Urheberrechtsabgaben auf Drucker?: Die Beteiligten: Die VG Wort
Da ist zunächst einmal die Verwertungsgesellschaft Wort, kurz VG Wort, mit Sitz in München. Sie vertritt die Interessen von rund 127.000 Autoren und 5.700 Verlagen (Stand: Ende 2004). Die VG Wort sorgt dafür, dass Autoren und Verlage für die Vervielfältigung, Verbreitung und die öffentliche Wiedergabe ihrer urheberrechtlich geschützten Werke Geld bekommen. Denn ein einzelner Autor hat nicht die Möglichkeit nachzuvollziehen, wo und wie oft beispielsweise seine Artikel aus Zeitungen oder Zeitschriften kopiert oder nachgedruckt werden. Laut Urheberrecht sind sie jedoch sein geistiges Eigentum, jede Vervielfältigung muss daher vergütet werden. Diese Vergütungen treibt die VG Wort für ihn ein.
Aber auch die VG Wort kann natürlich nicht kontrollieren, was etwa in Tausenden von Copyshops täglich durch die Kopierer gejagt wird. Daher sammelt sie pauschale Gebühren ein: Copyshops etwa zahlen derzeit pro Gerät und Jahr eine Gebühr zwischen 19,32 und 185,28 Euro – je nachdem, wie schnell der Kopierer ist und ob sich der Shop in der Nähe einer Hochschule befindet (genauere Angaben über die Höhe der Abgaben gibt es hier). Laut dem aktuellsten Geschäftsbericht der VG Wort für das Jahr 2004 machte die Kopiergeräteabgabe mit 28,31 Millionen Euro den größten Posten der Gesamteinnahmen aus. Auf Rang 2 stehen mit 28,31 Millionen Euro die Einnahmen aus der Verwertung von Hörfunk- und Fernsehrechten, auf dem dritten Platz folgt mit 9,71 Millionen Euro die Bibliothekstantieme, eine von Bund und Ländern bezahlte Gebühr für das Ausleihen von Büchern aus Bibliotheken.
Insgesamt lagen die Einnahmen den VG Wort im Jahr 2004 bei 79,12 Millionen Euro. Da die Organisation die Geschäftsform eines Vereins hat, darf sie keine Gewinne machen. Nach Abzug ihrer eigenen Verwaltungskosten führt sie daher sämtliche Einnahmen an die bei ihr gemeldeten Autoren und Verlage ab.