HP AI für Drucker

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HP erläutert, wie und wann KI-Funktionen in seine Druckertreiber integriert werden. In zwei gezeigten Anwendungsfällen geht es um das Layouten beim Druck von Webseiten und E-Mails. Zunächst klappt das aber nur mit ausgewählten Druckern, die nach einem Stichtag installiert wurden und nur unter Windows. Außerhalb der USA aber erst 2026.

Erschienen am 4. Oktober 2025 bei Druckerchannel.de, 1 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=5309


Tintendrucker bekommen KI-Funktionen

Vor mehr als einem Jahr hat der weltweit größte Druckerhersteller HP auf seiner Hausmesse "Imagine 2024" im kalifornischen Palo Alto KI-Funktionen für seine Druckertreiber angekündigt. Wie das im Detail ausgestaltet sein soll, war noch unklar. Der Start war aber für das Frühjahr 2025 mit der Veröffentlichung einer neuen App geplant.

Mittlerweile hat HP den selbstauferlegten Zeitplan deutlich gerissen. Dabei gibt es die neue App mittlerweile sogar schon. Seit August nennt sich diese nur noch "HP" - zumindest für Android und iOS. Interessant: Schließlich hatte man schon vorher durchblicken lassen, dass die KI-Funktionen zunächst nur unter Windows laufen sollen. Die neugestaltete Windows-App ist aber eben noch gar nicht verfügbar und soll auf Anfrage vom Druckerchannel erst 2026 folgen.

Wer hierzulande in seine Drucker-App, egal ob "HP" oder "HP Smart", oder in den Treiber guckt: Man findet derzeit noch keinen Hinweis auf KI-Funktionen.

HP KI bereits seit 15. September - in den USA

Nun hat HP angekündigt, dass die Funktionen sukzessive starten werden. Für Kunden in den USA klappt das sogar schon seit dem 15. September und für alle anderen Länder irgendwann ab (Anfang?) 2026.

Um diese nutzen zu können, bedarf es allerdings einiger Voraussetzungen. Zunächst bedarf es eines passenden HP-Tintendruckers. Mit dabei sind eigentlich alle aktuellen A4-Modelle, mit Ausnahme der ebenfalls neu vorgestellten "Envy Photo"-Serie - vermutlich wird es mit der aber auch klappen.

Derzeit unterstützte Tintendrucker für "HP KI"

Der Anschluss des Druckers muss über eine Netzwerkverbindung (Ethernet oder WLAN) mit Zugang zum Internet erfolgen. Diese Voraussetzung gilt so aber auch für "HP+" und "Instant Ink". Nach aktuellem Stand sind beide Angebote jedoch keine Voraussetzung für die Nutzung der KI-Funktionen. Gut möglich, dass sich das aber noch ändern wird. Übrigens fallen für die Nutzung auch keine Kosten an. Aber auch das muss nicht in Stein gemeißelt sein.

Windows-Installation über "HP Smart"

Wichtig ist, dass der unterstützte Drucker nach dem Stichtag (in den USA ab dem 15.09.2025) erstmalig installiert worden ist. Das muss unter Windows über die App "HP Smart" (Version 161.1.1087.0 oder höher) erfolgt sein, wodurch sich im Hintergrund auch die neue "HP Universal Print Application" (UPA) installieren sollte. Das ist der eigentliche Druckertreiber, der auf Mopria basiert und die Umsetzung der neuen PSA-Plattform für Druckertreiber unter Windows ist. Ein Konto bei HP ist Pflicht.

Nach der Einrichtung kann man die "AI"-Funktionen (englisch für KI) über die Smart-App installieren und dann gegebenenfalls über einen Neustart vom Browser und der E-Mail-Anwendung aus nutzen. Warum diese beiden Anwendungen? Ja, die Funktionen beschränken sich zunächst auf den Druck von Webseiten und E-Mails.

Video: Einrichtung der KI-Funktionen für Privatkunden. Außerhalb der USA werden diese erst 2026 freigeschaltet.

Die Nutzung der Funktionen selbst soll dann über den ganz normalen Drucken-Dialog passieren. Die App bleibt an dieser Stelle außen vor. Die Berechnungen finden offenbar in der Cloud auf HP-Servern statt. Wer an der falschen Stelle ein Häkchen setzt, teilt unter Umständen auch private Daten mit dem amerikanischen Hersteller zum Training der Funktion.

HP AI - Perfectly Formatted Prints

Die KI-Funktionen fasst HP unter dem Namen "Perfectly Formatted Prints" zusammen. Zu Deutsch bedeutet das in etwa "perfekt formatierte Ausdrucke". Diese werden über den normalen Windows-Drucken-Dialog aufgerufen und sind direkt im Druckertreiber integriert.


Webseitendruck

Die interessantere der beiden Anwendungsfälle dürfte wohl der Druck von Webseiten sein. Als Ziel hat man sich gesetzt, dass für breite Bildschirme optimierte Internetseiten nicht immer auch für den Druck auf Papier im Standardformat geeignet sind - egal ob Letter oder DIN A4. Nach einer Analyse der Webseiteneinhalte kümmert sich HP um eine clevere Anordnung von Bildern, Tabellen und Texten.

Der Nutzer kann nach einer Analyse der Webseiteninhalte aus verschiedenen Layouts entscheiden und auch die Schriftgröße anpassen. Im Idealfall wird somit ein Druck erzeugt, der einer auf Papier gut lesbaren Präsentation entspricht.

Dabei können Inhalte auch zusammengekürzt und somit der Druck von (fast) leeren Seiten reduziert werden. Das ganz soll Papier und auch Tinte sparen.


Ja, schon jetzt können Webseitenbetreiber für den Druck ein (von der Bildschirmansicht) abweichendes Layout definieren. In der Regel wird von der Funktion aber kein Gebrauch gemacht. Der Druckerchannel ist da leider keine Ausnahme

E-Mail-Druck

Die zweite Funktion versteckt sich nach der Installation beim Drucken aus einer kompatiblen (siehe unten) E-Mail-Anwendung. Ähnlich dem Druck von Webseiten sollen dann auch Mails besser lesbar dargestellt werden. Vermutlich geht es dann um angepasste Umbrüche in Absätzen und um die Schriftformatierung.

Kompatibilität

Die Funktion "Perfectly Formatted Prints" läuft zunächst nur unter Windows 11 und auf den Browsern Chrome und Microsoft Edge ab den Versionen 137 oder später. Firefox oder auch Opera bleiben nach derzeitigem Stand außen vor

Der optimierte Druck von E-Mails ist zunächst nur für Microsoft Outlook in der klassischen oder der modernen Ansicht sowie von Gmail aus dem Webbrowser verfügbar.

Nutzen Sie zum Drucken die Funktion Ihres Browsers. Diese Einstellungsseite wird nicht mitgedruckt.

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