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Lexmark "OnePrint" (Farbe): Erstes Tonerabo für Farblaserdrucker

von Ronny Budzinske

Lexmark führt als erster Hersteller ein Abosystem für Farbtoner ein. Ähnlich den Tinten- und Schwarz-Toner-Abos der Konkurrenz ist es egal, ob einfache Texte oder A4-Fotos gedruckt werden. Im Unterschied "sollte" man sich beim Drucken an die ISO-Deckung halten. Kurzzeitige Überschreitungen des Kontingents werden geduldet. Während der Abolaufzeit (bis zu fünf Jahre nach dem Kauf) gilt eine kostenfreie Gerätegarantie.

Nachdem nun alle großen vier Anbieter von Tintendrucker in das Geschäft mit Abos für Farbkartuschen nach dem Vorbild von "HP Instant Ink" eingestiegen sind, folgt nun auch Lexmark mit einem Abonnement für farbige Drucke.

Im Unterschied zu den bisherigen Angeboten läuft dieses jedoch über Farbtoner für Laserdrucker ab - als erstes überhaupt. HP wird wohl erst im Herbst 2023 mit einem entsprechenden Konzept nachziehen. S/W-Laserdrucker werden bereits heute von HP, Brother und auch seit September 2022 von Lexmark selbst mit "OnePrint" abgedeckt.

Bereits damals hat der Druckerhersteller aus dem amerikanischen Lexington (zu Teilen im chinesischen Besitz) angekündigt, dass dies in Planung war - nun ist es so weit. Vom Abo abgedeckt wird die komplette Go-Line-Serie, die sich an Privatpersonen und kleinere Unternehmen richtet.

Drucker (Laser/LED)

Multifunktionsdrucker (Laser/LED)

Zu den üblichen Konditionen zählt, dass der Drucker im Rahmen des Abos über das Internet von Lexmark überwacht wird. Dazu ist ein Anschluss über Wlan oder Ethernet unabdingbar. Beim Aboabschluss wird zudem geprüft, ob der Drucker unterstützt wird und online korrekt eingebunden ist. Den speziellen "Abo-Toner" liefert Lexmark ohne weitere Kosten, direkt zum Kunden. Gleiches gilt immer dann, wenn neue Kartuschen notwendig werden.

Der Vorteil besteht also in jedem Fall schonmal daran, dass man die hohen Tonerpreise (mit entsprechend hoher Reichweite) auf eine vergleichsweise niedrige monatliche Gebühr herunterbrechen kann.

Der große Unterschied zu den bestehenden Abos, die man von Brother, Canon, Epson und HP kennt, ist die tatsächliche Abrechnung. Nur auf den ersten Blick ist diese bei "OnePrint" wie man es kennt. So kann man im Rahmen des gewählten Seitenkontingents in der Tat drucken, was man möchte. Egal ob einfache Textseite oder A4-Foto - der Preis ist zunächst identisch. Gezählt werden dann die Seiten, die Lexmark selbst als "Planseiten" bezeichnet.

Die Tücke steckt bei "OnePrint" im Detail. So darf am jeweiligen Ende des Abrechnungsmonats zudem im Durchschnitt nicht mehr Toner verbraucht werden, als Lexmark dies für notwendig hält. Orientiert wird sich dabei an der Normreichweite, die bei Farblasern nach der ISO 24734 mit dem Dokument ISO 24712 gemessen wird.

Die Plangebühren basieren auf der Seitenleistung von Toner-Druckkassetten, die nach ISO/IEC 19752 (Schwarzweiß) und ISO/IEC 19798 (Farbe) berechnet wird.Lexmark

So lassen sich am Beispiel des MC3426i mit einem XL-Tonersatz (rund 700 Euro) etwa 4.500 Farbdokumente mit "normaler" Deckung drucken. Enthalten die Ausdruck weniger Farbe, so halten die Kartuschen länger, bei Fotos reduziert sich die Reichweite dagegen massiv.

Lexmark schaut sich also nicht nur an, wie viel Seiten tatsächlich gedruckt worden sind, sondern, was das in "ISO-Äquivalenten" entspricht. So kann es vorkommen, dass man mit dem 125-Seiten-Tarif ausschließlich A4-Fotos gedruckt hat und nach nur 30 Drucken schon über dem "Plan" ist. Andersrum moniert Lexmark jedoch auch 150 gedruckte Seiten an, die aufgrund einer geringen Deckung mit deutlich weniger Toner zustande gekommen sind - so ganz fair klingt das nicht.

Auf der Positiv-Liste steht, dass Lexmark sich ein Überschreiten des maximalen Druckvolumens über zwei Monate in Folge hinweg anschaut und duldet. Teuer wird es dann, wenn auch im dritten Monat "zu viel" gedruckt wurde. Für diesen Fall sieht "OnePrint" eine automatische Hochstufung in die nächste Seiten- und damit auch Preisklasse vor. Was passiert, wenn man bereits im "großen" 1.000-Seiten-Abo ist, bleibt unklar.

Aus dem 125er-Paket für monatlich rund 20 Euro kommt man dann in das knapp 50 Prozent teurere Abo für bis zu 250 Seiten. Die nächsten "Stufen" für 500 oder 1.000 Seiten im Monat werden grob gerechnet stets um den gleichen Faktor teurer.

Druckt man dagegen weniger Seiten als "zulässig", so lassen sich diese nicht auf den Folgemonat übertragen. Immerhin lässt sich das Abo monatlich kündigen oder nach Absprache auch herunterstufen.

Seitenpreise

Die "idealisiert" ermittelten Seitenpreise sehen auf den ersten Blick nicht schlecht aus. Selbst beim "größten" Lexmark-Drucker in der Auswahl für "OnePrint" druckt man auch beim Nachkauf zu niedrigen Straßenpreisen kaum günstiger, als etwa 17 Cent die Seite.

Genau den Wert erzielt man beim "kleinen" 125-Seiten-Paket. Zu beachten ist dabei, dass man dann ziemlich genau diese Anzahl von Druckseiten nutzen sollte, die dazu auch keine überdurchschnittlich hohe Deckung aufweisen dürfen. Schon eine leichte Überschreitung in drei Folgemonaten bringt die Kalkulation durcheinander. Nutzt man dann allerdings das 250er-Paket "gut" aus, so ergeben sich wiederum niedrigere Seitenpreise von rund 12 Cent - allerdings macht das aufs Jahr gerechnet gut 350 Euro für den Tonerlieferdienst.

Für Vieldrucker klingen Seitenpreise von rund sieben Cent für einen Farbdruck recht verlockend. Realisierbar ist dieser Wert erst im Paket mit 1.000 Seiten monatlich, was jährliche Kosten von über 850 Euro verursacht. In dem Fall kann man das Geld auch gleich in einen leistungsfähigeren Drucker anlegen, der dann unter Umständen zu ähnlichen Konditionen druckt - zumal sich im Abo bei einer Unternutzung (z.B. wenn man nur 750 Seiten druckt) auch deutlich höhere Seitenpreise ergeben.

Resttonerbehälter geht auf das eigene Konto

Bei "OnePrint" ist generell nur der Toner abgedeckt. Papier und Strom muss man selbst zahlen - das ist soweit vollkommen normal. An laufenden Kosten fällt bei den (derzeit) zur Auswahl stehenden Farblasern noch der Resttonerbehälter an, der etwa alle 15.000 Seiten gewechselt werden muss. Für rund 15 Euro ist das jedoch kein großes Ding. Im Gegensatz zu den S/W-Geräten ist immerhin eine Bildtrommel direkt mit jeder Tonerkartusche verbunden - diese muss also nicht zusätzlich erworben werden.

5 Jahre Garantie während der Abolaufzeit

Lexmark bietet eine kostenlose Garantie während der Abolaufzeit, die auf höchstens fünf Jahre nach dem Erstkauf beschränkt ist. Interessant ist in den AGB zudem auch der Passus, dass ältere Geräte keinen Anspruch an der Teilnahme am "OnePrint"-Abo haben.

Jedes Gerät, das älter als fünf (5) Jahre ist (gerechnet ab dem ursprünglichen Kaufdatum), hat keinen Anspruch auf Garantie-Services oder das OnePrint Druck-Abo.Lexmark

Bei einer regulären Registrierung bietet Lexmark ohnehin eine kostenlose Verlängerung der Standardgarantie auf drei Jahre. Durch den Abo-Dienst lässt sich ein entsprechender Lexmark-Farbdrucker also immerhin um weitere zwei Jahre absichern. In diesem Zeitraum fallen dabei Kosten von mindestens knapp 500 Euro an.

Kündigung und Herabstufung

Sowohl eine eigenständige Hoch- als auch eine Herabstufung erfolgt beim Lexmark-Abo immer nur in Kontakt mit dem Kundendienst. Die automatische Hochstufung bei dreifacher Überschreitung der "Planseiten" erfolgt, wie beschrieben, ohnehin automatisch.

Eine Besonderheit ist dagegen weiterhin die Kündigung des Abos. Wie bei allen Abomodellen sind dann zunächst die von Lexmark zur Verfügung gestellten Kartuschen nicht mehr nutzbar und müssen regulär zum Recycling zurückgesendet werden.

Auf Wunsch gibt es eine Kaufoption für die Abopatronen, die vermutlich nach dem verbleibenden Rest-Tonerstand berechnet wird - wie das genau funktioniert, bleibt ist noch unklar.

Lexmark OnePrint für Laserdrucker
für Farbdrucker
("Planseiten" nach
ISO 19798/ 24712)
für S/W-Drucker
("Planseiten" nach
ISO 19752)
Monatspakete
125 Seiten im Monat18,99 €
(15,2 Ct je Seite)
250 Seiten im Monat27,99 €
(11,2 Ct je Seite)
8,98 €
(3,6 Ct je Seite)
500 Seiten im Monat45,48 €
(8,9 Ct je Seite)
15,49 €
(3,1 Ct je Seite)
1.000 Seiten im Monat66,49 €
(6,7 Ct je Seite)
22,49 €
(2,2 Ct je Seite)
1.500 Seiten im Monat27,99 €
(1,9 Ct je Seite)
zusätzliche KostenKosten für den Resttonerbehälter
(rund 15 Euro je 15.000 Seiten)
Bildtrommel
je nach Modell
12.000 Seiten für rund 80 Euro
40.000 Seiten für rund 40 Euro
Weitere Konditionen und Bedingungen
geeignet fürFarbdokumente, wenig vollflächigesS/W-Dokumente
ModelleLexmark C3224dw, C3326dw, C3426dw, Lexmark MC3224adwe, MC3224dwe, MC3224i, MC3326adwe, MC3326i, MC3426adw, MC3426iLexmark B2236dw, B3340dw, B3442dw, Lexmark MB2236adw, MB2236adwe, MB2236i, MB3442adw, MB3442i
Preis für Folgeseitekostenfrei, bis zu 1.000 Seiten im Monat
(jedoch automatische Hochstufung, wenn das Kontingent in 3 Monaten in Folge überschritten wurde)
kostenfrei, bis zu 1.500 Seiten im Monat
(jedoch automatische Hochstufung, wenn das Kontingent in 3 Monaten in Folge überschritten wurde)
ÜbertragNicht möglich. Restkontingent verfällt.
bei Kündigung (monatlich)Rücksendung des Abotoners oder Restwertankauf
Copyright Druckerchannel.de
17.12.23 10:49 (letzte Änderung)
Technische Daten

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