Ricoh und Toshiba Tec: Joint-Venture bei Multifunktionsdruckern
Der zunächst noch dementierte Zusammenschluss der Druckergeschäfte von "Ricoh" und "Toshiba Tec" nimmt nun doch offizielle Züge an. Nach einer gemeinsamen Sitzung der Vorstände der beiden japanischen Unternehmen plant man nun tatsächlich ein Join-Venture-Unternehmen, welches sich mit der "Entwicklung und Produktion" von Multifunktions-Drucksystemen beschäftigt.
Im derzeit schwierigen Marktumfeld sehen es die beiden Unternehmen als notwendig an zu handeln. Der Weg zur "digitalen Transformation" lässt den Druckermarkt schrumpfen, auch wenn die Covid-19-Pandemie ein kurzzeitiger Treiber des Marktes war. Ein zukünftiges Ziel ist zudem die Sicherstellung von zuverlässigen Lieferketten.
Im nächsten Schritt wird die Bildung eines neuen Unternehmens angedacht, indem sich "Ricoh" zu 85 Prozent und "Toshiba Tec" zu 15 Prozent einbringen werden. Das entspricht auch in etwa den ungleichen Umsätzen im abgelaufenen Geschäftsjahr. Der Übergang zum Joint-Venture soll mit dem "vereinfachten Absorptionsverfahren" durchgeführt werden.
Bis März 2023 machte Ricoh umgerechnet rund 540 Millionen Euro Gewinn bei einem Umsatz von 14,3 Milliarden Euro. Die kleinere "Toshiba Tec" kam im gleichen Zeitraum auf einen Gewinn von rund 108 Millionen Euro bei einem Umsatz von 3,4 Milliarden Euro.
Während Ricoh bereits deutlich weiter auf dem Weg zur Digitalisierung ist, setzt "Toshiba Tec" neben Multifunktionssystemen zudem auf professionelle Etiketten- und Barcode-Drucker. Ricoh hat sich durch einige Zukäufe in der Vergangenheit bereits als Lösungsanbieter in Stellung gebracht. Zuletzt hat man Dokumentenscanner ins Portfolio aufgenommen, die man im Rahmen der Mehrheitsübernahme von der bisherigen Fujitsu-Tochter "PFU" übernommen hat.
Die gesamte Transaktion soll im Zeitraum von April bis Juni 2024 abgeschlossen werden. Man kann wohl davon ausgehen, dass aufgrund der dann entstehenden Mehrheitsverhältnisse der Markenname "Toshiba" von Multifunktionssystemen mittelfristig verschwinden wird. Dies ist jedoch offiziell derzeit nicht in Planung.