Vorankündigung: Brother Tinten- und Mono-Laserdrucker
von Ronny Budzinske
Erschienen am 26. März 2025 bei Druckerchannel.de, 1 Seite(n)
https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=5195
Tintendrucker-Offensive samt ersten Tintentanks
Auf einer Presseveranstaltung hat Brother Drucker-Neuheiten für die Einführung im Sommer 2025 angekündigt. In der kleinen Runde wurde zudem das Ziel gesetzt, die Marktanteile bei Tintendruckern in den kommenden drei Jahren deutlich zu steigern.
An die sehr guten Verkaufszahlen bei den Laserdruckern kommt man mit der J-Serie aktuell bei weitem nicht heran. Nach Stückzahlen liegt man hierbei deutlich auf Platz vier. Im Vergleich dazu zeigen sich die Japaner in Deutschland für rund jeden zweiten verkauften S/W-Multifunktionslaser verantwortlich.
Alle Neuheiten sind eher im unteren Preissegment angesiedelt. Neu ist das durchweg schwarze oder dunkelgraue Gehäuse sowie eine neue Verpackung, die im Inneren mit geschäumten Fasern und somit frei von Styropor auskommt. Wlan ist durchweg Standard, wodurch sich die Drucker allesamt auch über die App für Android oder iOS nutzen lassen sollen.
Einfache Tintendrucker (DCP-J1000er-Serie)
In der J1000er-Einstiegsklasse wird es vier neue Multifunktions-Modelle mit einem leicht veränderten Design geben. Das Gehäuse ist nun etwas kompakter gestaltet. Neu ist, dass die Papierkassette etwas aus dem Drucker selbst herausragt, sich aber an der Gesamttiefe nichts ändert. In der Klasse wird es wohl zukünftig nur noch DCP-Geräte (3-in-1) geben. Eine Fax-Funktion (wie bislang beim MFC-J1010DW) gibt es nicht mehr - ein verschmerzbarer Einschnitt.
Die insgesamt vier neuen Drucker verwenden neue Tintenpatronen der Serie LC521 mit einem Pigmentschwarz und drei Dye-Einzelfarben für eine Reichweite von jeweils 500 Seiten. Auf Foto-Glanzpapier werden entsprechend nur die drei Grundfarben benutzt.
Immerhin gehört Wlan (mit 5 GHz) sowie eine Papierkassette zum Standard - so auch beim Einstiegsmodell Brother DCP-J1260W, der auf die DCP-J1200W-Serie folgen wird. Spezielle Versionen mit einer längeren EcoPro-Abolaufzeit und einem "e" als Anhängsel wurden für eine bessere Übersicht gestrichen. Buchbar wird das Abo jedoch für die gesamte Serie. Bislang ging das nur beim DCP-J1200W.
Den automatischen Duplex-Druck sowie ein Farb-Display gibt es "erst" ab der nächsthöheren Klasse. So beim DCP-J1310DW mit Flachbettscanner und dem Schwestermodell DCP-J1360DW mit Simplex-ADF.
Das neue "Top"-Modell ist der DCP-J1460DW mit großem Touch-Display und Simplex-ADF. Aus der bisherigen J1000er-Serie wird zunächst nur der J1800DW mit seiner Schneideeinheit verbleiben.
Modellübersicht DCP-J1000er-Serie (2025)
- Brother DCP-J1260W (ohne Duplex, folgt auf DCP-J1200W-Serie)
- Brother DCP-J1310DW (folgt auf MFC-J1010DW)
- Brother DCP-J1360DW (mit Simplex-ADF, folgt auf DCP-J1050DW)
- Brother DCP-J1460DW (mit Simplex-ADF und großem Display, folgt auf MFC-J1010DW und DCP-J1140DW)

Einstiegs-Bürotintendrucker mit Pigmenttinten (MFC-J4000er-Serie)
Deutlich spannender wird es mit der neuen J4000er-Serie. Die beiden neuen Modelle kommen nun ebenfalls im schwarzen Gehäuse daher, welches zudem etwas kantiger gestaltet wurde. Funktional gibt es keine grundlegenden Änderungen.
Beide kommenden Geräte sind mit einem integrierten Fax (MFC) und pigmentierter Tinte für bis zu 2.000 Seiten in Farbe oder sogar 3.000 Seiten in Schwarz mit integriertem Zwischentank ausgestattet. Die großen Kartuschen gehören zur neuen Serie LC527 und kommen in einer veränderten Bauform daher, die sich wohl noch einfacher durch Brother aufbereiten lässt.
Gekürzt wurde wohl dagegen beim Lieferumfang - schon nach 350 Seiten aus der Erstausstattung muss man sich um Nachschub kümmern. Die Kosten für die Patronen stehen noch nicht fest. Es ist aber davon auszugehen, dass es bei den für diese Serie gewohnt äußerst niedrigen Folgekosten bleiben wird. Wer auf Nummer sicher gehen will, wird auch zukünftig ein EcoPro-Tintenabo dazubuchen können.
Der Einstieg wird vom MFC-J4350DW gebildet, der weiterhin eine 150-Blatt-Papierkassette und neuerdings auch einen hinteren 1-Blatt-Einzug für Spezialmedien bietet. Die Bedienung erfolgt am Display mit Tasten oder auch über Wlan über die App.
Der ADF scannt nur in Simplex, was so auch für das größere Brudermodell MFC-J4550DW gilt. Dieser besitzt zudem aber eine zweite Papierkassette für weitere 250 Blatt (auf dann 400 Blatt) und kann ohne Tasten am großen Touchscreen mit den Fingern bedient werden.
Modellübersicht MFC-J4000er-Serie (2025)
- Brother MFC-J4350DW (folgt auf MFC-J4335DW / MFC-J4340DW-Serie)
- MFC-J4540DW-Serie (zweite Kassette, folgt auf MFC-J4540DW})

Ultrakompakte Monolaser (DCP-L1600er-Serie und HL-1240W)
Eine große, kleine Überraschung sind die neuen Monolaser im zuletzt stark vernachlässigten untersten Segment. Nach über 10 Jahren am Markt erfährt die extrem kompakte 1000er-Laserdruckerserie ein Update. Abbildungen liegen uns noch nicht vor, jedoch orientieren sich die insgesamt drei Modelle sehr stark an ihren Vorgängern.
Die Besonderheit ist, dass die Geräte lediglich eine offene und hochklappbare Papierzuführung für sehr kleine Stellflächen oder für Wenigdrucker bieten. Duplexdruck gibt es nur über den Treiber mit einem manuellen Wendeassistenten.
Der HL-L1240W ist ein reiner Drucker, der nun immerhin Wlan mit 5 GHz als Standard bietet. Mit der Erneuerung bietet nun auch die Einstiegsklasse Airprint und Mopria. Bislang ging das in der Gewichtsklasse nur beim HP Laserjet M110w und dem MFP M140w. Sowohl die HP-Modelle und die kommenden Brother-Drucker erzielen ein Drucktempo von glatten 20 ipm.
Der DCP-L1640W bietet als Multifunktionsgerät zudem einen Flachbett-Scanner und der DCP-L1660W obendrauf einen Simplex-ADF. Eine MFP-Version mit Fax gibt es nicht mehr. Die passende Tonerkartusche bietet eine Reichweite von bis zu 1.000 Seiten. Während bei den Multifunktionsmodellen Toner für 500 Seiten zum Lieferumfang gehört, müssen sich Erstkäufer eines HL-Druckers bereits nach 350 Seiten um Nachschub kümmern. Vermutlich dauert das aber auch eine ganze Weile. HP liefert die kleinen Laser übrigens mit Toner für 300 Seiten aus.
Die Bildtrommel hält deutlich länger und ist separat austauschbar - das schont Ressourcen. Sowohl die Trommel als auch die Tonerkartuschen werden von Brother nach Einsendung aufbereitet. Das Gleiche gilt übrigens auch für die Tintenpatronen.
Modellübersicht L1000er-Serie (2025)
- Brother DCP-L1640W (folgt auf MFC-1910W)
- Brother DCP-L1660W (Simplex-ADF, folgt auf DCP-1610W / 1612W)
- Brother HL-L1240W (ohne Scanner, folgt auf HL-1110 / HL-1212W)
Tintentankdrucker (ab Spätsommer 2025)
Die eigentlich spannendste Nachricht folgt zum Schluss und fällt leider auch recht knapp aus. Denn Brother plant als letzter der vier relevanten Hersteller von Tintendruckern nun auch mit Tintentankern. Und das 10 Jahre und 100 Millionen Ecotanks später als Epson. In Osteuropa hat Brother vergleichbare Modelle übrigens bereits seit einigen Jahren unter dem Markendach "Inkbenefit Plus" im Sortiment. Diese haben es immer wieder mal als Grauimport nach Deutschland geschafft.
Für den hiesigen Start sind zwei Modelle geplant, die als Standard eine Papierkassette sowie den automatischen Duplexdruck bieten. Somit orientieren sich diese viel eher an dem, was HP mit der 7000er-"Smart Tank"-Serie im Portfolio hat. Hochwertige Bürogeräte mit Pigmenttinten wird es also vorerst nicht geben. Das Design wird etwas frischer ausfallen, als man es von den Osteuropa-Modellen kennt. Man orientiert sich dabei weitgehend an der neuen J1000er-Serie.
Weitere Informationen können wir hoffentlich in Kürze nachreichen. Eine Markteinführung ist erst für das dritte Quartal 2025 geplant.