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Know-How So funktioniert ein Tintenstrahler: Druckauflösung: Grundlage für Farben und Details

von Florian Heise
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Für die maximale Druckauflösung eines Tintenstrahlers finden sich Angaben in 'Punkten pro Zoll', englisch 'Dots per Inch' oder einfach kurz 'dpi'. Ein Zoll entspricht 2,54 cm.

Die üblicherweise angegebe Auflösung in dpi bezeichnet also zunächst die Anzahl an Tintentropfen, die der Druckkopf in einer Druckzeile im günstigsten Fall auf einer Länge von 2,54 cm positionieren kann.

Da ein Drucker aber nicht nur von links nach rechts (horizontale Bewegung des Druckkopfs) sondern auch von oben nach unten (vertikaler Papiervorschub) druckt, werden normalerweise zwei Werte angegeben: Die horizontale und die vertikale Auflösung. Die vertikale Auflösung eines Druckers hängt wiederum von der Anordnung (dem Abstand) der Düsen des Druckkopfes und von der Präzision und Feinheit des Papiervorschubes ab.

Dort, wo die spezifizierte Auflösung für beide Druckrichtungen identisch ist, wird öfters nur ein einzelner Dpi-Wert angegeben. Noch öfter verzichten die Werbestrategen indes einfach auf die zweite, niedrigere Angabe der Auflösung.

Wirbt ein Hersteller nun beispielsweise mit einer Auflösung von 1.440 x 720 dpi, bezeichnet das nur die theoretisch, allenfalls unter Laborbedingungen erreichbare Druckauflösung.

So bedeutet 1.440 x 720 dpi, dass sich rechnerisch auf die Fläche von einem Quadratzoll 1.400 x 720 Punkte, also 1.036.800 Tintentropfen, ausgeben lassen. Bei den neuesten Epson-Druckern sind es gar 2.440 x 720 dpi, was 1.756.800 Punkten auf einem Quadratzoll entsprechen würde.

Theorie und Praxis

Selbst wenn die einzelnen Tintentröpfchen aus einer minimalen Tintenmenge von nur drei Picolitern bestehen, ergeben sich hieraus immer noch ohne weiteres Druckpunkte mit einem Durchmesser von zirka 0,03 Millimetern. Auf einem Zoll passen hiervon aber nur maximal 846 Punkte – also nicht einmal 750.000 Punkte pro Quadratzoll.

Das Problem: Der Druckkopf kann zwar theoretisch, und vielleicht sogar praktisch, reichlich einzelne Tropfen bei der Bewegung über einen Quadratzoll Papier abgeben, sauber getrennt auf dem Papier darstellbar sind aber nur wesentlich weniger Punkte.

Wie stark dieser Effekt ist, hängt ganz extrem vom verwendeten Papier oder Druckmedium ab. So ergeben sich beim Tintendruck auf relativ saugstarkem Normalpapier mit rauher Oberfläche immer gröbere Druckpunkte, als auf beschichteten, besonders glatten und auch wesentlich teureren Spezialpapiersorten.

Auffällig hohe Auflösungsangaben wie 2.400 x 1.200 dpi bei HP und Lexmark oder 2.440 x 720 dpi bei Epson sind also prinzipiell mit Skepsis zu sehen.


Aber: Weil ein gedruckter Punkt auf dem Papier mehr oder weniger rund ist, würden einfach nebeneinander gedruckte Punkte Zwischenräume mit weißen Flächen hinterlassen. Bei Flächenfüllungen wirkt dies zum Beispiel sehr störend. Daher müssen die Druckpunkte hier überlappen, und der Drucker muss sowieso mehr Tropfen abgeben, als auf dem Papier trennbar darzustellen sind.

Der Rückschluss, dass eine hohe Auflösung im Sinne von 'vielen Tintentropfen pro Zoll' zum Beispiel auf Normalpapier überhaupt keine Vorteile bietet, ist also nicht ohne weiteres korrekt.

Die spezifizierte maximale Druckauflösung bestimmt zudem automatisch die höchste Feinheit des Rasters, das für die Darstellung von 'Mischfarben' berechnet und ausgegeben wird.

Ein Beispiel: Druckt man eine Grafikdatei mit einer Bildauflösung von 150 Bildpunkten pro Zoll auf einem 300- und einem 1.200-dpi-Drucker aus, weist der 1.200-dpi-Druck meist nicht nur feinere Konturen, sondern vor allem auch eine bessere Farbdarstellung mit weicheren, fließenden Farbübergängen auf.

Der Grund: Mit dem feineren Raster aus 1.200 Punkten pro Zoll werden die Farben für die einzelnen Bildpunkte der Grafik schlicht aus mehr Druckpunkten zusammengesetzt, als beim 300-dpi-Raster.

Rechnerisch ist das 1.200-dpi-Raster im Beispiel vier mal feiner. Für den Grafikdruck werden also 16 mal mehr Druckpunkte erzeugt, obwohl die Bilddatei 'nur' 150 Bildpunkte pro Zoll enthält. Ein 300-dpi-Raster (der 300-dpi-Druck) reicht vielleicht noch aus, um im Bild enthaltenen klaren Konturen und grobe Elemente in den Grundfarben Zyan, Magenta, Gelb oder Schwarz sauber wiederzugeben. Dort wo das Bild aber Farbverläufe und feine Details in komplexen Mischfarben enthält, bringt der Druck mit 1.200 dpi normalerweise ganz automatisch sichtbar mehr Details heraus.

01.01.70 01:00 (letzte Änderung)
1Bilder aus der Düse
2Der thermische Tintendruck
3Der Piezodruck
4Aus Tintentropfen werden Fotos
5Bildoptimierer: Fein gerechnete Konturen
6Feinheiten: Möglichst kleine Tropfen
7Druckauflösung: Grundlage für Farben und Details

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