Know-How Epson-Precisioncore für Linehead-Drucker: Schräge Düsenreihen für Zeilendruckköpfe
Entgegen den thermischen Tinten-Druckköpfen, wie sie Canon oder HP einsetzt, arbeiten Epson-Drucker mit Piezo-Düsen. Bei dieser Technologie werden Tintentropfen unter Anlegen einer Spannung rein mechanisch aufs Papier befördert. Bei der "Bubble-Jet"-Methode von Canon und HP werden die Tröpfchen durch Dampfblasen, die durch winzige Heizelemente entstehen, aus den Düsen geschleudert.
Die Piezo-Technik hat ihre Vor- aber auch ihre Nachteile. Zur letzteren Kategorie gehören höhere Produktionskosten und auch eine geringe Flexibilität.
Druckchips
Bereits vor gut drei Jahren hat Epson unter dem Markennamen "Precisioncore" Druckchips vorgestellt, die sich recht einfach kombinieren lassen, um damit viele Düsen (vier Chips) für schnelle Drucker zu bieten oder auch weniger Düsen (ein Chip) für preisgünstigere Geräte.
Jeder Druckchip besteht aus zwei Düsenreihen mit einem Düsenabstand von jeweils 1/300 Zoll und einer effektiven Länge von 1,33 Zoll (ca. 33,8 mm). Nativ ist somit eine Auflösung von 600 dpi möglich, was bei Bürotintendruckern Quasistandard ist.
"Linehead"
Schon bei der Vorstellung hat Epson angekündigt, die Chips auch für "Linehead"-Konfigurationen zu verwenden. Dabei handelt es sich um Drucker, die das Papier lediglich am Druckkopf vorbeiziehen, der sich nicht mehr in horizontaler Richtung hin und her bewegen muss. Mittlerweile kamen diese auch bei professionellen Etikettendruckern, wie der Surepress L-6034VW oder dem Colorworks C7500
zum Einsatz.
Wenn man diese Technik auf kleinere Drucker herunterbrechen möchte, bedarf es jedoch deutlich mehr Platz als bisher. Schließlich muss für jede der vier Farbkanäle (Schwarz, Cyan, Magenta und Gelb) eine Druckzeile integriert werden. In diesem Fall würden rund vier mal ein Zoll in der Tiefe benötigt - das sind mehr als zehn Zentimeter.
Längere Druckchips und schräge Anordnung
Vor allem, um eine kompaktere Bauweise zu ermöglichen, wendet Epson einen Kniff an. Anstatt Druckchip an Druckchip horizontale aneinander zu stecken, werden diese bei kommenden Druckern einfach diagonal angeordnet, wie es Epson in einer japanischen Pressemitteilung ankündigt. Das reduziert die Tiefe deutlich auf rund 4,3 Zentimeter und damit um mehr als die Hälfte.
Gleichzeitig sind die neuen Precisioncore-Chips mit 1,53-Zoll (39,0 mm) etwas länger und weisen einen reduzierten Düsenabstand von 1/333 Zoll je Reihe auf.
Im Gegensatz zur bisherigen Umsetzung wird von jedem Druckchip aus jede der vier Grundfarben gedruckt. Das bedeutet, dass die native Druckauflösung für jede Farbe lediglich 333 dpi entspricht. Durch das starke anwinkeln (56,3 Grad) der einzelnen Druckchips erhöht sich diese durch eine Art "Stauchung" in Druckrichtung.
Der Vorteil ist, dass man mit dieser Methode alle Chips nebeneinander stecken kann und theoretisch sogar die Zielauflösung durch Änderung des Neigungswinkels anpassen kann. Während des Drucks muss der Ansteuerung der einzelnen Düsen lediglich zeitlich angepasst werden.
Prinzipbedingt kann rund die Hälfte des ersten und letzten Chips in der Druckzeile nicht genutzt werden. In unserer schematischen Darstellung ist dieser Bereich grau hinterlegt.
Durch die Anordnung der Farbkanäle auf dem Chip ist (wie bei jedem Linehead-Druckkopf) die Reihenfolge des Tintenauftrags beim Mischen fest definiert. Auf Schwarz, kann Gelb, dann Magenta gefolgt von Cyan gedruckt werden.
Precisioncore-Druckköpfe | ||
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MikroTFP Precisioncore | MikroTFP für Linehead Precisioncore | |
Bauweise | MEMS (Mikro-elektro-mechanisches System) Dünnschicht-Bauweise auf Silizium | |
Feuer- frequenz | 50 kHz | |
Länge des Düsenkanals | 1,33 Zoll | 1,53 Zoll |
Düsenanzahl | 2 x 400 (800) | 2x510 (1.020) |
native Auflösung | 600 dpi | 666,6 dpi (333,3 dpi je Kanal) |
Düsenabst. (je Reihe) | 1/300 Zoll | 1/333,3 Zoll |
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