Ricoh fi-8040: Scanner mit großem Hochformatdisplay und "DirectScan"
Der japanische Anbieter für Drucker und Lösungen für das Dokumentenmanagement Ricoh hat erst kürzlich die Mehrheit von PFU übernommen. Besser bekannt ist das Unternehmen jedoch für seine Dokumentenscanner, die bislang unter der Marke "Fujitsu" vertrieben wurden und seit April 2023 unter der Ricoh-Flagge mit entsprechender Bezeichnung stehen.
Nun stellt man mit dem fi-8040 den ersten Dokumentenscanner vor, der nicht lediglich umbenannt wurde. Der Nachfolger des fi-7030 soll ab sofort erhältlich sein, kostet knapp 550 Euro und ist für täglich bis zu 6.000 gescannten Seiten ausgelegt.
Der Einzug kann bis zu 50 Blatt Normalpapier mit einfacher Grammatur (80 g/m²) verarbeiten und zudem auch Stapel mit dickerem Papier bis zu 209 g/m². Leichte Medien sollten dagegen zumindest 40 g/m² aufweisen. Um Fehleinzüge von mehreren Blättern zu vermeiden steht ein Ultraschallsensor zur Verfügung. Wird ein Problem erkannt, stoppt der Scanner um die Blätter manuell trennen zu können.
Im Vergleich zum Vorgänger wurde das Scantempo von 30 ppm im Simplexbetrieb auf 40 ppm deutlich erhöht. Im doppelseitigen Modus können ohne Zeitverzug bis zu 80 ipm (Bilder je Minute) verarbeitet werden. Dazu steht eine zweite Scanzeile zur Verfügung. Die Sensoren weisen dabei jeweils eine optische Auflösung von 600 dpi auf. Über Software lässt sich zudem auch eine interpolierte Auflösung von 1.200 dpi wählen, während beim "autarken" Netzwerkscan bei 300 dpi Schluss ist - dazu später mehr.
Kleine Formate ab 50,8 x 50,8 mm sind für den Ricoh kein Problem. Im Standardmodus ist nach oben hin beim A4-Format (210 x 297 mm) aber Schluss. Lange Banner bis zu einer Länge von rund 5,6 Meter lassen sich zudem einzeln einziehen - dies ist jedoch ausschließlich bei der Verwendung mit einem Computer möglich. Eine weitere Einschränkung gibt es bei kleinen Formaten (z.B. Din A8), bei denen eine Grammatur von mindestens 128 g/m² empfohlen wird.
Für besonders dünnes oder empfindliches Papier bietet Ricoh Trägertaschen an, in die die Originale eingelegt werden können. Damit ist auch der Scan von A3-Vorlagen möglich, wenn diese mittig gefaltet werden. Über eine Softwarelösung können solche übergroßen Dokumente anschließend automatisch zusammengesetzt werden.
Zusätzlich können einzelne Plastikkarten bis zu einer Dicke von 0,76 mm gerade durchgezogen und digitalisiert werden.
Anschlüsse und Bedienpanel
Der "normale" Weg der Datenverarbeitung erfolgt über einen Computer. Dieser kann lokal über den aktuellen Standard USB 3.2 (abwärtskompatibel) angeschlossen oder auch über Ethernet in ein Netzwerk integriert werden. Der flinke Gigabit-Standard wird dabei unterstützt. Nicht möglich ist dagegen eine drahtlose Integration über Wifi.
Eine oder die Besonderheit des Neulings ist das besonders große Display mit seiner 10,9-cm-Diagonale. Der berührungsempfindliche Bildschirm kommt dabei jedoch nicht im herkömlichen 4:3- oder 16:9-Format daher, sondern ist recht ergonomisch hochkant angeordnet und erinnert somit an ein Smartphone. Dazu gehört dann auch ein großer "Start"-Button, der gut die Hälfte der Displayhöhe ausmacht und quasi kaum verfehlt werden kann.
Autarker "DirectScan"
Neu für einen Scanner von Ricoh (oder Fujitsu) in dieser Preisklasse ist die autarke Scanfunktion. Über diese lassen sich vor konfigurierte Ziele in Netzwerkfreigaben (FTP oder SMB) oder auch zu E-Mail-Adressen (SMTP) direkt ohne Umwege erreichen.
Einschränkend gilt in dieser Betriebsart jedoch eine etwas reduzierte Scanauflösung von 300 dpi - die aber für alle gängigen Dokumententypen vollkommen ausreichend ist.
Nicht möglich ist dafür der unmittelbare Scan auf USB-Speichersticks. Ein entsprechender Host-Anschluss ist beim fi-8040 nicht verbaut.
Ricoh bewirbt den Scanner mit einer hohen Qualität bei der OCR-Erfassung zur Erstellung von durchsuchbaren PDF-Dokumenten. Diese Technik steht beim autarken Scan jedoch nicht zur Verfügung. Sämtliche über "DirectScan" abgelegten Dokumente sind reine in PDF-verkapselte Bilddaten. Immerhin können Barcodes in drei wählbaren Bildbereichen (oben, unten, Mitte) automatisch erkannt und zur Benennung der Zieldatei verwendet werden.
Kompatibilität und Softwarelösungen
Als Standard lässt sich der Ricoh-Scanner in Umgebungen mit Windows (über Twain, ISIS und WIA), macOS (ICA) oder Linux (SANE) integrieren. Treiber für diese Systeme werden zum Download zur Verfügung gestellt.
Zur Nutzung der Softwarepakete ist ein Windows-Betriebssystem notwendig. Unterstützt werden Microsoft-Systeme ab der Version 7 oder Server 2008.
Software (Windows)
- PaperStream Capture
- PaperStream ClickScan
- PaperStream ClickScan Searchable PDF Option
- Software Operation Panel
- Error Recovery Guide
- Scanner Central Admin Agent
- Network Setup Tool for fi Series
- fi Series Online Update
- ABBYY FineReader for ScanSnap
Ricoh fi-8040 (2023) | |
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Preis inkl. MwSt. | ca. 550 Euro ab 330 €*1 |
Vorgänger | fi-7030 (30 ppm) |
ADF-Kapazität | 50 Blatt (bei 80 g/m², Stapel bis 5 mm) |
ADF-Typ | Dual-Duplex (2 Scanzeilen) mit Ultraschall (Mehrfacheinzugserkennung) |
maximale optische Scanauflösung | 600 dpi (300 dpi beim "DirectScan", SMB/FTP/E-Mail) |
Flachbett | nein (keine Option) |
ADF-Tempo (A4, Farbe, 300 dpi) Simplex / Duplex | 40 ppm / 80 ipm |
Ergonomie | |
Tägliches Scanvolumen | bis zu 6.000 Seiten |
Display / Bedienpanel | 10,9-cm-Farb-Touchscreen (hochkant) |
Formatspezifikationen | |
Mindestgröße | 50,8 x 50,8 mm (z.B. ab Din A8) |
Höchstgröße | 210,0 x 297,0 mm (Din A4) |
Einzelne Banner | bis zu 558,8 cm Länge (nicht beim "DirectScan") |
Grammatur | 40 bis 209 g/m² (kleine Formate, z.B. A8 ab 128 g/m²) |
Plastikkarten | ja, bis 0,76 mm |
Software/ Verbindung | |
Windows-Treiber | PaperStream IP Twain PaperStream IP (ISIS) WIA |
Mac-Treiber | ICA |
Linux-Treiber | SANE |
Software (gekürzt) | PaperStream Capture PaperStream ClickScan (mit Searchable PDF Option) Software Operation Panel ABBYY FineReader for ScanSnap (als Download verfügbar) |
Cloud-Ziele | nur über Software |
E-Mail / SMB | ja / ja |
Netzwerk | 10/100/1000 (Gigabit) kein WLAN |
USB / USB-Host | USB 3.2 / nein |
Verbrauchsmaterial / Optionen | Einzugsrolle (200.000 Seiten) Bremsrolle (200.000 Seiten) PaperStream Capture Pro Trägerfolien, auch für gefaltetes A3 |
Garantie | 1 Jahr Vorort-Austausch am nächsten Arbeitstag (gegen Aufpreis auch weitere Optionen) |
Alle Daten | technische Daten |
Copyright Druckerchannel.de |
Verschleißteile
Für den Scanner gibt es ein Set (CON-3836-200K) mit Ersatz-Einzugsrollen und Bremsrollen. Diese haben eine Laufleistung von rund 200.000 Seiten und können selbstständig ausgetauscht werden. Die Trägerfolientaschen für dünnes, empfindliches oder auch (gefaltetes) A3-Papier werden unter der Bestellnummer PA03360-0013 im Fünferpack angeboten.
Zum Lieferumfang gehört neben einer vereinfachten Anleitung auch ein zwei Meter langes USB-Kabel. Eine Flachbett-Option bietet Ricoh für dieses Modell nicht an.
Garantie und Verfügbarkeit
Der Scanner kommt im Juni 2023 in den Handel und ist mit einer einjährigen Garantie mit Austausch am Aufstellort abgesichert.
Scanner-Finder vom Druckerchannel
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