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Lesertest EPSON Stylus Photo R300: Viel Drucker fürs Geld - leider mit einigen Fehlern

von Frank Frommer
Hinweis: Für mindestens einen erwähnten Drucker ist der ausführliche Testbericht "Multitalent zum kleinen Preis" verfügbar.

Nach knapp zwei Monaten möchte ich hier nun mal von meinen Erfahrungen mit meinem neuen Epson Stylus Photo R300 berichten.


Der R300 bietet für einen Fotodrucker in seiner Preisklasse zunächst sehr viel. Die Druckqualität kommt an die teurer Konkurrenten ran, die Druckkosten halten sich dank einzelner Tintenpatronen in Grenzen und Direktdruckfunktion von Digitalkamera oder Speicherkarte gehören ebenfalls zur Ausstattung.

Gleich beim Auspacken mal ärgerlich

Hat man den gut verpackten Drucker auf dem Schreibtisch stehen, sticht der recht groß ausgefallen Aufkleber auf der Druckerabdeckung sofort ins Auge.

Versucht man diesen zu entfernen, merkt man schnell, dass dies kein gutes Ende nehmen wird. Da der Aufkleber unheimlich gut hält, hinterlässt er selbst bei sorgfältigem Abziehen hässliche Klebrückstände.

Diese lassen sich kaum entfernen. Selbst mit Alkohol fällt das Entfernen äußerst schwer. Hat man das Gröbste dann entfernt, sind, so zumindest bei meinem Gerät, immer noch kleine Klebrückstände und einige Kratzer auf der Abdeckung zu finden.


Inbetriebnahme

Nach dem Einsetzen der Tintenpatronen führt der Drucker zunächst eine lautstarke „erste Inbetriebnahme“ durch. Ist dies geschehen, kann die Software installiert und über die USB2.0-Schnittstelle angeschlossen werden. Alternativ kann man auch einen Direktdruck ausprobieren – der R300 verträgt sich mit vielen Digitalkameras und bietet Speicherkartenslots für die meisten Speicherkarten.

Erste Drucke

Die Fotoqualität auf dem beigelegten 10x15cm Fotopapier von Epson (mickrige 3 Blatt) überzeugt sofort. Mit bloßem Auge erkennbare Pixel gehören der Vergangenheit an und auch sonst ähneln die Ausdrucke den Abzügen aus dem Labor.

Durch die sechs Farben kann der Drucker hellere Bereiche, wie Gesichter und Wolken spürbar besser als 4-Farb-Drucker darstellen.


Text-, Grafik- und Fotodruck auf Normalpapier

Im Textdruck hat der Drucker gegenüber den 4-Farb-Druckern das Nachsehen. Während die Bürodrucker meist pigmentierte Tinte verwenden und somit tiefschwarzen und scharfen Text produzieren, sind die Ergebnisse des R300, der Dye-Tinte verwendet, sichtbar schlechter.

Im Entwurfsmodus wird der Text zwar tintensparend aufs Papier gebracht, ist aber schlecht lesbar. Erst in höheren Qualitätsstufen fabriziert auch der R300 guten Text. Die Schwärze und die Schärfe der Bürodrucker erreicht er aber in keiner Qualitätsstufe.

Generell, egal ob Grafiken oder Fotos, druckt der R300 auf Normal- und Ink Jet Papier leider recht unscharf und kontrastarm - viele Details gehen verloren.


CD-Druck

Ganz praktisch ist die CD-Druck-Funktion. Durch fotonahe Ausdrucke lässt der Drucker geeignete Rohlinge nach dem Bedrucken sehr professionell aussehen. Obwohl die Farben meist nicht ganz mit dem Original übereinstimmen, wirken die CDs sehr gut und sehen allemal besser aus, als mit Labels beklebt.

Die Ausdrucke sind wisch-, aber leider keineswegs wasserfest. Schade nur, dass der R300 beim CD-Druck vom Medium abhängig mehr oder weniger starke Streifen fabriziert.

Für den CD-Druck geeignete Medien sind ab 30 Cent erhältlich und somit gegenüber normalen Rohlingen in Kombination mit einem Label eigentlich vorzuziehen.

Tintenverbrauch

Über den Tintenverbrauch kann ich leider noch nicht viel sagen. Obwohl noch der erste Tintensatz drin ist, kommt einem der Verbrauch verdammt hoch. Auf die Testergebnisse von Druckerchannel vertrauend, hoffe ich aber, dass der zweite Tintensatz, wie auch von Epson in der Anleitung angekündigt, länger hält.

Abzuraten ist aber von der Verwendung kompatibler Tinte. 6-Farb-Drucker haben bei Verwendung vom Fremdtinte oft mit Farbverfälschungen zu kämpfen und hinzu kommt noch die Empfindlichkeit der neueren Epsondruckköpfe (vor allem aber Geräte mit Durabrite Tinte). Wenn Fremdtinte, dann unbedingt Markentinte. Die Verwendung lohnt sich nur bei höherem Druckaufkommen (wegen der Gefahr, dass der Druckkopf den Geist aufgibt).

Auch nachgefüllte Patronen sollen natürlich nicht verwendet werden. Hinzu kommt, dass Epson das Nachfüllen durch einen komplizierten Patronenaufbau und einen Chip zur Speicherung des Tintenfüllstandes nochmals erschwert.


Direktdruck

Der Direktdruck gestaltet sich dank eines S/W-Displays zur Übersicht über die Funktionen und einer übersichtlichen Menüführung recht einfach. Durch die zahlreichen Kartenslots und die gute Kompatibilität zu vielen Digitalkameras, gibt es auch keine Probleme beim Einlesen von Fotos.

Viele Fehler …

Leider musste ich bei meinem R300 viele kleine, aber dennoch störende Fehler feststellen.

  • Im ausgeschalteten Zustand beginnt der Drucker leise zu ticken (liegt wohl am Netzteil)
  • Manchmal lässt sich der Drucker nicht einschalten (ausstecken erforderlich)
  • Manchmal hängt sich der Drucker völlig auf – reagiert weder auf Signale vom Computer, noch auf irgendeinen Tastendruck
  • Auf manchen Medien fabriziert der R300 beim CD-Druck feine, aber dennoch unschöne Streifen
  • Der Drucker ist nicht in der Lage, den Strahlenkranz der Druckerchannel-Testgrafik fehlerfrei darzustellen
  • Menü schlampig übersetzt (genaueres weiter unten)
  • Der oben genannte Aufkleber

An sich macht der R300 ja einen robusten Eindruck, aber wenn man nach kurzer Benutzung auf solche Fehler stößt, bekommt man den Eindruck, dass Epson recht schlampig gearbeitet hat.


Das Menü am Drucker ist in deutscher Sprache nahezu unbrauchbar – oder kann mir jemand erklären, was Epson mit den Einstellungen „Privat“ und „öffentlich“ bei der Wahl, ob der bidirektionale Druck aktiviert ist, oder nicht, meint?

Auch soll man beim Direktdruck die „Foto-Nr. ählen“ (ohne „w“). Aus Filter wurden „Filtre“ und die Bezeichnungen „Privat“ und „öffentlich“ tauchen mehrmals als Ersatz für „aktiviert“ und „deaktiviert“ auf. Bei „Automatische Korrektur“ wird „Keiner“ als Option angeboten. Was ein „Kleiner Bildoptimierer“ sein soll, weiß ich auch nicht so ganz.

Fazit

Für 170€ erhält man mit dem Epson Stylus Photo R300 einen guten Fotodrucker mit vielen Funktionen, der mir leider überhaupt nicht ausgereift zu sein scheint.

In der Hoffnung, dass Epson diese Fehler noch behebt, ist der Drucker aber trotzdem eine Empfehlung wert!

Wer viele Fotos druckt, ist mit dem R300 bestens beraten. Die Konkurrenz bietet in dieser Preisklasse leider keine Alternativen.

Sucht man jedoch einen guten Allrounder, ist man mit Druckern wie Canons i865 besser beraten. Dieser bietet durch eine zweite Schwarzpatrone den besseren Textdruck und fabriziert trotzdem noch brauchbare Fotos. Auch die Druckkosten sind günstiger, als bei einem 6-Farb-Drucker.

Wer auf den Direktdruck von Speicherkarten und Digitalkameras verzichten kann, kommt mit dem R200 nochmals 50€ günstiger davon.

Für absolute Direktdruckfans kann der R300 zusätzlich um ein Farbdisplay (70€) zur direkten Betrachtung der Bilder erweitert werden.

Häufig gestellte Fragen ...

Abschließend möchte ich hier noch ein paar (im Forum) häufig gestellte Fragen zum R300 beantworten

Warum spezielle Rohlinge für CD-/DVD-Druck?

Bei InkJet-Druckern, die CDs und DVDs bedrucken können, wird man darauf hingewiesen, nur geeignete, bedruckbare Medien zu benutzen, die derzeit noch schwer erhältlich und teurer als normale Rohlinge sind. Manch einer fragt sich deshalb, warum man nicht einfach normale Medien verwendet ...

Lösung: Die bedruckbaren Rohlinge haben eine spezielle Beschichtung, welche die Tinte aufnimmt. Normale Rohlinge dagegen nehmen die Tinte nicht auf. Es bilden sich kleine Tropfen (unschön) und die Tinte trocknet nicht -> unbrauchbar.

In gewisser Weise ist das mit dem Bedrucken von OHP-Folien vergleichbar. Normale Folien nehmen die Tinte nicht an, die Tintenstrahldruckerfolien haben jedoch eine feine Beschichtung, die dies ermöglicht.

Der Druck auf normalen Rohlingen ist folglich nicht möglich, auch wenn er dem Drucker nicht schadet.

Entsprechende Rohlinge sind zwar noch selten, aufgrund der stark gestiegenen Anzahl an Druckern, die diese Funktion unterstützen, ist aber bald mit einem größeren Angebot zu rechnen. In vielen großen Geschäften wie Media Markt und Saturn bekommt man bereits bedruckbare Rohlinge, ansonsten kann man immer noch auf spezialisierte Online-Shops zurückgreifen


Druckt beim Randlosdruck daneben

Bedruckt man Papier randlos, so wird man bald feststellen, dass der Drucker an den Rändern des Papiers ein paar Millimeter zu weit druckt. Darüber muss man sich jedoch keine Sorgen machen, denn es ist so gedacht.

Die Drucker mit Randlosdruckfunktion haben einen Schwamm, der die überschüssige Tinte aufsaugt. Da das nachfolgende Papier diesen Schwamm nicht berührt, besteht auch bei höherem Druckaufkommen keine Gefahr. Das Problem liegt daran, dass kein Drucker genau an den Rand drucken kann (obwohl etwas genauer sicherlich möglich wäre) und deshalb haben die Hersteller das Problem so gelöst.

Ist der überdruckte Bereich zu groß, kann man ihn im Druckertreiber noch etwas verkleinern.

Häufige Reinigungsvorgänge

Im Forum klagen des öfteren (meist ehemalige HP-) User über die Reinigungsvorgänge bei Canons und Epsons, die diese beim Einschalten nach längerer Standzeit oder beim Drucken (vor allem von hochwertigeren Sachen) ausführen. Die Klagen führen sogar so weit, dass viele ihren Drucker wieder loswerden wollen. Ich kann dies aber nicht nachvollziehen.

Der Epson braucht, da er, wie auch bei Canon üblich, einen permanenten Druckkopf hat, von Zeit zu Zeit eine kurze Reinigung. Da diese automatisch ausgeführt werden, äußerst leise geschehen und im Normalfall nicht länger als 10-30 Sekunden dauern, stören sie eigentlich nicht weiter.

01.01.70 01:00 (letzte Änderung)
Technische Daten

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