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Lesertest Canon Pixma MP600: Kann drucken - und mehr

von Alexander Hartmann
Hinweis: Für mindestens einen erwähnten Drucker ist der ausführliche Testbericht "Das sind ja gleich 3 Dinge auf einmal" verfügbar.

Ich habe mir den Canon Pixma MP600 vor Kurzem zugelegt, um nicht 2 Geräte zum Scannen und Drucken kaufen zu müssen. Außerdem hat er ein ansprechendes Äußeres, trotz seiner Größe von ca. 45x39x19 cm. Der Drucker besitzt 5 getrennte Tintenpatronen in Schwarz, pigmentiertem Schwarz, Gelb, Magenta und Cyan. Jedoch hat Canon bei diesen einen Chip eingebaut, der die Nutzung von Patronen von Fremdanbietern erschweren soll. Der Verkaufspreis liegt bei ca. 200 €.


Ausstattung

Dem MP600 liegen neben einer Kurzanleitung (30 Seiten) und einem Satz Tintenpatronen auch eine leicht verständliche Schnellinstallationsanleitung, Treiber-CDs für Windows und Macintosh und ein Caddy zum Bedrucken von CDs/DVDs samt 5 bedruckbaren CD-Rohlingen von Maxell bei. Ein Druckerkabel (USB) muss separat besorgt werden. Ein Ausführliches Handbuch gibt es nur auf der beiliegenden CD.

Der Pixma MP600 wird über ein eingängiges Bedienfeld mit Drehrad und 2,5 Zoll-Monitor bedient. Man kann auch ohne Computeranschluss kopieren, über PictBridge oder von einer Speicherkarte (CF, xD, SM, MS (Pro), SD, MMC) drucken. Die Karte wird als Laufwerk auf dem Computer erkannt. Der beidseitige Druck ist durch eine Duplex-Einheit möglich. Der Scanner arbeitet mit einer maximalen Auflösung von 2400 dpi und auf 216x297 mm. Eine Durchlichteinheit ist nicht vorhanden.


Installation

Nach dem ersten Einschalten des Multifunktionsgerätes werden der Druckkopf und die Tintenpatronen eingesetzt. Das über dem Druckwerk liegende Scannermodul muss dazu nach oben geklappt werden, mehr als 30 Grad gehen jedoch nicht. Danach folgt eine Selbstkalibrierung des Druckers (4-6 Minuten) und die Installation der Treiber und von Hilfsprogrammen. Hier gibt es

  • Canon MP Navigator (Fotoverwaltung)
  • Arcsoft Photo Studio 5.5 (Bildbearbeitung)
  • Adobe RGB (Farbschema)
  • CD Label Print (CD/DVD-Druck)
  • Scan Soft OmniPage SE (Schrifterkennung)
  • Easy Photo-Print (Randlosdruck für Digitalfotos)
  • Easy Web-Print (Webseitendruck für IE)

Die Verbindung zum Computer übernimmt ein USB 2.0-Port. Nur die Variante MP600R besitzt einen Netzwerkanschluss.

Verarbeitung

Die Oberfläche des Multifunktionsgerätes ist aus Plastik gefertigt, teilweise als kratzempfindliche aber optisch ansprechende schwarze Oberfläche. Die Deckel (Scannerdeckel und gesamtes Scanmodul) werden durch Federkonstruktionen beim Öffnen oben gehalten. Der obere Papiereinzug klappert beim Öffnen und Schließen aber regelmäßig. Die Gesamtkonstruktion steht dank 6 Gummifüßen stabil auf der Unterlage.

Papiereinzug

Man kann den Drucker über eine Kassette und einen Einzug von oben mit Papier versorgen. Beide bieten Platz für jeweils 150 Blatt A4. Am oberen Einzug verhindert ein feines Raster das Verrutschen des Papiers und damit einen schiefen Einzug.

Scannen

Der Scanner des MP600 soll Vorlagen mit bis zu 2400 dpi einlesen können. Im TWAIN-Programm geht die Auswahl aber nur bis maximal 1200 dpi. Die manuelle Eingabe reicht aber bis zu interpolierten 19200. Der Scannerdeckel ist flexibel positionierbar, sodass auch einmal dickere Bücher eingescannt werden können. Man kann den Deckel jedoch nicht ohne Weiteres abnehmen, da er mit dem Gerät durch ein Kabel verbunden ist, das das Bedienpanel versorgt.

Das Schrifterkennungsprogramm arbeitet schnell und zuverlässig (2 Fehler im Dr. Gilbert-Brief). Ist sich das Programm unsicher, fragt es nach, welche Zeichen es nehmen soll. Einscannen, Erkennen, Berichtigen und speichern dauert knapp 3 Minuten.

Alle Scans dieses Tests wurden mit dem Scanner des MP600 erstellt. Die Auflösung liegt bei je 1200 dpi. Ein Feature vermisse ich aber: Wenn schon ein Speicherkartenschacht eingebaut ist, warum kann man dann nicht ein eingescanntes Bild darauf abspeichern?

Drucken: Text

Der MP600 druckt rund 15 Textseiten pro Minute im Schnell-Modus, das erste Blatt nach 7 Sekunden. Beim Standard-Druck kommt er auf ca. 10 ppm, die erste Seite nach 10 Sekunden. Hat der Drucker den Druckkopf wegen längerer Nichtbenutzung geparkt, verzögert sich der 1. Ausdruck um ein paar Sekunden bis zu rund 1 Minute.

Der Druck mit Hoher Qualität und der Schnelldruck sind blasser als der Normaldruck. Beim Schnelldruck, weil die einzelnen Tropfen nicht so eng gesetzt werden; beim Qualitätsdruck, weil wahrscheinlich (!) Photo-Schwarz verwendet wird. (Deswegen auch etwas ausgefransteres Bild, da diese Dye-Tinte eher verläuft; hängt auch vom Papier ab.) Im Gesamten sind die einzelnen Ausdrucke wenig ausfransend.

Den Test mit einem Marker-Stift besteht keine Druckvariante. Jedoch verwischt die Schrift beim Schnelldruck nicht so sehr, wie bei den anderen beiden Varianten, da nicht so viel Tinte auf dem Papier ist. Beim Kontakt mit Wasser verlaufen alle.


Drucken: Foto

Beim Fotodruck spielt das Tintendruckwerk seine Stärken aus. 1 Picoliter kleine Tintentröpfchen und ein sehr feines Druckraster bringen feine Farbverläufe und natürlich wirkende Farben aufs Papier. Die Bilder sind satt, kontrastreich, mit Zeichnung auch in sehr hellen und dunklen Bildteilen. Im Grauverlauf gibt es einen leichten Grünstich. Hauttäne werden natürlich wiedergegeben. Das randlose A4-Foto benötigt 2:11 Minuten. Am Ende eines Druckes tauchen manchmal einige Linien in Bildern mit einer mittleren Helligkeit auf, da sich das Papier, wie ich vermute, ohne die Führung einer Rolle etwas bewegt. Diese sind aber selten sichtbar oder gar störend.

Das Auge vom Druckerchannel-Testfoto (12x17 mm) zeigt, dass der MP600 den Fotodruck sehr gut beherrscht. Auch das Auge des Papageis ist sehr scharf abgebildet. Der Ausschnitt ist ca. 3x3 mm groß.


CD-Druck

Zum Bedrucken von CDs und DVDs wird "CD Label Print" mitgeliefert. Die Rohlinge (auch 8cm- und Visitenkarten-Format) werden mithilfe eines Caddys bedruckt, der sich aber durch die schwarze Farbgebung aller Teile und die schlechte Sicht auf die Markierungen schwierig positionieren lässt. Die Druckergebnisse sind zufriedenstellend. Schwarze Schrift auf gelbem Grund verläuft deutlich, bei Grafiken sollte man also die Tintenmenge im Treiber verringern. Außerdem benötigen die Farben recht lang zum Trocknen.

Wieder durch die geringe Tropfengröße kommt beim Foto auf der CD ein scharfes und homogenes Bild zustande, hier ohne erkennbaren Farbstich.


Bedienung

Der MP600 wird über ein umfangreiches Panel mit 2,5 Zoll großem Infodisplay (320x240 Pixel) und Drehrad gesteuert. Dies geht sehr intuitiv von der Hand. Von hier aus kann man alle Arbeiten durchführen, für die es keinen PC benötigt: Drucken von Speicherkarte oder Digitalkamera (DPOF), Kopieren von Fotos oder Dokumenten. Über das Menü lassen sich auch viele Einstellungen und Vorgänge wie Dusentest und -ausrichtung vornehmen. Eine Home-Taste bringt einfach ins Hauptmenü zurück; mit einer Abbrechen-Taste stoppt man alle aktuellen Vorgänge. Die Farbwahl für die nächste Aktion (Kopieren, Fotodruck von Karte) am Drucker trifft man über "SW" und "bunt". 3 LEDs informieren über den Betriebszustand, etwaige Fehler und eine Speicherkarte im Schacht.

Der "Index-Druck" gibt eine Seite mit allen Bildern auf einer Speicherkarte aus. Man kreuzt dann an, welche Bilder man ausgedruckt haben möchte, scannt das Blatt ein und der Drucker gibt die gewünschten Bilder aus. Dabei beherrscht der MP600 auch die automatische Optimierung der Fotos und das Entfernen von roten Augen.

Zum Vorbereiten des Druckes aus dem geschlossenen Zustand muss immer der Bildschirm, unter dem der Startknopf versteckt ist, geöffnet werden. Das Papierausgabefach öffnet automatisch oder manuell. Ein Button außerhalb wäre besser gewesen.

Der Stromverbrauch liebt beim Drucken bei ca. 17 Watt, im Standby bei min. 1,5 Watt, AUS: ca. 0,8 Watt (Herstellerangaben).

Die Geräuschkulisse ist erfreulich gering. Es gibt außerdem eine Einstellung "Geräuscharmer Druck", bei dem die Lautstärke noch weiter gesenkt wird.

Druckkosten

Die Druckkosten dürften sich im Bereich des Pixma iP4300 bewegen, da das gleiche Druckwerk eingebaut ist. Der Einsatz von Fremdpatronen erfordert etwas Bastelarbeit, da Canon mit einem Chip an jeder Patrone arbeitet.

Fazit

Der Canon Pixma MP600 ist ein schneller und guter Drucker für Text und Farbe mit eingängiger Bedienung, vielen Funktionen und Scanner obenauf. Mit dem MP600 spart man sich den Kauf zweier getrennter Geräte, die zwar nicht unbedingt mehr kosten müssen, aber einige kombinierte Funktionen nicht beherrschen.

10.11.06 08:57 (letzte Änderung)
Technische Daten

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