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Lesertest Brother DCP-540CN: Solider Allrounder, der für Überraschungen gut ist

von André Fischer
Hinweis: Für mindestens einen erwähnten Drucker ist der ausführliche Testbericht "Das sind ja gleich 3 Dinge auf einmal" verfügbar.

Ich besitze einen Brother HL-2030 für Text, einen Epson Stylus Photo R220 für Fotos und als Scanner einen Canon CanoScan Lide 20. Wofür habe ich mir also ein Multifunktionsgerät gekauft und warum gerade den Brother DCP-540CN? Es gibt unzählige Grunde, zusammengefasst könnte man sagen: Ich wollte ihn haben *g*. Zum einen wollte ich meine Freundin von ihrem Lexmark 3in1 befreien (der Neue steht bei ihr) und zum anderen habe ich desöfteren Dokumente bestehend aus mehreren Seiten zu scannen. Letzteres war auch ein Grund, warum ich mich für den DCP-540CN von Brother entschieden habe: Er besitzt einen ADF (automatischer Dokumenteneinzug). In dieser Preisklasse wäre sicher auch das eine oder andere Gerät von HP infrage gekommen, bspw. der HP OfficeJet 5610 oder 6310. Allerdings wollte ich ein Einzelpatronensystem haben und ich empfinde die HPs auch deutlich schlechter verarbeitet, wobei wir schon beim eigentlichen Thema wären.


Äußere Werte

Der DCP-540CN kommt matt-silbern daher (Papierkassette und ADF sind anthrazit gehalten) mit einigen Chromapplikationen. Das Gerät ist kompakt gehalten, auch wenn es durch die geschlossene Papierkassette mit ca. 36 cm recht tief ist. Das Tastenfeld ist nicht überladen und beinhaltet nur die nötigsten Tasten und sollte niemanden vor größere Herausforderungen stellen. Das Farbdisplay erleichtert die Bedienung im Vergleich zu einem monochromen Ein- oder Zwei-Zeilen-Display. Jedoch ist aufgrund der Größe und der Qualität des Displays eine ernsthafte Begutachtung von Fotos nicht möglich, aber es erfüllt immerhin den Zweck der Vorschau und der Bildauswahl. Der Brother verfügt über einen PictBridge-Anschluss (nicht geeignet für USB-Sticks) und Kartenleser für die gängigsten Formate (SD, xD, CompactFlash, Sony MemoryStick). Um das Gerät flach zu halten, fasst der Dokumenteneinzug lediglich 10 Blatt, schön auch, dass man den Scannerdeckel trotz ADF für dickere Medien an den Scharnieren etwas ausziehen kann. Die staubdichte Papierkassette fasst 100 Blatt bzw. in einem Extrafach bis zu 20 Blätter Fotopapier im Format 10 x 15 cm. Die vier einzelnen Patronen werden vorne seitlich eingesetzt, was das Patroneneinsetzen sehr bequem macht. Der USB-Anschluss liegt im Inneren des Gerätes, wobei mir der Sinn noch etwas unklar ist. Vermutlich damit der USB-Stecker nicht vom Gerät absteht und Platz wegnimmt? Insgesamt wirkt das Gerät sehr wertig verarbeitet und lässt kaum Raum für Kritik, außer vielleicht, dass die Druckpunkte der Tasten etwas knackiger sein könnten.

Innere Werte

Selbstverständlich kann ich das Gerät aus Mangel an zeitlichen und finanziellen Ressourcen nicht so ausgiebig testen, wie es z.B. Druckerchannel vermag, weshalb ich an der einen oder anderen Stelle auf deren Test verweise. Daher wird der Test in erster Linie die Eignung der Gerätes in Hinblick auf meine Erfordernisse widerspiegeln, Aber ich hoffe, dass meine Erfahrungen und meine Eindrücke für Interessenten hilfreich sind. Zuerst werde ich mich mit den Druckeigenschaften des Brother befassen und im Anschluss mit den Scaneigenschaften. Die Kopiereigenschaften werde ich ausblenden.

Innere Werte - Drucken - Druckkosten

Zu den Druckkosten kann ich natürlich noch nicht viel sagen: Zum einen, weil ich das Gerät erst seit wenigen Tagen besitze und zum anderen, weil ich nicht bereit bin, eine komplette Patronenladung zu opfern, um die Druckkosten zu ermitteln. Daher möchte ich an dieser Stelle auf den Test von Druckerchannel verweisen. Doch sei mir die Anmerkung gestattet, dass es zahlreiche Patronen und Tinte von Drittanbietern gibt. Es lohnt sich auch, bei einem großen Auktionshaus Ausschau nach den Originalpatronen zu halten. Ich habe dort alle 4 Patronen im Set für 27,94 Euro inkl. Versand erworben.

Innere Werte - Drucken - Gehwindigkeit

Die maximale Geschwindigkeit des Druckers habe ich nicht ermittelt, da dies meist unter realitätsfernen Bedingungen stattfindet. Gemessen habe ich, wie lange der DCP für den Business-Brief mit den Einstellungen „Normal“ und „Farbe“ braucht und wie viel schnller der Dr. Gilbert-Brief ausgedruckt wird, wenn man statt der Einstellung „Normal“ die Einstellung „Normal schneller“ wählt. Der zehnseitige Business-Brief wurde in 3 Min. und 40 Sek. ausgedruckt. Subjektiv empfand ich dies nicht als langsam. Der Dr. Gilbert-Brief lag mit der Einstellung „Normal schneller“ ca. 10 Sek. früher im Ausgabefach als mit der Einstellung „Normal“. Da der Fotodruck für mich nur eine untergeordnete Bedeutung hat, habe ich die Geschwindigkeit nicht gemessen, doch subjektiv geht der Drucker bei dieser Aufgabe sehr gemächlich zu Werke.

Innere Werte - Drucken - Qualität

Die Druckqualität erachte ich durchweg als gut. Beim Textdruck erscheint es als nicht notwenig die Einstellung „Fein“ zu wählen, allerdings erscheint es auch als nicht ratsam die Einstellung „schnell“ auszuwählen. Benötigt man eine hohe Textdruckqualität, etwa bei Bewerbungen, sollte die Einstellung „Normal“ völlig ausreichend sein. Für den alltäglichen Schriftverkehr genügt die Einstellung „Normal schneller“ vollauf. Der Fotodruck kann sich durchaus sehen lassen und Qualitätsschwächen lassen sich erst im direkten Vergleich mit einem Foto aus einem Labor oder aus einem 6-Farb-Drucker erkennen. Nur ein leichter Grünstich bei manchen Motiven trübt das Bild etwas. Doch die Software bietet die Möglichkeit über Schieberegler die Farbanteile manuell einzustellen. Hier ist mir positiv aufgefallen, dass man die Farben Rot, Grün, Blau einstellen kann, anstatt CYMK, sodass es für Laien einfacher sein dürfte, die Bilder zu optimieren, wird doch ein Bild eher als grünstichig denn als cyanstichig wahrgenommen. Bei den Tests zur Fotodruckqualität ist mir aufgefallen, in welch hohem Maße das Fotopapier das Ergebnis beeinflusst. Zur Verwendung kam Fotopapier von Sihl (Aldi) und welches von GlobalInk. Die Ausdrucke auf dem Sihl-Papier waren farbneutraler und leuchtender/ lebendiger.

Innere Werte - Scannen - Gehwindigkeit

Die Scan-Geschwindigkeit wurde ja bereits ausgiebig von Druckerchannel getestet. Da der ADF ein wesentliches Kaufkriterium war, habe ich mich auschließlich mit der Geschwindigkeit beim Scannen via ADF befasst. Da in den meisten Lebenslagen und insbesondere bei Dokumenten eine Auflösung von 300 dpi reicht, habe ich bei meinen Test lediglich die Farbtiefe variiert (24 Bit Farbe, 8 Bit Graustufen). Für den Farb-Scan eines fünfseitigen Dokuments benötigt der Brother ca. 3 Min. und 30 Sek. In Graustufen ist das selbe Dokument in ca. 1 Min. und 10 Sek. eingescannt.

Innere Werte - Scannen - Qualität

Bei der Scan-Qualität des Brother war ich doch sehr überrascht und zwar positiv. Auf dem Papier verspricht der Scanner eher unterdurchschnittliche Leistungen, doch insbeSondere die Farbtreue wusste mich zu überzeugen. Mein Lide 20 von Canon ist in dieser Disziplin dem Brother unterlegen. Ebenso die Schärfe stimmte. Die Auflösung reicht für die meisten Sachen mehr als aus. Lediglich bei starken Ausschnittsvergrößerungen oder anderen extremen Skalierungen muss der Scanner seine Segel streichen. Ein wenig enttäuschend sind die Einstellmöglichkeiten im Twain- und WIA-Treiber. Funktionen wie Staub- und Kratzentfernung sucht man hier vergebens.

Bedienung/ Software

Ein paar Worte möchte ich noch über die Bedienung des Geräts und die mitgelieferte Software verlieren. Die Bedienung am Gerät geht leicht von der Hand, die Menüs sind einfach aufgebaut und auch nicht zu tief gegliedert. Die Wortwahl in den Menüs ist verständlich und man weiß auf Anhieb, welche Funktion gemeint ist. Da ich bisher noch kein All-in-One besessen habe und nur den Lexmark meiner Freundin kenne, fehlt mir etwas die Vergleichsbasis, doch hat mich die Bediensoftware, genannt Control Center 3, überzeugt. Mal abgesehen davon, dass die Oberfläche gefällig gestaltet ist, lässt sie sich intuitiv bedienen und es gibt auch die Möglichkeit, benutzerdefinierte Scan- und Kopier-Profile anzulegen. Von hier aus lässt sich auch die Speicherkarte auslesen, wobei ich die Vermutung habe, dass der Speicherkartenleser nur mit USB 1.1 angebunden ist, denn die Übertragung nimmt schon einige Zeit in Anspruch. Von der Verwaltungssoftware Paperport bin ich sehr angetan. Bisher habe ich von derartigen Verwaltungssoftware nicht viel gehalten, doch die Bedienung ist einfach und man bekommt eine sehr gute Übersicht über seine Dokumente. Angenehm ist dabei besonders, dass das Programm neben Bilddateien auch andere Formate wie .doc oder .xls verwalten kann. Was mir persönlich fehlt, ist eine einfache Fotodrucksoftware vergleichbar mit Epson Photo Print. Das würde das Fotodrucken erleichtern, da man sich keine Gedanken über Papierformat, Skalierungen oder Überdruckbereiche bei Randlosdruck machen müsste. Praktisch bei „Scan to PDF“ ist, sofern es über den ADF erfolgt, dass alle Seiten in einem einzigen PDF-Dokument gesammelt werden

Fazit

Sicher ist der Brother DCP-540CN kein Schnäppchen, doch bietet das Gerät sehr viel fürs Geld: LAN-Anschluss, ADF, Farbdisplay, Einzelpatronen (ohne Chip), staubdichte Papierkassete inkl. Extrafach für Fotopapier, eine hochwertige Materialanmutung sowie drei Jahre Herstellergarantie, die bei Verwendung von Originaltinte sogar den Druckkopf mit einschließt. Neben diesen „Äußerlichkeiten“ stimmen auch die inneren Werte. Auch wenn das Gerät in keinem Bereich Spitzenwerte erzielt, weiß doch der Gesamteindruck zu überzeugen und man bekommt für sein Geld einen soliden, gut ausgestatteten Allrounder, der insbesondere mit seiner Bedienerfreundlichkeit, Ausgewogenheit und seiner Durchdachtheit besticht. Interessant auch, dass er beim Einschalten nicht minutenlang „rödelt“ wie mein Epson. Die Schattenseiten sind seine Druckgeschwindigkeit bei Fotos, der spärlich ausgestattete Scanner-Treiber, der langsame Kartenleser und das wenig brillante Farbdisplay. Wer nicht gerade einen Spezialisten auf den Gebieten Fotodruck, Scan-Eigenschaften oder Geschwindigkeit braucht, ist mit dem Brother DCP-540CN sehr gut bedient und erlebt ja vielleicht, so wie ich, einige angenehme Überraschungen, die man bei dem Durchforsten etlicher Testberichte nicht erwartet hätte.

07.08.07 20:55 (letzte Änderung)
Technische Daten

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