IDC Marktzahlen Westeuropa Q1/2023: Deutscher Druckermarkt im Aufwind
Lieferschwierigkeiten bei Druckern und deren Komponenten haben die großen Hersteller mittlerweile großteils in den Griff bekommen. So konnten die vollen Orderbücher in Westeuruopa im ersten Quartel des laufenden Jahres gut abgearbeitet werden - das geht aus einer Analyse des Marktforschungsinstitut IDC hervor.
Dennoch musste der Gesamtmarkt erneut einen Einbruch um 4,3 Prozent auf insgesamt 4,1 Millionen verkaufte Drucker in Westeuropa hinnehmen. Während rund 11,5 Prozent weniger Tintendrucker abgesetzt wurden, konnte auch der starke Anstieg bei den Verkäufen von Farblasergeräten keinen vollständigen Ausgleich schaffen.
Druckerverkäufe in Westeuropa (nach Stückzahlen) - IDC | ||
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Veränderung in Q1/2023 (vs. Q1/2022) | Stückzahlen in Q1/2023 (vs. Q1/2022) | |
Tintendrucker | -11,5% | k.A. |
Tintendrucker Farbe | -11,8% | k.A. |
Tintendrucker S/W | +77,2% | ~ 20.000 (ohne Vergleichswert) |
Laserdrucker | +14,5% | k.A. |
Laserdrucker Farbe | +37,1% | k.A. |
Laserdrucker S/W | +0,4% | k.A. |
Insgesamt | -4,3% | 4,1 Millionen (4,32 Millionen) |
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Während der Absatz monochromer Laserdrucker stabil blieb, wurden fast 80 Prozent mehr S/W-Tintendrucker verkauft. Letzteres klingt viel, jedoch waren es im ersten Quartal 2023 nur 20.000 Einheiten in diesem Segment - vermutlich überwiegend von Epson.
Marktanteile
Nach Stückzahlen bleibt es bei den führenden vier Anbietern Brother, Canon, Epson und HP. Gefolgt werden diese vermutlich von Kyocera, die dafür jedoch einen deutlich höheren Durchschnittspreis erzielen dürften.
In der Reihenfolge gab es eine Änderung. Während HP weiterhin unangefochten der Marktführer ist und sich nach einer Schwächephase wieder etwas erholen konnte, erreichen die US-Amerikaner im Jahresvergleich dennoch einen leichten Rückgang auf einen Anteil von 38,8 Prozent.
Im Wettstreit mit Canon konnte sich zuletzt dagegen Epson durchsetzen und kommt nun auf einen Marktanteil von 20,7 Prozent - das ist immerhin eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Canon rutschte dagegen deutlich unter die 20-Prozent-Marke.
Etwas unterhalb des Radars verkaufen sich Drucker von Brother dagegen äußerst stabil mit einem leichten, aber stetigen Aufwärtstrend.
Ländervergleich
Deutschland
Komplett gegen den europäischen Trend hat sich der Druckermarkt in Deutschland gut entwickelt. Im Vergleich zum Vorjahr wurden rund 15,4 Prozent mehr Drucker abgesetzt. Das gilt im ähnlichen Umfang sowohl für Tinten- als auch für Lasergeräte.
Frankreich
Der französische Druckermarkt hat im Jahresvergleich um 10,8 Prozent federn lassen müssen. Das solide Wachstum von 7,5 Prozent bei Laserdruckern (19,6 Prozent bei Farbgeräten) haben die rund 15,7 Prozent weniger Tintendrucker in der Summe überstimmt.
Vereinigtes Königreich
Eine noch größere Spreizung zeigen die Verkäufe im Vereinigten Königreich. So stehen 24 Prozent weniger Tintendrucker zugleich ein Wachstum von 24,6 Prozent bei Laserdruckern gegenüber. Was nach Wert vermutlich für einen Zuwachs reicht, steht nach Stückzahlen für ein Minus von satten 16 Prozent.
Italien
Am wenigsten hat sich beim Druckermarkt in Italien getan. Insgesamt verzeichnete das Land in Südeuropa ein Wachstum von 4,8 Prozent, wobei dieses großteils auf mehr verkaufte Laserdrucker (plus 13 Prozent) zurückzuführen ist. Bei Tintendruckern ist ein leichtes plus von 0,3 Prozent zu verzeichnen.
Spanien
Spanien zeigt das für Westeuropa derzeit eher typische Bild: 15,4 Prozent mehr Laserdrucker bei 13,9 Prozent weniger Tintendrucker führen in Summe zu einem moderaten Rückgang um 5,2 Prozent im Jahresvergleich des ersten Quartals 2023.
Datenbasis
Betrachtet wurde der westeuropäische Markt von A4- bis A2-Druckern und Multifunktionssystemen.