Epson Surecolor P5300: Professioneller Fotodrucker bis "A2+"-Breite
Nach gut sieben Jahren ersetzt Epson sein professionelles Drucksystem für Fotografen, Studios oder Designagenturen. Sowohl der SC-P5000 STD (mit drei Grautinten) als auch der SC-P5000 Violet bekommen mit dem Surecolor P5300 (ohne "SC" im Namen) einen gemeinsamen Nachfolger.
Der größte Unterschied zu den Vorgängermodellen besteht im Druckwerk des rund 2.600 Euro teuren (inkl. MwSt.) Fotokünstlers. Die "Spectro"-Varianten (mit integriertem SpectroProofer) der bisherigen Serie bleiben (zunächst) am Markt, für diese gibt es keinen Ersatz.
Druckwerk, Tinten und Farbsatz
Zum Einsatz kommt ein "Micro Piezo TFP"-Druckkopf mit zehn Kanälen und jeweils 180 Düsen. Die kleinste Tropfengröße gibt Epson mit 1,5 Pikolitern an, was eine in der Praxis weniger markante Verbesserung zu den 3,5 Pikolitern beim Vorgänger darstellen sollte. Aus jeder Düse können je nach Anwendungsfall fünf verschieden große Tropfen ausgegeben werden. Entsprechend große zum Füllen von Flächen und einem schnelleren Druck und kleine für feinste Details oder ein unauffälligeres Raster.
Verwendet wird "Ultrachrome Pro10"-Pigmenttinte, die über 200-ml-große Kartuschen zugeführt wird. Dazu zählen neben den drei Grundfarben Cyan, Magenta und Gelb auch Hellcyan und Hellmagenta. Als Sonderfarbe kommt Violett zum Einsatz, welches eher einem Blau entspricht. Für möglichst neutrale Grautöne sind zwei Grautöne sowie je ein Schwarz für matte und für glänzende Medien vorgesehen. Die beiden Schwarztinten sind nicht nur gleichzeitig eingesetzt, sondern haben auch eigene Düsenbereiche. Das kostspielige und zeitintensive Umschalten zwischen den beiden Betriebsarten "Glossy" und "Matt" entfällt somit.
Einen "Glanzoptimierer", wie ihn einige Canon-Drucker verwenden, gibt es bei Epson nicht mehr. Für die Verbesserung der Glanzeigenschaften von weniger bedruckten Bildbereichen setzt Epson vorwiegend auf die Verwendung der hellgrauen Tinte. Im Test mit dem SC-P700 gelang das dem Drucker auch ziemlich gut.
Das Druckwerk und der Tintensatz entsprechen somit exakt dem, was Epson bereits 2020 mit dem etwas "einfacheren" Surecolor SC-P900 sowie dem A3-MOdell SC-P700 eingeführt hat.
Gegenüber den Vorgängern muss man somit nun auf die grüne sowie die orangene Tinte verzichten. Dafür gibt es weiterhin die beiden Grautinten vom SC-P5000 Std sowie das eben das Violett von der bisherigen "Violet"-Version.
Druckwerk: Testbericht des Surecolor SC-P700
Medienzuführungen und Formate
Bei der Papierverarbeitung gibt es dagegen wenig Änderungen. Dies ist (neben dem Format) auch der größte Unterschied zu den semiprofessionellen Tischgeräten. Grundsätzlich können Formate zwischen A4 bis A2+ verarbeitet werden. Fotos im Postkartenformat lassen sich mit dem P5300 nicht ausgeben.
Rollenzufuhr
Ohne weitere Option lassen sich Papierrollen mit einem Kerndurchmesser von 2 oder 3 Zoll direkt einlegen. Je nach Rollentyp darf der Gesamtdurchmesser mit Papier bis zu 15 cm betragen. Bedruckt werden kann bis hoch zu einer Länge von 45 Metern.
Die bedruckte Rolle wird als Standard automatisch auf die gewünschte Papierlänge beschnitten. Dazu stehen drei Modi zur Auswahl. Während beim "normalen" schneiden stehts ein weißer Rand verbleibt, lässt sich auch ein verlustfreier "Einfachschnitt" oder ein "Doppelschnitt" mit leichtem Versatz sowie einem Verschnitt (60 bis 127 mm) realisieren. Für die Schneideeinheit ist eine Kalibrierungsfunktion zur Festlegung der exakten Position vorgesehen.
Papierkassette
Bereits geschnittenes Papier lässt sich in die integrierte Papierkassette einlegen. Formate zwischen A4 und A3 werden dabei komplett verstaut. Ab dem Format A3+ (bis DIN A2) guckt die Kassette ein wenig aus dem Drucker heraus, wird nach oben hin aber abgedeckt.
Gemessen in Normalpapier finden bis zu 250 Blatt Platz. Fotopapiere lassen sich bis zu einer Dicke von 0,27 mm bedrucken. Diese Angabe gilt zumindest für Originalmedien. Je nach Oberfläche und Steifigkeit von Drittanbietermedien kann der Wert in der Praxis abweichen.
Einzelblattzuführungen
Für einzelne Blätter, die die Spezifikationen für die Papierkassette nicht einhalten gibt es eine zusätzliche Zufuhr oberhalb der Rollenzufuhr. Diese fasst ein Blatt bis DIN A2 und einer Dicke von bis zu 0,8 mm.
Nochmals stärkere oder sogar starre Blätter lassen sich frontal über die "Posterboard"-Zufuhr verarbeiten. Möglich ist dann eine Dicke von bis zu 1,5 Millimeter. Da das Papier hierbei komplett nach hinten durchgeschoben wird, ist dann entsprechend Platz auf der Rückseite des Druckers notwendig.
Display und Bedienfeld
Neu ist auch das Bedienkonzept am Drucker selbst. Physisch gibt es nunmehr lediglich einen An-/Aus-Schalter und den 10,9 cm großen Farb-Touchscreen. Dieser kann vor und während dem Druck eine Vorschau und die gewählten Einstellungen anzeigen. Eine Steuerung über Tasten ist nicht mehr vorgesehen.
Die Steuerung der drei Zuführungen, der Tintenstand und Wartungsaufgaben können allesamt direkt am Bedienpanel durchgeführt werden.
Anschlüsse und Bedienung
Generell gibt es anschlussseitig keine großen Änderungen. Lokal kann der P5300 über USB (3 / "Superspeed") verbunden werden. Bei einer Netzwerkintegration gelten nun die aktuellen WLAN-Standards (WPA 3 und 5 GHz) sowie 100-Mbit-Ethernet.
Dezidierte Treiber gibt es für Windows ab Version 7 oder Mac OS X ab Version 10.9.5. Airprint und Mopria werden nicht unterstützt. Eine Steuerung über die "Smartpanel"-App ist für das professionelle Drucksystem nicht vorgesehen oder sinnvoll.
High-End-Fotodrucker für den Schreibtisch von Epson (A2 und A3) | |||
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Preis (inkl. MwSt) | ca. 2.560 Euro | ca. 1.190 Euro | ca. 750 Euro |
Druckformat | bis A2+ (431,8 mm Breite) | bis A3+ (329 mm Breite) | |
Drucksystem | 10 Pigmenttinten (9 gleichzeitig in Verwendung) Ultrachrome Pro10 | ||
Druckkopf | "Micro Piezo", 180 Düsen je Kanal, variable Tropfengröße ab 1,5 Pikoliter | ||
Schwarztinte | Fotoschwarz, Mattschwarz (gleichzeitig installiert, jeweils eigener Druckkopf) | ||
Standardtinten | Cyan, Magenta, Gelb, Hellcyan, Hellmagenta | ||
Sonderfarben | Grau, Hellgrau, Violett (Blau) | ||
Kassette | A4 bis A2 (bis zu 250 Blatt, gemessen in Normalpapier) | — | |
Rückseitige Zuführung | 1 Blatt (A4 bis A2) | 120 Blatt (bis zu 50 Blatt Fotopapier) | |
Rollenzufuhr | Integriert, A4-A2+ 203 bis 431,8 mm; Außen-Durchmesser: 103 mm bei 2-Zoll-Kern 150 mm bei 3-Zoll-Kern Länge: 45,0 m bei 2-Zoll-Kern 30,5 m bei 3-Zoll-Kern | Optional, A4-A2+ (210 bis 431,8 mm; Durchmesser 132 mm) | Integriert, A4-A3+ (210 bis 330,1 mm; Durchmesser 84 mm) |
Schneideeinheit | ja, für Rollenpapier | — | |
Papierdicke | Rolle: 0,08 bis 0,5 mm Kassette: 0,05 bis 0,27 mm Einzeln: 0,08 bis 0,8 mm Board: 0,8 bis 1,5 mm | 0,08 bis 0,11 mm (0,50 mm Epson-Papier) | |
Starrer Einzug | bis zu 1,5 mm dicke Medien über den Fronteinzug (Posterboard) A4 bis A2 | bis zu 1,5 mm dicke Medien über den Fronteinzug CD/DVD/Blueray-Direktdruck (bis 12 cm) | |
Randlosformate | Rolle: A4 bis A2 (A2 mit 2" Kern) Einzelblatt: A4 bis A3+ | diverse | |
Display | 10,9 cm Farb-Touchscreen mit Druckvorschau | ||
Anschlüsse | USB 3.0, Ethernet, WLAN (2,4 und 5 GHz), Wifi-Direkt | ||
Airprint, Mopria | nein | ja | |
Patronenserie | Serie T55W | Serie T47A | Serie T46S |
Patronenfüllmenge | 10 x 200 ml (0,51 € je ml) | 10 x 50 ml (0,88 € je ml) | 10 x 25 ml (1,32 € je ml) |
Alternative | Canon Imageprograf Pro-1000 | Canon Imageprograf Pro-300 | |
Alle Daten | technische Daten | ||
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Verbrauchsmaterial und Folgekosten
Die zehn Tintenpatronen entsprechen von der Größe her dem, was die Vorgängerserie zu bieten hatte. Jede Kartusche ist mit 200 Milliliter Tinte gefüllt. Gegenüber dem Surecolor SC-P900 ist das immerhin die vierfache Menge, die für eine entsprechend höhere Ausdauer sorgt. Nach der aktuellen Preisliste bleiben die Folgekosten unverändert. Jede Kartusche schlägt mit einem unverbindlichen Verkaufspreis von knapp über 100 Euro zu Buche.
Im Lieferumfang befinden sich Tintenpatronen, die mit jeweils rund 80 Milliliter Tinte befüllt sind. Wie viel davon nach der ersten Initialisierung übrig bleibt, ist nicht bekannt.
"Überschüssige" Tinte wird in einem Resttintenbehälter geleitet, der für bis zu 35.000 Seiten reichen soll. Kostenseitig ist dieser mit knapp 25 Euro kein entscheidender Faktor. Tinte, die beim Randlosdruck über das Papier hinaus gedruckt wird, wird von einem zusätzlichen Tintenfilz "aufgefangen", welcher sich ebenfalls wechseln lässt - für rund 18 Euro. Die Drucker der "kleineren" Serien müssen dazu bei exzessiver Nutzung zum Service.
Reichweiten und Kosten | ||
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Füllmenge je Patrone | Preis je ml Tinte | |
Epson Surecolor P5300 | 200,0 ml | 0,51 € |
Epson Surecolor SC-P5000 STD Spectro | 200,0 ml | 0,51 € |
Epson Surecolor SC-P900 | 50,0 ml | 0,88 € |
Epson Surecolor SC-P700 (bis A3+) | 25,0 ml | 1,32 € |
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Verfügbarkeit und Garantie
Der Drucker kommt noch im Januar 2024 in den Handel und ist mit einer Garantie von zwölf Monaten samt Vor-Ort-Service abgesichert. Eine kostenlose Garantie-Erweiterung gibt es nicht, jedoch können vielfältige Cover-Plus-Garantiepakete gegen Aufpreis erworben werden.
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