Test: Canon Pixma TS7550i
von Ronny Budzinske
Erschienen am 1. Oktober 2025 bei Druckerchannel.de, 14 Seite(n)
https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=5285
Einfach, schnell, gut & sogar günstig im "Pixma Print Plan"
Dass günstige Drucker, die teilweise deutlich unter 100 Euro kosten, nichts taugen, ist ein Gerücht. Insbesondere die Pixma-Serie von Canon ist seit langem dafür bekannt, dass man eine ziemlich gute Ausstattung und zugleich eine tolle Druckqualität für Texte und Fotos gleichermaßen in einem bekommt. Mit der neuesten Generation gehen die Japaner jedoch neue Wege. Liebgewonnene Funktionen fehlen und die Patronenkosten sind auch etwas in die Höhe geschnellt. Ist letzteres wirklich ein Problem? Denn mit einem Tintenabo lassen sich die Folgekosten schon vorher kalkulierbar machen und in den Griff bekommen.
Der Canon Pixma TS7550i
In diesem ausführlichen Test geht es um den Canon Pixma TS7550i, der als einfacheres Schwestermodell zum bereits mit "gut" getesteten TS7750i ins Sortiment gekommen ist. Beide Multifunktionsdrucker bieten zumindest eine "echte" Papierkassette, den automatischen Duplexdruck, ein Display und sogar einen ADF für Scans oder Kopien von mehrseitigen Originalen.
Das sind Funktionen, die in dieser Kombination in der noch günstigeren Pixma-Einstiegsklasse so nicht geboten werden. Dabei ist der Aufpreis ausgehend von den "Billig"-Modellen Pixma TS3750i oder TR4750i (immerhin mit ADF) so gering, dass sich dieser in den meisten Fällen lohnt.
Was dem Pixma TS7550i (in diesem Test) fehlt, ist in erster Linie die hintere Universalzufuhr, die bei den Vorgängermodellen oder beim TS7750 für Spezialpapier genutzt werden kann. Vorteilhaft ist allerdings, dass man nun sämtliche Medien in die Kassette packen "darf" - das wird den Modellen mit zwei Zuführungen von Canon derzeit leider verwehrt. Somit kann das neue Modell problemlos auch im Regalfach genutzt werden.
Druckerchannel-Fazit und Testurteil "gut" mit "Pixma Print Plan"
Der Drucker hat uns im Test über fast zwei Monate begleitet. Insgesamt wurden weit über 1.000 Blätter bedruckt. Mal große Mengen am Stück - mal mit längeren Pausen. Alles in allem gab es keine markanten Probleme. Das relativ leise Druckwerk arbeitet weitgehend zuverlässig.
Bemerkenswert ist, wie sich der Pixma in seiner Hauptaufgabe geschlagen hat: Bei der Druckqualität gibt es keine größeren Schwächen. Sowohl was einfache Textdokumente, Farbgrafiken oder sogar Fotos angeht. Die Qualität überzeugt mit einer neutralen Farbdarstellung und einem sehr feinen Raster. Und das Ganze mit einem Drucktempo, welches in der Preisklasse fast seinesgleichen sucht. Der "Hauptgegner" von HP, der Envy 6520e, ist bei aufwändigen Farbdrucken in der Regel um ein Vielfaches langsamer.
Mängel gibt es allenfalls beim Duplexdruck. Dieser ist nicht sonderlich schnell und setzt leider weiterhin fast vollständig auf die Farbtinten zum Druck. Die Ursache ist wohl bei der vergleichsweise stark schmierenden Pigmentschwarztinte zu finden. Für die meisten alltäglichen Druckaufgaben ist das aber wohl eher kein Problem.
Echte Mängel muss man schon suchen. Gut, das Gehäuse macht nicht den wertigsten Eindruck. Vieles wackelt und wirkt etwas dünn. Allerdings hinterlassen sowohl der ADF, die Papierkassette und auch die Ausgabe durchaus einen angemessenen Eindruck.
Aber was ist mit den Druckkosten? Ja, da ist wohl der Pferdefuß vom TS7550i, den er aber auch mit allen anderen Geräten in diesem Preissegment mit Patronen teilt. Verwendet werden zwei Druckkopfpatronen, die auch in der XL-Version nur Tinte für 300 Seiten bieten und dann rund 66 Euro im Set kosten. Beim Druck von Dokumenten wird es also ziemlich teuer.
Erstaunlich ist allerdings, dass wir beim Foto-Leerdruck eine vergleichsweise hohe Reichweite und durchaus moderate Folgekosten ermittelt haben. Speziell im Vergleich mit dem HP Envy steht der Pixma hier deutlich besser da.
In allen Fällen gilt für den TS7550i jedoch, dass sich ein Tintenabo schnell bezahlt macht und auch lohnenswert ist. Für monatlich bis zu 30 Druckseiten zahlt man jeweils knapp unter drei Euro und kann dann drucken, was man möchte. Schon eine einfache Farbdruckseite ist bei guter Auslastung des Inklusiv-Druckvolumens deutlich günstiger, als beim Patronennachkauf. Beim vollflächigen Farbdruck verstärkt sich der Effekt nochmals deutlich.
Aus Sicht von Druckerchannel gibt es daher eine klare Empfehlung und das Testurteil "gut" - wenn man den Pixma TS7550i mit einem "Pixma Print Plan" (so nennt sich Canons Tintenabo) kombiniert. Ohne diesen bekommt man zwar ein flinkes und qualitativ hochwertig druckendes Gerät, jedoch mit ziemlich hohen Folgekosten. Wer mit einem Tintenabo und einer monatlichen Bindung an Canon nichts anfangen kann, sollte besser zu einem günstigen Tintentankdrucker greifen. In der Leistungsklasse wird das dann allerdings auch nicht ganz billig.
Das hat uns gefallen:
- Kompakte Bauform
- Papierkassette und Duplexdruck als Standard
- sehr guter Text- sowie kräftiger und klarer Grafikdruck
- (für die Klasse) sehr feiner und neutraler Fotodruck
- sehr gutes Drucktempo beim Farb- und Grafikdruck
- Drucktempo für einzelne Dokumente in Ordnung
- moderate Fotodruckkosten
Vorteile in Kombination mit "Instant Ink"-Abo:
- niedrige bis moderate Druckkosten
- extrem niedrigere Folgekosten beim Fotodruck
- besonders hohe Reichweite beim Fotodruck
Das hat uns weniger gefallen:
- sehr langsamer Druck in höheren Qualitätsstufen
- kleines Display mit vielen Abkürzungen im Menü
- sehr hohe Druckkosten beim Text- und Dokumentendruck
Modellvarianten und Alternativen bei Canon
Canon bietet den Pixma TS7550i ausschließlich in einem hellgrauen Kleid an. Andere Farbversionen sind nicht erhältlich. Überlegenswert kann es sein, für einen kleinen Aufpreis gleich zum Pixma TS7750i zu greifen, der dann auch eine zweite Papierzuführung und einen schicken Touch-Screen besitzt. Die Druckqualität und das Tempo sind dagegen vergleichbar. Die "Problematik" der Folgekosten ebenso.
Sparen kann man dagegen mit einem Pixma TS6550i. Der bietet das gleiche Paket, jedoch noch flacher und ohne ADF-Originaleinzug. Gescannt und Kopiert wird dann immer nur über das Flachbett. Und auch dieses Modell kann man günstiger haben - mit dem Pixma TS4150i. Dann muss man jedoch komplett auf ein Display verzichten.
Vieldrucker sollten sich dagegen eher für einen Tintentankdrucker entscheiden. Ein weitgehend vergleichbares Modell hat Canon jedoch derzeit nicht im Sortiment. Am nächsten kommt wohl der Pixma G3590, der immerhin einen besseren Bildschirm und auch den Duplexdruck bietet. Was fehlt, ist jedoch die vor Staub schützende Papierkassette.
Im Segment der Tankdrucker hat sich Canon derzeit jedoch klar auf Bürodrucker mit Pigmenttinten spezialisiert. Eine Alternative könnte dann auch der Maxify GX4050 sein. Für Normalpapier ist dieser eine tolle Wahl. Weniger gut ist jedoch der Fotodruck samt fehlender Randlos-Funktion - man kann nicht alles haben.
Modellüberblick | |
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Preisempfehlung | rund 135 Euro |
Hauptfunktionen | 3-in-1 mit ADF, Papierkassette, Duplexdruck, Pigmentschwarz, Dyefarbe, "Pixma Print Plan"-fähig |
Alle Daten | technische Daten![]() |
Baugleiche Versionen | |
weitere baugleiche Versionen | — |
Alternativen (mit Patronen) von Canon | |
Version mit zusätzlicher Universalzufuhr und Touch-Screen | ![]() |
Version ohne ADF | ![]() |
Tankdrucker-Alternativen von Canon | |
mit vergleichbarem Funktionsumfang | ![]() Pixma G3590 (ohne Papierkassette) |
mit vergleichbarem Funktionsumfang, jedoch Fokus auf den Dokumentendruck | ![]() |
© Druckerchannel |
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