Test HP Envy 6520e: Verbrauchsmaterialien, Folgekosten & "Instant Ink"-Tintenabo
Der HP Envy 6520e verwendet ein Zwei-Patronen-System. Nur das Schwarz ist pigmentiert - die drei Grundfarben (Cyan, Magenta und Gelb) sind in einer Kartusche mit Dye-Tinte kombiniert. Der Druckkopf klebt fest an jeder neuen Tintenpatrone und wird entsprechend mit jedem Tausch erneuert.
Druckkopfpatronen der Serie 308
Die Patronen gehören zur Serie 308. Die schwarze Patrone gibt es in der Standardausführung für eine ISO-Reichweite von 160 Seiten oder auch in einer doppelt so großen XL-Patrone, die 308e ("e" für EvoMore) nennt und entsprechend für 360 Seiten reicht. Einen Preisvorteil gibt es leider nicht. Die kleine Patrone kostet rund 19 Euro und ist damit, bezogen auf die Reichweite, durchaus ziemlich hochpreisig. Bei der Farbpatrone sieht die Sache bedauerlicherweise nicht besser aus - im Gegenteil. Es gibt lediglich eine Größe für lediglich rund 120 Seiten. Anschließend bedarf es einer neuen Kartusche mit eben neuen Druckkopf.
Beim Lieferumfang muss man zusätzlich mit einer niedrigeren Reichweite auskommen. Beim regulären Nachkauf bedarf es bereits nach 120 Seiten mit S/W-Text oder nur 75 einfachen Farbseiten einen neuen Satz Tinte und damit auch einen neuen Kopf. Im Vergleich mit ähnlichen Druckern in der Klasse ist das "erstaunlich" wenig. Bei den günstigeren Deskjet-Drucker legt HP noch weniger Tinte bei. Ökologisch ist was anderes.
Deutlich mehr Reichweite und größere Patronen mit "Instant Ink"
Die niedrigen Reichweiten der Patronen kann man jedoch auch relativieren. Denn auch für Wenigdruck gilt, dass sich ein "Instant Ink"-Tintenabo mehr als nur anbietet. Für aktuell monatlich ab rund 1,50 Euro liefert HP automatisch Tinte für bis zu 10 Seiten in dem Zeitraum nach. Druckt man mehr, kann man jederzeit auch in einen größeren oder zum Monatswechsel auch in einen (wenn möglich) kleineren Tarif wechseln.
Auswahl an Tarifen für "Instant Ink" (2025) | |||||
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10 Seiten | 25 Seiten | 50 Seiten | 100 Seiten | 300 Seiten | |
Monatsgebühr | 1,49 Euro | 2,49 Euro | 4,99 Euro | 6,99 Euro | 13,99 Euro |
"idealer" Seitenpreis | 14,9 Ct. | 10,0 Ct. | 10,0 Ct. | 7,0 Ct. | 4,7 Ct. |
Aufpreis für zusätzliche Seiten | 1 Euro für 10 Seiten, übertragbar (10 Ct. je Seite) | ||||
© Druckerchannel |
Im Rahmen eines Abos kümmert sich HP um die Belieferung des Druckers mit Tinte. Der Tintenstand wird dazu online überwacht und an HP-Server weitergereicht. Es versteht sich von selbst, dass HP starkes Interesse daran hat, möglichst wenig Lieferungen auslösen zu müssen. Von daher sind die gelieferten Abo-Patronen in ihrer Dimension auch deutlich größer, als die regulären Kaufpatronen. Im Test haben wir für die schwarze Patrone eine ISO-Reichweite von ungefähr 1.170 Seiten (Faktor 3,6 zur XL-Patrone) und 610 Seiten in Farbe (Faktor 5 zur regulären Patrone) gemessen.
HP Envy 6520e - Verbrauchsmaterialien 10/2025*1 | |||
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Preis (UVP) und Preisvergleich | Reichweite mit 'ISO-Farbdokument'*2 | ||
Tintenpatrone, Schwarz | |||
StarterLU | — | 120 Seiten | |
308 | 18,99 € | 160 Seiten | |
308e | 37,99 € | 320 Seiten | |
Tintenpatrone, 3-Farben | |||
StarterLU | — | 75 Seiten | |
308 | 16,99 € | 120 Seiten | |
© Druckerchannel |
Um den Drucker im Umfeld seiner Konkurrenten einordnen zu können, haben wir in der nachfolgenden Tabelle einige weitere Druckermodelle zum Vergleich gelistet. Allen gemeinsam sind folgende Eigenschaften:
- Preis bis 100 Euro
- Duplexdruck
- Multifunktion mit Flachbettscanner (mit einfachem ADF)
Im Drucker-Finder können schnell alle aktuell passenden Drucker mit diesen Voreinstellungen gefunden werden.
Zusätzlich sind einige Tankdrucker mit vergleichbarer Ausstattung aufgeführt. Diese bieten entsprechend eine wesentlich höhere Reichweite und niedrigere Folgekosten.
Tinten-Reichweite mit größten Flaschen/Kartuschen nach ISO | ||
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Schwarz | Farbe (gemittelt) | |
HP Smart Tank 7305 | 6.000 Seiten | 8.000 Seiten |
Epson Ecotank ET-4850 | 7.500 Seiten | 6.000 Seiten |
Canon Maxify GX2050 | 3.000 Seiten | 3.000 Seiten |
HP Envy 6520e (mit Instant Ink) | 1.170 Seiten | 610 Seiten |
Brother DCP-J1460DW | 500 Seiten | 500 Seiten |
Epson Workforce WF-2930DWF | 500 Seiten | 350 Seiten |
Canon Pixma TS7750i | 300 Seiten | 300 Seiten |
HP Envy 6520e | 320 Seiten | 120 Seiten |
© Druckerchannel |
Dokumente und Methodik
Für die Ermittlung der Druckkosten verwendet Druckerchannel zum einen die genormten Angaben der Hersteller nach ISO/IEC 24711. Dabei wird ein gemischtes Grafik- und Text-Dokument auf Normalpapier gedruckt. Zum anderen misst das Druckerchannel-Testlabor die Folgekosten selbst: in optimaler Qualität (Einstellung hoch im Treiber), großflächig auf Fotopapier mit Rand.
Da es sich bei der ISO-Vorlage um ein gemischtes Farb- und Schwarzdokument handelt, haben wir die reinen Kosten der Schwarzpatrone extrahiert und zusätzlich dargestellt. Diese bleiben in den Farbkosten jedoch eingerechnet.
Für die Kalkulation nehmen wir derzeit 10.000 ISO-Seiten oder 1.000 A4-Farbfotos als Grundlage. Der HP Envy 6520e aus diesem Test ist in der Darstellung fett hervorgehoben. Weitere aktuelle Geräte zeigen wir im Vergleich an. Unter Umständen steht hier jedoch (noch) kein von Druckerchannel gemessener Wert für die Foto-Folgekosten zur Verfügung.
Druckkostenanalyse 10/2025*1 | |||
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Seitenpreis mit 'ISO- | Seitenpreis mit 'Schwarzanteil aus ISO- | Seitenpreis mit 'DC- | |
Epson Ecotank ET-4850 (Tintentank) | 0,0 ct | 0,0 ct | 0,0 ct |
HP Smart Tank 7305 (Tintentank) | 0,0 ct | 0,0 ct | 0,0 ct |
Brother DCP-T780DW (Tintentank) | 0,1 ct | 0,0 ct | — |
Canon Maxify GX2050 (Tintentank) | 0,4 ct | 0,0 ct | 0,0 ct |
Canon Maxify MB2150 (Pigmenttinten) | 7,9 ct | 2,3 ct | 50,6 ct |
Brother MFC-J4350DW (Pigmenttinten) | 8,5 ct | 2,2 ct | — |
Epson Workforce Pro WF-3820DWF (Pigmenttinten) | 13,0 ct | 4,6 ct | — |
HP Officejet Pro 8132e (Pigmenttinten) | 15,4 ct | 5,5 ct | — |
Brother DCP-J1460DW | 16,1 ct | 5,1 ct | 1,38 € |
Canon Pixma TS7750i | 20,9 ct | 9,6 ct | 74,2 ct |
Epson Workforce WF-2930DWF | 23,9 ct | 7,2 ct | — |
HP Envy 6520e-Serie | 25,5 ct | 11,6 ct | 2,40 € |
© Druckerchannel |
S/W- und Farbdruckkosten auf Normalpapier
An dieser Stelle muss man etwas differenzieren. Beim eigenen Nachkauf der Patronen haben wir Druckkosten von üppigen 11,6 Cent für eine S/W-Textseite ermittelt. Eine Farbdokument mit einfacher Deckung schlägt dagegen mit rund 25,5 Cent zu buche und kostet somit mehr als das Doppelte.
Die sich daraus ergebenen Folgekosten sind somit extrem hoch, gelten aber auch nur für den regulären Nachkauf der Originalpatronen im Handel. Eindeutig empfehlenswert ist die Buchung eines "Instant Ink"-Abos. Im Schnitt sind dann einfache Textseiten beim kleinsten Tarifpaket etwas teurer, man spart allerdings mit jeder Farbseite. Beim Fotodruck ist der Vorteil im Abo nochmals massiver, weil auch dieser die gleichen Kosten verursacht.
Gemessene Farbdruckkosten auf Fotopapier
Die Folgekosten beim Fotodruck auf Glanzpapier wurden durch Druckerchannel selbst ermittelt. Wir wiegen dazu das Vollgewicht der verwendeten Patronen vor dem Einsetzen in den Drucker und das Endgewicht nach dem Test. Dazu wird das DC-Farbfoto so lange gedruckt, bis eine der drei Farben in der Kombikartusche aufgebraucht ist. Dies zeigt sich mit Streifen im Druckbild. Die Schwarztinte wird beim Druck auf Glanzpapier nicht verwendet. Der dennoch ermittelte Verbrauch ist der automatischen Reinigungsfunktion des Druckers geschuldet. Aus der Differenz der Gewichte vor und nach dem Test errechnen wir die Reichweite und somit die Folgekosten.
An dieser Stelle wird es (beim Patronennachkauf) happig. Nach nur sieben Fotos war die 308-Farbpatrone aufgebraucht und musste ersetzt werden. Die sich daraus ermittelnden Folgekosten belaufen sich somit auf üppige 2,40 Euro.
Deutlich günstiger kann man eben mit einem Tintenabo oder auch mit einem Tintentanker drucken. Bei HP wäre der Smart Tank 7305 ein adäquater Einstieg mit Simplex-ADF, jedoch ohne Display.
Im Vergleich haben wir auch eine Farbpatrone aus dem "Instant Ink"-Abo leergedruckt. Die Reichweite fällt dann mit rund 40 Seiten massiv besser aus. Bei mehr oder weniger genau zehn Seiten monatlich kommt man dann auf einen durchschnittlichen Seitenpreis von rund 15 Cent - das ist gut.
ReadyPrint Flex Tintenabos im Vergleich
Verhalten bei geringem Tintenstand oder leerer Farbe
Der Tintenstand kann vom Drucker "nicht wirklich" ermittelt werden. Daher findet in einer ersten Stufe lediglich eine Schätzung statt, die dann irgendwann in Meldung zu einer sich bald leerenden Patrone mündet. Anschließend kann man solange weiterdrucken, bis erste Streifen kommen.
Gut ist, dass man dadurch jede Patrone vollständig entleeren und ausnutzen kann. Gut, bei der Farbpatrone ist natürlich schon dann Schluss, wenn nur eine der drei integrierten Farben aufgebraucht ist. Der Nachteil ist, dass man eventuell eingelegtes Fotopapier unbrauchbar macht, wenn auf diesem nur noch mit Streifen gedruckt wird. Man sollte die Drucke gut überwachen, um nicht zu viel Ausschuss zu generieren.
Scannen und Drucken mit leeren Patronen
Entgegen anderslautender Meldungen ist übrigens auch das Scannen möglich, wenn eine der Patronen aufgebraucht ist. Praktisch bei HP-Druckern mit Druckkopfpatronen ist zudem der Einzelpatronenmodus. Dieser erlaubt es, dass man ohne Farbpatrone weiter in Schwarz drucken kann. Das Ganze klappt übrigens auch andersrum. Dazu nimmt man einfach die leere Patrone aus dem Druckwagen. Bei der Nutzung mit einem "Instant Ink"-Abo sollte der Fall nie auftreten, da in der Regel rechtzeitig Nachschub per Post kommt.
Preise
Alle Preise sind Preisempfehlungen der Hersteller (UVP).
Kosten & Starterreichweite
In die Druckkosten kalkulieren wir anteilig verbrauchte Materialien auch nur anteilig hinein. Weiterhin berücksichtigt Druckerchannel die Starterreichweiten - diese werden vom Druckvolumen abgezogen und reduzieren somit die durchschnittlichen Seitenkosten.