Xerox C325 und C320: Gehobene Einstiegs-Farblaser mit flinkerem (oder ohne) Scanner
Nach rund zweieinhalb Jahren bringt der amerikanische Druckerhersteller Xerox seine gehobenen Einstiegs-Farblaser der 300er-Klasse neu raus. Bereits mit den Vorgängern wurden die letzten Workcentre-Modelle um den 6515DN ersetzt und seitdem vorrangig auf Druckwerke von Lexmark gesetzt.
Die beiden Neulinge (Multifunktion und Drucker ohne Scanner) ähneln stark der erst kürzlich gezeigten Serie um den Versalink C415 und C410, sind funktional und leistungstechnisch jedoch etwas vereinfacht.
Xerox C325 (Fax-Multifunktionsdrucker)
Mit einem empfohlenen Verkaufspreis von um die 570 Euro wird der Xerox C325 etwas teurer als der direkte Vorgänger C315. Das 4-in-1-Modell kann Drucken, Scannen, Kopieren und (analog) Faxen. Die Basis bildet eine Entwicklung von Lexmark, die "dort" weitgehend baugleich als CX532adwe in der professionellen Druckerserie für Unternehmenskunden vermarktet wird.
Interessant ist, dass sich mit dem Neuling auch die Bauart etwas ändert. Das flachere Gehäuse des Vorgängers hatte den Nachteil, dass gedruckte Blätter nach hinten ausgegeben und somit zusätzlicher Platz in der Tiefe benötigt wurde.
Druckwerk
Das Laser-Druckwerk bietet eine native Auflösung von 1.200 dpi, was damit auch die Abgrenzung "nach oben" zur günstigeren Serie um den C235 darstellt. Das maximale Drucktempo in A4 beträgt weiterhin 33 ipm in Simplex und nunmehr minimal schnelleren 17 ipm in Duplex in S/W oder Farbe an.
Die erste gedruckte Seite liegt nunmehr in weniger als acht Sekunden im Ausgabefach. Zu beachten ist jedoch eine Aufwärmzeit von rund 65 Sekunden aus dem Tiefschlafmodus.
Papierzuführungen
Bei der Papierzuführung geht der Xerox den gleichen Weg, wie bei der gehobenen C400er-Serie. Als Standard ist eine 250-Blatt-Kassette sowie lediglich ein 1-Blatt-Bypass für Medien bis zu A4 verbaut. Die Grammatur darf jeweils immerhin bis zu 216 g/m² betragen.
Eine frei nutzbare Universalzufuhr gibt es weiterhin lediglich mit der optionalen "Duo-Zufuhr", die eine 550-Blatt-Kassette und zudem eben ein aufklappbares Fach für weitere 100 Blatt bietet. Mit dieser rund 270 Euro teuren Option (Bestellnummer 097N02468) lassen sich dann Medien mit bis zu 176 g/m² und Formaten ab A5 in der Kassette oder ab 76 x 127 mm (das ist kleiner als A7) über die 100-Blatt-Zufuhr einlegen.
Eine dritte Kassette (das war beim C315 noch möglich) lässt sich nicht mehr anstecken, wodurch man auf eine maximale Papierkapazität von 951 Blatt kommt, die auf 2 Kassetten, der Universalzufuhr sowie den Bypass-Einzug verteilt werden können.
Auszugebendes Papier wird in die "Lücke" zwischen Druckwerk und Scanner mit einer Kapazität von bis zu 170 Blatt abgelegt. Die Ausgabe erfolgt als Standard "Face Down" - also mit der bedruckten Seite nach unten. Die "Face Up"-Ablage nach hinten des Vorgängers entfällt.
Der automatische Duplexdruck ist möglich, beschränkt sich jedoch ausschließlich auf Formate um Din A4 und dessen internationalen Entsprechungen mit etwas unterschiedlichen Dimensionen. Din A5 oder gar Din A6 lassen sich lediglich manuell beidseitig verarbeiten.
ADF und Scanner
Eine Verbesserung gibt es dagegen beim Scanner. Wie beim Vor-Vorgängermodell Workcentre 6515dn bietet der Xerox C325 nun wieder einen ADF mit Dual-Duplex - also eine eigene Scanzeile für die Rückseite. Dieser fasst bis zu 50 Blatt Normalpapier oder entsprechend weniger bei Grammaturen von bis zu 120 g/m². Immerhin können Formate ab Din A6 eingezogen und verarbeitet werden - das ist nicht selbstverständlich.
Bei der Einlesegeschwindigkeit "arbeitet" der C325 im Simplexmodus nunmehr etwas langsamer und erreicht 38 ppm in S/W und 28 ppm in Farbe - ordentlich. Beim automatischen zweiseitigen Scan reduziert sich der Einzug auf "nur" noch 23,5 ppm in S/W und 14 ppm in Farbe - das sind dann jedoch immerhin bis zu 47 bzw. 28 ipm.
Bedienung und Anschlüsse
Mit dem Wechsel auf das neue Gehäuse ist das Bedienfeld samt Farbbildschirm von der linken auf die rechte Seite gewandert. Dabei bleibt es beim recht großen 10,9-cm-Touchscreen. Was jedoch fehlt, ist das bislang mit physischen Tasten besetzte Nummernfeld.
Das gesamte Panel lässt sich im Winkel anpassen und somit für eine verbesserte Ergonomie sorgen. Die Bedienung gleicht zwar weitgehend dem größeren Versalink C415, jedoch gibt es keine Erweiterungsmöglichkeit durch Apps für "eigene" Arbeitsabläufe im Rahmen von "ConnectKey".
Der Anschluss kann wahlweise über USB (2.0), Ethernet oder Wlan erfolgen. Neu ist bei der drahtlosen Verbindung der aktuelle Stand samt 5-Ghz-Band und WPA-3-Verschlüsselung. Spontane Drucke von "fremden" Mobilgeräten können über Wifi-Direkt abgewickelt werden.
Direktdruck von Office-Dokumenten möglich
Eine Besonderheit gibt es beim Front-USB-Anschluss. Über diesen können gescannte Dateien abgelegt, aber von diesem auch Druckdaten eingelesen werden. Unterstützt werden nicht nur einfache Bilddateien, sondern auch komplexe PDF-Dokumente (ab PDF-Standard 1.7) und sogar Office-Dokumente. Neben Word und Powerpoint soll das ohne fremde Hilfe auch mit Excel-Dokumenten klappen. Ein integrierter HTML-Parser soll zudem dafür sorgen, dass (vermutlich nur einfache) Webseiten direkt ausgegeben werden können.
Keine autarke Erstellung von durchsuchbaren PDF-Dokumenten
Gescannte Dokumente lassen sich problemlos per E-Mail-Server (SMTP) oder Fax weiterleiten. Zudem ist der Zugriff auf Netzwerk-Laufwerke (SMB) möglich. Leider können vom Gerät selbst keine durchsuchbaren PDF-Dokumente erzeugt werden - das ist in der Klasse jedoch ohnehin alles andere als üblich. Für diese Funktion ist immer der Umweg über einen Computer nötig.
Eine integrierten OCR-Lösung bietet "erst" der deutlich teurere Versalink C415 oder auch die meisten Canon-Laser ab der gehobenen Einstiegsklasse.
Treiber werden von Xerox für alle gängigen Systeme angeboten. Aufgrund der Unterstützung für PCL (Version 5 oder 6), PDF, XPS und auch Postscript stellt dies (zumindest für die Druckfunktion) auch unter Linux kein Probleme dar. Mobile Geräte mit Airprint (Apple), Mopria (Android oder Windows) oder Chromebooks (Google) werden für den Druck und Scan automatisch unterstützt. Neu ist zudem die native Unterstützung von Microsoft Universal Print und sogar Thinprint, dessen Nutzung in der Regel jedoch ein kostenpflichtiges Abo benötigt.
Xerox C320 (ohne Scanfunktion)
Für rund 370 Euro gibt es zudem den C320 als reinen Drucker ohne Scanfunktion. Das Druckwerk entspricht ziemlich genau dem, was beim C325 geboten wird. Beim Druck der ersten Seite in S/W ist er sogar minimal flinker.
Auch beim scannerlosen Modell ist die Herkunft kaum zu verbergen: Die Basis stammt von Lexmark. Ein sehr ähnliches Modell bietet der ebenfalls amerikanische Hersteller (mit chinesischem Inhaber) als CS521dn im Sortiment.
Abgesehen von der fehlenden Scan-, Kopier- und Faxfunktionalität gibt es wenig Unterschiede. Die Papierablage erfolgt ebenfalls direkt auf dem Drucker und fasst sogar bis zu 200 Blatt.
Das Display ist mit seiner Diagonalen von 7,1 cm deutlich kleiner, kann nun aber auch über "Touch" bedient werden. Erfreulicherweise kann auch das einfachere Modell über USB komplexe PDF- oder Office-Dokumente einlesen.
Mittelklasse Xerox-Farblaser | ||
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Neu | Neu | |
Preis | ca. 570 Euro | ca. 360 Euro |
Format und Funktionen (✓ Ja / ✗ Nein) | A4 ✓ Farbe ✓ Drucken ✓ Scannen (mit Dual-Duplex-ADF) ✓ Kopieren ✓ Faxen ✓ | A4 ✓ Farbe ✓ Drucken ✓ Scannen ✗ Kopieren ✗ Faxen ✗ |
Vorgänger | Xerox C315 | Xerox C310 |
gehobene Modellreihe | Versalink C415 und C410 (ohne Scanner) u. A. 40 ipm, größere Displays, OCR, zwei Zusatzkassetten, ConnectKey Vorstellung | |
Farb und S/W-Drucktempo Simplex/ Duplex | 33,0 ipm / 17,0 ipm | |
Erste Druckseite | 7,5 Seiten (7,2 Seiten in S/W) | 7,6 Seiten (7,1 Seiten in S/W) |
Aufwärmzeit | 65 Sekunden (aus dem Tiefschlaf / Sleep) | |
Druckauflösung | 1.200 dpi (nativ) | |
Papierzuführung | Kassette: 1x 250 Blatt (bis 216 g/m²) Manuell: 1 Blatt (Bypass bis 216 g/m²) Mindestformat: 98 x 148 cm (ca. ab A6) | |
Optionale Duo-Kassette | Kassette für 550 Blatt (ab A5) integr. Universalzufuhr für 100 Blatt (ab 76 x 127 mm) jeweils bis 176 g/m² | |
Papierzuführung maximal | 800 Blatt (in 2 Kassetten) 100 Blatt (Universal) 1 Blatt Bypass Total bis zu 951 Blatt | |
Papierausgabe | 170 Blatt (Face-Down) | 200 Blatt (Face-Down) |
Duplexdruck / Randlosdruck | ja (nur A4, bis 105 g/m²)/ nein (4,2 mm an allen Seiten) | |
Scanner | 600 dpi, CIS-Sensor | ohne Scanner |
ADF-Scanner | Dual-Duplex-ADF 50 Blatt (bei 75 g/m²) bis zu 120 g/m² (A6, A5, A4) | — |
ADF-Tempo Simplex/ Duplex | Farbe: 28 ppm / 38 ipm (14,0 ppm) S/W: 38 ppm / 47 ipm (23,5 ppm) | — |
Scanziele | E-Mail, PC, SMB, FTP, USB-Host | — |
Display | 10,9 cm Farb-Touchscreen | 7,1 cm Farb-Touchscreen |
Druckersprachen | PCL 6, XPS, PDF 1.7, PS 3 (Emulation), HTML | |
Druck von USB-Sticks | Bilddateien, Word, Excel, PPT, XPS, PDF (ab Version 1.7), HTML | |
USB-Optionen | NFC-Verifizierung | |
Speicher | 2 GByte (nicht erweiterbar) | 1 GByte (nicht erweiterbar) |
Speicherkarte | 8 Gbyte eMMC | |
Anschlüsse | USB, USB-Host, Gigabit-Ethernet, Wlan (2,4 und 5 Ghz, WPA 1/2/3) | |
Standards | Wifi-Direkt, Mopria, Airprint (und Airscan), Microsoft Universal Print | |
Tonerserie | Serie 006R0483, 006R0482 | |
Toner im Lieferumfang | je 1.000 Seiten in Farbe 1.500 Seiten für Schwarz | |
Tonergrößen | S: je 1.800 Seiten in Farbe und 2.200 Seiten für Schwarz (460 Euro) XL: je 5.500 Seiten in Farbe und 8.000 Seiten für Schwarz (960 Euro) | |
Bildtrommel | je 125.000 Seiten für Schwarz (320 Euro) oder je 125.000 Seiten für Schwarz und Farbe (530 Euro) | |
Weitere Verbrauchsmaterialien & Verschleißteile | ADF-Rollenkit Resttonerbehälter (25 Euro) | |
monatliches Druckvolumen | 6.000 Seiten (empfohlen) 65.000 Seiten (einmalig) | |
Alle Daten | technische Daten | |
Copyright Druckerchannel.de |
Verbrauchsmaterial und Folgekosten
Neue Drucker bringen zumeist auch "neue" Kartuschen mit sich - so auch bei den C320er Modellen. Die zur Serie 006R0482/82 gehörenden Kartuschen gibt es für 2.200 (Standard) oder 8.000 (XL) Seiten in Schwarz oder aber für 1.800 (Standard) bis zu 5.500 (XL) Farbseiten nach ISO-Messung. Die "kleinen" Kartuschen haben somit eine niedrigere Reichweite als noch bei der Vorgängerserie.
Abweichend davon gehören zum Lieferumfang nochmals "kleinere" Starterkartuschen für nur 1.500 Seiten in S/W oder kombiniert 1.000 Seiten in Farbe, die es so nicht im Nachkauf gibt.
Für den Tausch der Tonerkassetten muss (aufgrund der veränderten Bauform) nicht mehr der Scanneraufsatz oder das Gehäuse seitlich hochgeklappt werden. Bei den Neulingen reicht das Öffnen einer Klappe, um an die kompakten Tonerkartuschen zu gelangen.
Die Bildtrommeln sind semipermanent und somit nicht fest mit den Tonerkartuschen verbunden. Turnusmäßig fallen die für Farbe und S/W getrennten Trommeln alle 125.000 Seiten an und kosten zusammen um die 530 Euro - Halleluja! Für einen niedrigeren Preis lässt sich auch lediglich die Bildtrommel für Schwarz tauschen - Kostenpunkt dann noch immer hohe 320 Euro. Als weiteres Verbrauchsmaterial gibt es einen separaten Resttonerbehälter. Dieser stellt aus Sicht der Folgekosten mit rund 25 Euro jedoch keinen relevanten Faktor dar.
Alles in allem ergeben sich bei den Laserdrucker-Neulingen "gewohnt hohe" Folgekosten, die im Vergleich mit ähnlich bepreisten Druckern der gleichen Klasse noch als moderat zu bezeichnen sind. Eine reine Druckseite mit normaler Deckung in S/W verschlingt Tonerkosten von etwas unter drei Cent - Farbe wird sechsmal teurer.
Optionen
Rückseitig gibt es einen zusätzlichen USB-Anschluss, der ausschließlich für Optionen verwendet werden kann. Zur Auswahl stehen derzeit verschiedene Varianten von NFC-Dongles, die nach vorne geführt und zur Benutzersteuerung verwendet werden können.
Verfügbarkeit und Garantie
Beide Modelle sind bereits im Handel zu finden. Xerox gewährt eine Garantie von 12 Monaten. Durch den stetigen Kauf von Originaltonern samt Registrierung lässt sich diese unter Umständen auf bis zu fünf Jahre ohne "weitere" Kosten verlängern.
Dazu nötig ist jedoch der jährliche Kauf von mindestens einem Satz Originaltoner. Kostenpunkt derzeit mindestens 460 Euro - in der dann ineffizienten Standardgröße. Möchte man (auf die Seite gerechnet) Kosten sparen und wählt die großen Toner, muss man entsprechend sehr viel drucken.
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Preise
Alle Preise sind Preisempfehlungen der Hersteller (UVP).
Kosten & Starterreichweite
In die Druckkosten kalkulieren wir anteilig verbrauchte Materialien auch nur anteilig hinein. Weiterhin berücksichtigt Druckerchannel die Starterreichweiten - diese werden vom Druckvolumen abgezogen und reduzieren somit die durchschnittlichen Seitenkosten.