Avision AD340GN und AD345G-Serie: Scanner-Neuauflage mit Ausweichprozessor
Avision gehört als OEM-Hersteller zu den größten Zulieferern auf dem Scannermarkt. Auch wenn die Marke nicht jedermann geläufig ist, so ist das Portfolio mit über 25 lieferbaren A4-Modellen ziemlich unübersichtlich. Die jetzigen Neuvorstellungen bringen dabei nur eine kleine Konsolidierung.
G-Serie
Der hauptsächliche Unterschied zu vielen bisherigen Modellen ist die verbaute CPU, die nicht wie sonst üblich auf dem leistungsfähigen Avision-Bildprozessor VM3 basiert, sondern vom ebenfalls taiwanesischen Anbieter "Genesys Logic" (GL3466) zugeliefert wurde. Eine Mischung aus Lieferschwierigkeiten und Kostenvorteilen werden wohl der Grund sein. Bei der aktuellen Generation erkennt man dies an einem "G" als Anhängsel der Modellnummer. Auch wenn die nominale Leistungsfähigkeit des Chips etwas schwächer sein soll, als die des VM3, so sollte das innerhalb der Spezifikationen so gut wie keinen Unterschied ausmachen.
Avision AD345G
Als hochwertiges Gerät wurde bereits im Juli der AD345G vorgestellt, der dem technisch fast baugleichen AD345 (mit VM3-Chip) zur Seite gestellt wird. Die Basisversion ist derzeit nur als USB-Scanner erhältlich und soll um die 580 Euro kosten.
Laut Avision handelt es sich um ein besonders leistungsfähiges und zuverlässiges Scanwerk mit zwei CIS-Scanzeilen (je 600 dpi) und einem Tempo von bis zu 60 ppm in simplex oder entsprechend 120 ipm in duplex. Diese Angaben gelten jedoch für den Farbscan mit 200 dpi. In der Regel sind Werte für 300 dpi gängig, bei denen dann lediglich 45 ppm oder 90 ipm erzielt werden können. Für das maximale tägliche Scanvolumen schlägt man üppige 10.000 Seiten vor.
Der ADF kann bis zu 100 Blatt mit Standardgrammatur (80 g/m²) fassen und ist mit einem Ultraschallsensor sowie "zusätzlichen Sensoren" für den Papierschutz ausgestattet. Eingezogen werden können zudem auch dünne Kassenzettel ab 27 g/m² oder bis zu 413-g/m²-Schwere Kartons.
Der Einzug ist für bis zu A4 oder Legal vorgesehen und scannt somit bis zu 216-mm-Breite ein. Überbreite Medien bis zu 240 mm lassen sich jedoch einlegen. Im Einzelblattmodus gilt die übliche Länge von 356 mm. Einzelne Banner können dagegen in einer Länge von bis zu sechs Meter (bei 200 dpi) oder einem Viertel davon (1,5 Meter) bei voller 600-dpi-Auflösung verarbeitet werden. Die Mindestgröße ist mit 50 x 50 mm angegeben - Din A8 passt somit locker.
Über einen geraden Einzug ist zudem der Scan von Standard-Plastikkarten bis zu einer Dicke von 1,25 Millimeter (auch geprägt) möglich.
Schnittstellen, Scanziele & Bedienfeld
In der Basisversion erscheint das Modell vorerst nur in der USB-Variante. Diese bietet eine USB-3.2-Schnittstelle für den Anschluss an einen Computer oder einen Host-Anschluss für die Ablage von Scans auf einem Speicherstick. Womöglich folgt später auch eine Netzwerkvariante (z.B. AD345GN oder AD345GWN), jedoch werden auch diese keine direkte Ablage ins Netzwerk bieten.
Direkt am Gerät ist ein (über einen Computer) konfigurierbares Farbdisplay samt Bedienung über Pfeiltasten integriert. Scan-Ziele oder -Einstellungen sind dann lokal, in die Cloud oder auch zu Netzwerklaufwerken möglich, jedoch geht der Weg immer erst über einen angeschalteten Computer mit laufender Software. "Richtig autark" scannen bei Avision lediglich über eine Handvoll Geräte der AN-Serie.
Treiber und Software
Zum Lieferumfang gehören sowohl Twain- als auch ISIS-Treiber für alle gängigen Anwendungen. Unterstützt wird zudem die Integration über Windows-WIA. Optional lassen sich über Avision-Server auch SANE-Treiber für Linux und ICA-Treiber für Apple-Systeme herunterladen.
Als Komplettpaket eignet sich der Scanner jedoch besonders für Windows-Systeme. Dazu gehört Software zur Konfiguration der Display-Schnellfunktionen am Gerät, sowie eine eigene Dokumentenverwaltung und als "Standardprogramm" PaperPort.
Software
- Button Manager v2: zur Belegung der Funktionen auf dem Gerätedisplay. Scanziel ist immer der Computer, der Aufgaben jedoch auch in die Cloud oder das Netzwerk weiterleiten kann.
- Avision AVScan X: Dokumentenverwaltung von Avision. Automatisch werden dabei Scans angepasst und auf Wunsch in den "richtigen" Ordner geschoben. Eine OCR-Komponente gehört zum Standard.
- PaperPort SE 14: Gängige Softwarelösung in einer Spezialversion (SE) für Avision.
Abgesehen von Paperport bietet Avision ähnliche Softwarekomponenten auch für Mac-Computer. Dazu gehört das "Avision Capture Tool" sowie der "Button Manager".
Mit Flachbett: Avision AD345GFWN und AD345GFN
Ebenfalls erhältlich sind Modelle der AD345G-Serie mit Flachbetteinheit. Dabei handelt es sich um das Basismodell mit einem "untergeschnallten" Scan-Bett. Der verbaute CIS-Sensor liest ebenfalls mit bis zu 600 dpi plane Vorlagen bis hin zu Din A4 ein.
Die Flachbett-Modelle gibt es generell nur mit integrierter Netzwerkfunktion. Der Avision AD345GFWN für rund 1.100 Euro kann drahtlos und drahtgebunden integriert werden und der nur marginal günstigere AD345GFN verzichtet auf die Drahtlosfunktion.
Der Chip soll auch den Gigabit-Standard unterstützen, jedoch geht es beim Wlan nicht über 2,4 GHz hinaus. Wie bereits beschrieben, ist der autarke Scan in Netzwerke auch mit diesen Modellen nicht möglich.
Avision AD340GN
Im optisch etwas anderen aber funktional sehr ähnlichen Gehäuse soll noch im August der Avision AD340GN als Ersatz für den AV176u (auch mit Genesys-Prozessor) erscheinen. Für rund 400 Euro erhält man im Gegensatz zum AD345G zudem eine Gigabit-Netzwerkschnittstelle ab Werk. Eine Version für drahtlose Netzwerke ist derzeit nicht vorgesehen.
Die grundsätzlichen Daten entsprechen weitgehend denen vom "großen" Modell. Das Scantempo fällt jedoch mit 40 ppm oder 80 ipm (Duplex) - jeweils mit 300 dpi in Farbe gemessen - etwas niedriger aus. Täglich werden "nicht mehr" als 8.000 Scans empfohlen, wodurch der ADF mit halbierter Maximalfüllmenge von 50 Blatt auch deutlich kleiner ausgeführt ist. Nicht möglich ist zudem das Zuführen von besonders breiten Originalen - bei der Standardbreite von 216 mm ist Schluss.
Die Spezifikationen der Medienverarbeitung (Größe und Grammatur) ist dagegen weitgehend identisch. Dazu gehört auch ein Ultraschallsensor für die Erkennung von Doppeleinzügen. Laut Avision ist die Papierzuführung jedoch etwas einfacher gestaltet und gegenüber dem leistungsfähigeren AD345G etwas weniger robust.
Brother AD345G- und AD340G-Serie | ||
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Basismodell | ca. 580 Euro ab 497 €*1 | ca. 400 Euro UVP 399 €*1 |
mit zusätzlichem A4-Flachbett | AD345GFN (mit Lan) | — |
ADF-Kapazität | 100 Blatt | 60 Blatt |
Einordnung | ||
ADF-Typ | Dual-Duplex (2 Scanzeilen) mit Ultraschall | |
ADF-Kapaziät | 100 Blatt | 50 Blatt |
Flachbett | F-Modelle | — |
Farb-ADF-Tempo Simplex/Duplex | 60 ppm / 120 ipm (300 dpi 45 ppm / 90 ipm) | 40 ppm / 80 ipm |
Ergonomie | ||
Tägliches Scanvolumen | 10.000 Seiten | 8.00 Seiten |
Display | hochauflösendes Display mit Tastenbedienung | |
Schnelltasten/ Favoriten | über das Display auswählbar (Scanweg zum Computer oder USB-Stick) (Button Manager V2) | |
Formatspezifikationen | ||
Mindestgröße | 50 x 50 mm | 74 x 52 mm |
Höchstgröße | 216 x 356 mm (A4/Letter-Breite) (Papierbreite bis 242 mm) | 216 x 356 mm (A4/Letter-Breite) |
Einzelne Banner | bis zu 6,1 m Länge (mit Einschränkungen bei den Auflösungen) | |
Grammatur | 27 bis 413 g/m² | |
Plastikkarten | ja, bis 1,25 mm (mit Prägung) | |
Software/ Verbindung | ||
Treiber / Standard | Twain, ISIS, WIA, ICA, SANE | |
Cloud-Ziele | nur über Software (Button Manager V2) | |
Scanne direkt zu E-Mail / SMB | nur über Software (Button Manager V2) | |
Software (Windows) | Button Manager v2, Avision AVScan X, PaperPort SE 14, ISIS/Twin-Treiber | |
Software (MacOS) | Avision Capture Tool, Button Manager | |
Chipsatz | Genesys Logic GL3466 | |
USB / USB-Host | USB 3.2, USB-Host | |
Ethernet | nur N-Modell 10/100/1000 Ethernet, RJ45 | |
Wlan | nur W-Modell | — |
Alle Daten | technische Daten | |
Copyright Druckerchannel.de |
Garantie und Verfügbarkeit
Wie für die meisten Avision-Scanner gilt eine Garantie von 24 Monaten ab dem Kauf. Im Servicefall muss das Gerät zum Hersteller geschickt werden. Gegen Aufpreis lässt sich jedoch auch vorab ein Austausch hinzubuchen.
Scanner-Finder vom Druckerchannel
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