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Amazon Deutschland: Kürzere Frist für Widerruf beim Druckerkauf

von Ronny Budzinske

Der Onlinehändler Amazon.de zeigt sich besonders kulant beim Widerruf. Anstatt der gesetzlich vorgeschriebenen Frist von 14 Tagen gelten bislang zumeist 30 Tage - das wird sich für einige Produktgruppen, wie Drucker und Scanner, ändern. Erhalten bleibt aber eine Möglichkeit für den portofreien Rückversand - das ist nicht selbstverständlich.

Im Gegensatz zu einem Vor-Ort-Einkauf im Fachgeschäft genießen (zumindest Privatkunden) bei Käufen über das Internet oder auch generell beim Kauf außerhalb der Geschäftsräume, das Recht auf einen Widerruf von solchen Fernabsatzverträgen. Solange man vor dem Kauf ausreichend über sein Recht aufgeklärt wurde, gilt hierbei eine Frist von mindestens 14 Tagen, die im BGB fest verankert ist. Dabei gibt es nur wenige Ausnahmen, zu denen beispielsweise verderbliche oder speziell angefertigte Güter gehören. Der "normale" Kauf eines Druckers oder auch Scanners ist davon in der Regel vollkommen abgedeckt.

Innerhalb dieser Zeit (ab dem Folgetag, nachdem der Kunde die Lieferung erhalten hat) kann der Verbraucher die Ware im Rahmen ausprobieren und sich dann entscheiden, ob er diese behalten oder eine Rückabwicklung einleiten möchte. Wird die Ware stärker abgenutzt, als dies für einen Test notwendig ist, muss unter Umständen jedoch ein Wertersatz an den Händler gezahlt werden.

Widerruf vs. Gewährleistung

Anders sieht die Sache übrigens bei einem Defekt aus. Dieser ist auch nach den ersten zwei Wochen im Rahmen der Gewährleistung über einen Zeitraum von zwei Jahren abgesichert. Nach einer Gesetzesänderung gilt jedoch seit 2022, dass der Kunde ab dem zweiten Jahr nachweisen muss, dass die Ursache des Defektes auf einem Produktionsfehler zum Zeitpunkt der Auslieferung beruht - die Beweislastumkehr. Die Durchsetzung der Gewährleistung kann somit, je nach Händler, schwierig werden.


Amazon bislang besonders kulant

Besonders kulant hat sich bislang der weltweit größte Onlinehändler Amazon gezeigt. So sind Käufe aus den meisten Kategorien mit einer deutlich längeren Widerrufsfrist von üppigen 30 Tagen nach dem Kauf "abgesichert". Bei Nichtgefallen ist eine Rücksendung auch nach der vorgeschriebenen Frist von zwei Wochen recht problemlos möglich. Das gilt dabei nicht nur für Käufe von Amazon selbst, sondern auch von anderen gewerblichen Händlern aus dem Marktplatz.

Erfahrungsgemäß gilt dies übrigens auch für die Gewährleistung beim Kauf oder der Lieferung über Amazon.de selbst. Nur in seltenen Fällen wird im zweiten Jahr nach dem Kauf ein Nachweis darüber gefordert, dass eine Ware bereits zum Zeitpunkt der Auslieferung fehlerhaft war.

Neue Fristen für den Widerruf ab 25. April 2024

Für Käufe ab Donnerstag, dem 25. April 2024, hat Amazon.de nun jedoch neue Fristen für ausgewählte Produktkategorien angekündigt. Dies betrifft insbesondere Elektronikwaren, aber auch Büroartikel und Medien.

Der entscheidende Punkt ist, dass der Widerruf dann auf das gesetzliche Minimum reduziert wird und folglich nur noch binnen 14 Tagen möglich ist. Für mängelfreie Produkte ist eine Rückgabe nach dieser Frist nicht mehr möglich.

Dies gilt zunächst "lediglich" für sechs Produktkategorien, die jedoch einen großen Teil der Verkäufe des Onlinehändlers ausmachen sollten. Dazu zählen eben auch Drucker, Scanner und dessen Verbrauchsmaterialien.

Kategorien mit eingeschränktem Widerruf (ab dem 25. April 2024)

  • Elektronik (z.B. Drucker und Scanner)
  • Bürobedarf (z.B. Tintenpatronen, Tonerkartuschen und andere Verbrauchsmaterialien)
  • Kameras
  • Musik
  • Filme
  • Videospiele

"Betroffen" sind zumindest alle Angebote, bei denen Amazon selbst als Anbieter fungiert und in der Regel auch die, die von Amazon versendet werden. Generell vorstellbar ist, dass einige Händler aus dem Marktplatz dennoch längere Rückgabefristen ermöglichen - wahrscheinlich ist dies jedoch nicht.

Spannend wird es sein, wie andere Händler auf die Änderung vom Marktführer reagieren. So bieten beispielsweise Cyberport und Coolblue ebenfalls eine 30-tägige-Rückgabefrist an. Für registrierte Kunden von Mediamarkt und Saturn gelten aktuell immerhin 28 Tage - das aber sogar auch beim Kauf im Laden - dann jedoch nur für unbenutzte und verschlossene Ware.

Unklar ist zudem, wie Amazon mit Rücksendungen um die Weihnachtszeit umgeht. Bislang galt Jahr für Jahr, dass Käufe ab November bis Ende Januar des Folgejahres kostenfrei zurückgeschickt werden konnten. Es ist wohl eher davon auszugehen, dass es dabei bleiben wird. Bis es so weit ist, vergeht jedoch noch mindestens ein ganzer Sommer.

Rückversand bleibt kostenfrei

Keine Änderung gibt es dagegen bei den Rücksendekosten im Falle eines Widerrufs. Gesetzlich ist nicht vorgeschrieben, dass der Händler diese Kosten übernehmen muss. Amazon und viele andere Händler bieten jedoch dennoch diesen Service. Bei Amazon kann es dafür jedoch notwendig sein, eine spezielle Versandmethode zu wählen.

Es gilt jedoch, dass es für jede von Amazon selbst versendete Ware, eine kostenlose Methode für den Rückversand gibt.

Danke an den DC-Benutzer "Jo-ker" für den eindringlichen Hinweis.

25.03.24 18:17 (letzte Änderung)

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