Druckertest HP Pagewide Pro 477dw: Schnelle Tinte
Bereits 2013 hat HP Drucker und Multifunktionsgeräte vorgestellt, die mit einem Druckkopf arbeiten, der über das gesamte A4-Papier reicht - der Druckkopf braucht sich also nicht mehr zeitraubend hin und her zu bewegen. Die Geräte ziehen nur noch das Papier unter dem Druckkopf vorbei, wodurch sich enorme Geschwindigkeiten ergeben. HP hat die Vorgängerserie "HP Officejet Pro X" genannt - die neue Serie hat mit "HP Pagewide" einen neuen Namen bekommen.
Die neue HP-Pagewide-Serie besteht aus sechs Druckern und Multifunktionsgeräten, von denen wir den HP Pagewide Pro 477dw getestet haben.
Die Modellnamen hat HP an das Drucktempo und an die Funktion (Drucker/Multifunktionsgerät) angepasst - so druckt die 300er-Serie mit 30 ipm, die 400er-Serie mit 40 ipm und die 500er-Serie mit 50 ipm. Eine "5" im Namen steht für Single Function, eine "7" oder "8" für Multifunktion.
HP-Pagewide-Serie | |||
---|---|---|---|
HP Pagewide 352dw / 377dw | HP Pagewide Pro 452dw / Pro 477dw | HP Pagewide Enterprise 556dn/xh / 586dn/f/z | |
Preis (UVP, ca.) | 280 /370 Euro | 380 / 490 Euro | 760 - 2.700 Euro |
ISO-Drucktempo | 30 ipm | 40 ipm | 50 ipm |
Reichweite (S/W / Farbe) | 3.500 / 3.000 | 10.000 / 7.000 | 20.000 / 16.000 |
empfohlenes Druckvolumen | 3.000 Seiten/Monat | 4.500 Seiten/Monat | 7.500 Seiten/Monat |
Funktion | 352dw: Drucker 377dw: MFP | 452dw: Drucker 477dw: MFP | 556-Serie: Drucker 586-Serie: MFP |
Copyright Druckerchannel.de |
Die wichtigsten Unterschiede zu den Vorgängern
Im Vergleich zu den direkten Vorgängern (Officejet Pro X476dw und X576dw) hat sich der Nachfolger Pagewide Pro 477dw wenig geändert.
1. Wichtigster Unterschied dürfte der integrierte Dual-Scanner sein: In der automatischen Dokumentenzufuhr (ADF) hat HP zwei Scanzeilen untergebracht. Doppelseitige Vorlagen lassen sich also in einem Durchgang von beiden Seiten einlesen - der Vorgänger musste das Blatt noch mechanisch wenden, was deutlich länger dauert. Weitere Infos finden Sie in diesem Test auf den Seiten Kopieren: Tempo und Funktionen und Scannerdaten, Scanqualität, OCR und Schärfentiefe.
2. Der Papiervorrat lässt sich entweder mit einer weiteren 500-Blatt-Kassette oder mit einer Großraumkassette für 1.000 Blatt mit Unterstand erweitern. Das ergibt einen Gesamtvorrat von 1.500 Blatt + 50 Blatt in der manuellen Zufuhr. Beim Vorgänger ließ sich nur eine zusätzliche 500-Blatt-Kassette installieren.
3. Die Reichweite der Tintenpatronen ist von 6.600 auf 7.000 Farbseiten und von 9.200 auf 10.000 Farbseiten gestiegen.
4. Die Druckgeschwindigkeit hat HP im Vergleich zu den Vorgängern, die mit 36 und 42 ipm gearbeitet haben auf 40 ipm festgesetzt. Auch das extrem hohe Tempo von 75 ppm, das wir beim Vorgänger X576dw im Idealfall noch erreichen konnten, hat HP ausgebremst.
Direkter Vergleich aller wichtigen technischen Daten und aller Testdaten des Pagewide Pro 477dw und des Vorgängers Officejet Pro X576dw.
Druckerchannel-Fazit
Wer einen professionellen Drucker benötigt, sollte nicht nur in den Laserdruckern Ausschau halten. Der Tintendrucker HP Pagewide Pro 477dw arbeitet mit 40 ipm - so schnelle Farblaser-MFPs kosten mindestens 2.000 Euro UVP - der Pagewide hat eine UVP von rund 490 Euro. Auch bei den Druckkosten hat der HP-Pagewide deutlich die Nase vorn, wenn man das mit Laserdruckern vergleicht.
Bei der Ausstattung braucht sich der HP Pagewide Pro 477dw im Vergleich zur Laserkonkurrenz nicht zu verstecken: Zwei Scanzeilen im ADF sorgen für ein besonders hohes Tempo beim doppelseitigen Einlesen von Vorlagen für Duplexkopien oder Duplexscans. Die serienmäßige 500-Blatt-Kassette lässt sich auf bis zu 1.500 Blatt erweitern und auch die Druckqualität ist in Ordnung. Aber: Durch den seitenbreiten Druckkopf ist das Gerät besonders anfällig für Streifen im Ausdruck - fällt nur eine Düse aus, wird das sofort anhand von vertikalen Streifen über dem Ausdruck sichtbar. HP hat zwar Funktionen eingebaut, die diese Fehler kompensieren, ganz beheben lässt sich die Auswirkung einer ausgefallenen Düse indes nicht.
Besonders unnötig erscheint uns die Tatsache, dass HP keinen Sensor in der Papierablage untergebracht hat, über den sich feststellen ließe, ob die Ablage voll ist oder nicht. Bei Druckern dieser Klasse eigentlich eine Pflichtausstattung. Ohne diesen Sensor kann es immer wieder zu ärgerlichen Papierstaus kommen.
Das ist positiv aufgefallen
- Dual-Scan (zwei Scanzeilen im ADF)
- schneller Druck in S/W und Farbe (40 ipm)
- scannen per "Webscan"
- professionelles Printer-Management über den Webserver. So kann man zum Beispiel das Kopieren in Farbe verbieten oder den Druck vom USB-Stick unterbinden
- hohe Patronenreichweiten mit 10.000 S/W- und 7.000 Farbseiten
- niedrige Druckkosten
- 500-Blatt-Papierkassette, auf 1.500 Blatt erweiterbar
- sehr einfache Bedienung über 4,3-Zoll großes Touchscreen
- keine lauten Lüftergeräusche wie beim Laser
- keine weiteren Verbrauchsmaterialien außer den vier Tintenpatronen dadurch auch deutlich weniger Abfall als bei Laserdruckern.
- Duplexer wendet Papier intern
- face-down-Ablage wie bei einem Laserdrucker (mit korrekter Sortierung)
- PCL 5/6 und Postscript
- 2 USB-Hostanschlüsse (1 x vorne, 1 x hinten)
Das ist negativ aufgefallen
- langsame Druckdatenaufbereitung von PDFs bremst Drucktempo unnötig aus
- kein Randlosdruck
- kein CCD-Scanner
- kein "Ablage-voll"-Sensor in der Papierablage
- leicht streifige Ausdrucke