Lexmark "OnePrint": Tonerabo für bis zu 1.000 S/W-Seiten im Monat - Farbe soll folgen
Abos für Druckerverbrauchsmaterialien sind im Trend. Nachdem Marktführer HP seinen "Instant Ink"-Tintenlieferdienst erst kürzlich für S/W-Business-Laserdrucker erweitert hat, folgt nun auch mit sofortiger Wirkung Lexmark mit "OnePrint". Auch der japanische Mitbewerber "Brother" wird noch in 2022 in Deutschland mit einem äquivalenten Dienst (EcoPro) starten.
Wie bei HP (und auch Brother) soll es erst einmal egal sein, was gedruckt wird. Ob viel oder wenig Text auf die Seite gedruckt wird, ändert nichts am zur Verfügung stehenden Seitenkontingent. Lexmark weist jedoch auch darauf hin, dass nicht mehr Toner geschickt wird, als das größte Seitenpaket (1.000 Seiten monatlich) nach ISO-Norm (19752 mit rund 4-5 Prozent Deckung) hergibt. So schickt Lexmark höchstens zweimal im Jahr eine 6.000er Kartusche - Mehrbedarf muss dann mit eigenen Tonern bezahlt werden.
Kompatible Drucker
"OnePrint" kann derzeit für acht Einstiegs- bis Mittelklasse-S/W-Drucker gebucht werden. Das Gerät muss dazu selbst erworben werden. Immerhin erweitert Lexmark die Garantie während der Abolaufzeit automatisch bis hin zu fünf Jahren nach dem Kauf.
Wichtig ist, dass ein mit "OnePrint" verbundener Drucker über Netzwerk (Ethernet oder Wlan) verbunden ist und darüber stetigt Internetzugang hat. Nur somit kann Lexmark den Tonerstand und die gedruckten Seiten abgleichen um rechtzeitig Nachschub zu ordern oder das Seitenpaket anpassen.
S/W-Drucker (Laser/LED)
S/W-Multifunktionsdrucker (Laser/LED)
Vorstellung: Lexmark MB3442adw, B3442dw und B3340dw
Bildtrommel geht aufs eigene Konto
Neben Strom und Papier kommen aber im Laufe der Zeit generell noch weitere Gebühren dazu. Für die mit "OnePrint" kompatiblen S/W-Laserdrucker fällt (je nach Modell) alle 12.000 oder 40.000 Seiten eine Bildtrommel an. Diese ist nicht Bestandteil des Abos und muss zusätzlich erworben werden - man kann somit bis zu 0,7 Cent auf den Seitenpreis oben drauf rechnen. Bei HP-Druckern ist das transparenter. In der Regel ist eine Trommel dort fester Bestandteil jeder Patrone und wird somit von "Instant Ink" abgedeckt.
Fair erscheint allerdings die Regelung zur Übernutzung eines gebuchten Pakets. Wenn man z. B. das 250-Seiten-Paket für rund 9,50 Euro gebucht hat, kann man in zwei Monaten in Folge problemlos auch mehr drucken. Erst bei einer Überschreitung in drei Monaten in Folge wird man von Lexmark automatisch in das nächsthöhere Paket gebucht. Ist man bereits im derzeit größten 1.000-Seiten-Paket, so gilt, dass nur so viel Toner verschickt wird, dass dieser für 1.000 ISO-Seiten monatlich ausreichen soll.
Ein eventueller Mehrbedarf muss dann mit Tonerkartuschen auf eigene Kosten zugekauft werden. Bei normaler Nutzung sollte jedoch bei einem S/W-Laser die tatsächlich erzielte Reichweite mit der ISO-Angabe des Herstellers übereinstimmen. Wer durchgehend besonders deckungsstarke Dokumente druckt, könnte hier mit zusätzlichen Kosten konfrontiert werden.
Einen Übertrag von ungenutzten Seiten auf die Folgemonate gibt es dagegen nicht.
Monatliche Gebühren
Derzeit bietet Lexmark drei Pakete an. Für jeweils 250 Seiten (rund 9,50 Euro), 500 Seiten (rund 17 Euro) oder bis zu 1.000 Seiten für rund 24 Euro monatlich. Wenn man das größte Paket ideal (also immer ziemlich genau 1.000 c nicht sonderlich günstig. Ohnehin kommt dazu von Zeit zu Zeit noch eine Bildtrommel, die die Kosten bei den "kleinen" Druckermodellen auf dann üppige 3 Cent je Seite ansteigen lässt.
Aboänderung oder Kündigung
Ein Abo kann jederzeit nach "oben" oder "unten" abgeändert werden. Eine Kündigung ist jeweils zum Ende des Abozeitraums (monatlich) möglich. Interessant ist, dass Lexmark die dann installierte Abopatrone nicht sperrt, sondern den Kunden die Option gibt, diese für einen Restwert abzukaufen und vollständig zu nutzen. Wie hoch dann die Kosten sind, darüber lässt man den Kunden aktuell noch im Unklaren.
Lexmark OnePrint für S/W-Laser (bei idealer Ausnutzung) | |
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Tonerabo (Planseiten nach ISO 19752) | |
Monatspakete | |
250 Seiten im Monat | 9,48 € (3,8 Ct je Seite) |
500 Seiten im Monat | 16,98 € (3,4 Ct je Seite) |
1.000 Seiten im Monat | 23,98 € (2,4 Ct je Seite) |
zusätzliche Kosten | Bildtrommel je nach Modell 12.000 Seiten für rund 80 Euro 40.000 Seiten für rund 40 Euro |
Weitere Konditionen und Bedingungen | |
geeignet für | S/W-Dokumente |
Modelle | Lexmark B2236dw, B3340dw, B3442dw, Lexmark MB2236adw, MB2236adwe, MB2236i, MB3442adw, MB3442i |
Preis für Folgeseite | kostenfrei, bis zu 1.000 Seiten im Monat (jedoch automatische Hochstufung, wenn das Kontingent in 3 Monaten in Folge überschritten wurde) |
Übertrag | Nicht möglich. Restkontingent verfällt. |
bei Kündigung (monatlich) | Rücksendung des Abotoners oder Restwertankauf |
Copyright Druckerchannel.de |
Abomodell für Farblaserdrucker angekündigt
Ob so ein Abo interessant ist, hängt immer von den Kosten ab. Nun ist es so, dass S/W-Laser generell recht überschaubare und planbare Kosten verursachen. Anders sieht es bei Farblasern aus. So kann man mit einer 1.000er Kartusche zwar in etwa so viele einfache Farbseiten drucken, jedoch bricht die Seitenleistung bei vollflächigen Broschüren entsprechend drastisch ein.
Spannend ist daher die Ankündigung, dass Lexmark auch für Farblaser ein entsprechendes Angebot (mit sicherlich höheren Tarifen) in Kürze anbieten möchte.
Vermutlich wird daraufhin aber auch eine Ernüchterung folgen. So gilt offenbar auch bei Farbdrucken eine Abriegelung bei der Nutzung, wenn die Deckung von der Standard-Norm ISO/IEC 24734 überschritten wird. Der Dauerhafte Druck von Plakaten mit viel Tonerauftrag wird (zumindest im größten Paket) auf Dauer nicht möglich sein.