Mopria - Mobile Printing Allianz: Einfach drucken vom Smartphone und Tablet
Auf einer Veranstaltung in München hat Mopria, die Mobile Printing Alliance, am 24. Oktober ihre Technologie für das mobile Drucken vorgestellt. Die Alliance, der momentan Canon, HP, Samsung und Xerox angehören, will damit das Drucken von Geräten wie Smartphones, Tablets oder auch Digitalkameras vereinfachen und standardisieren (siehe dazu auch die Meldung im Druckerchannel). Sie hat ein Drucker-Subsystem entwickelt, das ins Betriebssystem des Smartphones oder Tablets integriert wird. Anschließend stellt es genau wie die vergleichbaren Systeme von Windows oder des Mac OS für alle Apps einen einheitlichen Druckbefehl zur Verfügung und zeigt die zur Verfügung stehenden Drucker an. Die Geräte beziehungsweise ihre Treiber muss der Anwender nicht selber installieren. Stattdessen sucht die Software die kompatiblen Modelle selbstständig im Netzwerk zusammen. Dabei greift sie sowohl auf ein WLAN wie auf ein kabelgestütztes Netzwerk zu, auch eine Direktverbindung per WLAN zwischen Mobilgerät und Drucker wird unterstützt (siehe Grafik).
Falls Mobilgerät und Drucker den NFC-Standard unterstützen, ist eine besonders einfache Druckeransteuerung möglich. Bei der NFC-Technik (Near Field Communication) handelt es sich um eine Funktechnik, die in Deutschland vor allem beim Micropayment zum Einsatz kommt. Bringt man zwei Geräte mit NFC-Unterstützung in einen Abstand von wenigen Zentimetern zusammen, erfolgt automatisch eine Datenübertragung. Im Falle der Mopria-Technik sieht das so aus, dass man beispielsweise das Smartphone mit dem zu druckenden Foto an den gewünschten Drucker hält. Per NFC wird der Printer nun auf dem Telefon identifiziert und ausgewählt, und das Drucker-Subsystem schaltet auf die passenden Druckeinstellungen um. Anschließend werden die Druckdaten über das Netzwerk an den Drucker geschickt. Dazu sind keine weiteren Benutzer-Eingaben erforderlich. Das funktionierte bei der Demonstration auf der Mopria-Veranstaltung bereits gut. Zum Einsatz kamen ein Samsung Galaxy S4 und ein Samsung Galaxy Note 3, als Drucker dienten Farblaser von Xerox. Die Steuerung per NFC ist allerdings nur die Luxusvariante. Die Mopria-Technik funktioniert auch ohne sie, nur eben nicht so komfortabel.
Mein Kommentar
So einfach und bequem sollte das Drucken mit Tablet oder Smartphone sein. Ob sich die Technik allerdings am Markt durchsetzen kann, ist ungewiss. Denn um das Drucker-Subsystem zu integrieren, muss das Betriebssystem der Smartphones und Tablets modifiziert werden. Dazu sind tiefgreifende Änderungen erforderlich, die man nicht einfach so per App nachinstallieren kann. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass Apple oder Microsoft in iOS und Windows Phone die Software eines fremden Herstellers einbauen werden. Dass die Smartphones und Tablets von Apple bis heute NFC nicht unterstützen, kommt noch erschwerend hinzu. Falls die beteiligten Firmen keine andere Lösung finden, wird es für iPhone, iPad und Lumia vermutlich keine Mopria-Technik geben.
Bei Android sieht die Ausgangssituation anders aus. Hier ist man nicht auf eine Mitarbeit von Google angewiesen, stattdessen können Samsung, HTC, Sony etc. das Drucker-Subsystem in ihre eigenen Versionen des Betriebssystems integrieren. Es bleibt nur zu hoffen, dass Samsung die Mopria-Technik nicht als Wettbewerbsvorteil ansieht, sondern auch die Konkurrenten in der Alliance willkommen heißt.
Bleibt noch die Unterstützung durch die Druckerhersteller. Canon, HP, Samsung und Xerox sind große Namen, doch da fehlen eben noch Brother, Epson, Lexmark, Oki und wie sie alle heißen. Nur wenn sich weitere Hersteller der Alliance anschließen, könnte Mopria ein längerfristiger Erfolg werden.