HP Pagewide-Serie: HP-Bürotintendrucker mit seitenbreitem Kopf nennen sich jetzt "Pagewide"
Bereits seit über drei Jahren hat HP professionelle Tintendrucker mit festem, seitenbreitenbreiten Druckkopf im Angebot. Erstmals seit der Vorstellung im Oktober 2012 gibt es jetzt eine Aktualisierung. Zumindest bei den Einsteigergeräten weniger in optischer oder technischer Hinsicht, sondern vor allem vom Namen her. Anstatt Officejet Pro X heißen Geräte mit dieser Technik ab sofort Pagewide und bilden eine neue Kategorie zwischen Officejet (Büro-Tintendrucker) und Laserjet (Laserdrucker).
Die Pagewide-Geräte (vormals Officejet-Pro-X) zeichnen sich allesamt durch ein für Tintendrucker besonders hohes Drucktempo aus. Ermöglicht wird dies von einem Druckkopf, der über die gesamte Papierbreite geht und nicht bewegt werden muss. An diesem wird lediglich das Papier vorbeigezogen, was damit das Tempo bestimmt. Das Drucktempo bricht auch bei vollflächigen Vorlagen oder höherer Auflösung kaum ein.
HP zeigt neue Modelle mit 30 bis 50 ISO-Seiten je Minute. Eine ähnliche Technik haben im Bürodruckerumfeld bereits Jahre zuvor die australische Firma Memjet oder etwas später auch im S/W-Bereich Brother mit dem 100-ipm-Gerät HL-S7000DN100 im Angebot.
Pagewide 352 und 377
Den Anfang macht die neue Pagewide-300-Serie mit dem Pagewide 352dw als reinen Drucker sowie dem 377dw als Multifunktionsvariante.
Die 300er-Serie ergänzt die neue 400er-Serie nach unten und ist somit auch ein Nachfolger des HP Officejet Pro X476dw (Multifunktion) mit reduziertem Drucktempo. Statt bisher 36 ipm (oder 40 ipm beim größeren Nachfolger) liegt das Tempo bei immer noch beachtlichen 30 Iso-Seiten je Minute. Funktional bietet das Gerät eine 500-Blatt Kassette, einen zusätzlichen, manuellen Einzug für weitere 50 Blatt und eine Option zur Erweiterung auf insgesamt zwei Papierkassetten.
Zu bedruckendes Papier wird automatisch im Gerät gewendet und kann somit doppelseitig ausgegeben werden. Die multifunktionale Variante kann zudem auch mehrseitige Originale über den integrierten ADF beidseitig mit zwei Scanzeilen einlesen. Beim Vorgänger X476dw wurden Originale nach dem Einlesen der Vorderseite mechanisch gewendet und erneut eingelesen - diese Vorgehensweise ist fehleranfälliger (Papierstau) und deutlich zeitintensiver.
Daten gelangen über die integrierte USB-, Ethernet- oder Wlan-Schnittstelle zum Drucker. Weiterhin wird Wifi-Direkt und NFC für eine schnellere Verbindung unterstützt. Aus dem Internet ist das Gerät, wie bei HP üblich, über ePrint ansprechbar und bekommt auf Wunsch auch eine eigene Email-Adresse. Löblich ist, dass alle Pagewide-Modelle PCL5, 6 und Postscript als Standard verstehen. In der Preisklasse ist dies nicht selbstverständlich.
Während das Multifunktionsgerät mit einem 4,3-Zoll großem und berührungsempfindlichen Farbdisplay ausgestattet ist, reicht es beim reinen Drucker Pagewide 352 lediglich für eine monochrome 2-Zoll-Statusanzeige.
Die technische Ausstattung der 300er-Serie ließt sich für einen empfohlenen Preis ab rund 280 Euro phänomenal günstig. Die (großen) Nachteile gegenüber den höher angesiedelten Serien beziehen sich auf die Folgekosten, dazu weiter unten mehr. Dazu sollte auch nicht unerwähnt bleiben, dass sich die Pagewide-Drucker an Vieldrucker richten, die bisher hochvolumige Laserdrucker verwendet haben. Für den Hausgebrauch oder auch nur kleine Firmen unter einem Druckaufkommen von 500 Blatt eignen sich die Drucker der Officejet-Serie, wie etwa der Officejet Pro 8730, deutlich besser.
Pagewide Pro 452 und 477
Die neue Pagewide-Pro-400er-Serie ist der Nachfolger des Officejet Pro X451dw/X551dw sowie X476dw/X576dw. Abgesehen vom Drucktempo (40 ipm) und von der Patronenreichweite sind die Serien optisch weitestgehend identisch und technisch sehr ähnlich. Die 400er-Serie ist zusätzlich in der Lage, auch Microsoft Word oder Powerpoint-Dokumente direkt vom USB-Stick zu bedrucken weiterhin gibt es mehr Sicherheitsfunktionen wie eine geschützte Firmware oder auch eine besserer Steuerung von ganzen Geräteflotten.
Pagewide Enterprise 556 und 586
Größere Neuerungen gibt es bei der Pagewide Enterprise-Serie. Dies bezieht sich neben dem etwas erhöhten Drucktempo von bisher 42 ipm auf nunmehr stolze 50 ipm. Die 556er-Modelle sind dabei jeweils reine Drucker ohne Scan oder Kopierfunktion und die 586er-Modelle die Multifunktionsvarianten mit besonders großen Display und Scan, Kopie und zumindest auch Fax-Option.
Geräte der Enterprise-Serie im Überblick
- Pagewide Enterprise Color 556dn (Drucker mit 50 ipm)
- Pagewide Enterprise Color 556xh (Drucker mit zwei 500-Blatt Kassetten und Festplatte)
- Pagewide Enterprise Color MFP 586dn (Multifunktionsdrucker mit Fax-Option)
- Pagewide Enterprise Color MFP 586f (Multifunktionsdrucker mit Fax)
- Pagewide Enterprise Color MFP 586z (Multifunktionsdrucker mit Fax, Tastatur und OCR-Funktion)
Im Gegensatz zu den kleineren Modellen sind bereits die 556er-Drucker ohne Scanfunktion mit einem großen 4,3-Zoll-Display ausgestattet. Bei den multifunktionalen Modellen der 586er-Serie hat HP ein noch größeres 8-Zoll-Displays verbaut. Das Top-Modell 586z ist zudem mit einer ausziehbaren Tastatur für das bequemere Konfigurieren und Beschriften von Aufgaben ausgestattet. Weiterhin ist dieses Top-Modell in der Lage, automatisch durchsuchbare PDF-Dokumente zu generieren. Eine Software zur Erkennung von Zeichen (OCR) ist fest integriert und bedarf keinen externen Computer.
Alle 500er-Modelle haben die Möglichkeit, bis zu drei weitere Papierkassetten für eine Gesamtreichweite von 2.000 Blatt (+ 50 manuell) zu verwenden. Gegenüber den Einsteigerserien ist dies eine Verdopplung.
Neue Anordnung der Patronen
Im Unterschied zu den günstigen Modellen der 300er- und 400er-Serie und auch gegenüber den direkten Vorgängern, wie dem HP Officejet Enterprise Color MFP X585dn hat sich bei der Anordnung der Tintenpatronen etwas geändert. Dabei wird nun die gesamte Gerätebreite besser ausgenutzt und der Freiraum für einen ausgelagerten Patronen-Stauraum verwendet.
Anstatt direkt über dem Druckkopf sind die Kartuschen nun weiter nach rechts gewandert und ermöglichen damit deutlich höhere Kapazitäten.
HP-Pagewide-Serie | |||
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HP Pagewide 352dw/ 377dw | HP Pagewide Pro 452dw/ 477dw | HP Pagewide Enterprise 556-Serie/ 586-Serie | |
Preis (UVP, ca.) | 280 /370 Euro | 380 / 490 Euro | 760 - 2.700 Euro |
ISO-Drucktempo | 30 ipm | 40 ipm | 50 ipm |
Reichweite (S/W / Farbe) | 3.500 / 3.000 | 10.000 / 7.000 | 20.000 / 16.000 |
Papierzufuhr | 500-Blatt-Kassette + 50 Blatt manueller Einzug + 500 Blatt-Kassette opitional | 500-Blatt-Kassette + 50 Blatt manueller Einzug + 500 Blatt-Kassette opitional oder +1.000 Blatt-Großraumkassette optional | 500-Blatt-Kassette + 50 Blatt manueller Einzug bis zu 3 x 500-Blatt-Kassette optional |
empfohlenes Druckvolumen | 3.000 Seiten/Monat | 4.500 Seiten/Monat | 7.500 Seiten/Monat |
Funktion | 352dw: Drucker 377dw: MFP | 452dw: Drucker 477dw: MFP | 556-Serie: Drucker 586-Serie: MFP |
Copyright Druckerchannel.de |
Verbrauchsmaterial und Druckkosten
Alle neuen Druckerserien haben ihre eigene Maximalreichweite. Während die 400er-Pagewide-Pro-Modelle bis zu 7.000 Seiten großen Farbkartuschen und einer 10.000 Seiten Schwarzkartusche ausgestattet sind, lässt sich bei der 300er-Serie lediglich die kleineren Standardpatronen mit auch immer noch beachtlicher Reichweite von 3.000 Farbseiten und 3.500 S/W-Seiten erreichen.
Das Problem sind jedoch die entstehenden Folgekosten. Während sich beim Verhältnis Preis/Seiten bei der 400er-Serie kaum etwas getan hat und man gegenüber anderen Tintendruckern durchaus äußerst konkurrenzfähige Kosten erziehlt, sieht dies bei den abgespeckten 300er-Geräten anders aus. Der Seitenpreis verdoppelt sich nahezu und kann mit anderen Tintendruckern nicht mehr konkurrieren. Aufgrund des geringen Einstiegspreises sind vergleichbare Laserdrucker noch immer auf einem ähnlichen oder sogar höheren Level. HP selbst spricht jedoch schon beim Pagewide 377dw von einem empfohlenen Volumen zwischen 500 bis 3.000 Blatt im Monat. Bei dieser Grundlage hat sich das teurere Modell Pagewide Pro 477dw schon nach weniger als einem halben Jahr im Einsatz amortisiert und spart mit jedem weiteren Blatt hohe Mehrkosten.
Aufgrund der bereits angesprochenen Neuanordnung des Zuleitungssystems und der Auslagerung der Tintentanks sind bei der 500er-Serie nunmehr Reichweiten von 20.000 Seiten in Schwarz und gemittelt bis zu 16.000 Farbseiten aus den größtmöglich verfügbaren Patronen. Gegenüber dem Vorgänger ist dies je nach Farbe mehr als eine Verdopplung. Aufgrund fehlender Preise für das Verbrauchsmaterial lässt sich eine Kostenanalyse derzeit jedoch nicht durchführen.
Druckkostenanalyse 10/2023*1 | ||
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Seitenpreis mit 'ISO- | Seitenpreis mit 'Schwarzanteil aus ISO- | |
HP Pagewide Enterprise 556/586-Serien | 5,3 ct | 0,9 ct |
Epson Workforce Pro WF-6590DWF | 5,6 ct | 1,0 ct |
HP Officejet Enterprise Color MFP X585dn (Vorgänger) | 6,1 ct | 1,1 ct |
Canon Maxify MB5350 | 6,7 ct | 1,4 ct |
Epson Workforce Pro WF-5620DWF | 7,4 ct | 1,8 ct |
HP Pagewide Pro 452/477-Serien | 7,7 ct | 1,5 ct |
HP Officejet Pro X476dw (Vorgänger) | 7,8 ct | 1,5 ct |
Dell C3765dnf (Laser) | 9,5 ct | 1,4 ct |
HP Officejet Pro 8730 | 10,6 ct | 2,3 ct |
Kyocera Ecosys M6030cdn (Laser) | 11,0 ct | 1,9 ct |
HP Pagewide 352/377-Serien | 13,7 ct | 2,9 ct |
HP Color Laserjet Pro MFP M377dw (Laser) | 18,2 ct | 2,9 ct |
HP Color Laserjet Pro MFP M477fdn (Laser) | 18,2 ct | 2,9 ct |
Copyright Druckerchannel.de |
Verfügbarkeit und Garantie
Die Pagewide 300-Serie wird ab 280 Euro im Juni diesen Jahres im Handel erhältlich sein. Die Pagewide-Pro-Modelle der 400er-Serie werden für einen lohnenswerten Aufschlag von rund 100 Euro für 380 Euro (490 Euro für das Multifunktionsgerät) bereits im April in den Handel gelangen. Die Pagewide-Enterprise-Serie wird im Mai ab 760 Euro (ab 1.960 für die Multifunktionsdrucker) erhältlich sein.
HP gewährt allen Modellen eine Vorort-Garantie von lediglich zwölf Monaten. Eine Erweiterung auf 36 oder gar 48 Monate ist gegen Aufpreis erhältlich.
Preise
Alle Preise sind Preisempfehlungen der Hersteller (UVP).
Kosten & Starterreichweite
In die Druckkosten kalkulieren wir anteilig verbrauchte Materialien auch nur anteilig hinein. Weiterhin berücksichtigt Druckerchannel die Starterreichweiten - diese werden vom Druckvolumen abgezogen und reduzieren somit die durchschnittlichen Seitenkosten.