HP Inc. Bilanz FJ 2025
von Ronny Budzinske
Erschienen am 26. November 2025 bei Druckerchannel.de, 1 Seite(n)
https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=5351
Schwaches viertes Quartal mit Druckern bei stabiler Marge
Der US-amerikanische PC- und Druckerhersteller HP hat Zahlen für das zum Ende Oktober 2025 ausgelaufene Geschäftsjahr veröffentlicht
. Wirkliche Überraschungen gibt es eher nicht. Die noch immer extrem starke Druckersparte verliert mit nunmehr unter einem Drittel vom Umsatz an Einfluss, steuert aber weiterhin solide Gewinne mit einem Anteil von rund 60 Prozent am Gesamtkonzern bei.
Die Zahlen vom Marktforschungsinstitut IDC weisen für HP bereits seit Jahren stetig sinkende Marktanteile aus. Zwar zeigt man sich noch immer für mehr oder weniger als 35 Prozent der weltweit ausgelieferten Drucker verantwortlich, jedoch kommt man von Zeiten, in denen die 40-Prozent-Marke nur selten gerissen wurde. In einem zudem sinkenden Marktumfeld verstärkt sich die Problematik entsprechend.
Viertes Finanz-Quartal 2025
Im vierten Finanzquartal (also August bis Oktober 2026) erzielte die Druckersparte einen Umsatz von rund 4,3 Milliarden US-Dollar - das ist ein Rückgang von rund 4 Prozent im Vorjahresvergleich. Währungseffekte sind dabei zu vernachlässigen. Insgesamt ging der Anzahl der ausgelieferten Drucker um satte zwölf Prozent zurück. Gut, insbesondere im Privatkundengeschäft ist die Marge extrem niedrig.
Mit einfachen Tintendruckern hat man somit rund neun Prozent weniger umgesetzt, als noch im Finanzjahr 2024. Mit Druckern für den kommerziellen Einsatz, also vorrangig Laserdruckern, lief es mit einem Minus von "nur" vier Prozent etwas besser. Der Rückgang nach Stückzahlen betrifft übrigens HP-Drucker jeglicher Art - steigende Preise bei hochwertigen Systemen konnten also einen stärkeren Umsatzverlust ausgleichen.
So wirklich gut verdient HP eigentlich "nur" mit Tintenpatronen, Tonerkartuschen und auch Tintenabos - also dem Drucker-Folgegeschäft. Auch dabei reduzierten sich die Umsätze in den vergangenen zwölf Monaten um vier Prozent. In Kombination mit weniger nachkommenden HP-Druckern dürfte es zukünftig schwierig werden, dieses Saldo wieder auszugleichen.
Die Gewinnmarge mit Druckern und eben Verbrauchsmaterialien im betrachteten vierten Quartal betrug übrigens 18,7 Prozent - gegenüber noch 19,0 Prozent im Vorjahresquartal. Das sind Zahlen, von denen andere (Drucker-) Hersteller nur träumen können. Besorgniserregend dürfte für HP allerdings der Trend sein.
Gesamtjahr
Das Gesamtjahr konnte HP insgesamt positiv abschließen. Über beide großen Sparten (also PC und Drucker) konnte man die Umsätze auf 55,3 Milliarden US-Dollar und damit um drei Prozent erhöhen. Negative Währungseffekte eingerechnet, summiert sich das Plus sogar auf vier Prozent. Der Reinerlös sank dagegen recht deutlich auf 4,1 Milliarden US-Dollar und sich einer damit errechnenden Marge von 7,4 Prozent - gegenüber 8,5 Prozent im Vorjahr.
Die insgesamt positive Umsatzentwicklung kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es mit der Druckersparte um 3,7 Prozent Richtung Abwärts ging. Davon ist aber ein Prozentpunkt Währungseffekten anzulasten. Der Umsatz betrug 16,7 Milliarden US-Dollar bei einem Erlös von 3,1 Milliarden. Die Marge sank damit nur leicht um 0,3 Punkte auf 18,7 Prozent.
Umstrukturierung - "fiscal 2026 plan"
Um dem schwierigen Marktumfeld und sinkenden Zahlen zu trotzen, startet HP ein Umstrukturierungsprogramm unter dem Namen "fiscal 2026 plan". Dieses sieht (Brutto-) Einsparungen in Höhe von rund einer Milliarde mit Wirkung bis Oktober 2028 vor.
Nach außen auferlegtes Ziel ist die Erhöhung der Kundenzufriedenheit, von Innovationen sowie der Produktivität durch künstliche Intelligenz. In diesem Zusammenhang steht auch die Streichung von weltweit 4.000 bis 6.000 Stellen. Das wäre jeder zehnte Mitarbeiter. Durch die Umstrukturierung erwartet man Kosten von rund 650 Millionen US-Dollar. Inbegriffen sind darin wohl auch Abfindungen. Bereits im Frühjahr 2025 hatte man sich von bis zu 2.000 Mitarbeitern getrennt.

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