Avision AD360G: "Günstiger" Arbeitsplatz-Scanner der 80-ppm-Klasse
Die Vielfalt im Dokumentenscanner-Portfolio des taiwanesischen Herstellers Avision ist überwältigend und oftmals auch ziemlich unübersichtlich. Allein unser Scanner-Finder listet rund 20 unterschiedliche Modelle für das A4-Format, die allesamt noch verfügbar sind.
Nun stößt mit dem AD360G ein neues Modell dazu, welches mit einer Preisempfehlung von rund 700 Euro auf den ersten Blick nicht unbedingt günstig erscheint. Die Besonderheit ist jedoch nicht ein besonders großer Funktionsumfang, sondern die Leistungsfähigkeit.
Avision AD360G
Nominal gibt Avision eine Einlesegeschwindigkeit von bis zu 80 Originalen in Simplex an, wodurch sich im automatischen Duplex-Betrieb (natürlich mit einer zweiten Scanzeile) satte 160 ipm ergeben. Diese Werte gelten in der etwas reduzierten Standardauflösung von 200 dpi. Bei 300 dpi reduziert sich das Tempo auf 45 ppm (oder 90 ipm) in Farbe/Graustufen oder 60 ppm (entsprechend 120 ipm) im reinen S/W-Modus. Die beiden CIS-Sensoren weisen eine native Auflösung von 600 dpi auf - bei dieser Speicher fressenden Stufe dürfte sich das Tempo nochmals erheblich reduzieren.
Im Stapel können dabei bis zu 100 Originale in einem Schwung verarbeitet werden. Das Tagesvolumen beziffert Avision mit bis zu 10.000 Seiten - das wären bis zu 100 volle Beladungen. Alle angegebenen Werte beziehen sich auf die Standard-Grammatur von 80 g/m².
Besonders hervorgehoben wird dabei die robuste Mechanik und der zuverlässige Einzug samt Umkehrwalze. Durch die Umkehrwalze sollen die dabei gegenläufig arbeitenden Rollen Doppeleinzüge weitestgehend vermeiden, was jedoch bei vielen Dokumentenscannern anzutreffen ist. Falls doch welche auftreten, hilft der integrierte Ultraschallsensor dies zu erkennen und stoppt den laufenden Scanauftrag für eine händische Intervention unmittelbar.
Formate und Grammaturen
Die Formatvielfalt des AD360G gehört eher zum Standard. Wie bei den meisten Geräten seiner Art lässt sich das hintere Eingabefach gemischt bestücken. Los geht es ab 50,8 x 50,8 Millimeter und "hoch" bis zum A4-Format und sogar etwas darüber hinaus. Banner lassen sich bis zu einer Länge von knapp über 6 Metern einzeln einlegen und dann mit bis zu 200 dpi digitalisieren. Ohne Transporttasche lassen sich dagegen keine gefalteten A3-Originale einlegen. Möglich ist jedoch der Einzug von einzelnen Kreditkarten über die Standardzufuhr.
Wenig wählerisch zeigt sich der Avision bei der Dicke von Originalen. Von dünnen 27 g/m² bis zu 413 g/m² soll der Dokumentenscanner alles "fressen". Ohne frontalen Einzug gibt es dafür jedoch keine Möglichkeit auch Passbücher einzuziehen.
Datenverarbeitung
Eine Verbindung ist ausschließlich lokal mit einem Computer vorgesehen. Eine autarke Funktion zu Netzwerklaufwerken, E-Mail-Adressen, in die Cloud oder auch nur auf einen Speicherstick zu scannen ist leider nicht möglich.
Rechner mit Windows (ab Version 7), MacOS oder Linux lassen sich über USB (3.2 Gen1x1) verbinden. Es gibt weder Ethernet noch WLAN. Treiber gibt es für Twain, ISIS, WIA und auch SANE. Airprint und Mopria sind nicht vorgesehen.
Die Datenverarbeitung erfolgt über einen Prozessor von "Genesys Logic", der digitalisierte Originale automatisch begradigt, zuschneidet und für die Weiterverarbeitung optimiert. Dazu steht ein Arbeitsspeicher von einem halben Gigabyte zur Verfügung.
Die Stromversorgung ist über ein externes Netzteil umgesetzt. USB 3 (Kabel mit Steckern Typ A und B) ist ausschließlich für die Datenverbindung vorgesehen. Mit diesem Standard lassen sich die bis zu 38 Watt im Betrieb nicht realisieren.
Softwarepaket
Die volle Packung Software gibt es nur unter Windows. Dazu zählt die Scan-Anwendung "AVScan", die vielfältige Einstellmöglichkeiten bietet, sowie "PaperPort" als Dokumentenverwaltung.
Der "Button Manager" dient der Konfiguration von Standardprofilen, die auf einem Display am Gerät angezeigt und ausgewählt werden können. Für die Navigation gibt es dazu zwei Pfeiltasten.
Avision AD360G - Dokumentenscanner | |
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Neu | |
Preis inkl. MwSt. | ca. 700 Euro |
Verwendung | nur mit einem Computer (USB, Typ A) |
ADF-Kapazität | bis zu 100 Blatt (bei 80 g/m²) |
Ausgabekapazität | entsprechend der ADF-Kapazität, für dünnes Papier kann die Ausgabe flacher gestellt werden |
ADF-Typ | Dual-Duplex (2 Scanzeilen) |
ADF-Tempo Simplex / Duplex | 80 ppm / 160 ipm (in S/W bei 200 dpi) 80 ppm / 160 ipm (in Farbe oder Graustufen bei 200 dpi) 60 ppm / 120 ipm (in S/W bei 300 dpi) 45 ppm / 90 ipm (in Farbe oder Graustufen bei 300 dpi) |
Ultraschallsensor | ja |
maximale optische Scanauflösung | 600 dpi |
Flachbett | keine Option (Alternativmodell AD360GF) |
Ergonomie | |
max. tägliches Scanvolumen | bis zu 10.000 Seiten |
Display / Bedienpanel | 10,9 cm Farbbildschirm (Navigation über Touchscreen) |
Formatspezifikationen | |
Mindestgröße | 50,8 x 50,8 mm (z.B. ab Din A8) |
Höchstgröße | 215,9 x 355,6 mm (US-Legal, deckt A4 ab) |
Einzelne Banner | Länge bis ca. 6 Meter (bis 200 dpi) volle Auflösung (600 dpi) bis 1,5 Meter |
Grammatur | 27 bis 413 g/m² bis 209 g/m² über den normalen Papierweg (0,04 bis 0,3 mm) |
Plastikkarten | ja, eine Karte bis zu 1,25 mm nach ISO7810. ID-1-Typ e |
Reisepass (Buch) | nicht vorgesehen |
Software/ Verbindung | |
Windows-Treiber und Software | ISIS/ TWAIN/ WIA/ SANE "Button Manager", PaperPort, AVScan |
Mac-Treiber | Treiber verfügbar |
Linux-Treiber | Treiber verfügbar |
autarker Scan | nicht möglich |
Netzwerk | — |
USB / USB-Host | USB 3.2 Gen1x1 |
Verbrauchsmaterial / Optionen | Rollenset (Preis und Nutzungsdauer unbekannt) |
Garantie | 2 Jahre |
Alle Daten | technische Daten |
Copyright Druckerchannel.de |
Verschleißteile und Optionen
Die Bestellnummer, der Preis und die Nutzungsdauer für ein neues Rollenset liegen uns noch nicht vor. Weitere Optionen gibt es nicht. Das Gerät ist jedoch auch als AD360GF mit untergeschnalltem Flachbett-Modul für rund 1.350 Euro erhältlich. Eine optionale Nachrüstung ist dagegen wohl nicht vorgesehen.
Garantie und Verfügbarkeit
Wie für die meisten Avision-Scanner gilt eine Garantie von 24 Monaten ab Kauf. Im Servicefall muss das Gerät zum Hersteller geschickt werden. Gegen Aufpreis lässt sich jedoch auch vorab ein Austausch hinzubuchen.
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