KMP Hybrid-Chip: Aufbereitete HP-Tintenpatronen mit eigenem Chip sollen Firmware-Updates trotzen
Insbesondere Kunden von HP-Druckern haben nicht besonders viele Möglichkeiten, die oft recht hohen Folgekosten ihrer Laserjets, Officejets, Deskjets oder Pagewide-Modelle zuverlässig zu senken. In erster Linie gibt es für die meisten (aber eben nicht alle) Tintendrucker das Tintenabonnement "Instant Ink", mit dem sich tatsächlich recht niedrige Seitenpreise erzielen lassen - das lohnt sich besonders für Wenigdrucker oder generell bei häufigem Farbdruck mit hoher Deckung.
Tintentankdrucker der "Smart Tank"-Serie kann man dagegen weitgehend außen vor lassen - diese Modelle drucken mit reichweitenstarken und günstigen Originaltinten in Flaschen von Haus aus sehr günstig. Aber auch bei den Patronendruckern, die derzeit die überwältigende Mehrheit im HP-Portfolio ausmachen, gibt es weitere Alternativen.
Günstige Nachbauten
So gibt es für Einzelpatronengeräte, ohne fest verklebten Einweg-Druckkopf, teilweise extrem billige Nachbauten (meist aus Fernost), die unterschiedlich gut funktionieren und oft auch (sicher nicht immer unumstrittene) Patente von HP und Co. verletzen - die Umweltbilanz ist dabei meist schlechter als bei Originalware.
Wiederverwendung vor Recycling
Aus ökologischer Sicht besonders sinnvoll (im Vergleich zu Neuware) sind jedoch wiederaufbereitete Originalpatronen, die nach der Nutzung mühsam eingesammelt, gereinigt, wiederaufbereitet und mit neuer Tinte befüllt werden müssen. Das werden hierzulande z.B. von Firmen wie KMP oder 3T Supplies (Markenname Peach) mit eigenen Werken angeboten.
Nach der Einstellung des Programms "HP renewed" gibt es derzeit übrigens keinen Originalhersteller mehr, der Tintenpatronen nicht nur stofflich verwertet (Stichwort Recycling), sondern tatsächlich auch wiederverwendet. Es ist also durchaus eine Überlegung wert, "verbrauchte" Patronen doch besser Anbietern zur Aufbereitung zukommen zu lassen, als diese "lediglich" zum Recycling an HP, Brother, Canon oder Epson zu schicken. Oft wird man dafür sogar auch finanziell entlohnt.
Bei Laserdruckern sieht die Sache übrigens etwas differenzierter aus. Insbesondere Brother, Lexmark, aber auch HP bieten mittlerweile mehr oder weniger ausgefeilte Programme für die Wiederaufbereitung verbrauchter Tonerkartuschen an. Teilweise gilt dies aber nur für wenige ausgewählte Baureihen.
"Dynamische Sicherheit" bei HP-Druckern
Ob nachgebaut oder aufbereitet - sobald ein nicht originaler Chip verwendet wird, kommt es bei HP-Druckern nicht selten zu Problemen. Quasi mit Ansage besteht aufgrund der HP-Funktion "dynamische Sicherheit" unmittelbar oder zeitverzögert nach einem Firmware-Update die Gefahr, dass das "unerwünschte" Material gesperrt wird. Das hat dann zur Folge, dass der Drucker bis zum Einsatz neuer Patronen blockiert ist - lediglich die Scanfunktion bleibt erhalten.
Häufig wird nun der "Tipp" gegeben, einfach keine Firmware-Updates mehr zuzulassen und die entsprechende Automatik im Drucker zu deaktivieren. Aufgrund der immer wieder auftretenden Sicherheitslücken bei Druckern und anderen netzwerkfähigen Geräten kann diese Vorgehensweise jedoch nicht eindeutig als "empfehlenswert" eingestuft werden.
Ausgenommen von der Sperre durch HP sind regulär ausschließlich Patronen, die den technisch unveränderten Chip von Originalpatronen weiterverwenden - dann aber leider nur noch ohne Anzeige des korrekten Tintenfüllstandes funktionieren. Einige Anbieter von aufbereiteten Patronen für HP-Drucker bieten genau dies an. Aus Kundensicht sind diese Produkte allerdings nicht besonders komfortabel, da man bei der Verwendung nicht erkennen kann, wie lange diese Patronen noch zuverlässig Tinte liefern. Spätestens wenn nur noch streifig gedruckt wird und man keinen Ersatz parat hat, steht man blöd da.
Originalchips mit "vollem" Füllstand kann man derzeit "selbstverständlich" weder von HP noch von anderen Anbietern erwerben. Immerhin will HP einigen ausgewählten europäischen Aufbereitern zukünftig auch das kostenpflichtige Zurücksetzen von Originalchips ermöglichen. Das Programm mit dem Namen "HP SecuReuse" soll aber erst 2025 starten.
KMP Tintenpatronen mit "Hybrid Chip"
Eine Lösung will nun der deutsche Anbieter KMP gefunden haben, der (derzeit vor allem) wiederaufbereitete Tintenpatronen im Sortiment hat. Für einige Officejet- und Pagewide-Druckerserien bietet das bayerische Unternehmen wiederaufbereitete Patronen mit nachgebauter Elektronik - dem "Hybrid-Chip" - an. Diese sollen auch durch kommende Firmware-Updates von HP nicht eingeschränkt werden. Wie das genau funktioniert, wollte uns KMP auf Anfrage leider nicht verraten - Geschäftsgeheimnis.
Diese Patronen bieten demnach eine reguläre Tintenstandsanzeige und somit einen vergleichbaren Komfort wie Originalpatronen. Dazu "überstehen" diese auch Firmwareupdates, die die Sicherheit des Druckers erhöhen können - teilweise aber auch ausschließlich dazu dienen, Fremdprodukte zu blockieren.
Unklar ist auch, wer die neue Chipgeneration entwickelt und produziert. Es ist eher davon auszugehen, dass diese nicht vom, relativ gesehen, kleinen Anbieter KMP selbst stammen, sondern zugeliefert werden.
Derzeit gibt es diese Patronen mit "Hybrid Chip" für fünf Patronenserien, die allesamt Pigmenttinten für Bürodrucker enthalten. Während die Entwicklung und Herstellung der Tinten in Deutschland erfolgt, werden die Kartuschen selbst in einem eigenen Werk in Tschechien aufbereitet.
Die Reichweiten der Patronen für die (inzwischen nicht mehr erhältliche) Pagewide-Modelle weisen die gleichen Seitenreichweiten auf, wie die XL-Originalpatronen. Dagegen sind die Patronen für die gehobenen "Officejet Pro"-Bürodrucker sogar mit mehr Tinte befüllt, um eine rund 15 Prozent höhere Reichweite zu erzielen. In der Regel gilt das so auch für Produkte anderer Aufbereiter, wie z. B. bei Peach.
Aus Umweltgesichtspunkten ist die Wiederverwendung im Rahmen der Kreislaufwirtschaft durchaus sinnvoll und unterstützenswert. Leider führt das kosten- und arbeitsintensive Verfahren dazu, dass man als Kunde preislich nicht eklatant günstiger wegkommt, als beim Kauf von neuer Originalware über einen Preisvergleich. Viel mehr als 25 Prozent Ersparnis sind selten drin. An die 90 Prozent und mehr von billiger China-Ware kommt man also bei weitem nicht heran.
Dies gilt so auch für die neuen KMP-Patronen mit "Hybrid Chip" - für die am Beispiel der recht populären Serie 953XL eine unverbindliche Preisempfehlung von knapp über 125 Euro aufgerufen wird - gegenüber mehr als 150 Euro beim Kauf der HP-Neuware über den Druckerchannel-Preisvergleich. Wohl bemerkt sind die aufbereiteten Kartuschen zusätzlich zum eher kleinen absoluten Preisvorteil mit mehr Tinte für eine höhere Reichweite befüllt - das senkt zusätzlich den durchschnittlichen Preis je Seite.
Online finden sich jedoch bereits auch Wiederverkäufer, die die neuen KMP-Patronen mit "Hybrid Chip" zu niedrigeren Preisen anbieten. Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit des Leerguts ist das Angebot jedoch nicht sehr groß. Man sollte vor dem Kauf auf jeden Fall auf die richtige Artikelnummer achten, da es je Patronenserie verschiedene Varianten gibt.
Durch KMP aufbereitete Patronen mit "Hybrid Chip" (Stand 06/2024) | |||
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Reichweite (durch KMP aufbereitete Patrone) | UVP (durch KMP aufbereitete Patrone) | Bestellnummer (durch KMP aufbereitete Patrone) | |
für HP Pagewide 352dw, 377dw, HP Pagewide Pro 452dw, 452dwt, 477dw, 477dwt | |||
HP 913A Schwarz | 3.500 Seiten (wie Original) | 81,49 € | 1750,4001 |
HP 913A Cyan | 3.000 Seiten (wie Original) | 84,49 € | 1751,4003 |
HP 913A Magenta | 3.000 Seiten (wie Original) | 84,49 € | 1751,4006 |
HP 913A Gelb | 3.000 Seiten (wie Original) | 84,49 € | 1751,4009 |
HP 913A 4er-Multipack (von HP nicht erhältlich) | siehe oben | 302,49 € | 1750,4005 |
für HP Officejet Pro 7720, 7730, 7740, 8210, 8218, 8710, 8715, 8718, 8719, 8720, 8725, 8728, 8730, 8740 | |||
HP 953XL Schwarz | 2.300 Seiten (300 Seiten mehr als im Original) | 40,00 € | 1747,4001 |
HP 953XL Cyan | 2.000 Seiten (400 Seiten mehr als im Original) | 31,49 € | 1748,4003 |
HP 953XL Magenta | 2.000 Seiten (400 Seiten mehr als im Original) | 31,49 € | 1748,4006 |
HP 953XL Gelb | 2.000 Seiten (400 Seiten mehr als im Original) | 31,49 € | 1748,4009 |
HP 953XL 4er-Multipack | siehe oben | 126,98 € | 1747,4005 |
HP 953XL Farb-Multipack (von HP nicht erhältlich) | siehe oben | 89,99 € | 1748,4050 |
zudem für HP Officejet Pro 7720, 7730, 7740, 8210, 8218, 8720, 8725, 8728, 8730, 8740 | |||
HP 957XL Schwarz | 3.500 Seiten (500 Seiten mehr als im Original) | 42,99 € | 1749,4001 |
für HP Officejet Pro 9010, 9010e, 9012, 9012e, 9013, 9014, 9014e, 9015, 9015e, 9016, 9019, 9019e, 9020, 9022, 9022e, 9023, 9025, 9025e | |||
HP 963XL Schwarz | 2.300 Seiten (300 Seiten mehr als im Original) | 40,00 € | 1766,4001 |
HP 963XL Cyan | 2.000 Seiten (400 Seiten mehr als im Original) | 31,99 € | 1766,4003 |
HP 963XL Magenta | 2.000 Seiten (400 Seiten mehr als im Original) | 31,99 € | 1766,4006 |
HP 963XL Gelb | 2.000 Seiten (400 Seiten mehr als im Original) | 31,99 € | 1766,4009 |
HP 963XL 4er-Multipack | siehe oben | 124,99 € | 1766,4005 |
für HP Pagewide 352dw, 377dw, HP Pagewide Pro 452dw, 452dwt, 477dw, 477dwt | |||
HP 973X Schwarz | 10.000 Seiten (wie Original) | 113,49 € | 1752,4001 |
HP 973X Cyan | 7.000 Seiten (wie Original) | 105,99 € | 1753,4003 |
HP 973X Magenta | 7.000 Seiten (wie Original) | 105,99 € | 1753,4006 |
HP 973X Gelb | 7.000 Seiten (wie Original) | 105,99 € | 1753,4009 |
HP 973X 4er-Multipack (von HP nicht erhältlich) | siehe oben | 370,99 € | 1752,4005 |
für HP Pagewide Enterprise Color 556dn, 556xh, HP Pagewide Enterprise Color MFP 586dn, 586f, 586z | |||
HP 981X Schwarz | 11.000 Seiten (wie Original) | 100,00 € | 1754,4001 |
HP 981X Cyan | 10.000 Seiten (wie Original) | 109,99 € | 1755,4003 |
HP 981X Magenta | 10.000 Seiten (wie Original) | 109,99 € | 1755,4006 |
HP 981X Gelb | 10.000 Seiten (wie Original) | 109,99 € | 1755,4009 |
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