Canon Pixma TS7650i und TS7750i: Erste Pixmas mit wischfestem (und sehr teurem) Textdruck
Nach der Vorstellung neuer Büro-Tintentankdrucker aus der "Maxify GX"-Serie ergänzt Canon auch die Pixma-Reihe, die sich vorwiegend für den Einsatz in Privathaushalten eignen. Neben einem scharfen Textdruck, der nun endlich auch wischfest wird, bieten die Drucker erfahrungsgemäß einen tollen Fotodruck - selbst, wenn es sich bei den beiden Neueinsteigern um Dreifarb-Drucker handelt, die ohne Fotoschwarz auskommen müssen.
Canon Pixma TS7650i und TS7750i
Sowohl der neue Pixma TS7650i (rund 145 Euro) als auch der TS7750i (rund 170 Euro, mit ADF) steigen neu ins Canon-Portfolio der Tinten-Multifunktionsdrucker ein. Funktional entsprechend die Neulinge in etwa dem TS5350i, respektive der Version mit Simplex-ADF TS7450i. Zunächst fällt auf, dass Canon für die beiden Drucker keine Versionen in anderen Gehäusefarben vorgesehen hat. Wer das gebotene Hellgrau bis Weiß nicht mag, geht leer aus. Ein Fax gibt es auch beim ADF-Modell TS7750i nicht. Dieses ist den einfacheren "Pixma TR"-Modellen oder den meisten Druckern aus der Maxify-Serie vorbehalten.
Die wirklich interessanten Fakten findet man dafür im Gehäuse. Dazu zählen neue Patronen mit integriertem Einweg-Druckkopf und einer neuen Schwarztinte. Den Formfaktor konnte Canon nochmals verkleinern und setzt dabei sogar auf eine Papierkassette, die bei einer Bestückung mit A4-PApier nicht aus dem Gerät herausguckt.
Druckwerk
Das Druckwerk selbst steckt an jeder Patrone in Form von einem thermischen Druckkopf stehts mit dran. Ein neuer Satz Tinte sorgt also immer für frische Düsen, aber auch vermeidbaren Müll.
Durch eine neue Konstruktion der Düsenplatte sind nun jedoch immerhin 30 Prozent mehr schwarzer und doppelt so viele Farbdüsen mit zugleich kleineren Tintentropfen vorhanden. Das erhöht das Tempo gegenüber den "kleineren" Geräten auf 15 ipm beim S/W-Textdruck und 10 ipm beim Farbdruck von einfachen Dokumenten auf Normalpapier in der Standardeinstellung. Das sind somit die gleichen Werte, wie bei der Einstiegs-Maxify-Serie sowie dem Fotodrucker Pixma TS8750.
Die neue wischfeste Pigmenttinte (das gab es bislang nur bei der "Epson Expression"-Serie) dürfte aufgrund der schnelleren Trockungszeit dabei auch für einen flinkeren Duplexdruck sorgen. Angaben konnten wir Canon dazu aber auf Anfrage nicht entlocken.
Die Druckzeit für ein randloses Postkartenfoto in Standardqualität verringert sich jedoch von 43 Sekunden beim TS5350i auf nur noch 19 Sekunden.
Papierzuführungen
Keine größeren Unterschiede gibt es dagegen bei der Zuführung von Papieren aller Art. Es gibt weiterhin eine untere Papierkassette, die für bis zu 100 Blatt ausgelegt ist und ausschließlich mit Normalpapier in den Formarten A4 und A5 bestückt werden darf. Die maximale Grammatur beträgt 105 g/m², was dann auch dem Höchstwert für den Druck im automatischen Duplexmodus entspricht. [abasatz] Alle anderen Papiersorten, Medien oder Formate müssen über die hintere Universal-Zuführung in offener Bauweise gesteckt werden. Toll ist, dass diese eine automatische Papierbreitenerkennung bietet. Legt man beispielsweise 10x15-cm-Papier ein, so schlägt der Drucker Formate mit dieser Breite und passende Papiertypen automatisch vor.
Zulässig sind Größen von 55 x 89 mm bis hoch zur A4-Breite und Banner mit Längen von bis zu 1,20 Meter. Originalmedien bis zu 300 g/m² (in dem Fall das "Photo Paper Pro Platinum", PT-101) ziehen die beiden Pixmas problemlos ein.
Keine Änderung gibt es bei der Duplexeinheit. Automatisch wird ausschließlich Papier im A4-Format verarbeitet. Deutlich vielfältiger zeigen sich die Pixmas dagegen beim randlosen Druck. Es gilt jedoch, dass dies ausschließlich für vordefinierte Formate zulässig ist. Mit dabei sind neben A4 aber alle gängigen Fotogrößen. [absatz {Scanner und ADF (nur TS7750i)} Über den Scanner gibt es keine Neuheiten zu berichten. Die zwei Pixmas kommen zunächst mit einem Flachbett daher, welches einen CIS-Sensor mit einer optischen Auflösung von 1.200 dpi bietet. Aufgelegt werden können dabei Formate bis hoch zu Din A4.
Wie auch schon die Pixma TS7450i-Serie bietet auch der TS7750i zudem einen einfachen ADF-Aufsatz für bis zu 35 Originale im Format (ausschließlich) Din A4. Aus technischer Sicht klappt dies nur Simplex-Modus - es kann also nur die Vorderseite eingelesen werden.
Pfiffigerweise gibt es für die Kopierfunktion am Bedienpanel selbst eine Duplex-Unterstützung, bei der der fertig-gescannte Originalstapel händisch gedreht werden muss und somit auch beidseitig verarbeitet werden kann. Klingt einfach - kann so aber tatsächlich nur Canon. Für reine Scanaufgaben ist dies allerdings nicht möglich.
Scanziele und Bedienpanel
Während die aktuellen Pixma-Tintendrucker mit Kopfpatronen entweder gänzlich ohne Display oder nur mit einem Briefmarken-großen OLED-Statusbildschirm (beim Pixma TS5350i und TS7450i) auskommen, bieten die Neulinge wieder einen "ordentlich" dimensionierten Touch-Screen mit einer neu-entwickelten Oberfläche Namens "Switch UI".
Die Bildschirme weisen eine Diagonale von 6,7 cm auf und entsprechen denen der neuen kleinen Maxifys um den GX2050. Sämtliche Funktionen sind nun etwas klarer mit farbigen Akzenten dargestellt. An den "üblichen" Navigations- und Schnelltasten samt Ein/Aus-Schalter gibt es keine Änderung. Das gesamte Bedienpanel lässt sich nach oben anwinkeln, um für eine bessere Ergonomie zu sorgen.
Neu für einen Pixma in dieser Klasse ist zudem eine breite LED unter dem Bedienfeld, welche in verschiedenen Farben den aktuellen Status anzeigen soll.
Die Funktionen bei Kopien entsprechen dem Marktstandard. Am Drucker selbst soll man auf Clouddienste zugreifen können. Einen USB-Stick kann man dagegen nicht anstecken.
Neuigkeiten gibt es bei der Scanfunktion. Als Ziel lassen sich Cloudordner, der eigene Computer oder die Smartphone-App anwählen. Die letztere Funktion ist neu und soll mit einer aktualisierten Version der iOS und Android-App ab September 2023 möglich sein.
In Netzwerkfreigaben oder zu E-Mail-Postfächern kann man dagegen nicht scannen. Dies ist den Maxify-Druckern vorbehalten.
Schnittstellen
Zur Verbindung mit einem Computer reicht eine USB-Schnittstelle. Für die Integration in ein Netzwerk oder auch für das mobile Drucken ist dagegen ein Anschluss via WLAN notwendig. Ethernet gibt es dagegen nicht. Leider wird bei einer drahtlosen Verbindung der moderne WPA3-Standard nicht unterstützt. Dafür können die Pixmas nun auch im 5,0-GHz-Band funken.
Wie alle aktuellen Canon-Tintendrucker der Desktop-Klasse handelt es sich auch bei den Neuvorstellungen um reine GDI-Drucker ohne PCL- oder Postscript-Standardtreiber. Apple-Systeme werden per Airprint angesprochen, für Windows gibt es dedizierte Treiber oder auch Mopria. ChromeOS wird nativ unterstützt, für Android gibt es ein Druckplugin. Microsoft Windows wird ab Version 7 unterstützt und MacOS ab Version 10.14.6.
Viele Funktionen können auch über die mit Android und iOS kompatible App "Canon PRINT Inkjet/SELPHY" verwendet werden. Das Scannen geht nativ auch mit Airprint und Mopria.
Pixma Mittelklasse mit Kopfpatronen (2023) | ||||
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![]() Pixma TS5350i | ![]() Pixma TS7450i | ![]() | ![]() | |
Preis inkl. MwSt. | 100 Euro ab 69 €*1 | 110 Euro ab 84 €*1 | 145 Euro UVP 145 €*1 | 170 Euro ab 189 €*1 |
Funktionen | A4 ✓ Farbe ✓ Drucken ✓ Scannen ✓ ADF ✗ Kopieren ✓ Faxen ✗ | A4 ✓ Farbe ✓ Drucken ✓ Scannen ✓ ADF (Simplex) ✓ Kopieren ✓ Faxen ✗ | A4 ✓ Farbe ✓ Drucken ✓ Scannen ✓ ADF ✗ Kopieren ✓ Faxen ✗ | A4 ✓ Farbe ✓ Drucken ✓ Scannen ✓ ADF (Simplex) ✓ Kopieren ✓ Faxen ✗ |
Andere Farben | ![]() | ![]() | — | — |
Tintenabo (optional) | ja, kompatibel mit "Pixma Print Plan" | |||
Baugleich, jedoch ohne Kompatibilität zum Tintenabo | TS5350a TS5351a TS5352a TS5353a TS5355a ab 59 €*1 | TS7450a TS7451a ab 80 €*1 | — | — |
Artikel | Testbericht | (dieser Artikel) | ||
Tintensystem | Pigmentschwarz und Dyefarben | wischfestes Pigmentschwarz und Dyefarben | ||
S/W-Drucktempo | 13,0 ipm (k.a. in Duplex) | 15,0 ipm (k.a. in Duplex) | ||
Farb-Drucktempo | 6,8 ipm (k.a. in Duplex) | 10,0 ipm (k.a. in Duplex) | ||
Düsenkonfiguration | 640 für Schwarz 3x 128 je Farbe | 832 für Schwarz 3x 256 je Farbe | ||
Papierkassetten | 100-Blatt-Kassette (nur A4/A5 Normalpapier) | |||
Offene Zufuhr (universell nutzbar) | 100 Blatt (ab 55 x 89 mm) | |||
Bannerdruck | bis zu 0,67 Meter über die hintere Zuführung | bis zu 1,20 Meter über die hintere Zuführung | ||
Duplexdruck (Normalpapier) | nur A4 (bis 105 g/m²) | |||
Randlosdruck | ja, nur in den folgenden Formaten: A4 (und US-Letter), B5, 10 x 15 cm, 13 x 18 cm, 20 x 25 cm, 91 x 55 mm (Kreditkarte), 89 x 89 mm und 127 x 127 mm | |||
Scanner | 1.200 dpi, CIS-Sensor | |||
ADF | — | 35 Blatt Simplex nur A4 | — | 35 Blatt Simplex nur A4 |
Duplexkopie | — | manuell, mit Assistent (A4) | — | manuell, mit Assistent (A4) |
Display | 3,7 cm Monochrom-OLED | 6,7 cm Farb-Touchscreen mit Schnell-Tasten | ||
Verbindung | USB, WLAN (nur 2,4 GHz), Wifi-Direkt | USB, WLAN (mit 5 GHz), Wifi-Direkt | ||
Druckersprachen | GDI | |||
Standards & Apps | Airprint, Mopria, Android-App, iOS-App, ChromeOS | |||
Scanziele | Scannen vom Bedienpanel ausgehend nicht möglich | zum Computer mit laufender Software, zum Smartphone und in die Cloud | ||
Verbrauchsmaterialien | ||||
Tintenserie | Serie PG-560, CL-561 (Druckkopfpatronen) | Serie PG-585, CL-586 (Druckkopfpatronen) | ||
Schwarz-Tintenpatronen | 400 (30 €) oder 180 Seiten 180 Seiten im Lieferumfang | 300 (30 €) oder 180 Seiten 180 Seiten im Lieferumfang | ||
Farb-Tintenpatronen | 300 (29 €) oder 180 Seiten 180 Seiten im Lieferumfang | 300 (35 €) oder 180 Seiten 180 Seiten im Lieferumfang | ||
Abotarife (Optional) | 30 / 60 / 100 / 200 Seiten im "Pixma Print Plan" | |||
Wechselbarer Resttintenbehälter | — | ja (MC-G06, ca. 8,50 Euro) | ||
Standard-Garantie | 2 Jahre (Einsendung) | |||
Erweiterte Garantie nach Registrierung | nein | |||
Alle Daten | technische Daten![]() | |||
Copyright Druckerchannel.de |
Verbrauchsmaterialien und Folgekosten
Wo viel Licht ist, gibt es auch Schatten. Fangen wir mal mit dem Positiven an. Die beiden TS7000er-Pixmas verwenden eine neue Patronengeneration der Serie PG-585, CL-586 mit einem wischfesten Pigmentschwarz und Dyefarben.
Die neuen Kartuschen mit integriertem Druckkopf sind dabei spürbar schlanker, dafür aber auch etwas höher. Leider kommt der letzter Punkt nicht der gebotenen Reichweite zu Gute. Dass eine Standardkartusche jeweils nur für 180 Seiten reicht (je eine für Schwarz und Farbe ist im Lieferumfang) kennt man ja nun mittlerweile. Ärgerlich ist jedoch, dass die "XL"-Kartuschen ihren Namen so kaum verdienen. Sowohl in der schwarzen, als auch in der farbigen Patrone ist jeweils nur Platz für 300 Seiten nach ISO-Messung.
In dieser Preisklasse gravierender als die geringe Füllmenge ist jedoch der Preis für die Tintenbehälter mit der wenigen Tinte. Für die "Schwarze" (mit der wischfesten Pigmenttinte) verlangt Canon 30 Euro - für die "Farbige" sind es dagegen sogar 35 Euro.
Waren die günstigen Canon-Drucker mit Kopfpatronen bislang immer dafür bekannt, dass man sich auf moderate bis niedrige Druckkosten verlassen kann, so gilt das bei den Neuvorstellungen nicht mehr.
Für eine einfache Textseite ermitteln sich Kosten von knapp zehn Cent - so teuer druckt bislang keiner. Lediglich beim Farbdruck kann Epson Canon das Wasser reichen. Zu Bedenken ist in jedem Fall, dass es aufgrund der integrierten Druckköpfe in absehbarer Zeit keine Nachbauten geben wird. Bestenfalls lässt sich bei Drittanbietern Geld sparen, wenn man aufbereitete Kartuschen verwenden oder diese selbst nachfüllt.
Oftmals günstiger im Tintenabo
Es gibt jedoch einen Lichtblick - unter Bedingungen: Das kleine "i" hinter der Modellnummer der neuen Pixma-TS7000er-Serie verrät die Kompatibilität mit dem "Pixma Print Plan"-Tintenabo. In unserem aktuellen Vergleichstest für Tintenabos können wir auch der Canon-Variante recht gute Konditionen zuschreiben - für alle Wenigdrucker.
Los geht es ab rund drei Euro für monatlich 30 Seiten - nutzt man diese voll aus, so ergeben sich Folgekosten von zehn Cent. Dabei ist es egal, ob man eine einfache Textseite druckt oder aber ein A4-Foto ausgibt. Das kann sich in vielen Fällen durchaus lohnen.
Vergleich: Tintenabos von Brother, Canon, Epson und HP
Wechselbarer Resttintenbehälter
Löblich ist immerhin der vom Benutzer wechselbare Resttintenbehälter (Teilenummer MC-G06, rund 8,50 Euro), der überschüssige Tinte von Reinigungen auffangen soll. Wie oft ein Tausch anfällt, ist uns nicht bekannt.
Zu beachten ist auch, dass diese Wartungsbox nicht Teil eines eventuell abgeschlossenen Tintenabos ist. Wenn der Drucker das Ende der Lebenszeit meldet, dann muss man sich selbst um einen Ersatz kümmern. Bei dem recht niedrigen Preis ist das wohl aber zu verschmerzen.
Verfügbarkeit und Garantie
Die beiden Multifunktionsdrucker ergänzen ab Oktober 2023 die bestehende Pixma-Serie. Canon bietet als Standard eine Europa-Garantie von vollen zwei Jahren ab dem Kauf. Eine spezielle Registrierung ist dafür nicht notwendig.
Wir erhalten bei einer Vermittlung zum Kauf oder direkt beim Klick eine Provision vom Anbieter (Provisionslink).
Preise
Alle Preise sind Preisempfehlungen der Hersteller (UVP).
Kosten & Starterreichweite
In die Druckkosten kalkulieren wir anteilig verbrauchte Materialien auch nur anteilig hinein. Weiterhin berücksichtigt Druckerchannel die Starterreichweiten - diese werden vom Druckvolumen abgezogen und reduzieren somit die durchschnittlichen Seitenkosten.

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Epson "ReadyPrint Flex"
Dieser Epson-Drucker lässt sich mit einem "ReadyPrint Flex" Tintenabo betreiben.
Die Abopreise beginnen bei 99 Cent für 10 Inklusivseiten bis A4 monatlich.

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Neukunden mit Aktivierung bis Ende August 2023 erhalten 3 Gratismonate mit dem Couponcode EPSON3.
Die regulären Abopreise beginnen bei 99 Cent für 10 Inklusivseiten bis zu A4 monatlich. Ein kompatibler Drucker von Epson vorausgesetzt.