Canon i-Sensys MF754Cdw, MF752Cdw & LBP673Cdw: Noch leistungsfähiger aber teuer im Unterhalt
Nach gut zwei Jahren am Markt aktualisiert Canon die Farblaser der MF700er und LBP600er-Serie. Die bisherigen Modelle mit Uniflow-Unterstützung, wie der i-Sensys MF746Cx entfallen in der "regulären" Serie und werden zukünftig für das Vertragsgeschäft unter der i-Sensys-X-Serie mit anderem Verbrauchsmaterial fortgeführt. Sowohl der "große" i-Sensys MF832Cdw als auch die "kleinere" Reihe um den i-Sensys MF643Cdw verbleiben im Portfolio.
Canon i-Sensys MF754Cdw und MF752Cdw
Neu hinzu kommen jedoch die Modelle i-Sensys MF754Cdw (rund 650 Euro) sowie der MF752Cdw (rund 570 Euro, ohne Fax) als Ersatz für den MF744Cdw und MF742Cdw.
Für Umgebungen mit Uniflow bietet Canon über den Fachhandel zudem die etwas aufgebohrte Variante i-Sensys X C1333iF sowie den X C1333i ohne Fax.
Trotz der fast identischen Gehäuseform hat sich unter der Haube einiges getan. So hat Canon das Drucktempo von 27 ipm auf üppige 33 ipm in S/W und Farbe angehoben. Beim automatischen Duplexdruck reduziert sich das Tempo nur minimal auf dann 29,5 ipm oder entsprechend fast 15 beidseitig bedruckten Blättern je Minute. In Duplex sind Formate ab Din A6 (oder Benutzerdefiniert ab 148 x 148 mm) willkommen - keine Selbstverständlichkeit.
Die native Druckauflösung beträgt bis zu 1.200 dpi. Die erste Seite soll aus dem betriebsbereiten Zustand bereits nach 7,1 Sekunden im Ausgabefach liegen. Dazu kommt gegebenenfalls eine Aufwärmzeit von 14 Sekunden vorab.
Papierverarbeitung
Bei der Medienzuführung bleibt dagegen alles beim Alten. Zum Standard gehört eine Papierkassette für lediglich 250 Blatt (bis 163 g/m²) sowie eine manuelle Zuführung für weitere 50 Blatt und einer (höchstmöglich etwas schwereren) Grammatur von 176 g/m². Gestrichenes Papier darf über alle Einzüge bis zu 200 g/m² aufweisen.
Gegen Aufpreis gibt es eine optionale Kassette für bis zu 550 Blatt, die mit Papier ab Din A6 bestückt werden kann. Die "Einschränkungen" der Grammatur entsprechen der der Standardkassette.
Die Papierablage ist für eine Kapazität von bis zu 150 Blatt in einfacher Grammatur (z.B. 80 g/m²) ausgelegt.
Scanner und ADF
Einen großen Sprung nach vorne hat die Originalzufuhr der beiden Neulinge gemacht. Von bisherigen 27 ppm auf nunmehr 40 ppm in Simplex und Farbe. Beim beidseitigen Scan gibt es aufgrund einer zweiten Scanzeile (Dual-Duplex-ADF) und einem flinken Prozessor keinen Zeitverzug, wodurch 80 ipm erzielt werden können. Im reinen S/W-Modus wird es mit 50 ppm und bis zu 100 ipm sogar nochmals flinker.
Der ADF fasst bis zu 50 Blatt und kann Originale ab Din A6 sowie Grammaturen bis zu 105 g/m² verarbeiten. Die Scanauflösung beträgt (wie auch über das Flachbett) die "üblichen" 600 dpi. Einen Ultraschallsensor zur Mehrfachblatterkennung gibt es leider nicht. Damit können zwar die meisten Dokumentenscanner aufwarten, jedoch nur sehr teure Multifunktionssysteme.
Bedienung und Scanziele
Am Bedienpanel selbst hat sich wenig getan. Der große 12,7-cm-Farbbildschirm ist berührungsempfindlich und bietet (unabhängig von der Displayanzeige) Sensortasten für den unmittelbaren Schlafmodus, den Druckstopp sowie eine Taste für die "Startseite" mit allen Hauptfunktionen. Das gesamte Panel ist im Winkel neigbar.
Nach einer einmaligen Einrichtung lässt sich neuerdings auch über das Display auf Clouddienste zugreifen (z.B. Google Drive, Dropbox und Microsoft Onedrive) oder auch zu diesen scannen. Weitere Ziele vom Gerät sind neben einem Computer mit laufender Software auch die "Ablage" in eine Netzwerkfreigabe (SMBv3 oder FTP) oder die Weiterleitung per E-Mail an einen SMTP-Server. Über den USB-Host angesteckte Speichersticks können ebenso als Scanziel dienen.
Eine Besonderheit bei Canon-Laserdruckern ist eine integrierte OCR-Funktion, wodurch sich durchsuchbare PDF-Dokumente ohne weitere Hilfsmittel (weder Computer noch Cloud) anfertigen lassen können. Dies können sonst nur sehr hochpreisige Geräte, zum Teil sogar mit sündhaft teuren Zusatzmodulen. Dazu sei jedoch gesagt, dass die Implementierung in diesen "kleineren" Canon-Geräten auch recht einfach und keine höchste Präzision zu erwarten ist. Eine nette Dreingabe und Unterscheidungsmerkmal zur Konkurrenz ist es allemal. In einigen Xerox-Systemen der gleichen Preisklasse ist dies ebenso implementiert.
Schnittstellen, Kompatibilität und Sprachen
Neben einem lokalen USB-Anschluss können die MF750er-Modelle auch über Wlan (nur 2,4 GHz) oder Gigabit-Ethernet ins Netzwerk eingebunden werden. Zudem wird Wifi-Direkt, jedoch keine NFC-Schnellverbindung mehr, unterstützt. Alle gängigen Standards von Mopria bis Airprint und auch die Einbindung in Chrome-OS gehören zum Standard.
Treiberseitig ist man dank PCL5/PCL6 ohnehin auf der sicheren Seite. Adobe Postscript gibt es dagegen für den MF752Cdw nicht. Für die optimale Druckqualität bietet der Canon seinen UFRII-Standard an. Ein Direktdruck von PDF- oder XPS-Dateien ist jedoch nicht möglich. Somit entfällt auch die Ausgabe von komplexen Dokumenten, die auf einem Speicherstick hinterlegt sind.
Generell hat Canon die neuesten Sicherheitsstandards (z.B. TLS 1.3 für die E-Mail-Verschlüsselungen) integriert. Dokumente können zudem PIN-gesichert zum Drucker geschickt und dann erst nach korrekter PIN-Eingabe vertraulich zu Papier gebracht werden.
Fax und Telefonkit
Eine Faxfunktion mit analogem 33,6-Kbps-Modem ist lediglich für den MF754Cdw vorgesehen und implementiert. Im Speicher können bis zu 512 Faxseiten abgelegt werden.
Gegen Aufpreis gibt es für dieses Modell zudem ein ansteckbares Telefon-Kit, mit welchem sich auch eingehende Telefonate entgegennehmen lassen.
Canon i-Sensys LBP673Cdw (nur Drucken)
Wer einen reinen Drucker ohne Scan-, Kopier- oder Faxfunktion sucht, der bekommt mit dem i-Sensys LBP673Cdw für rund 420 Euro auch ein etwas günstigeres Modell. Dem Nachfolger vom LBP663Cdw wird zudem die Uniflow-Vertragsvariante i-Sensys X C1333P zur Seite gestellt.
Das Druckwerk entspricht dem der MF750er-Multifunktionsserie. Abgesehen vom fehlenden Scanner gibt es Einschränkungen mit einem etwas geringer ausfallenden Toner-Lieferumfang (siehe Abschnitt "Verbrauchsmaterial und Folgekosten") sowie einem vereinfachten Bedienpanel.
Das integrierte Display ist bereits leicht angewinkelt und kann nicht weiter angepasst werden. Die bis zu 4-Zeilige Darstellung wird mit einer Hintergrundbeleuchtung besser lesbar gemacht.
Die Bedienung selbst erfolgt über Pfeiltasten sowie ein Nummernfeld, über welches man mit viel Geduld auch Buchstaben spechtartig einhämmern kann.
Anschlussseitig gibt es keine Unterschiede zu den zuvor genannten Multifunktionsdruckern. "Originales" Adobe Postscript hat der reine Drucker ebenso vom MF754Cdw geerbt.
Mittelklasse Canon-Farblaser 2022 | |||
---|---|---|---|
![]() | ![]() | ![]() | |
Preis | ca. 650 Euro ab 417 €*1 | ca. 570 Euro ab 375 €*1 | ca. 420 Euro ab 228 €*1 |
Format/ Funktionen | A4 / Drucken, Scannen, Kopieren, Faxen | A4 / Drucken, Scannen, Kopieren | A4 / nur Drucken |
Vorgänger | i-Sensys MF744Cdw | i-Sensys MF742Cdw | i-Sensys LBP663Cdw |
Version für Uniflow | i-Sensys X C1333iF | i-Sensys X C1333i | i-Sensys X C1333P |
Farb und S/W-Drucktempo Simplex/ Duplex | 33,0 ipm / 29,5 ipm | ||
Druckauflösung | 1.200 dpi (nativ) | ||
Papierzuführung | Kassette: 1x 250 Blatt (bis 163 g/m²) Manuell: 50 Blatt (bis 176 g/m²) (Gestrichenes Papier bis 200 g/m²) Mindestformat: 76 x 127 mm | ||
Papierzuführung optional | 550-Blatt-Kassette ab Din A6 | ||
Papierzuführung maximal | 850 Blatt (in 2 Kassetten und manuell) | ||
Papierausgabe | 150 Blatt | ||
Duplexdruck / Randlosdruck | ja (ab A6)/ nein (5 mm an allen Seiten, 10 mm bei Umschlägen) | ||
Scanner | 600 dpi, CIS-Sensor | ohne Scanner | |
ADF-Scanner | Dual-Duplex-ADF (2 Scanzeilen) 50 Blatt (bei 75 g/m²) bis zu 120 g/m² (A6, A5, A4) | — | |
ADF-Tempo Simplex/ Duplex | Farbe: 40 ppm / 80 ipm S/W: 50 ppm / 100 ipm | — | |
Scanziele | E-Mail, PC, SMB, FTP, USB-Host, Cloud (mit OCR) | — | |
Display | 12,7 cm Farb-Touchscreen | 5-Zeilen Textdisplay mit Beleuchtung | |
CPU, Speicher | Dual-Core 1,2 GHz CPU 1 GByte (nicht erweiterbar) | ||
Druckersprachen | UFRII, PCL5c, PCL6, Adobe PS | UFRII, PCL5c, PCL6 | UFRII, PCL5c, PCL6, Adobe PS |
Druck von USB-Sticks | JPG, TIFF, PDF (keine komplexen) | ||
Anschlüsse | USB, USB-Host, GB-Ethernet, Wlan (nur 2,4, WPA 1/2) | ||
Standards | Wifi-Direkt, Mopria, Airprint (und Airscan) | ||
Tonerserie | Serie 069 | ||
Toner im Lieferumfang | je 1.100 Seiten in Farbe 2.100 Seiten für Schwarz | je 1.100 Seiten in Farbe 1.200 Seiten für Schwarz | |
Tonergrößen | Standard: je 1.900 Seiten in Farbe und 2.100 Seiten für Schwarz "H": je 5.500 Seiten in Farbe und 7.600 Seiten für Schwarz | ||
Bildtrommel | im Toner integriert (Einweg) | ||
monatliches Druckvolumen | 4.000 Seiten | ||
Alle Daten | technische Daten![]() | ||
Copyright Druckerchannel.de |
Verbrauchsmaterial und Folgekosten
Die größte Überraschung der neuen Serie zeigt sich jedoch bei den Kartuschen. Diese beinhalten nach wie vor jeweils eine Einweg-Bildtrommel, die mit jedem Tonertausch erneuert wird.
Die Toner gehören zur neuen Serie 069 und sind allesamt rund zehn Prozent weniger ausdauernd, als die Serie 055 der Vorgängerserie. Die Standardkartuschen umfassen nun Toner für bis zu 2.100 Seiten in Schwarz oder jeweils 1.900 Farbseiten nach ISO-Norm. Die großen 069H-Toner erzielen eine noch immer durchaus beachtliche Seitenleistung von 7.600 Seiten in Schwarz oder je 5.500 Seiten in Farbe.
Unglücklicherweise hat Canon die nun etwas kleiner gewordenen Toner auch mit zugleich deutlich höheren Nachkaufpreisen kombiniert. So kostet z.B. ein "großer" (H)-Tonersatz nun fast 1.100 anstatt bisher 840 Euro - bei weniger Reichweite. Die Straßenpreise liegen in der Regel nach einer gewissen Zeit bis zu rund 20 bis 30 Prozent niedriger.
Aufgrund der aktuellen Weltlage ist sicherlich insgesamt mit höheren Preisen für Laserdrucker als auch Toner zu rechnen. In der aktuellen Vergleichsübersicht katapultiert sich Canon mit dieser Preisgestaltung jedoch ziemlich ans Ende der Liste. Sogar die einfachere Serie um den MF643Cdw druckt (derzeit noch) zu besseren Konditionen. Beim gleichen Hersteller lässt sich zudem mit dem recht neuen MF832Cdw an Folgekosten sparen..
Zu beachten ist jedoch auch, dass viele Hersteller die Preise der Kartuschen um rund zehn Prozent angehoben haben oder in Kürze folgen werden. So hat Brother die Toner seines halbwegs vergleichbaren MFC-L3770CDW im Juni verteuert und liegt beim Seitenpreis nun leicht hinter Canon - dafür sind die Toner (bei niedrigerer Reichweite) deutlich günstiger.
Die Preise für die nun auslaufende i-Sensys-Farblaserserie wurden zudem Stand heute nicht angehoben. Eventuell ist der Datenstand nicht aktuell. Die Kosten werden jedoch fortlaufend durch aktuelle UVP-Preise der Hersteller neu berechnet.
Verfügbarkeit und Garantie
Die drei Farblaser sollen noch im Juli 2022 in den Handel gelangen. Löblicherweise gewährt Canon eine Garantie von zwei Jahren ab dem Kauf. Aktionsbedingt dürfte sich diese wohl auch sogar auf drei Jahre ohne Aufpreis erweitern lassen.
Offenlegung
Wir erhalten bei einer Vermittlung zum Kauf oder direkt beim Klick eine Provision vom Anbieter.
Alle Preise enthalten die derzeit gültige MwSt. und verstehen sich zzgl. Versandkosten. Der Preis sowie die Verfügbarkeit können sich mittlerweile geändert haben. Weiß hinterlegte Preise gelten für ein baugleiches Gerät. Alle Angaben ohne Gewähr.
Preise
Alle Preise sind Preisempfehlungen der Hersteller (UVP).
Kosten & Starterreichweite
In die Druckkosten kalkulieren wir anteilig verbrauchte Materialien auch nur anteilig hinein. Weiterhin berücksichtigt Druckerchannel die Starterreichweiten - diese werden vom Druckvolumen abgezogen und reduzieren somit die durchschnittlichen Seitenkosten.