Test: Günstige Tintendrucker von Brother, Canon, Epson und HP

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Günstige Tintendrucker bieten eine gute Fotoqualität und nehmen kaum mehr Platz weg als ein A4-Blatt. Die Tintenreichweiten sind jedoch mager und die Folgekosten in der Regel hoch. Druckerchannel hat fünf Tintendrucker mit ordentlicher Fotoqualität der Einsteiger- bis Mittelklasse getestet.

Erschienen am 21. Februar 2018 bei Druckerchannel.de, 15 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=3944


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Druckkosten

Tintendrucker haben den Ruf, besonders hohe Folgekosten aufzuweisen und auch viel Tinte für Reinigungsvorgänge unnötig zu verbrauchen. Aktuelle Bürotintendrucker oder auch Drucker mit großen Tanks und Zuführungen von Tinte aus Flaschen zeigen, dass es auch anders geht.

Alle Drucker im Test gehören der Einsteiger- bis Mittelklasse an, und haben entsprechend höhere Folgekosten bei oftmals jedoch sehr guter Fotodruckqualität.

Dokumente und Methodik

Für die Ermittlung der Druckkosten verwendet Druckerchannel zum einen die genormten Angaben der Hersteller nach ISO/IEC 24711. Dabei drucken die Druckerhersteller ein gemischtes Grafik- und Text-Dokument auf Normalpapier. Zum anderen misst das Druckerchannel-Testlabor die Folgekosten selbst: In hoher, noch sinnvoller Qualität, großflächig auf Fotopapier und mit Rand.

Gegenüber der ISO-Messung testet Druckerchannel auch die Folgekosten beim Fotodruck auf Glanzpapier. Da sich der Farbauftrag hierbei stark ändert, gehen die Reichweiten entsprechend runter und der Preis je gedrucktem Foto (gegenüber der Ausweisung auf Normalpapier) deutlich in die Höhe. Dabei kann sich auch die Rangfolge ändern: Drucker mit günstigen ISO-Kosten sind nicht zwangsläufig auch auf Fotopapier günstig und andersherum.

Da es sich bei der ISO-Vorlage um ein gemischtes Farb- und Schwarzdokument handelt, haben wir die reinen Kosten der Schwarzpatrone extrahiert und zusätzlich dargestellt. Diese bleiben in den Farbkosten jedoch eingerechnet.

Für die Kalkulation nehmen wir 30.000 ISO-Seiten oder 3.000 A4-Farbfotos als Grundlage. Die Reichweite der Tinte aus dem Lieferumfang ziehen wir dabei ab. Die Geräte aus diesem Vergleichstest sind fett dargestellt. Weitere aktuelle Geräte zeigen wir im Vergleich an. Unter Umständen steht hier jedoch noch kein von Druckerchannel gemessener Wert für die Foto-Folgekosten zur Verfügung.

Druckkostenanalyse 04/2024*1
Seitenpreis mit
'ISO-Farbdokument'*2 (30.000 Seiten)
Seitenpreis mit
'Schwarzanteil aus ISO-Farbdokument'*3 (30.000 Seiten)
Seitenpreis mit
'DC-Farbfoto'*4 (3.000 Seiten)
    
Epson Ecotank ET-3700
 
 
0,4 ct
 
 
0,1 ct
Canon Pixma G3510
 
 
0,5 ct
 
 
0,2 ct
Epson Ecotank ET-7700
 
 
0,9 ct
 
 
0,1 ct
Brother DCP-J785DW
 
 
5,0 ct
 
 
1,1 ct
Canon Pixma TR8550 (auch TS6150)
 
 
14,5 ct
 
 
4,5 ct
 
 
86,5 ct
Canon Pixma TS8150
 
 
15,0 ct
 
 
4,5 ct
 
 
94,5 ct
Canon Pixma TS5150
 
 
16,7 ct
 
 
8,6 ct
 
 
66,1 ct
Epson Expression Premium XP-6000
 
 
16,8 ct
 
 
5,8 ct
 
 
1,15 €
Brother DCP-J772DW
 
 
17,6 ct
 
 
5,7 ct
 
 
1,34 €
HP Envy Photo 6230
 
 
19,3 ct
 
 
7,3 ct
 
2,39 €
HP Envy 5030
 
23,9 ct
 
11,3 ct
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S/W- und Farbdruckkosten auf Normalpapier

Während man die beiden Fünf- und Sechsfarbdrucker von Epson und Canon noch mit moderaten ISO-Folgekosten einstufen kann, fällt der günstigere Canon TS5150 mit Wegwerfpatronen sogar positiv auf. Eine Stufe teurer drucken der Brother sowie der HP Envy Photo bei den Farbdokumenten auf Normalpapier. Die Folgekosten sind dabei in etwa um den Faktor zwei höher als bei Bürotintendruckern, die schon für unter 200 Euro zu haben sind.

Besonders auffällig ist, dass der reine Kostenanteil für die Schwarztinte bei allen Druckern auf einem recht hohen Niveau liegt. Mit um die vier Cent für eine Seite mit ausschließlich schwarzem Text ist dabei der Canon Pixma TS8150 der günstigste - HPs Envy Photo 6230 liegt mit sechs Cent ganz hinten.

Deutlich günstiger drucken hier Drucker mit Zuführung aus Flaschentinte, wie beim 500-Euro-teuren Fünffarbdrucker Epson Ecotank ET-7700 oder auch schon beim etwas preisgünstigeren Brother DCP-J785DW mit günstigen Tintenpatronen.

Gemessene Farbdruckkosten auf Fotopapier

Beim Druck auf Fotopapier steigen die Kosten zusätzlich an. Im Fotomodus erhöhen die Drucker zum einen den Tintenauftrag und es kommen zum Teil auch andere Farben zum Einsatz. Statt der Textschwarz-Pigmenttinten (mit Ausnahme vom HP) setzen die Geräte hier, falls vorhanden, auf das Fotoschwarz. Der große Canon TS8150 verbraucht zudem nun auch seine Blau-Tinte - und das recht massiv.

Überraschend günstig zeigt sich Canons günstiger TS5150 mit den am Abstand günstigsten Fotodruckkosten. Leider kommt in diesem Modus keine Schwarztinte zum Einsatz, was den Druck entsprechend flau ausfallen lässt - bei recht feinem Raster. Ähnlich geht es beim Brother J772DW zu, der jedoch mehr als doppelt so hohe Folgekosten verursacht. Trotz recht ordentlicher Farbwiedergabe und gutem Raster fallen diese eindeutig zu hoch aus.

Noch immer teuer, aber gerade noch akzeptabel drucken der Fotodruck-Sieger Canon TS8150 und der Epson XP-6000. Beim Canon zeigt sich, dass die neue Blau-Tinte gegenüber dem TR8550 (gleiches Druckwerk wie der TS6150) die Folgekosten um rund zehn Prozent ansteigen lässt.

Ganz aus der Rolle fällt der HP Envy Photo 6230. Schon beim größeren Modell Envy Photo 7830 haben wir aus der über 40 Euro teuren Farbpatrone nur 22 Seiten unseres A4-Fotos drucken können. Auch wenn mit der schwarzen Tinte, die zum Einsatz kommt, recht sparsam umgegangen wurde, sind die Folgekosten für einen Drucker in dieser Klasse nicht akzeptabel.

Instant-Ink für HP

Aus Gründen der Folgekosten der Original HP-Patronen müssen wir von der Envy-Photo-Serie beim Einsatz als Fotodrucker klar abraten. Anders sieht es bei der Verwendung von HPs Tintenlieferdienst Instant Ink aus, wo der Seitenpreis unabhängig von der Vorlage immer gleich und garantiert ist. In dem Fall muss der Drucker jedoch quasi permanent mit dem Internet verbunden sein und HP permanent viele Nutzungsdaten übermitteln.

Wer jedoch nur normale Dokumente druckt, kann für einen ähnlichen, sogar günstigeren Seitenpreis auch zu einem Büro-Tintendrucker greifen und muss seine Verbrauchsdaten dann nicht an HP ausliefern - und muss auch nicht zahlen, wenn er oder sie mehrere Monate nichts gedruckt hat.

Der auf dem ersten Blick ähnliche Dienst Readyink von Epson ist dagegen kaum empfehlenswert. Auch nach aktuellem Stand garantiert Epson hier keine Seitenpreise, sondern verschickt lediglich Patronen, wenn diese fast aufgebraucht sind. Dabei schickt Epson stets die Standardpatronen statt der deutlich effektiveren XL-Kartuschen.

*1
Diese Tabelle wird automatisch aktualisiert.

Preise

Alle Preise sind Preisempfehlungen der Hersteller (UVP).

Kosten & Starterreichweite

In die Druckkosten kalkulieren wir anteilig verbrauchte Materialien auch nur anteilig hinein. Weiterhin berücksichtigt Druckerchannel die Starterreichweiten - diese werden vom Druckvolumen abgezogen und reduzieren somit die durchschnittlichen Seitenkosten.

*2
ISO-Farbdokument (ISO/IEC 24712): A4-Farbdokument (fünfseitig) auf Normalpapier in Standardqualität.
*3
Schwarzanteil aus ISO-Farbdokument (ISO/IEC 24712 (nur SW)): Mit diesem fünfseitigen Dokument sind Tintendrucker und Farblaser getestet.
*4
DC-Farbfoto (dc_fotoyield): A4-Farbfoto mit Rand auf Fotopapier (Glanz) in sinnvoller Auflösung und Qualität.

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