HP Deskjet 2630 und Envy 5030: HP-Tintendrucker mit höchsten Folgekosten
Bereits im Sommer 2016 hat HP mit dem Deskjet 3720 einen der kleinsten Multifunktions-Tintendrucker überhaupt mit Einzugsscanner vorgestellt. Besondere Kritik erntete die neue Serie aufgrund der neuen Patronen mit Wegwerfdruckkopf, einer niedrigeren Reichweite und sehr hohen Folgekosten. Recht still und fast schon heimlich hat HP im ausgehenden Jahr 2017 zwei weitere Modelle mit diesen Patronen auf den Markt gebracht.
Der HP Deskjet 2630
Den Anfang macht der einfache 2630 aus der Deskjet-Serie für rund 60 Euro. Den Drucker gibt es quasi baugleich in anderen Farben auch als 2620, 2632 oder ähnlichen Nummern. Im Gegensatz zur 3720er-Modellreihe bringt die Neuvorstellung einen vollwertigen Flachbettscanner mit. Fax und ein Vorlageneinzug fehlen.
Der Druckkopf ist fest mit den Tintenpatronen verklebt. Mit rund 7,5 ipm (Seiten je Minute) in Schwarz und bis zu 5,5 ipm in Farbe bei Standardqualität auf Normalpapier geht es eher gemächlich voran. Die Schwarztinte ist pigmentiert, jedoch nicht wischfest und kommt auschließlich auf Normalpapier oder anderen matten Medien zum Einsatz. Die drei Farben sind auf Wasserbasis (Dye-Tinte) und können auch auf Glanzpapier verwendet werden.
Der Drucker selbst bietet einen Vorrat für bis zu 60 Blatt Normalpapier über die offene, nicht vor Staub geschützte Zuführung von hinten. Ein automatischer doppelseitiger Druck ist Mangels Duplexeinheit nicht möglich. Auch der randlose Druck untersagt HP seinem kleinsten Multifunktionsdrucker.
Schnittstellen und Bedienung
Auch im untersten Preissegment hat HP die USB-Schnittstelle nicht wegrationalisiert. Diese ist als kabelgebundene Alternative noch immer neben der drahtlosen Integration ins Heimnetzwerk vorgesehen. Mit letzterer ist immerhin auch ein Druck von Airprint-kompatiblen oder auch auf Android basierenden mobilen Geräten möglich.
In der absoluten Einstiegsklasse von Multifunktionsdruckern um die 60 Euro kann man nicht mit einem Farb-Touchscreen rechnen. Immerhin hat HP seinem Neuling ein kleines Statusdisplay mit Anzeige der Kopienanzahl und der Wlan-Verbindung gegönnt. Zudem gibt es eine Taste für den Aufbau einer drahtlosen Verbindung, einer Abbruchtaste und dem schnellen Kopienstart im Farb oder S/W-Modus.
Schnittstellen für den direkten Druck am Gerät über USB oder einem Steckplatz für Speicherkarten sind nicht vorgesehen.
Der HP Envy 5030
Funktional deutlich besser ausgestattet ist der rund 90 Euro teure Envy 5030. Generell sind die Geräte der "Envy" (zu deutsch "Neid") Serie etwas besser ausgestattet und bieten zumindest eine geschlossene Papierkassette und ein flaches Design.
Die Kapazität des vor Staub geschützten Papierfachs liegt bei 100 Blatt Normalpapier, das im Drucker selbst automatisch gewendet werden kann. Auch der randlose Druck im Format A4 oder auch den gängigen Postkartenformaten auf Glanzpapier ist im Unterschied zu den kleineren Modellen mit dabei.
Trotz gleicher Patronen und damit Düsenanzahl fällt das Tempo etwas höher aus und erreicht im S/W-Betrieb sogar die "magische" Grenze von 10 ipm. Beim Farbdruck auf Normalpapier liegt der Wert bei 7 ipm.
Schnittstellen und Bedienung
Bei den Anschlussmöglichkeiten setzt das Modell auf USB und Wlan - eine Ethernet-Schnittstelle sucht man vergebens. Am Drucker selbst gibt es weder einen USB-Hostanschluss für USB-Sticks noch einen Speicherkartenleser. Lokale Smartphones oder Tablets mit Googles Android-Betriebssystem oder von Apple können jedoch problemlos auf die Druckfunktion zugreifen.
Beim Display geht HP eine Stufe höher und hat einen mit 2,2 Zoll (Diagonale 5,6 cm) recht kleinen Touch-S/W-Bildschirm integriert. Neben dem Ein/Aus-Schalter gibt es keine physischen Tasten.
A4-Einstiegs-Multifunktionsdrucker von HP mit 304-Patronen | |||
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Deskjet 2630 | Deskjet 3720 (Juli 2016) | Envy 5030 | |
Preis | ca. 60 Euro | ca. 80 Euro | ca. 90 Euro |
weitere Bezeichnungen | Deskjet 2620, 2632, 2633 u.A. | Deskjet 3730, 3732 u.A. | Envy 5020, 5032 u.A. |
Funktion | Drucken, Scannen, Kopieren | ||
Druckwerk | |||
Drucktempo S/W und Farbe | 7,5 ipm / 5,5 ipm | 8,0 ipm / 5,5 ipm | 10,0 ipm / 7,0 ipm |
Druckwerk | Druckkopfpatronen der 304-Serie | ||
Reichweite S/W und Farbe | 120 Seiten, optional 300 Seiten (XL) / 100 Seiten, optional 300 Seiten (XL) | ||
Scanner | |||
Typ | 1.200 dpi | 600 dpi Einzugsscanner | 1.200 dpi |
Dokumenteneinzug | nein | ||
Papierverarbeitung | |||
Zufuhr | 60 Blatt (offene Zufuhr) | 100 Blatt (Kassette) | |
Duplex | nein | nein | ja |
Schnittstellen & Bedienung | |||
Schnittstellen | USB, Wifi | ||
Display | nein | Nummernanzeige | 2,2 Zoll Monochrom-Touchscreen |
Weitere Daten | technische Daten![]() | ||
© Druckerchannel (DC) |
Verbrauchsmaterial und Folgekosten
Beide Neulinge arbeiten mit den Kombikartuschen der Serie 304, die bereits beim HP Deskjet 3720 zum Einsatz kommen. Dazu gehört eine Kartusche mit Pigmentschwarz für scharfe Texte und eine weitere Kartusche mit allen drei Grundfarben (Cyan, Magenta und Gelb) in einem Gebinde. Der Druckkopf samt Düsen klebt an jeder Patrone gleich mit dran und wird bei jedem Wechsel ausgetauscht. Damit sind dann zwar auch eventuelle Düsenaussetzer sofort behoben, jedoch ist die Belastung der Umwelt aufgrund unnötiger Elektronikbauteile fragwürdig. Immerhin kann man den Drucker auch lediglich mit der Schwarzen Patrone drucken, wenn die Farbkartusche aufgebraucht ist - und andersrum.
Zum Lieferumfang gehören jeweils die "Standardkartuschen" mit einer mageren Reichweite von 120 Seiten Schwarz oder 100 Seiten in Farbe nach ISO-Messung. Letztere enthält ganze zwei Milliliter Tinte, die sich auf drei Farben verteilen. Optional gibt es "XL"-Patronen, die eine Reichweite von 300 Seiten in Schwarz oder Farbe ermöglichen - der Satz liegt dann preislich knapp über 50 Euro.
So Rekordverdächtig niedrig die Tintenreichweite ausfällt, so teurer sind die Folgekosten: Kein Tintendrucker bis 100 Euro druckt teurer. Dies liegt vor allem an den besonders hohen Kosten für eine mit schwarz bedruckte Seite, für dessen Preis etwas teurere Modelle auch in allen vier Farben drucken. Aufgrund der Druckkopfpatronen gibt es zudem auch keine günstigen Nachbauten von Fremdanbietern, da der Druckkopf nicht nachgebaut werden darf.
Neid-erweckend ist sicher auch der Blick zu Canons Pixma TS5150 mit ebenfalls Druckkopfpatronen, jedoch mehr Funktionen und deutlich moderateren Folgekosten. Auch der Blick zu einfachen Druckern mit Flaschentinten kann Alternativen aufzeigen. Mit der gegebenen Preisstruktur will HP seine Kunden offenbar stark zur Nutzung des "Instant Ink" drängen, welches mittlerweile sogar als kostenloses Abo für 15 Seiten im Monat zur Verfügung steht.
Druckkostenanalyse 05/2023*1 | ||
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Seitenpreis mit 'ISO- | Seitenpreis mit 'Schwarzanteil aus ISO- | |
Canon Pixma G-Serie (4-Farb) | 0,2 ct | 0,1 ct |
Epson Ecotank-ET (4-Farb, 2017) | 0,3 ct | 0,1 ct |
HP Officejet 6950 | 14,1 ct | 5,7 ct |
Canon Pixma TS6150-Serie | 14,3 ct | 4,4 ct |
Epson Expression Premium XP-540 | 15,5 ct | 5,1 ct |
Epson Expression Premium XP-6000 | 15,6 ct | 5,3 ct |
Canon Pixma TS3150-Serie | 16,0 ct | 6,9 ct |
Canon Pixma TS5150-Serie | 16,5 ct | 8,5 ct |
Brother DCP-J772DW/MFC-J890DW | 17,1 ct | 5,4 ct |
Epson Expression Home-Serie | 18,7 ct | 5,6 ct |
HP Envy Photo 6230, 7130, 7830 | 19,0 ct | 7,2 ct |
HP Deskjet 26xx, 37xx und Envy 5030/5020 | 23,7 ct | 11,2 ct |
© Druckerchannel (DC) |
Verfügbarkeit und Garantie
Die Neulinge der Deskjet und Envy-Serie sind bereits seit November 2017 im Handel erhältlich. Neben den regulären Modellen gibt es baugleiche Drucker in anderen Gehäusefarben oder speziell für Discounter oder Fachmärkte mit eine ähnlichen Nummerierung. HP bietet eine Garantie von 12 Monaten ab Kauf.
Preise
Alle Preise sind Preisempfehlungen der Hersteller (UVP).
Kosten & Starterreichweite
In die Druckkosten kalkulieren wir anteilig verbrauchte Materialien auch nur anteilig hinein. Weiterhin berücksichtigt Druckerchannel die Starterreichweiten - diese werden vom Druckvolumen abgezogen und reduzieren somit die durchschnittlichen Seitenkosten.