Canon i-Sensys MF465dw, MF463dw, MF461dw, LBP246dw & LBP243dw: Feintuning in der S/W-Laser-Mittelklasse
Nach nur rund einem Jahr am Markt ersetzt Canon die Mittelklasse unter den S/W-Laserdruckern. Sowohl die MF450er als auch die LBP230er (ohne Scanner) haben ausgedient und bekommen allesamt Nachfolger. Lediglich die leistungsfähigeren Geräte um den i-Sensys MF553dw sowie dem LBP325x (ohne Scanner) bleiben erhalten.
Canon i-Sensys MF465dw und MF463dw
Aus zwei macht drei. Das neue Top-Modell der Serie ist nun das 4-in-1-Gerät i-Sensys MF465dw für üppige 650 Euro - dieses folgt auf den MF455dw. Ohne Faxfunktion löst dagegen der i-Sensys MF463dw den MF453dw für um die 590 Euro ab. Neu reiht sich der günstigere i-Sensys MF461dw (rund 490 Euro) ein, der lediglich etwas langsamer druckt und unter der magischen 39-ipm-Marke bleibt. Ab diesem Tempo sind höhere VG-Wort-Abgaben nötig, die den Drucker entsprechend teuer machen.
Für den Fachhandel gibt es zudem spezielle Versionen der Drucker mit anderen Tonerkartuschen, teilweise anderen Optionen und einer direkten Unterstützung von Canons Dokumentenmanagement-System "Uniflow".
Die gesamte Serie ist mit einer Laser-Druckeinheit samt Auflösung von nativ bis zu 1.200 dpi ausgestattet. Das maximale Drucktempo im A4-Betrieb beträgt 40 ipm im Simplex- und immer noch flinke 33,6 ipm im Duplexbetrieb. Papier in A5 wird regulär quer eingelegt und dadurch mit einem Tempo von knapp 65,4 ipm bedruckt. Der MF461dw ist abweichend davon etwas langsamer und erreicht "nur" Werte von 36 ipm in Simplex, 30,2 ipm in Duplex sowie 58,8 ipm im A5-Querformat.
Aus dem Bereitschaftszustand soll die erste Seite binnen 5 Sekunden gedruckt werden können. Ausgehend vom ausgeschalteteten Zustand werden zudem bis zu 14 Sekunden Aufwärmzeit benötigt.
Standardmäßig sind die MF460er-Modelle mit einer Papierkassette für 250 Blatt und einer manuellen Zufuhr für weitere 100 Blatt ausgestattet. Während man beim Druck aus der Kassette auf Medien bis zu 120 g/m² beschränkt ist, lassen sich über den manuellen Einzug auch dickere Papiere oder Umschläge bis zu 199 g/m² verarbeiten. Darüber sind zudem auch kleine Medien ab 76,2x127 mm oder alternativ mit einer Länge bis zu 355,6 cm zulässig.
Optional lässt sich das System um eine weitere 550-Blatt-Kassette (die Spezifikationen für die Medien entsprechen denen der fest installierten Kassette) erweitern, wodurch dann insgesamt bis zu 900 Blatt (bei 80 g/m²) ihren Platz finden. Für mehr Kapazität bedarf es dann des MF553dw oder des MF552dw (ohne Fax).
Während sich in Simplex über sämtliche Zuführungen hinweg Medien von A4 bis runter zu A6 bedruckten lassen, gilt für den automatischen doppelseitigen Druck (Duplex) weiterhin eine Beschränkung auf A4 (sowie Legal oder Letter) mit bis zu 120 g/m² schweren Medien. Die Druckränder betragen an allen Seiten mindestens 5 Millimeter.
Scanner mit Dual-Duplex-ADF
Der Scanner zum Digitalisieren basiert auf einem 600-dpi-CIS-Sensor und einem Gegenstück in der automatischen Dokumentenzuführung mit den gleichen Daten zur gleichzeitigen Erfassung der Rückseite von Originalen. Die automatische Dokumentenzuführung (ADF) fasst höchstens 50 Blatt, (gemessen an 75-g/m²-Originalen), und kann auch Vorlagen bis 120 g/m² aufnehmen. Einen Ultraschallsensor zur Erkennung von Fehleinzügen gibt es nicht. Dies ist deutlich hochpreisigeren Modellen (bei Canon Imagerunner) oder den meisten Dokumentenscannern vorbehalten.
Über den ADF lassen sich Formate ab 105 x 128 mm verarbeiten - damit sind zumindest die DIN-Formate A6, A5 und A4 eingeschlossen.
Erfreulich ist das stark erhöhte Scantempo von bis zu 50 beidseitigen Originalen in S/W oder bis zu 40 Blätter in Farbe. Beim doppelseitigen Scan gibt es keinen Zeitverlust, wodurch sich die ipm-Werte entsprechend glatt verdoppeln. Der Flaschenhals beim Kopieren ist (soweit man das beim Duplex-Drucktempo von 33,6 ipm überhaupt sagen kann) also in jedem Fall nicht der Scanner.
Bedienpanel, Anschlüsse, Cloud und Scanziele
Frontal auf der linken Seite des Druckers ist das 12,7 cm große Farbdisplay mit Touchbedienung angebracht - dieses entspricht ziemlich genau dem, was bereits bei den Vorgängern verbaut wurde. Zusätzlich gibt es Sensortasten für den Schlafmodus, die Startseite sowie den sofortigen Druckabbruch. Ein eventueller Fehlerzustand sowie eingehende Druckdaten werden per LED signalisiert.
Auf der gegenüberliegenden Seite ist ein USB-Host-Anschluss für die Ablage von Scans oder die Eingabe von Bildern für den Druck angebracht. Das Einlesen von komplexen PDF-Dokumenten ist zwar nicht möglich. Andersrum lassen sich jedoch durchsuchbare PDF-Dokumente mittels einer einfachen OCR-Umsetzung abspeichern - unter Umgehung eines Computers oder gar der Cloud.
Neu ist die Verbindungsmöglichkeit zu Clouddiensten (Dropbox, Google Drive, OneDrive). Es kann entweder zu diesen gescannt oder aber auch von diesen direkt gedruckt werden. Dazu muss das Gerät jedoch zuvor eingerichtet werden.
Sowohl die Cloudfunktionen als auch der Scan zu Netzwerkzielen (FTP oder SMB bis v3) oder zu E-Mail-Adressen sind generell nur über eine Ethernet- oder WLAN-Installation möglich. Drahtlose Verbindungen lassen sich nur über das 2,4-GHz-Band aufbauen - WPA3 fehlt leider auch.
Immerhin wird für die Übertragung von Daten in das Netzwerk (z.B. für den E-Mail-Versand) die aktuelle SSL-Verschlüsselung mit TLS 1.3 unterstützt. Ebenso neu ist eine Anbindung an Microsofts Cloud-Druckdienst "Universal Print".
Standardmäßig verstehen die Drucker die Seitenbeschreibungssprachen PCL6, PCL5, Postscript 3 sowie das Canon-eigene "UFR II" (Ultra Fast Rendering). Treiber werden für Windows ab Version 8.1, MacOS ab Mac OS X Version 10.11 und Linux angeboten. Mit der "Canon PRINT Business"-App für Android- und iOS-Systeme kann sowohl die Druck- als auch die Scanfunktion genutzt werden.
Canon i-Sensys LBP246dw und LBP243dw
Weiterhin hat Canon zwei reine Drucker ohne Scanfunktion vorgestellt. Der rund 330 Euro teure i-Sensys LBP246dw soll dabei den LBP236dw ablösen. Der weitgehend (entsprechend zum MF461dw) nur im Tempo reduzierte i-Sensys LBP243dw ist der 300 Euro teure Nachfolger vom LBP233dw.
Abgesehen vom fehlenden Scan-Aufsatz gibt es vom Druckwerk und den Papierverarbeitungsoptionen keine Unterschiede. Abweichend dazu fehlt jedoch der USB-Host-Anschluss für den Direktdruck sowie beim LBP243dw die Postscript-Funktionalität.
Das Display ist generell recht einfach gehalten und besteht aus Textzeilen, die aber immerhin hintergrundbeleuchtet sind.
Mittelklasse Canon-S/W-Multifunktionslaser 2023 | |||||
---|---|---|---|---|---|
![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | |
Preis | ca. 650 Euro | ca. 590 Euro | ca. 490 Euro | ca. 330 Euro | ca. 300 Euro |
Format/ Funktionen | A4 ✓ Farbe ✗ Drucken ✓ Scannen ✓ Kopieren ✓ Faxen ✓ | A4 ✓ Farbe ✗ Drucken ✓ Scannen ✓ Kopieren ✓ Faxen ✗ | A4 ✓ Farbe ✗ Drucken ✓ Scannen ✗ Kopieren ✗ Faxen ✗ | ||
Vorgänger | MF455dw | MF453dw | LBP236dw | LBP233dw | |
Uniflow-Modelle | i-Sensys X 1440iF | i-Sensys X 1440i | i-Sensys X 1440P | i-Sensys X 1440Pr | |
Technische Daten | |||||
A4-Simplex-Drucktempo (A5 quer) | 40,0 ipm (65,4 ipm) | 36,0 ipm (58,8 ipm) | 40,0 ipm (65,4 ipm) | 36,0 ipm (58,8 ipm) | |
A4-Duplex-Drucktempo | 33,6 ipm | 30,2 ipm | 33,6 ipm | 30,2 ipm | |
Erste Druckseite | 5 Sekunden (zzgl. 14 Sekunden Aufwärmzeit aus dem "off") | ||||
Druckwerk | Laser, 1.200 dpi (nativ) | ||||
Papierzuführung | Kassette: 1x 250 Blatt (60 bis 120 g/m², A4, A5, A6, ab. 105x148 mm) Universell: 100 Blatt (60 bis 199 g/m², A4, A5, A6, ab. 76,2x127 mm) maximale Länge bis 355,6 mm | ||||
Papierzuführung optional | Kassette (1x 550 Blatt, "AH1", Stärke und Formate wie Hauptkassette) rund 120 Euro | ||||
Papierzuführung maximal | 900 Blatt | ||||
Papierausgabe | 150 Blatt | ||||
Duplexdruck / Randlosdruck | ja (nur A4 und Derivate) bis 120 g/m² / nein (5 mm an jeder Seite) | ||||
Scanner | 600 dpi, CIS-Sensor (Twain, WIA) | — | |||
ADF-Scanner | Dual-Duplex-ADF (2 Sensoren) 50 Blatt (60 - 120 g/m²) (A6, A5, A4, ab 105x128 mm) | (ohne Scanner) | |||
ADF-Tempo Simplex/Duplex | S/W: 50 ppm / 100 ipm (50 ppm) Farbe: 40 ppm / 80 ipm (40 ppm) | (ohne Scanner) | |||
Scanziele | E-Mail (mit TLS 1.3), PC, SMB (bis v3), FTP, Cloud (mit einfacher OCR/durchsuchbares PDF) | (ohne Scanner) | |||
Display | 12,7 cm Farb-Touchscreen | Textdisplay, beleuchtet | |||
Druckersprachen | UFRII, PCL 5e & 6, PostScript 3 | UFRII, PCL 5e & 6 | |||
USB-Host | ja, Direktdruck von Bilddateien, PDF | — | |||
Druck aus Cloud | ja (Dropbox, GoogleDrive, OneDrive) Formate: PDF, JPEG | — | |||
CPU / Speicher | 1,2 GHz 1 GByte Ram, 4 GBytes eMMC (nicht erweiterbar) | ||||
Anschlüsse | USB, GB-Ethernet, WLAN (2,4 GHz, WPA 1/2), Wifi-Direkt | ||||
Standards | Wifi-Direkt, Mopria, Airprint, Microsoft Universal Print | ||||
Verbrauchsmaterial | |||||
Tonerserie | Serie 070 (mit Einwegtrommel) | ||||
Toner im Lieferumfang | 3.000 Seiten | 1.500 Seiten (nicht im Nachkauf erhältlich) | |||
Tonergrößen | Standard: 3.000 Seiten (ca. 130 Euro) Hoch: 10.200 Seiten (ca. 260 Euro) | ||||
Druckleistung und Optionen | |||||
monatliches Druckvolumen | empfohlen: 750 bis 4.000 Seiten einmalig: bis zu 80.000 Seiten | ||||
Optionen | Telefon-Kit 6 (Telefonhörer) | — | |||
Garantie | 24 Monate (Vor-Ort) Aktionsbedingt: Verlängerung auf drei Jahre, nach Registrierung nach dem Kauf | ||||
Alle Daten | technische Daten![]() | ||||
Copyright Druckerchannel.de |
Verbrauchsmaterial und Folgekosten
Beim letzten Modellwechsel hatten die Japaner noch auf neue Kartuschen verzichtet. Nun ist es jedoch wieder soweit, dass neue Tonerbehälter notwendig sind. Diese gehören zur Serie 070 und kommen in etwa mit den gleichen Reichweiten daher.
Samt integrierter Bildtrommel reicht eine Standardkartusche für 3.000 Seiten und kostet stolze 130 Euro im Nachkauf. Für Vieldrucker ist die "große" Kartusche 070H ("High Yield") zum doppelten Preis, aber mit einer Reichweite mit dem Faktor 3,4, lohnenswert.
Unterschiede macht Canon beim Lieferumfang. Während alle drei Multifunktionssysteme (sogar der etwas langsamere MF461dw) mit einer 3.000-Seiten-Standardkartusche geliefert werden, sind es bei den LBP-Druckern nur 1.500 Seiten. Gemessen am UVP "fehlt" dann Toner im Wert von rund 65 Euro.
Die Tonerkosten sind gegenüber den Vorgängermodellen leicht gestiegen. Grund zum meckern gibt es (für Vieldrucker) aber wohl eher nicht. Mit der neuen Serie lassen sich Druckkosten um die 2-3 Cent je Seite erzielen - das ist gutes Mittelfeld. In der Preisklasse sind auch Kyocera-Drucker kaum günstiger.
Zurückgesendete Originalkartuschen werden in Frankreich recycelt. Eine Aufbereitung von gebrauchten Tonerkassetten findet für Canon-Drucker derzeit nicht statt.
Verfügbarkeit und Garantie
Alle fünf Druckermodelle sollten wohl noch im August 2023 in den Handel gelangen. Die (weiteren) Uniflow-Versionen ("i-Sensys X") lassen sich über den Fachhandel beziehen. Canon gewährt eine Garantie von zwei Jahren ab Kauf. Im Fehlerfall schickt Canon einen Techniker an den Aufstellort.
Aktionsbedingt lässt sich die Garantie derzeit kostenfrei auf drei Jahre verlängern, solange diese binnen 30 Tagen nach dem Kauf über eine spezielle Registrierung angefordert wird.
Offenlegung - Provisionslinks
Wir erhalten bei einer Vermittlung zum Kauf oder direkt beim Klick eine Provision vom Anbieter.
Alle Preise enthalten die derzeit gültige MwSt. und verstehen sich zzgl. Versandkosten. Der Preis sowie die Verfügbarkeit können sich mittlerweile geändert haben. Weiß hinterlegte Preise gelten für ein baugleiches Gerät. Alle Angaben ohne Gewähr.
Preise
Alle Preise sind Preisempfehlungen der Hersteller (UVP).
Kosten & Starterreichweite
In die Druckkosten kalkulieren wir anteilig verbrauchte Materialien auch nur anteilig hinein. Weiterhin berücksichtigt Druckerchannel die Starterreichweiten - diese werden vom Druckvolumen abgezogen und reduzieren somit die durchschnittlichen Seitenkosten.