HP Laserjet Pro MFP 3102fdw, 3102fdwe & 3102fdn: Neuer Business-Einstieg beim S/W-Multifunktionslaserdruck
Nachdem HP bereits im Herbst die "Laserjet Pro 3002"-Serie eingeführt hat, folgen nun die Multifunktionsvarianten mit Scanner und Fax. Die drei Neuvorstellungen gliedern sich komplett neu in die Produktpalette ein und ergänzen die leistungsfähigen Drucker um den Laserjet Pro 4102fdw nach unten hin.
HP Laserjet Pro MFP 3102fdw & 3102fdwe
Einen direkten Vorgänger hat er nicht, der neue Laserjet Pro MFP 3102fdw. HP vermarktet den Neuling als Einstieg in die Business-Welt und ruft einen recht hohen UVP von rund 530 Euro auf. Wer mit den Einschränkungen leben kann, dass man seinen Drucker dauerhaft über das eigene Netzwerk mit dem Internet verbinden muss und keinerlei Fremdtoner verwenden darf, der kann rund 20 Prozent sparen und zum sonst baugleichen 3102fdwe greifen. Dieser ist mit rund 420 Euro deutlich günstiger zu haben.
Das "e" am Ende des Modellnamens weist auf das "HP+"-Programm hin, welches bei entsprechenden Laserdruckern zwingend ist und bei der Installation nicht abgewählt werden kann. Neben einigen Nachteilen gibt es auch Vorteile: Dazu zählt eine längere Garantie und erweiterte Cloudfunktionen. Mehr dazu: "Originalkartuschen-Zwang auf "Wunsch"" .
Druckwerk
Das Druckwerk entspricht ziemlich genau dem, was HP bei der 3002er-Serie bietet und wird von Canon beigesteuert. Gegenüber den "großen" 4000er-Druckern bietet das Laserdruckerwerk eine native Auflösung von reduzierten 600 dpi.
Das Drucktempo sollte mit 33 ipm für die meisten Aufgaben vollkommen ausreichend sein, reduziert sich im Duplexbetrieb jedoch merklich auf 20 ipm - das entspricht dann glatten zehn doppelseitig bedruckten A4-Blättern je Minute. Der 4102dw schafft da fast das doppelte.
Papierzuführungen
Was wir bereits bei den Modellen ohne Scanner (3002-Serie) bemängelt haben, gilt auch für die Multifunktionsvarianten: Neben einer 250-Blatt-Kassette gibt es keinen manuellen Einzug und keine Option auf weitere Zuführungen. Möchte man spontan einen Briefumschlag oder einen Etikettenbogen bedrucken, so muss die einzige Kassette zunächst entleert und dann temporär neu bestückt werden - praktisch geht anders.
Immerhin lässt sich auch etwas schwereres Papier mit einer Grammatur bis zu 163 g/m² einlegen und im Stapel bedrucken. Los geht es metrisch mit A6 oder ab 76 x 127 mm.
Beim automatischen Duplexdruck ist man auf A4 oder US-amerikanische Derivatformate beschränkt. Eine für diesen Modus mögliche Grammatur gibt HP nicht an, jedoch dürfte es ab 105 g/m² schwieriger werden.
Das Ausgabefach mit Face-Down-Ablage fasst bis zu 150 A4-Drucke - bei Briefumschlägen wird es nach zehn an der Zahl "eng".
Scanner mit Simplex-ADF
Das Flachbettmodul bietet einen CIS-Sensor mit 1.200 dpi und eine Scanfläche ohne Vertiefungen an den vorderen beiden Kanten - das Nachlegen von Originalen ist somit besonders bequem, da man nichts aus dem (üblicherweise etwas vertieften) Flachbett heraus pfriemeln muss.
Mehrseitige Scans lassen sich zwar über den 50-Blatt-ADF durchführen, jedoch generell nur im Simplex-Modus. Die Vorlage muss für den Scan oder eine Kopie der Rückseite händisch gedreht werden. Einen Assistenten gibt es dafür wohl nicht, so dass man sich in dem Fall auch Gedanken über die Reihenfolge machen muss.
Über den ADF ist die Scanauflösung bei Nutzung der Smart App auf 300 dpi beschränkt. Erfahrungsgemäß lässt sich über "Mopria Scan" auch ein Wert von 600 dpi einstellen - notwendig ist dies in der Praxis allerdings kaum. Doppelte Auflösung bedeutet gleichzeitig eine vierfache Datenmenge.
Spezifikationen über die Grammatur gibt HP derzeit nicht an. Zulässige Formate beginnen jedoch bei 148 x 210 mm - das entspricht exakt Din A5. Kleinere Vorlagen benötigen somit eine Trägertasche oder müssen einzeln über das Flachbett digitalisiert werden.
Im Farbmodus und der Standardauflösung (etwa 200 oder 300 dpi) zieht der Laserjet bis zu acht Originale je Minute ein. Verzichtet man auf Farbe, erhöht sich das Tempo auf 19 ipm - alles jedoch nur in Simplex.
Scanziele
Erstaunlich kurz ist die Liste der Scanziele vom Gerät ausgehen. Lediglich mit einer Installation von "HP Scan" auf einem Computer sollte eine dortige Ablage möglich sein. Für den Normalfall sieht HP jedoch die "Smart App" vor, von der aus man Scanvorgänge starten kann.
Der direkte Scan in Netzwerkfreigaben (SMB oder FTP) ist nicht möglich. Gleiches gilt für den Scan über einen SMTP-Server zu E-Mail-Adressen. Da zudem auch kein USB-Host-Anschluss verbaut ist, sollte man sich für Scanaufgaben möglichst zu einem Computer oder anderen Endgerät bemühen.
Sprachen, Anschlüsse und Bedienung
Am Gerät selbst steht ein 6,8 cm großes Farbdisplay mit Touchbedienung zur Verfügung. Die Oberfläche entspricht dem, was man von nahezu allen HP-Druckern und sogar Scannern kennt und ermöglicht bei einer HP-Flotte somit eine besonders kurze Eingewöhnungszeit.
Das Display ist etwas angewinkelt und ist mit drei Sensortasten versehen, die ihre Funktion erst dann beleuchtet anzeigen, wenn "Hilfe", "Zurück" oder die "Startseite" eine passende Bedienmöglichkeit darstellt.
Der Arbeitsspeicher ist mit 512 MByte bemessen und lässt sich nicht erweitern. Der Prozessor werkelt mit 800 MHz. Die Drucker verstehen PCL 5 und 6, Postscript sowie PDF-Direkt.
Für die Verbindung mit der Außenwelt propagiert HP eine Netzwerkintegration via 100-Mbit-Ethernet oder aber per Wlan. Die aktuellen Frequenzbänder mit 2,4 und 5,0 GHz werden ebenso unterstützt wie auch die neueste WPA-3-Verschlüsselung. Einen USB-Anschluss für die lokale Installation gibt es auch, jedoch funktioniert darüber weder "HP+" noch das Tonerabo "Instant Ink". Dazu ist (notfalls auch) eine (zusätzliche) Netzwerkanbindung erforderlich.
Für eine gesonderte Drahtlosverbindung mit einem einzelnen Mobilgerät gibt es zudem eine Unterstützung von "Wifi-Direct". Für ein flinkes Zusammenspiel kann man Bluetooth LE nutzen, um die Verbindung schneller aufzubauen.
Neben den Standards Airprint (Apple) und Mopria (Google und Windows) werden auch ChromeOS-Notebooks direkt unterstützt. Scannerseitig wird Airscan, Mopria Scan, Twain und WIA unterstützt.
Beide "f"-Modelle haben ein integriertes Analogfax und können intern bis zu 500 Faxseiten speichern.
HP Laserjet Pro MFP 3102fdn (ohne Wlan)
Kleine Firmen oder Privatanwender, die keine Wlan-Funktionalität brauchen, können mit dem Pro MFP 3102fdn 50 Euro sparen und zum rund 480 Euro teuren Schwestermodell greifen.
Abgesehen von der fehlenden Wlan und Wifi-Direkt-Funktion gibt es keinerlei Einschränkungen. Das Druckwerk sowie der Scanner sind identisch. Auch beim Anschluss mittels Ethernet an das Heimnetzwerk kann man den Laserjet ohne Einschränkungen von mobilen Geräten nutzen. Die Verwendung von Mopria oder Airprint ist nicht eingeschränkt.
Für das "fdn"-Modell bietet HP keine vergünstigte "e"-Version für die ausschließliche Nutzung mit "HP+" an. Bei diesem Laserdrucker gibt es auch auf Wunsch keine Möglichkeit dies zu aktivieren - egal ob gewollt oder ungewollt.
Einstiegs-S/W-Multifunktionslaser von HP (2023) | ||
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Preis | ca. 530 Euro ab 256 €*1 | ca. 480 Euro ab 260 €*1 |
Format/ Funktionen | A4 / Drucken, Scannen, Kopieren & Faxen (500 Seiten Speicher) | |
Version für "HP+" (nur Originaltoner) | Laserjet Pro MFP 3102fdwe (ca. 420 Euro) ab 400 €*1 | — |
Version ohne Scanner | Pro 3002dw, Pro 3002dwe, Pro 3002dn 3002dw Vorstellung | |
Vorgänger | Neu im Portfolio, unterhalb der 4102er-Serie angesiedelt Testbericht | |
Druckwerk | ||
Drucktempo Simplex/ Duplex | 33,0 ppm / 20,0 ipm (10 ppm, beidseitig bedruckte Blätter) | |
Druckauflösung | 600 dpi (nativ) | |
Papierzuführung | Kassette: 250 Blatt (bis 163 g/m²) Universell: keine Mindestformat: ab ca. A6 | |
Papierzuführung optional | nicht möglich | |
Papierausgabe | 150 Blatt | |
Duplexdruck / Randlosdruck | ja (nur A4) nein (4,23 mm an allen Rändern) | |
Scanner / Multifunktion | ||
Scanner | Flachbett: 1.200 dpi mit CIS-Sensor über den ADF max. 300 dpi | |
ADF-Scanner | Simplex-ADF A4, A5 | |
ADF-Tempo Farbe / S/W | 8 ipm / 19 ipm | |
Scanziele | nur vom und zum Computer (kein SMB/FTP, kein SMTP/E-Mail) | |
Bedienung / Konnektivität | ||
Display | Farbdisplay mit 6,8 cm Diagonale | |
Druckersprachen | PCL5c, PCL6; PS, PCLmS, PDF, URF, PWG, PCLm | |
USB-Host | — | |
Speicher | 512 MByte (nicht erweiterbar) | |
USB 2.0 | ja (für "HP+" oder "Instant Ink" ist ein Anschluss ans Netzwerk nötig) | |
Lan | 10 / 100 Ethernet | |
Wlan / Wifi-Direkt / Bluetooth LE | ja (auch 5 GHz) / ja / ja | — |
Standards / Mobiltreiber | Mopria, Airprint, ChromeOs | |
Verbrauchsmaterial | ||
Tonerserie | Serie 139 | |
Bildtrommel | Einweg / integriert in Tonerkartusche | |
Toner im Lieferumfang | rund 1.000 Seiten | |
Tonergrößen | Standard: 1.500 Seiten 139A Hoch: 4.000 Seiten 139X | |
Fremdtoner | bei "HP+"-Modellen mit einem "e" unzulässig und wirksam unterbunden / bei Standardmodellen (ohne "e") möglich, aber über Firmwareupdates wirksam unterbunden | |
Tonerabo | optional, "Instant Ink" monatlich 200 - 3.000 Seiten (rund 8 bis 40 Euro) | |
monatliches Druckvolumen | 350 bis 2.500 Seiten (empfohlen) 50.000 Seiten (einmalig) | |
Alle Daten | technische Daten | |
Copyright Druckerchannel.de |
Verbrauchsmaterial und Folgekosten
Alle drei Modelle der 3102er-Reihe sind mit den gleichen Tonern kompatibel, die auch für die 3002er-Drucker passen. Diese gehören zur Serie 139 und beinhalten stets auch die Belichtungseinheit.
Für die kleine "A"-Kartusche verlangt HP im Nachkauf knapp 74 Euro - bei einer Reichweite von nur 1.500 Seiten. Vieldrucker sollten besser zur "X"-Kartusche (4.000 Seiten) für knapp 140 Euro greifen, da man dann einen günstigeren Preis je Seite erhält.
Speziell für den Lieferumfang hat sich HP nochmals eine etwas kleinere 1.000-Seiten-Kartusche "überlegt" - eine gängige Praxis über viele Hersteller hinweg.
Für Wenigdrucker sollten sich die ermittelten und recht hohen Folgekosten noch im Rahmen bewegen. Der eher hohe Preis für die kleinste Kartusche ist für diese Zielgruppe allerdings nicht besonders kundenfreundlich.
Druckkostenanalyse 04/2024*2 | |
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Seitenpreis mit 'ISO- | |
Kyocera Ecosys M2640idw, M2540dn & M2040dn | 1,4 ct |
Brother MFC-L5700-Serie, DCP-L5500DN & HL-L5000D | 1,8 ct |
Canon i-Sensys MF449x, MF445dw, MF446x & MF443dw | 2,1 ct |
Lexmark MX431adn, Lexmark MS431dn | 2,1 ct |
Xerox B315 | 2,1 ct |
Lexmark MB3442adw und B3442dw | 2,2 ct |
Xerox Workcentre 3345V/DNI, 3335V/DNI & Phaser 3330V/DNI (Vorgänger) | 2,7 ct |
HP Laserjet Pro MFP 4102- und 4002-Serie | 2,7 ct |
HP Laserjet Pro MFP M428-, M404-Serie & M304a (Vorgänger) | 2,7 ct |
Kyocera Ecosys M2735dw, M2635dn, M2135dn, P2235dw & P2235dn | 2,8 ct |
Ricoh SP 330-Serie | 2,9 ct |
Lexmark B3340dw (Drucker) | 2,9 ct |
HP Laserjet Pro MFP 3102- und 3002-Serie | 3,4 ct |
Xerox B215, B205 und B210 (HP-Druckwerk) | 3,9 ct |
Xerox B235, B225 & B230 | 3,9 ct |
Brother MFC-L2750DW, MFC-L2730DW & HL-L2375DW | 3,9 ct |
Xerox Workcentre 3225 & Phaser 3260 | 5,3 ct |
Copyright Druckerchannel.de |
Nachbauten bei HP+ unzulässig
Wie bereits zuvor erwähnt, ist der Einsatz von Nachbautonern beim "HP+"-Modell nicht möglich, was auch online überwacht wird. Für die "Standard"-Modelle ("dw" - ohne "e" und "dn") wird das Original zwar nur "empfohlen", jedoch sorgt die "dynamische Sicherheit" dafür, dass diese ebenso gesperrt werden.
"Instant Ink" für Toner
Unabhängig vom "HP+"-Programm kann man alle vorgestellten Druckervarianten auch mit dem Toner-Lieferdienst "Instant Ink" kombinieren. Bei den "e"-Modellen bekommt man dazu drei Monate "gratis", die jedoch von der mitgelieferten Kartusche abgezogen werden müssen. Man muss sich dazu auch binnen einer Woche nach der Installation entscheiden.
Ärgerlich in jedem Fall ist, dass die günstigeren Pakete für monatlich 50 oder 100 Seiten bei den Pro-Modellen nicht zur Verfügung stehen. Der Einstieg in den Tonerlieferdienst geht somit bei mindestens acht Euro monatlich los, für die man dann bis zu 200 Seiten drucken "darf".
Ob sich so ein Abo lohnt, ist (zumindest für diese Druckerserie) eher fraglich. Abgesehen vom Komfort der automatisch verschickten Kartuschen gibt es finanziell erst ab dem 800-Seiten-Paket für monatlich 20 Euro Vorteile. Druckt man jedoch weniger oder mehr als das Kontingent hergibt, zahlt man unter Umständen auch wieder drauf. Zudem sind die "tatsächlichen" Tonerpreise im Handel günstiger als die UVP, die wir für die Berechnung heranziehen.
Tarife: "Instant Ink" für Toner
Verfügbarkeit und Garantie
Die drei Multifunktionsmodelle sind bereits seit dem Jahreswechsel im Handel erhältlich. Seitens HP sind diese mit einer Garantie von nur einem Jahr abgesichert. Für das "HP+"-Modell Pro MFP 3102fdwe gilt eine kostenlose Erweiterung der Garantie um ein weiteres auf dann zwei Jahre.
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Preise
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Kosten & Starterreichweite
In die Druckkosten kalkulieren wir anteilig verbrauchte Materialien auch nur anteilig hinein. Weiterhin berücksichtigt Druckerchannel die Starterreichweiten - diese werden vom Druckvolumen abgezogen und reduzieren somit die durchschnittlichen Seitenkosten.