Vergleichstest: Büro-Multifunktionsgeräte von Canon, Epson und HP

von ,

Epson und HP haben den Trend erkannt und bieten immer bessere Tintendrucker für den Einsatz im Büro an. So druckt man mit Tinte günstiger als und mindestens genauso schnell wie mit Laserdruckern. Die Geräteausstattung ist bei diesem Preis in der Regel besser als bei den Laserkollegen. Druckerchannel hat die neuen Tinten-Multifunktionsgeräte unter die Lupe genommen. In den Vergleich hat Druckerchannel auch den neuen Canon-Maxify-Drucker aufgenommen.

Erschienen am 11. Juni 2014 bei Druckerchannel.de, 17 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=3490


Seite 4 von 17

Die Druckkosten

Für die Ermittlung der Druckkosten verwendet Druckerchannel zum einen die ISO-genormten Angaben der Hersteller nach ISO/IEC 24711. Dazu wird ein gemischtes Grafik- und Text-Dokument auf Normalpapier ausgegeben. Zusätzlich dazu misst Druckerchannel die Folgekosten in optimaler Qualität, großflächig auf Fotopapier.

Auch wenn der Fotodruck bei den vorliegenden Bürodruckern keine große Rolle spielt, macht dieser Test deutlich, dass sich die Kosten zum einen stark erhöhen, sich aber auch die Rangfolge ändern kann: Drucker mit günstigen ISO-Kosten sind nicht zwangsläufig auch auf Fotopapier günstig.

Da es sich bei der ISO-Vorlage um ein gemischtes Farb- und Schwarzdokument handelt, haben wir die reinen Kosten der Schwarzpatrone extrahiert und zusätzlich dargestellt. Diese sind in den Farbkosten bereits eingerechnet.

Für die Kalkulation nehmen wir 15.000 ISO-Seiten oder 1.500 A4-Farbfotos zur Grundlage. Die Geräte aus diesem Vergleichstest sind fett dargestellt. Bei den anderen Geräten handelt es sich um Vorgängermodelle.

Druckkostenanalyse 04/2024*1
Seitenpreis mit
'ISO-Farbdokument'*2 (15.000 Seiten)
Seitenpreis mit
'Schwarzanteil aus ISO-Farbdokument'*3 (15.000 Seiten)
Seitenpreis mit
'DC-Farbfoto'*4 (1.500 Seiten)
    
Canon Maxify MB5350
 
 
6,5 ct
 
 
1,3 ct
 
 
45,5 ct
Epson Workforce Pro WF-5620DWF
 
 
7,0 ct
 
 
1,6 ct
 
 
62,9 ct
Epson Workforce Pro WF-4630DWF
 
 
7,4 ct
 
 
1,7 ct
 
 
69,8 ct
Epson Workforce Pro WP-4535 DWF
 
 
7,9 ct
 
 
1,8 ct
 
 
55,6 ct
HP Officejet Pro 8600 Plus N911g
 
 
11,1 ct
 
 
2,5 ct
 
 
76,9 ct
HP Officejet Pro 8610/ 8620
 
 
11,1 ct
 
 
2,5 ct
 
 
78,3 ct
Epson Workforce WF-3520DWF
 
 
11,2 ct
 
3,1 ct
 
 
67,2 ct
Epson Workforce WF-3620DWF
 
11,7 ct
 
 
2,6 ct
 
1,10 €
Copyright Druckerchannel.de

Canon Maxify MB5350

Canon hat bei seiner Maxify-Serie ein mehr oder weniger ärgerliches Novum eingeführt: Man kann die Tintenpatronen nicht mehr wechseln, indem man im Treiber oder am Druckerdisplay den Befehl zum Patronentausch gibt. Man muss warten, bis der Drucker zum Tausch der Tintenpatrone auffordert. Auch dann kann man nur diese eine (leere) Tintenpatrone wechseln - nicht alle. Wie man mit einem Trick die Patronen dennoch tauschen kann, erklären wir auf der Seite "Die Verbrauchsmaterialien".

Beim Blick auf die oben dargestellte Druckkostentabelle könnte man meinen, Canon hätte sich an den Druckkosten von HP orientiert, denn die Unterhaltskosten sind nahezu identisch. Auch die Patronenreichweiten sind fast gleich (siehe vorherige Seite ganz unten).

Epson Workforce Pro WF-4630DWF und WF-5620DWF

Dank der offensichtlichen Effizienzsteigerung beim ISO-Druck konnte Epson die Reichweite nach Standardmessung auf Normalpapier bei ähnlichem Tintenvolumen um gut 20 Prozent steigern. Beim Text und Grafikdruck kann man zwar erkennen, dass Epson die Deckung etwas zurückgenommen hat, jedoch ist das Resultat qualitativ noch immer gut.

Epson hat dies zum Anlass genommen, den Preis der Kartuschen entsprechend anzuheben. Im Ergebnis neutralisiert dies einen Kostenvorteil beim ISO-Druck jedoch vollständig. Gegenüber dem WP-4535 kostet eine Farbseite als auch dessen Schwarzanteil dasselbe - das gilt für den WF-5620. Beim schwarzen WF-4630, der nunmehr keine XXL-Patronen aufnehmen kann, muss man sich dagegen mit rund zehn Prozent höheren Folgekosten beim kombinierten Farbdruck zufrieden geben. Damit liegt er jedoch auf exakt dem Niveau der Officejet-Pro-Geräte von HP.

Anders das Ergebnis bei unserer eigenen Messung eines A4-Fotos mit Rand auf Glanzpapier. Trotz scheinbar größerer Reichweite erhöht sich der Preis für ein Foto um fast 25 Prozent beim grau-weißen WF-5620 und beim schwarzen WF-4630 aufgrund der kleineren Kartuschen um deftige 50 Prozent.

Für einen reinrassigen Bürodrucker ohne Randlosoption dürfte dies für die meisten Anwender zu verschmerzen sein. Damit fällt der kostengünstigere Epson jedoch rund 10 Prozent hinter die beiden Officejets aus diesem Test zurück und kommt in Preisklassen, welche bisher von Mittelklasse-Bürodruckern ebenfalls schon erreicht werden können. Beim schwarzen Modell sieht es noch schlechter aus, gut 60 Cent für ein Foto sind sicher nicht mehr als günstig zu bezeichnen.


Epson Workforce WF-3620DWF

Auch bei der einfacheren Workforce-3000er-Serie konnte Epson die Effizienz der Patronen beim ISO-Druck steigern - je Milliliter Tinte sogar um rund 50 Prozent. Gegenüber den Pro-Modellen bringt der neue Druckkopf aber auch sichtbare Verbesserungen: dank 600dpi nativer Auflösung (bisher 360dpi) hat die Randschärfe beim Textdruck deutlich dazugewonnen.

Epson verpackt das ganze beim WF-3620 jedoch in einer deutlich vergrößerten XXL-Schwarzpatrone. Immerhin führt dies zu zehn Prozent günstigeren ISO-Kosten, davon 30 Prozent alleine beim reinen Schwarzanteil gegenüber der Vorgänger-Serie, angeführt vom WF-3520DWF.

Damit kann der kleine Epson zwar nicht mit den größeren Konkurrenten aus dem eigenen Haus oder eben den Officejet-Pro-Modellen von HP mithalten, jedoch sind die ermittelten Folgekosten durchaus als ordentlich zu bezeichnen- dies jeweils bei der Verwendung der größtmöglichen Patronen, also den 27XL Farben und der noch größeren 27XXL-Schwarzpatrone.

Anders wiederum das Ergebnis bei unserer eigenen Messung eines A4-Fotos mit Rand auf Glanzpapier. Trotz scheinbar größerer Reichweite erhöht sich der Preis für ein Foto um fast 50 Prozent - in Zahlen bedeutet dies deftige Kosten von rund 80 Cent für einen A4-Fotodruck, Papier nicht mit eingerechnet. Zwar wird der Fotodruck sicherlich nicht zu den besonders häufigen Aufgaben dieses Multifunktionsgerätes zählen, jedoch sollten diese erheblich gesteigerten Kosten im Voraus bedacht werden.

Im Ergebnis druckt die WF-3600er Serie spürbar günstigeren schwarzen Text, günstigere Farbdokumente auf Normalpapier, jedoch deutlich teurere Fotos. Als Vorteil ist sicherlich die höhere Ausdauer der Kartuschen für den Druck auf Normalpapier zu erwähnen.

HP Officejet Pro 8610/ 8620

Wenig Auffälligkeiten zeigen die beiden Officejet-Pro-Modelle, die mit identischem Patronensatz ausgestattet sind. Diese kamen bereits bei den Vorgängermodellen zum Einsatz und haben im Test ganz ähnliche Ergebnisse gezeigt.

Die reinen ISO-Textdruckkosten auf Normalpapier liegen auf demselben Niveau wie auch die Workforce-Pro-Drucker und damit gut 20 Prozent unterhalb des kleinen WF-3620. Beim kombinierten Farbdruck liegen die Officejets dafür gut zehn Prozent über dem günstigsten WF-5620DWF.

Beim Druck auf Fotopapier zeigen die Drucker der 8600er Reihe keine Ausreißer. Die randlos-fähigen Modelle setzen sich an die Spitze bei den Fotodruckkosten und unterbieten den nächstgünstigeren Epson WF-5620 um gut zehn Prozent.

In schwarz weiterdrucken: Tintenersatzmodus bei HP und Epson

Alle Drucker im Test melden aufgebrauchte Patronen und lassen den Weiterdruck, bis Streifen kommen, nicht zu. Für einen gewissen Zeitraum lassen die getesteten Modelle von Epson und HP sogar trotz leerer Farbpatrone einen reinen Schwarzdruck zu. Diese Option muss jedoch manuell aktiviert werden und gilt für eine nicht näher angegebene Dauer. Da der Druckkopf für seine Pflege in definierten Abständen selbstständig mit Tinte gereinigt werden muss, kann dies jedoch nicht durchgängig funktionieren.

*1
Diese Tabelle wird automatisch aktualisiert.

Preise

Alle Preise sind Preisempfehlungen der Hersteller (UVP).

Kosten & Starterreichweite

In die Druckkosten kalkulieren wir anteilig verbrauchte Materialien auch nur anteilig hinein. Weiterhin berücksichtigt Druckerchannel die Starterreichweiten - diese werden vom Druckvolumen abgezogen und reduzieren somit die durchschnittlichen Seitenkosten.

*2
ISO-Farbdokument (ISO/IEC 24712): A4-Farbdokument (fünfseitig) auf Normalpapier in Standardqualität.
*3
Schwarzanteil aus ISO-Farbdokument (ISO/IEC 24712 (nur SW)): Mit diesem fünfseitigen Dokument sind Tintendrucker und Farblaser getestet.
*4
DC-Farbfoto (dc_fotoyield): A4-Farbfoto mit Rand auf Fotopapier (Glanz) in sinnvoller Auflösung und Qualität.

Nutzen Sie zum Drucken die Funktion Ihres Browsers. Diese Einstellungsseite wird nicht mitgedruckt.

Artikelindex: zu druckende Seiten

Optionen