen (15 Euro) und jeweils 135 Seiten je Farbe für niedrige 8,50 Euro - ganz schön viel Plastik für einige Milliliter Tinte.
Zugutehalten muss man Epson, dass fast alle Modelle einen vom Benutzer wechselbaren Resttintenbehälter verwenden. Dieser kostet nur rund acht Euro und muss getauscht werden, wenn viel Tinte verreinigt wurde und nicht auf dem Papier gelandet ist. Ärgerlich ist, dass Epson sich nicht dazu überwinden konnte, dies auch für den "kleinen" XP-2200 einzuführen. Wie auch der Ecotank ET-2810, ET-2820 oder ET-4800 ist im Fall der Fälle ein Serviceeinsatz für derzeit rund 70 Euro nötig - das wäre ein somit wohl ein wirtschaftlicher Totalschaden.
Die errechneten Druckkosten sind erschreckend hoch. Eine Farbseite mit mäßiger Deckung kostet mehr als 20 Cent - das geht kaum teurer. Im Vergleich mit der Deskjet-Serie von HP erscheinen die reinen S/W-Kosten von über sechs Cent schon fast niedrig - das täuscht aber eben leider doch, wenn man weitere Alternativen mitbetrachtet.
Moderate Folgekosten mit Tintenabo
Die Aussage zu den hohen Folgekosten gelten jedoch nur beim Nachkauf der originalen Tintenpatronen. Deutlich interessanter wird die Sache beim Abo mit dem Tintenlieferdienst "Readyprint"-Flex. Für monatlich ab zwei Euro kann man dann 30 Seiten drucken und kommt im Idealfall auf nur noch ein Drittel der Folgekosten. Druckt man jedoch lediglich in S/W, so ist das Einsparpotential deutlich niedriger.
Verfügbarkeit und Garantie
Die sechs Modellreihen werden im Zeitraum von September bis Oktober 2022 nach und nach in den Handel gelangen. Epson gewährt eine Garantie von einem Jahr. Canon ist da mit zwei Jahren und Brother mit sogar drei Jahren deutlich weiter.
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Preise
Alle Preise sind Preisempfehlungen der Hersteller (UVP).
Kosten & Starterreichweite
In die Druckkosten kalkulieren wir anteilig verbrauchte Materialien auch nur anteilig hinein. Weiterhin berücksichtigt Druckerchannel die Starterreichweiten - diese werden vom Druckvolumen abgezogen und reduzieren somit die durchschnittlichen Seitenkosten.