HP Laserjet Pro 3002dwe, 3002dw und 3002dn: Business-Einstieg nur mit dem Nötigsten
Die neuen Laserdrucker der 3002er-Serie gehören zu einem ganzen Schwung neuer S/W-Bürodrucker, die HP in den kommenden Monaten einführen wird. Bei den hier vorgestellten Geräten handelt es sich um die Einstiegsklasse ohne Scanner für einfache Büroaufgaben - viel Flexibilität darf man da nicht erwarten. Erst die 4000er-Serie ist funktional "vollwertig".
HP Laserjet Pro 3002dw und 3002dwe
Der Laserjet Pro 3002dw ist der Nachfolger vom bereits abgekündigten M304a und kostet um die 350 Euro. Die Kombination aus höheren Energie-, Rohstoff- und Transport-Kosten sowie einer gesteigerten Nachfrage ermöglicht dabei die enorme Preiserhöhung gegenüber dem mit 200 Euro deutlich günstigeren Vorgänger.
Funktional identisch aber (aus unserer Sicht) eingeschränkt ist man mit dem gut 20 Prozent günstigeren Pro 3002dwe. Das "e" hat es bei HP-Laserdruckern in sich und weist auf die zwingende Teilnahme am Programm "HP+" hin. Dazu gehört die ausschließliche Verwendung von Originaltoner, was über eine stetige Onlineverbindung überwacht wird.
Als Bonus gibt es im Gegenzug über zwei Jahre mehr Cloud-Funktionen (anschließend kostenpflichtig) über die App, ein Jahr mehr Garantie und auch drei Gratismonate für ein Toner-Abo, in welchem man jedoch den bereits bezahlten Toner verwendet.
HP+: Originalkartuschen-Zwang auf "Wunsch"
Ein weiteres Schwestermodell ist der Pro 3002dn, der für rund 330 Euro ohne "HP+" genutzt werden kann und ohne Wlan auskommt. Da viele Firmenumgebungen keine Drahtlosverbindungen bei Druckern dulden, ist dies oft die geeignete Wahl. Weitere Modelle, dann der 3102er-Serie mit Scanner, folgen erst 2023.
Druckwerk
Die 3002er-Modelle sind der neue Einstieg in die Welt der professionellen Laserdrucker. Das Druckwerk soll weiterhin von Canon zugeliefert sein und löst nativ mit 600 dpi auf. Trotz des höheren Preises erreicht der Neuling "nur" noch 33 ipm anstatt 35 ipm beim Vorgänger. Fortschritte gibt es eindeutig beim Duplexdruck, da dieser beim M304a komplett fehlte. Die Neulinge bedrucken A4-Papier mit bis zu 20 ipm automatisch doppelseitig. Andere Formate sind offenbar nur einseitig bedruckbar. Das gilt für A5 und auch für das nur halb so große A6.
Stark eingeschränkt gibt sich die 3002er-Serie bei der Papierzuführung. Verbaut ist eine komplett im Gerät eingelassene Papierkassette für bis zu 250 Blatt Normalpapier. Dass es keine Option auf Zusatzfächer gibt, ist noch verschmerzbar, jedoch fehlt auch ein manueller Einzug für spontan einzulegende Spezialmedien. Überhaupt können die Geräte schwere oder dicke Medien über 163 g/m² offiziell nicht mehr verarbeiten.
Das Einlegen von Briefumschlägen (bis zu 10 Stück) oder einem Etikettenbogen bedarf in jedem Fall zunächst der vollständigen Entnahme des eingelegten Normalpapiers. Der günstigere Vorgänger hatte für diese Zwecke noch eine aufklappbare 100-Blatt-Zufuhr.
Funktional ist man damit kaum vom günstigeren Laserjet M209dw entfernt. Der Sprung zum neuen Pro 4002dw (ab 2023) dürfte dagegen groß ausfallen.
Sprachen, Anschlüsse und Bedienung
Immerhin lassen sich die drei "Laserjet Pro"-Modelle in Umgebungen für PCL oder Postscript integrieren. Somit ist auch die Nutzung von Standardtreibern auf nahezu allen Betriebssystemen möglich. Unterstützt wird zudem der direkte Druck von PDF-Dateien, jedoch nur über die normalen Schnittstellen.
Verbaut ist in dieser Serie generell ein USB-Anschluss für die Verbindung mit einem Computer sowie ein 10/100-MBit-Ethernet-Port für die Integration ins Netzwerk. Die "dw"- und "dwe"-Drucker können zudem über Wlan drahtlos eingebunden werden. Dazu wird auch das 5-GHz-Band-Unterstützt. Bei der "HP+"-Version "dwe" ist der Anschluss über ein Netzwerk mit Onlineverbindung unabdingbar. Gleiches gilt übrigens auch für die Verwendung mit "Instant Ink" im Allgemeinen, jedoch kann man so ein Tinten-Abo jederzeit kündigen.
USB kann jedoch zusätzlich genutzt werden. Gewollt ist dies jedoch nicht, da HP den Anschluss bei der Auslieferung mit einem Aufkleber abdeckt.
Was HP dagegen mag, ist die Installation der Drucker über die "Smart App". Diese installiert auf Windows oder Mac automatisch alle Treiber nach und kann später auch für spontane Druckaufgaben genutzt werden. Unterstützt werden auch die Netzwerkstandards Airprint (Apple) oder Mopria (Windows und Android).
Ein Display gibt es für die einfache Druckerserie nicht - im Normalfall ist das für ein Gerät ohne Scanner auch nicht nötig. Der Status wird über LEDs angezeigt. Die drei Bedienknöpfe sind in Folientasten umgesetzt.
Einstiegs-Büro-S/W-Laserdrucker ohne Scanner von HP (2022) | |||
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Preis | ca. 350 Euro ab 210 €*1 | ca. 280 Euro ab 212 €*1 | ca. 330 Euro ab 204 €*1 |
HP+ / "Instant Ink" für Toner | nein / optional | zwingend / optional | nein / optional |
Vorgänger | Laserjet Pro M304a | ||
Drucktempo Simplex/ Duplex | 33,0 ipm / 20,0 ipm | ||
Druckauflösung | 600 dpi (nativ) | ||
Papierkassette | 1x 250 Blatt (bis 163 g/m²) Mindestformat: 76 x 127 cm (metrisch, ab A6) | ||
Manuelle Zufuhr oder Bypass | weder noch | ||
Papierzuführung optional | nicht möglich | ||
Papierausgabe | 150 Blatt | ||
Duplexdruck / Randlosdruck | ja (nur A4) / nein (4,23 mm an allen Rändern) | ||
Bedienpanel | Folientasten (Ein/Aus, Wlan, Info, Abbrechen/Fortsetzen) Status-LEDs (Papier, Achtung, Toner) | ||
Druckersprachen | PCL5c, PCL6; PS, PCLmS, PDF, URF, PWG, PCLm | ||
Speicher | 256 MByte (nicht erweiterbar) 1 GHz Dual-Core-Prozessor | ||
Anschlüsse | USB, 10/100 Ethernet, Wlan (2,4 und 5,0 Ghz, WPA 1/2/3), Wifi-Direkt mit Bluetooth LE | USB, 10/100 Ethernet | |
Standards | Airprint, Mopria, Android Druck-Plugin, Chrome OS | ||
Tonerserie | Serie 139 (mit integrierter Bildtrommel) | ||
Toner im Lieferumfang | 1.000 Seiten (nicht im Nachkauf erhältlich) | ||
Tonergrößen | Standard: 1.500 Seiten (ca. 70 Euro) Hoch: 4.000 Seiten (ca. 133 Euro) | ||
Toner-Abo (optional) | siehe "Instant Ink"-Tarife (ab acht Euro monatlich) | ||
monatliches Druckvolumen | 250 bis 2.500 Seiten (empfohlen) 50.000 Seiten (Spitzenauslastung) | ||
Alle Daten | technische Daten![]() | ||
Copyright Druckerchannel.de |
Verbrauchsmaterial und Folgekosten
Die Folgekosten der 3002er-Drucker sind durch die neuen Toner der Serie 139 definiert. Die mitgelieferten Toner werden mit einer Starterreichweite von 1.000 Seiten lassen sich dann durch den Standardtoner für 1.500 Seiten (70 Euro) oder 4.000 Seiten (ca. 135 Euro) ersetzen.
Beim stetigen Nachkauf der großen Toner ergeben sich (ohne Papier) eher hohe Kosten, die allerdings noch im Rahmen ausfallen. Der Markttrend geht aktuell ohnehin zu Preisanhebungen, die in der nachfolgenden Tabelle eventuell (noch) nicht bei allen Mitbewerbern berücksichtigt wurde.
Kosten für eine separate Bildtrommel fallen nicht an, da diese fest mit dem Toner verbunden ist. Das ist äußerst komfortabel, erzeugt jedoch mehr Müll und ist nicht besonders umweltfreundlich. Beachtlich in dem Zusammenhang ist auch, dass die neuen "kleinen" "Laserjet Tank"-Modelle mit einer wechselbaren Trommel für stolze 50.000 Seiten ausgestattet sind.
Druckkostenanalyse 10/2023*2 | |
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Seitenpreis mit 'ISO- | |
Epson Ecotank ET-M1180 (Pigmenttinte) | 0,2 ct |
HP Laserjet Tank MFP 1604w (ohne PCL) | 0,6 ct |
Kyocera Ecosys M2040dn | 1,4 ct |
Brother HL-L5000D | 1,8 ct |
Xerox B310 | 2,1 ct |
Canon i-Sensys MF450-Serie | 2,1 ct |
Lexmark MS431-Serie | 2,1 ct |
Lexmark B3442dw | 2,2 ct |
Oki B412dn | 2,3 ct |
HP Laserjet Pro 4002-Serie (ab 2023) | 2,6 ct |
HP Laserjet Enterprise M406dn | 2,6 ct |
HPLaserjet Pro M404-Serie & M304a (Vorgänger) | 2,7 ct |
Kyocera Ecosys P2235-Serie | 2,8 ct |
Lexmark B3340dw (Drucker) | 2,9 ct |
HP Laserjet Pro 3002-Serie | 3,4 ct |
HP Laserjet M209-Serie (ohne PCL) | 3,6 ct |
Xerox B210 | 3,8 ct |
Xerox B230 | 3,8 ct |
Brother HL-L2300-Serie | 3,9 ct |
Copyright Druckerchannel.de |
Nachbauten bei HP+ unzulässig
Wie bereits zuvor erwähnt, ist der Einsatz von Nachbautonern beim "HP+"-Modell nicht möglich, was auch online überwacht wird. Für die "Standard"-Modelle ("dw" und "dn" - jeweils ohne "e") wird Original zwar nur "empfohlen", jedoch sorgt die "dynamische Sicherheit" dafür, dass diese ebenso gesperrt werden. Diese Funktion wird durch Firmwareaktualisierungen stets nachgeschärft.
"Instant Ink" für Toner
Unabhängig vom "HP+"-Programm kann man alle drei Drucker auch mit dem Toner-Lieferdienst "Instant Ink" kombinieren. Beim "dwe"-Modell bekommt man dazu drei Monate "gratis", die jedoch von den mitgelieferten Kartuschen abgezogen werden müssen.
Ärgerlich in jedem Fall ist, dass die günstigeren Pakete für monatlich 50 oder 100 Seiten bei den Pro-Modellen nicht zur Verfügung stehen. Der Einstieg in den Tonerlieferdienst geht bei mindestens acht Euro monatlich los, für die man dann bis zu 200 Seiten drucken "darf".
Ob sich so ein Abo lohnt, ist (zumindest für diese Druckerserie) eher fraglich. Abgesehen vom Komfort der automatisch verschickten Kartuschen gibt es finanziell erst ab dem 400-Seiten-Paket für monatlich 14 Euro Vorteile. Druckt man jedoch weniger oder mehr als das Kontingent hergibt, so zahlt man unter Umständen auch wieder drauf.
Es ist wohl auch eher nicht davon auszugehen, dass man an jedem Arbeitstag um die 20 Seiten mit einem eher einfachen Gerät druckt. Interessanter ist dies sicherlich für die kommenden 4002er-Drucker mit Zusatzfächern und manuellem Einzug.
Tarife: "Instant Ink" für Toner
Verfügbarkeit und Garantie
Alle drei Modelle sollen im Oktober 2022 in den Handel gelangen und werden seitens HP mit einer Garantie von nur einem Jahr abgesichert. Für das "HP+"-Modell gilt eine kostenlose Erweiterung der Garantie um ein weiteres auf dann zwei Jahre.
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Preise
Alle Preise sind Preisempfehlungen der Hersteller (UVP).
Kosten & Starterreichweite
In die Druckkosten kalkulieren wir anteilig verbrauchte Materialien auch nur anteilig hinein. Weiterhin berücksichtigt Druckerchannel die Starterreichweiten - diese werden vom Druckvolumen abgezogen und reduzieren somit die durchschnittlichen Seitenkosten.