heute möchte ich einen von mir gebastelten Vakuum-Refiller vorstellen, mit dem ich die Canon Patronen 521 und 520 seit 2 Jahren erfolgreich befülle. Ich habe damit bis jetzt nur gute Erfahrungen gemacht.
Zur allgemeinen Funktionsweise eines Vakuum-Refillers schaut Euch bitte bei Youtube die Tests des Fill-Bill 2 an.
Zum Nachbau braucht Ihr ein paar Teile:
für jeden Patronentyp je eine kleine Zwinge ( die gibt es z.B. hier:www.ebay.de/...)
Dann mindestens eine Standard 60 ml-Spritze (ich benutze 4 Stück für 4 Farben, damit ich nicht nach jeder Farbe die Spritze sofort reinigen muss)
Ein Set Nachfülltinte für Canon Pixma MP 630 von www.druckerzubehoer.de (Set zum Selberbefüllen von der Firma"Digital Revolutions", jeweils einmal für schwarze Tinte und einmal das Farbset). In den Nachfüllsets sind (Spritzen-)Nadeln dabei, die auch auf Standard 60-ml-Spritzen passen.
Man benötigt je eine Originalverschlusskappe (oranges Plastik) von einer Originalpatrone (gibt es als "Leergut" bei Ebay)
Dann braucht Ihr zum Schließen der Luftkanäle der Patronen noch ein Metallplättchen und dazu passend ein Stück Gummi, dass Ihr dann mit Sekundenkleber für Gummi auf dem Metallplättchen festklebt. Den Gummi habe ich von einer Glockenheberdichtung eines WC-Spülkastens (Baumarkt od. Ebay), aber es gibt natürlich auch andere Alternativen. Wichtig: der Gummi sollte weich sein.
Eine Heißklebepistole und ein Metallbohrer in der Stärke der Spritzen-Nadel (sehr fein also, Baumarkt oder E-Bay) werden auch benötigt.
Zusätzlich kann man sich noch einen Magneten sowie 2 Metall-Buchstützen besorgen, das hilft später beim Befüllen.
Bauanleitung:
Man nehme eine Zwinge und schraubt diese ganz zu. Jetzt markiert man mit Edding-Filzstift, wo das runde Teil auf die gegenüberliegende Seite der Zwinge trifft. Nun bohrt man mit dem Metallbohrer ein Loch im Durchmesser der Spritzennadel durch das eine Ende der Zwinge ganz durch. Danach eventuelle Grate glattpolieren. Nun bohrt man genau durch die Mitte einer orangen Originalverschlusskappe ein gleich großes Loch für die Nadel. Nun trennt man mit dem Dremel den nicht benötigten Teil von der Originalverschlusskappe ab (siehe Fotos)
Nun steckt man probeweise die Nadel ganz durch das Loch in der Zwinge und steckt von unten die orange Originalverschlusskappe über die Nadel. Nun markiert man auf der Nadel mit Edding den Punkt wo die Nadel mit der Gummifläche der Originalverschlusskappe abschließt. Nun die Nadel wieder rausziehen und mit der Dremel-Trennscheibe am markierten Punkt die Nadel vorsichtig kürzen, so dass sie danach bündig mit der Gummidichtung der Originalverschlusskappe abschließt, wenn sie bis zum Anschlag in der Zwinge steckt. Die Durchgängigkeit der Nadel danach mit der Spritze prüfen und ggf. Grate entfernen, die den Nadelquerschnitt sperren. Fotos sagen da mehr als man schreiben kann.
Nadel und Originalverschlusskappe werden nun mit einem Tropfen Alleskleber an der Zwinge fixiert (weniger ist mehr). Nach dem Trocknen des Alleskleber erfolgt die eigentliche Luftdichte Stabilisierung des ganzen mit viel Heißkleber, der in mehreren Schichten (warm in warm) aufgetragen wird. Dabei sollte man auch die Nadelbasis mit einhüllen ohne sie zu verstopfen. Da später beim Befüllen das ganze großen Kräften ausgesetzt ist, sollte man alles rundum mit Heißkleber stabilisieren. Ich habe bereits über 150 mal mit der Anordnung auf den Fotos nachgefüllt und alles hat bisher gut gehalten.
Nach dem völligen Erkalten des Heißklebers kann man den ersten Test machen: man nimmt eine leere Patrone und steckt sie in die Originalverschlusskappe. Danach zwingt man das Metallplättchen mit der Gummiseite auf die oberen Lüftungsöffnung der Patrone leicht fest (nicht zu fest). Dadurch wird der Patronentank luftdicht versiegelt.
Man zieht die benötigte Menge Tinte in die Spritze auf, setzt die Spritze oben auf die Basis der Nadel und zieht kräftig nach oben. Nun sollte ein Vakuum entstehen, so dass man die Spritze nur bis zu einem gewissen Punkt aufziehen kann, ab dem der Widerstand zu hoch wird. Erreicht man den Punkt, dann ist alles luftdicht geworden. Spürt man keinen Widerstand, dann kommt irgendwo Luft rein. Keine Angst: bei mir war auf Anhieb alles luftdicht. Nach dem Loslassen des Spritzenkolbens saugt die Patrone dann selbstständig etwas Tinte ein. Den kompletten Füllvorgang kann man sich im Fill-Bill-Video auf Youtube anschauen. Die 520er Patrone hat einen größeren Tintenauslass und kann daher nicht in der Zwinge für die 521er-Patrone befüllt werden. Also habe ich für sie eine eigene Zwinge gebaut.
Die beiden Zwingen für meine 521 und 520er-Canon-Patronen halte ich mithilfe eines Magneten, der zwischen zwei Metallbuchstützen magnetisch "klebt", flexibel fest, d.h. ich kann die Zwingen drehen, zum Reinigen schnell abnehmen und wieder anklicken, was sehr praktisch ist. Aber natürlich kann man eine Zwinge auch irgendwie anders aufrecht befestigen, um es sich beim Befüllen leichter zu machen.
Ein Video, das den Befüllvorgang zeigt folgt noch später.
Die Fotos liegen teilweise 90 Grad gedreht vor, sorry!
Viel Spaß beim Nachbauen....