Geplante Obsoleszenz: Programmierter Druckertod von Florian Heise
Geplante Obsoleszenz - Programmierter Druckertod
Geplante Obsoleszenz: Programmierter Druckertod von Florian Heise
Wieso sollte ein vorzeitiger Druckertod einfacher durch den bewussten Einsatz von Verschleissteilen realisierbar sein als durch ein paar Zeilen Quellcode in der Firmware? Das Kind braucht dann halt einen Namen, in diesem Fall 'Resttintenbehälter'.
Und wieso wird der angeblich volle Resttintenbehälter als Begründung für den Defekt akzeptiert? Diesen könnte man wohl i.A. problemlos grösser auslegen, das dürfte konstruktiv kein Problem sein, da muss ja nicht literweise Resttine reinpassen. Die Begründung liefern Sie gleich mit: "Das Reservoir ist so groß ausgelegt, dass es "ein normales Druckerleben", also rund drei Jahre bei einfachen Billigdruckern, durchhalten soll" -> als Lebensdauer wird eben doch nur maximal 3 Jahre kalkuliert, das ist erbärmlich.
Es dürfte kaum ein Produkt geben - von Staubsaugern über Bohrmaschinen und Motorrollern bis hin zu Schlafsofas - bei dem der Kunde derart betrogen wird wie bei Druckern. Alleine die absolut obzönen Tintenpreise, die jedes Ebola-Medikament als Schnäppchen erscheinen lassen, sind eine absolute Frechheit. Aber für die Drucker-Mafia ist es die Lizenz zum Gelddrucken, da stehen alle in geschlossener Reihe, da weicht keiner ab.
Geplante Obsoleszenz? 100% Ja!
Man kann ja durchaus der Meinung sein, dass man bei solchen Geräten gnadenlos abgezockt wird, ich möchte mich da bei vielen Modellen gar nicht dagegen stellen.
Aber die Leute wollen einfach immer billigere Produkte, das geht dann nur mit teuren Patronenkosten. Und bei den aktuellen Gerätepreisen spart man eben, wo man kann. Und ein Druckerhersteller hat nun mal deutlich mehr Interesse daran einen Satz Patronen zu verkaufen als ein Multifunktionsgerät der 70 Euro-Klasse, wo nach allen Abgaben und Händlermarge kaum mehr als 25 Euro für den Hersteller übrig bleiben.
Man kann es dann als Notwendigkeit ansehen, dass überall gespart wird und man dann eben abschätzen muss, wie lange so ein Gerät halten soll. Das nimmt man dann in teilen sicherlich auch gerne in Kauf aber aus unserer Sicht ist der Resttintenbehälter eben nicht der springende Punkt.
Nochmals: Es geht nicht darum, die Druckerhersteller als Heilige hinstellen zu wollen. Geld wird immer an den Patronen verdient. Oder eben auch beim Kauf hochpreisiger Geräte.
Gruß,
Ronny Budzinske
www.druckerchannel.de
Man darf von einem 50 Euro MFG nicht das gleiche erwarten wie von einem 2000 Euro Gerät.
Ich bin auch nicht von jeder Entwicklung begeistert, allerdings sehe ich nicht immer einseitige Verschwörungen....
Allerdings hätte ich gerne gewusst wo ich mich widerspreche (wenn ich gemeint war)
Wiederholung schafft Wahrheit, man muss den Leuten diese These nur oft genug in den Kopf hämmern damit sie es glauben...
Sind die Tintenpreise bei teureren Geräten dann niedriger als bei Billigkisten? Eher nicht.
Und wieso sind denn Drucker heute billiger als früher? Elektronik plus Sensorik und Aktorik war früher gross und teuer, daher wurde doch recht viel mechanisch gelöst. Heute hat man auf der Grösse einer Kreditkarte die Rechenpower eines ehemaligen Desktopcomputers, und Lichtschranken/Hallelemente/Schrittmotoren sind Massenprodukte die nix mehr kosten. Und deswegen kosten auch Drucker nichts mehr, da ist ja nichts mehr drin was z.B. früher erhebliche Montage- und Justagekosten verursacht hat. Das betrifft alle Bereiche der UE, auch in Fernsehern gähnt heutzutage absolute Leere.
Und werden denn wirklich überwiegend die Einstiegsmodelle verkauft? Glaube ich schlichtweg nicht, ich denke das Gros der Käufer gibt durchaus den einen oder anderen EUR mehr aus in der Hoffnung auf bessere Qualität.
Was wäre aber wohl wenn auf deren Kartons ein grosser Aufkleber wäre "Lebensdauer max. 3 Jahre"...?
DANN würden die Kunden tatsächlich nur noch Billigstgeräte kaufen, es gibt ja keiner einen Haufen Geld aus um so ein Teil nach Ablauf der Gewährleistungsfrist zu entsorgen. "Die Geister die ich rief..." - das hat die Druckerindustrie selbst zu verantworten, es ist falsch sowas immer den Konsumenten in die Schuhe zu schieben.
>> Die Hersteller bemessen den Resttintentank bzw. Tonerbehälter entweder auf das gesamte Druckerleben, bzw. machen ihn austauschbar
Dürfte inzwischen jeder verstanden haben ;-)
Die Frage ist aber "Definition Lebensdauer?"
Diese vom Hersteller auf meinetwegen 3 Jahre festzusetzen ist schlicht eine Frechheit, genau das IST geplante Obsoleszenz. Den Tank üppig auszulegen oder wechselbar/ausspülbar zu machen dürfte kaum erwähnenswerte Kosten verursachen, das ist ein Schutzargument. Man stelle sich vor man könne bei einem Auto den Ölfilter nicht wechseln. Sitzt der zu dann muss halt ein Austauschmotor her oder gleich ein neues Auto - das würde niemand selbst bei der billigsten Kiste akzeptieren! Bei Druckern wird dieses 'Argument' einfach übernommen, klingt ja so herrlich logisch.
Einen PC tauscht man vielleicht ohnehin alle 3 Jahre aus weil er die gestiegenen Hardwareanforderungen nicht mehr befriedigen kann. Aber welche gestiegenen Hardwareanforderungen soll es denn bei Druckern geben? Es gibt schlicht keinen Grund einen funktionsfähigen Drucker nach 3 Jahren vorzeitig auszumustern, der könnte seinen Job noch eine lange Zeit weitermachen.
Meinen ersten Drucker habe ich um 1987 herum gekauft, einen Nadeldrucker von Epson wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe. Seitdem sind einige Geräte über meinen Schreibtisch gewandert, teils selbstgekauft und teils von meinem AG als Homeofficegerät beigestellt. Die Qualität der Geräte hat im Laufe dieser Jahre definitiv kontinuierlich abgenommen, obwohl man eigentlich einen gewissen technischen Fortschritt in dieser Zeit erwarten dürfte.
Ja, es ist grundsätzlich richtig, dass oftmals immer günstigere Komponenten verbaut werden/werden können. Aber das gilt doch für die gesamte Industrie.
Man kann das alles verurteilen, aber wir sehen einfach den Resttintenbehälter nicht als Bestandteil der geplanten Obsoleszenz. Das mag jemand anders durchaus auch unterschiedlicher Meinung sein.
Und ein Defekt eines Druckers (zumindest bei Nutzung mit Originaltinte) ist nun mal nicht wirklich gut für den Hersteller. Da muss abgewogen werden, wie lange wird so ein Drucker genutzt, und wie groß baue ich den Resttintenbehälter. Man kann diesen ja durchaus auch Wechselbar gestalten, wie Epson zeigt, aber das kostet eben wieder etwas mehr in der Herstellung und muss vom Kunden so auch "gewürdigt" werden.
Und gekauft werden eben vorrangig günstige Geräte. Aus meiner Sicht lenkt die Resttintentank-Debatte vollkommen von den wirklichen Problem ab, die du selbst beschrieben hast.
Gruß,
Ronny Budzinske
www.druckerchannel.de
Für Otto Normalverbraucher eben doch. Nicht jeder ist ein Bastler der sowas selbst in Angriff nimmt, das Gros der Leute muss den Drucker dafür zur Reparatur geben. Und bekommt dann (nachvollziehbare) Kosten genannt die den Restwert überschreiten. Bloss weil in einem Gehäuse voller Luft kein Platz für einen grösseren Resttintenbehälter sein soll...
Beleuchtete Patronenfächer werden verbaut, aber ein wechselbarer Resttintenschwamm soll die Kosten explodieren lassen? Sorry, aber da müsst ihr doch selbst lachen?
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