Vergleichstest Schnelle Farblaser-Multifunktionsgeräte: Scannen: Qualität und Tempo
Die digitale Archivierung von Dokumenten wird im Büroalltag immer wichtiger. Rechnungen, Briefe oder Lieferscheine - alles wird mit Hilfe der automatischen Dokumentenzufuhr mit Duplexfunktion schnell digitalisiert.
Im DADF (Duplex Automatic Document Feeder) der Geräte passen 50 Originale, die sich in einem Rutsch digitalisieren lassen. Mit einer OCR*1-Software wandelt man die eingescannten Dokumente direkt in durchsuchbare Texte um. Allerdings liefert nur Oki eine entsprechende OCR-Software mit. Bei HP, Kyocera, Lexmark und Xerox muss man sie sich separat dazukaufen.
Der Hintergrund: Die Texterkennung kommt in Unternehmen in erster Linie bei der Dokumentenarchivierung zum tragen. Damit verbunden ist oftmals ein umfangreiches Dokumentenmanagementsystem, das spezielle gesetzliche Forderungen erfüllen muss. Danach muss ein elektronisches Archivsystem Dokumente nicht nur vollständig, in ihrer Struktur (Integrität) und jederzeit verfügbar aufbewahren, es ist auch ein deutlich höheres Sicherheitsniveau nötig.
Dennoch: Was für große Unternehmen sicherlich eine Selbstverständlichkeit ist, gilt aber noch lange nicht für viele kleine und mittelständische Betriebe. Demnach ist es unverständlich, warum bei Consumergeräten eine OCR-Software dazugehört und bei anspruchsvolleren Geräten nicht.
Twain-Treiber
Mit Ausnahme von HP gehört zu allen Modellen ein Twain-Treiber, um die Geräte als lokaler Scanner am Arbeitsplatz zu betreiben. Wie bei einer klassischen Scannersoftware üblich, kann der Nutzer im Treiber eine Scanvorschau anzeigen lassen. Da das HP-Modell in erster Linie als zentrales Arbeitsgruppengerät konzipiert ist und somit in der Regel nicht unmittelbar am Arbeitsplatz steht, werden beim Scannen von Dokumenten alle Einstellungen direkt am Bedienfeld der Maschinen vorgenommen. Im Anschluss legt man die fertige Datei für die weitere Bearbeitung im Unternehmensnetzwerk oder in einem freigegebenen Ordner des Arbeitsplatz-Rechners ab.
Scannerdaten | |||
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max. optische Auflösung | Scan-Ziele | OCR- Software | |
HP Laserjet Enterprise 500 Color MFP M575f | 600 dpi | USB-Stick, Netzwerk, Desktop, Mail | optional |
Kyocera FS-C2626MFP | 600 dpi | USB-Stick, Netzwerk, Desktop, Mail | optional |
Lexmark X748de | 600 dpi | USB-Stick, Netzwerk, Desktop, Mail | optional |
Oki MC562dnw | 1.200 dpi | USB-Stick, Netzwerk, Desktop, Mail | optional |
Xerox Workcentre 6605V/DN | 1.200 dpi | USB-Stick, Netzwerk, Desktop, Mail | optional |
Copyright Druckerchannel.de |
Die Schärfentiefe
Außer Oki besitzen alle Geräte einen leistungsfähigen CCD-Scanner (Charged Coupled Device), der die Vorlagen mit einer großen Schärfentiefe scannt. So lassen sich auch Vorlagen wie Buchseiten, die nicht ganz plan auf dem Scannerglas liegen, gestochen scharf digitalisieren.
Um die Schärfentiefe der verbauten Scanner zu überprüfen, scannt Druckerchannel das Ziffernblatt einer Armbanduhr. Das Ziffernblatt liegt ein paar Millimeter über dem Vorlagenglas. CCD-Scanner könnten die Uhr vollständig scharf einlesen - CIS-Scanner, wie im Oki-Modell, können nur das scharf einscannen, was plan auf dem Vorlagenglas liegt.
Das beste Ergebnis beim Scannen liefert im Vergleich Xerox mit seinem Workcentre 6605V/DN. Allerdings legt die Maschine automatisch einen Scanbereich an, den man nicht manuell korrigieren kann. So hat Xerox das Bild der Uhr auf der rechten Seite leicht abgeschnitten, da der Scanner das Stellrad der Uhr nicht als Teil des Motivs erkannt hat. Dafür werden aber alle Details knackig scharf digitalisiert.
Auch HP kann ein überzeugendes Bild liefern. Bei [fett {Kyocera und [fett Lexmark}] hingegen zeigen sich leichte Unschärfen bei der Darstellung des Zifferblatts. Bei Oki ist durch den CIS-Scanner die Uhr kaum richtig zu erkennen.
Die Fotoscanqualität
Wie gut die Multifunktionsgeräte Fotos scannen, prüft Druckerchannel mit einem ausbelichteten A4-Foto. Die hohe Qualität des Referenz-Scans erreicht keines der fünf Testgeräte. Die Scans von HP und Xerox kommen an dem Referenzscan nah ran. Dennoch kann die Farbwiedergabe nicht ganz überzeugen. Bei den übrigen Modellen ist das Scanergebnis recht blass. Hier zeigt sich, dass sich die Geräte nicht als Fotoscanner eignen, sondern der Fokus auf die Digitalisierung von Dokumenten liegt.
Die Textscanqualität
Die Text-Scanqualität ist bei allen fünf Farblaser-Multifunktionsgeräten für die Texterkennung (OCR) ausreichend gut.
Test: Die Scan-Geschwindigkeiten
Das Tempo beim Scannen misst Druckerchannel unter verschiedenen Bedingungen:
- Vorschauscan: Wer Textpassagen oder Bilder einscannen will, startet in aller Regel einen Vorschauscan. Das Testlabor misst die Zeit, wie lange es dauert, bis der Scanner die Vorschau anzeigt.
- Textscan: Um das Tempo beim Scannen zu messen, liest Druckerchannel eine A4-Textseite mit einer Auflösung von 200 dpi ein.
Lediglich Xerox zeigt sich im Vergleich als recht langsamer Scanner. Alle anderen Modelle arbeiten auf einer Augenhöhe.
Tempo beim Scannen (Messwerte) | ||
---|---|---|
Vorschauscan | A4-Textscan | |
HP Laserjet Enterprise 500 Color MFP M575f | — | — |
Lexmark X748de | 6 s | 8 s |
Kyocera FS-C2626MFP | 7 s | 11 s |
Oki MC562dnw | 9 s | 10 s |
Xerox Workcentre 6605V/DN | 19 s | 21 s |
Copyright Druckerchannel.de |
Screenshots der Scannertreiber
Der HP Laserjet Enterprise 500 Color MFP M575 hat als einziger keinen Twain-Treiber. Im Netzwerkbetrieb stört das allerdings nicht so sehr, da sich alle Einstellungen mit dem großen Touchscreen kinderleicht vornehmen lassen. Man muss nur noch festlegen, wo die gescannte Datei landen soll.