Übernahme von Lexmark: Xerox zahlt lediglich bis zu 150 Millionen Dollar an Ninestar und übernimmt Verpflichtungen
Kurz vor Weihnachten des vergangenen Jahres wurde bekannt, dass Xerox die Übernahme vom konkurrierenden Druckerhersteller Lexmark plant. Als Kaufpreis des bereit seit längerem zum Verkauf stehenden Unternehmens wurde eine Summe von rund 1,5 Mrd. US-Dollar genannt.
Zwar handelt es sich sowohl bei Xerox als auch bei Lexmark um US-amerikanische Unternehmen, jedoch ist Lexmark fest in chinesischer Hand. Ein Konsortium um Ninestar hatte den Druckerhersteller in 2016 übernommen. Der Kaufpreis damals betrug üppige 3,6 Mrd. US-Dollar. Lexmark selbst entstand 1991 aus einer Abspaltung von IBM.
Wie nun Ninestar in einer Mitteilung an der Börse in Shenzen bekannt gegeben haben soll, wurde dieser Transaktion nun zugestimmt. Das geht unter anderem aus Meldungen von Reuters
hervor.
Aufgrund einer Neubewertung ist jetzt, abweichend von der ursprünglichen Einschätzung, jedoch nur noch von einem Kaufpreis zwischen 75 und 150 Millionen US-Dollar die Rede. Für Xerox hat die Übernahme noch immer einen Wert von rund 1,5 Milliarden Dollar, da sich der restliche Betrag auf Schulden und Verbindlichkeiten bezieht.
Nicht zuletzt die Vorwürfe vom Sommer 2023 zum Thema Zwangsarbeit durch uigurische Minderheiten und einem damit einhergehenden US-Importverbot von Ninestar-Konzerntöchtern mit Produktionsstätten in Zhuhai dürften die Steuerung von Lexmark von dort aus "schwierig" gestaltet haben.
Mit dem Erwerb von Lexmark erhofft sich Xerox die Stärkung seiner Position im asiatischen Markt. Zudem hat sich Lexmark in letzter Zeit verstärkt als OEM-Hersteller für Laserdrucker in Stellung gebracht. Mittlerweile stammen große Teile der Xerox-Flotte im unteren bis mittleren Leistungsbereich fast vollständig von Lexmark.
Die Geräte gelten in der Branche als besonders solide und zuverlässig. Erst kürzlich hat man eine neu entwickelte 9er-Serie an A3-Geräten der Öffentlichkeit präsentiert. Unklar bleibt, wie es mittelfristig nach der Übernahme mit der etablierten Marke "Lexmark" weitergeht.