Brother MFC-L8390CDW und MFC-L8340CDW: Business-Farb-LED-Drucker mit teurem Toner
Ziemlich genau nach fünf Jahren gibt es bei Brother Neuheiten im Farb-LED-Einstiegsbereich. Die beliebten und recht günstigen Drucker, wie der MFC-L3770CDW bekommen Nachfolger, die zum Teil nochmals etwas angehoben wurden und in die neue L8300er-Serie überführt werden.
Brother MFC-L8390CDW
Auch wenn der Sprung in der Modellnummer einen gewaltigen Fortschritt in Funktionalität und Leistung impliziert, sind die Neuerungen beim 680 Euro teuren MFC-L8390CDW eher sanfter Natur. Ebenso wie beim nur leicht günstigeren MFC-L8340CDW (rund 640 Euro) handelt es sich um 4-in-1-Farb-LED-Drucker mit integriertem ADF und analoger Faxfunktion.
Rein äußerlich gibt es zwischen den beiden L83000ern und dem Vorgänger MFC-L3770CDW kaum Unterschiede. Das Gehäuse ist nun jedoch etwas anders tailliert, aber grundsätzlich schon irgendwie das Alte. Vorab gesagt lohnt sich das nur unwesentlich günstigere Modell in den meisten Fällen kaum - dazu später mehr.
Druckwerk
Am Druckwerk hat Brother mächtig geschraubt. Im recht kompakten Gehäuse werkelt weiterhin eine LED-Zeile (statt einem Laser) zur Belichtung und bietet eine native Druckauflösung von 600 dpi - so weit so gut. Deutlich flinker ist jedoch das Drucktempo geworden. Anstatt bislang 24 ipm in Standardqualität bieten die neuen L8300er nun 30 ipm in Simplex, jedoch auch nur 12 ipm im automatischen Duplexmodus - das sind dann lediglich sechs beidseitig bedruckte Blätter je Minute.
Papierzuführungen und Formate
An der Papierzuführung hat sich im Standard nichts geändert. Als Basis dient eine 250-Blatt-Papierkassette für Normalpapier ab dem A6-Format und einer maximalen Grammatur von 163 g/m². Andere und auch kleinere Papiersorten (ab 76,2 x 116 mm) können in die aufklappbare Multifunktionszufuhr gelegt werden.
Neu ist dagegen eine zweite Papierkassette, die weitere 250 Blatt fassen kann. Insgesamt lassen sich somit bis zu 530 Blatt einlegen. Diese Erweiterung ist jedoch nur beim "großen" MFC-L8390CDW vorgesehen - warum man hier nochmals differenzieren muss bleibt das Geheimnis von Brother. Die Serie um den neuen und ähnlich teuren HP Color Laserjet Pro MFP 4302fdw ist in dem Punkt deutlich flexibler.
Schade ist auch, dass der Duplexdruck nur für das A4-Format und dessen internationalen Entsprechungen funktioniert. Papier A5 oder gar A6 müsste manuell gewendet werden. Randloses Drucken ist, wie bei nahezu allen Laser-/LED-Druckern nicht möglich - so auch bei diesen LED-Druckern
Scanner und ADF
Über das Flachbett lassen sich Originale bis zu einer Größe von A4 mit einer optischen Auflösung von bis zu 1.200 dpi einlesen. Der automatische Dokumenteneinzug (ADF) ist für 50 Originale ausgelegt und kann in Farbe 21 ppm und in S/W 27 ppm verarbeiten - die Angaben gelten jeweils bei 300 dpi.
Während der MFC-L8390CDW einen zweiten CIS-Sensor für den automatischen Duplexscan verbaut hat, ist der MFC-L8340CDW nur in der Lage in Simplex zu scannen - in dieser Preisklasse wäre mehr drin gewesen. Der "große" Brother kann in Duplex dann 32 ipm in Farbe (16 beidseitige Originale) oder 56 in S/W (28 Blätter) verarbeiten.
Eingelegt werden können Originale mit einer Grammatur bis zu 105 g/m² und in allen Formaten ab A6.
Display, Bedienung und Scanziele
Einen Rückschritt gibt es beim Bedienpanel zu berichten. Anstatt einem 9,3-cm-Farb-Touchscreen samt Nummernfeld für die Eingabe von Faxempfängern oder der Kopienanzahl gibt es bei den beiden neuen Modellen lediglich einen etwas kleineren Bildschirm mit nur noch 8,8-cm-Diagonale. Dazu gesellt sich immerhin noch ein unten drunter angebrachtes Sensorfeld mit den Funktionen "Zurück", "Startseite" und "Abbruch".
Die Darstellung (OSD) auf dem kleineren Bildschirm entspricht weitgehend dem gewohnten Bild von Brother. Diese wirkt auf den ersten Blick zwar etwas altbacken, ist jedoch übersichtlich und geht nach kurzer Eingewöhnung auch schnell von der Hand. Der Startbildschirm begrüßt mit den drei Grundfunktionen "Fax", "Kopieren" und "Scannen".
Über das Panel lassen sich gescannte Dokumente entweder zu einem Computer mit der installierten Software "Brother iPrint&Scan", in Netzwerkfreigaben (SMB bis Version 3), FTP-Ordner, zu E-Mail-Adressen (SMTP) oder zu einem installierten USB-Flash-Speicher schicken. Wohl gemerkt ist die längst überfällige Mailweiterleitung von Scans ohne Computer eine Neuheit in dieser Klasse bei Brother.
Standardmäßig sind PDF-Dokumente nicht durchsuchbar. Zwar impliziert das Brother-Datenblatt das Vorhandensein dieser Funktion, jedoch klappt es nur beim Scan zu einem Computer, der dann die Texterkennung durchführt. In die Cloud kann man vom Gerät aus selbst nicht scannen.
Schnittstellen, Speicher, Kompatibilität und Sprachen
Die Wege der beiden L8300er-Modelle trennen sich leider auch bei den Schnittstellen. USB und WLAN (immerhin auch mit 5 GHz und mit WPA3) funktionieren für beide Multifunktionsdrucker. Einen Ethernet-Anschluss gibt es (endlich auch mit Gigabit-Geschwindigkeit) jedoch nur für den L8390CDW. Die Abstinenz beim L8340CDW ist für einen Bürodrucker nicht wirklich nachvollziehbar.
Keine Einschränkungen gibt es dagegen bei der Kommunikation aus Anwendungen. Beide Modelle unterstützen PCL5, PCL6, eine Postscript-Emulation (3.0), XPS und sogar PDF in der Version 1.7. Auf einem USB-Stick gespeicherte PDF-Dokumente oder über den Druckertreiber (für das entsprechende Modell) erstelle PRN-Dateien lassen sich ohne Hilfsmittel direkt ausgeben.
Die gängigen Standards von Airprint, Mopria und ChromeOS werden unterstützt - bei Druck und Scan.
Als Besonderheit und (Neuerung) bietet der MFC-L8390CDW exklusiv einen NCF-Kartenleser, der einen gesicherten Druckauftrag nur für autorisierte Benutzer auslösen kann. Alternativ lassen sich für beide Modelle auch Lesegeräte anderer Standards nachrüsten.
Farb-LED-Bürodrucker von Brother (2023) | ||
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Preis | ca. 680 Euro | ca. 650 Euro |
Format und Funktionen (✓ Ja / ✗ Nein) | A4 ✓ Farbe ✓ Drucken ✓ Scannen ✓ Kopieren ✓ Faxen ✓ | |
Vorgänger | MFC-L3770CDW | MFC-L3750CDW |
einfachere Versionen | L3000er-Serie (2023) | |
Geeignet für "EcoPro" Farbtoner-Abo | nein | |
Leistung und Ausstattung | ||
Drucktempo Simplex / Duplex (jeweils Farb & S/W) | 30,0 ppm / 12 ipm | |
Drucktechnik und Auflösung | LED-Belichtung 600 dpi (nativ), | |
Papierzuführung | Kassette: 1x 250 Blatt (60 bis 163 g/m², ab A6, Normalpapier) Manueller Einzug: 30 Blatt (60 bis 163 g/m²,) Mindestformat: 76,2 x 116 mm (manuell) maximal Länge bis 355,6 mm | |
Papierzuführung optional | Kassette: 1x 250 Blatt (60 bis 163 g/m², ab A6) Bestellnummer LT-310CL insgesamt bis zu 530 Blatt Kapazität | keine |
Papierausgabe | 150 Blatt Face-Down | |
Duplexdruck / Randlosdruck | nur A4 (und internationale Varianten), bis 105 g/m² / nein | |
Scanner | 1.200 dpi, CIS-Sensor | |
ADF-Scanner | Dual-Duplex-ADF (2 Scanzeilen) 50 Blatt bis zu 105 g/m² (A4, A5, A6, ab 105 x 147,3 mm) | Simplex-ADF 50 Blatt bis zu 105 g/m² (A4, A5, A6, ab 105 x 147,3 mm) |
ADF-Tempo Simplex / Duplex | 21 ppm / 32 ipm 27 ppm / 56 ipm (Farbe, S/W) | 21 ppm / nur Simplex 27 ppm / nur Simplex (Farbe, S/W) |
Scanziele | E-Mail (TLS 1.3), PC, SMB (v2/3), USB-Host | |
OCR / durchsuchbare PDF-Dokumente | nur über Software | |
Display | 8,8 cm Farb-Touchscreen ohne Nummernfeld | |
Speicher | 512 MByte Arbeitsspeicher (nicht erweiterbar) ohne Jobspeicher | |
Druckersprachen | PCL 6, PCL 5, PS Level 3 (BR-Script 3), PDF (1.7) | |
Druck von USB-Sticks | Bilddateien (z.B. JPEG), PDF (bis 1.7), eigene TIFF-/ PRN-Dateien | |
Anschlüsse | USB, USB-Host, GB-Ethernet, WLAN (2,4/5,0 GHz, WPA 1/3), Wifi-Direkt | USB, USB-Host, WLAN (2,4/5,0 GHz, WPA 1/3), Wifi-Direkt |
sicherer Druck (Ausgabe nach Verifizierung) | über NFC | — |
Standards | Mopria, Airprint, ChromeOS Scannen: TWAIN, WIA, ICA, SANE | |
Verbrauchsmaterial | ||
Tonerserie | Serie TN-249, TN-248 | Serie TN-249, TN-248 |
Toner im Lieferumfang | je 1.400 Seiten in Farbe 2.600 Seiten für Schwarz | |
Tonergrößen | Schwarz: 1.000 / 3.000 / 4.500 Seiten Farbe: je 1.000 / 2.300 / 4.000 Seiten | |
Weiteres Material | DR-248CL, Bildtrommel, alle Farben (30.000 Seiten, 150 €) BU-229CL, Transfereinheit (50.000 Seiten, 130 €) WT-229CL, Resttonerbehälter (50.000 Seiten, 25 €) | |
Sonstiges | ||
monatliches Druckvolumen | 4.000 Seiten | |
Garantie | 3 Jahr, Vor-Ort, nächster Arbeitstag | |
Alle Daten | technische Daten | |
Copyright Druckerchannel.de |
Verbrauchsmaterial und Folgekosten
Wenig überraschend ist, dass Brother den Druckern neue Tonerkartuschen zur Seite gestellt hat, die als Standard die gleiche Reichweite und immerhin auch den gleichen Preis aufweisen, wie bei den Vorgängern. Diese gehören zur Serie TN-249, TN-248, wobei die letztere in den bisher bekannten Größen verfügbar ist und die neue TN-249-Serie eine optional größere Kapazität für 4.500 S/W-Seiten oder 4.000 Farbseiten aufweist. Diese haben aber auch ihren Preis - und der ist saftig. Die XXL-Toner haben einen Stückpreis von rund 220 Euro - das macht dann fast 900 Euro für einen Satz.
Löblich ist auch, dass Brother den Lieferumfang aufgestockt hat. Statt bisher 1.000 Seiten kann die L8300er-Serie nun 2.600 Seiten in S/W oder 1.400 Farbseiten mit einfacher Deckung drucken bis neue Tonerkartuschen anfallen.
Neben den Tonerkartuschen wird in größeren Abständen auch ein Satz Bildtrommeln (nicht einzeln erhältlich), ein Resttonerbehälter sowie auch ein Transferband fällig.
Ein "EcoPro"-Tonerabo gibt es für diese Modelle nicht und ist der funktional ähnlichen L3000er-Serie vorbehalten. Diese können jedoch generell nur in Simplex scannen. Für die etwas professioneller angesiedelte L8300er-Serie kann man über Brother / einen Fachhändler einen MPS-Vertrag abschließen, der dann neben der Tonerlieferung auch die Wartung zu festgelegten Konditionen einbezieht.
Folgekosten
Trotz größerer Tonerkartuschen und einem recht hohen Kaufpreis gehören die neuen Brother-Drucker leider zu den teuren Farblasern - was den Unterhalt angeht. Für eine Farbseite haben wir über 20 Cent berechnet. Eine reine S/W-Seite ist mit knapp vier Cent auch recht hochpreisig, wenn aber auch günstiger als die Vorgängerserie.
Für Vieldrucker ohne MPS-Vertrag gibt es deutlich günstigere Alternativen.
Druckkostenanalyse 04/2024*2 | ||
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Seitenpreis mit 'ISO- | Seitenpreis mit 'Schwarzanteil aus ISO- | |
Epson Ecotank ET-5880 (Pigmenttinte) | 1,1 ct | 0,3 ct |
Brother MFC-J5955DW (Pigmenttinte) | 7,0 ct | 1,5 ct |
Kyocera Ecosys M5526- und P5026-Serie | 13,1 ct | 1,9 ct |
Lexmark CX635adwe & CS632dwe | 13,4 ct | 2,0 ct |
Lexmark CX532adwe & CS531dw | 14,5 ct | 2,2 ct |
Brother MFC-L8690CDW, DCP-L8410CDW und HL-L8260CDW | 15,0 ct | 2,2 ct |
Xerox C315 und C310 | 15,7 ct | 2,7 ct |
Canon i-Sensys MF754Cdw, MF752Cdw und LBP673Cdw | 15,8 ct | 2,5 ct |
HP Color Laserjet Pro MFP 4302- und Pro 4202-Serie | 16,1 ct | 2,7 ct |
Kyocera Ecosys MA2100c- und Ecosys PA2100c-Serie | 17,8 ct | 2,9 ct |
Canon i-Sensys MF657Cdw, MF655Cdw, MF651Cw, LBP633Cdw & LBP631Cw | 19,7 ct | 3,4 ct |
Brother MFC-L8390CDW und MFC-L8340CDW | 19,9 ct | 3,7 ct |
Brother MFC-L3770CDW und MFC-L3750CDW (Vorgänger) | 20,3 ct | 4,4 ct |
Ricoh M C250FWB | 21,8 ct | 3,6 ct |
Brother MFC-L3740CDW | 22,1 ct | 4,5 ct |
Brother MFC-L3740CDWE | 22,2 ct | 4,5 ct |
Copyright Druckerchannel.de |
Verfügbarkeit und Garantie
Beide Farblaser kommen Mitte Oktober 2023 in den Handel. Brother gewährt eine lange Garantie von 36 Monaten, die im Fall der Fälle einen Vor-Ort-Einsatz am Aufstellort auslöst. Eine spezielle Registrierung dazu ist erst nötig, wenn die Garantie in Anspruch genommen werden muss.
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Preise
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Kosten & Starterreichweite
In die Druckkosten kalkulieren wir anteilig verbrauchte Materialien auch nur anteilig hinein. Weiterhin berücksichtigt Druckerchannel die Starterreichweiten - diese werden vom Druckvolumen abgezogen und reduzieren somit die durchschnittlichen Seitenkosten.