Oki B513dn und B433dn
von Ronny Budzinske
Erschienen am 17. Oktober 2025 bei Druckerchannel.de, 1 Seite(n)
https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=5317
Kompakte S/W-Businessdrucker mit LED-Technik
Es geschehen Zeichen und Wunder. Nach über zehn Jahren bringt der japanische Elektronik- und Druckerhersteller Oki neue Bürogeräte.
Obwohl es erst vier Jahre her ist, dass man das Ende dieser Sparte angekündigt hatte, will man jetzt doch wieder durchstarten. Gut, ein gewisses Basissortiment verblieb stets im Sortiment. Dazu zählten auch die jetzt erneuerten Einstiegsgeräte ohne Scanfunktion. Ein neuer Schub entstand nun aber nach der Übertragung der Entwicklungs- und Produktionsabteilung an das ETRIA-Bündnis unter Führung von Ricoh. Aus diesem Portfolio will sich Oki nun zukünftig bedienen und sich wieder breiter aufstellen - weg vom Anbieter für überwiegend Spezialdrucker für vertikale Märkte.
Oki B513dn und B433dn
Als erster Schritt gehen daraus die Modelle um den B513dn hervor, der nun ab November den etwas angestaubten B512dn für rund 610 Euro ersetzen wird. Als etwas kleinere Version kommt dazu der B433dn, der für rund 360 Euro auf den B432dn folgen wird. Unterschiede gibt es lediglich beim Drucktempo und der standardmäßigen Papierkassette.
Druckwerk mit LED-Zeile
Auffallend bei den Druckern von Oki ist die verwendete Technik zur Belichtung. Dabei setzen die Japaner (fast) durchgehend auf eine LED‑Zeile statt des sonst eher üblichen Lasers. Oki verspricht sich davon einen etwas niedrigeren Stromverbrauch und kompaktere Bauformen. Andere am Markt befindliche Drucker mit dieser Technik, drucken in der Regel in Farbe. Das gilt für viele Modelle von Brother und neuere Kopierer von Canon mit OLED. Bei S/W setzt der Markt fast ausschließlich auf Laser.
Der B513dn (und auch der B443dn) verwenden eine LED-Zeile mit einem nativen Abstand von 1/1.200 Zoll. Während das größere Modell auf eine Geschwindigkeit von satten 45 ipm kommt, ist der B433dn mit seinen 40 ipm eine Klasse tiefer angesiedelt. Beim automatischen Duplexdruck liegen beide Modelle mit 20 ipm jedoch wieder gleichauf. Angaben für den Druck auf kleineren Medien gibt Oki nicht an.
Aus dem "aktiven" Bereitschaftsmodus (Standby) sind die Geräte nach etwas mehr als 4 Sekunden mit dem Druck einer Seite fertig. Ausgehend vom ausgeschalteten oder energiesparenden Zustand kommen nochmals 18 bzw. knapp 13 Sekunden dazu.
Papierzuführungen
Neben der Druckgeschwindigkeit gibt es bei der Papierzuführung ab Werk den nächsten und letzten markanten Unterschied der beiden Modelle. Während der günstigere B433dn mit einer 250-Blatt-Kassette daherkommt, ist diese beim B513dn mit 530 Blatt größer, was sich entsprechend auch bei der Gerätehöhe widerspiegelt.
Bemerkenswert ist, dass man nur die 250-Blatt-Kassette des günstigeren Druckers mit A6-Papier bestücken kann, was beim B513dn so leider nicht klappt. Als Minimum gelten beim B513dn 148 x 210, also exakt DIN A5.
256 g/m² über die Kassette(n)
Erstaunlich und erfreulich zugleich ist allerdings der Fakt, dass beide Geräte aus der Kassette Medien mit einer beachtlichen Stärke von 256 g/m² aufnehmen können. Bei den Vorgängern war bereits bei 120 g/m² Schluss, was im Marktumfeld allerdings auch gängiger Standard ist. Auf Nachfrage bei Oki bestätigte man uns, dass die Papierzuführung überarbeitet wurde und sich nun auch für kartonartiges eignet. Vorstellbare Anwendungen sind Zertifikate, Urkunden (nicht für Notare) oder auch Werbebroschüren oder Einleger.
Beide Modelle lassen sich übrigens um drei zusätzliche Kassetten erweitern, die allesamt die Spezifikationen der großen Standardkassette des B513dn aufweisen. Also bis zu 530 Blatt in A4 oder A5 und einer Grammatur von höchstens 256 g/m². Die 530 Blatt beziehen sich auf 80 g/m².
Bannerdruck über Universalzufuhr
Dabei gehören spezielle Medien normalerweise in die Universalzufuhr, die mit weniger Ablenkungen auch mit stärkerem Papier klarkommen sollte. Leider verharren die Okis bei ihrer 100-Blatt-"Mehrzweckzuführung" bei den maximalen 163 g/m² der Vorgänger. Immerhin lassen sich darüber aber auch Medien ab 86 x 127 mm bedrucken. Einmalig in der Klasse ist, dass die Okis darüber auch die Verarbeitung von Bannerpapier mit einer Länge von bis zu 1,3 Metern ermöglichen.
Fast gerader Papierweg
Für einen nahezu geraden Papierweg aus der Universalzufuhr kann man die Rückseite aufklappen und erhält somit eine Ablage für bis zu 100 Blatt mit der bedruckten Seite nach oben - also "face up". Die reguläre "face down" Ablage auf den Drucker hat eine 180-Grad-Umlenkung mehr, fasst dafür aber bis zu 150 Blatt. Insbesondere für Banner oder schwere Medien dürfte die hintere Papierablage ideal sein, bedarf dann allerdings auch ziemlich viel Platz
Bedienpanel & Anschlüsse
Am Bedienpanel gibt es keine grundlegenden Änderungen. Auf der rechten Gehäuseseite befindet sich ein leicht geneigtes Display, welches nun immerhin mit einer Diagonalen von rund 4,6 cm deutlich größer und vollgrafisch ist. Auf dem hintergrundbeleuchteten Bildschirm können bis zu fünf Textzeilen in vergleichsweise großer Schrift untergebracht werden. Zur Navigation im Menü gibt es Tasten für hoch, runter und zur Bestätigung. Zusätzliche LEDs zeigen den Betriebsstatus an.
Verbindungstechnisch gibt es für einen kabelgebundenen Anschluss mit einem Computer den üblichen (Typ B) USB-2.0-Port. Für die Netzwerkintegration ist zunächst nur ein Gigabit-Ethernet (1000BASE-T) vorgesehen. WLAN gibt es über eine optionale Steckkarte, die rund 50 Euro kostet und dann immerhin 802.11a/b/g/n/ac mit Dual-Band (inklusive 5,0 GHz) unterstützt. Diese wird hinter einer seitlichen Klappe eingesetzt. Ein rückseitig angebrachter (Typ A) USB-Host-Anschluss dient dem Direktdruck von Bilddateien oder PDF-Dokumenten.
Die Okis lassen sich über Emulationen von PCL (6/XL oder 5c) oder aber über "echtes" Postscript 3 von Adobe ansprechen. PDF 1.7 ist ebenso dabei, wie Emulationen für Oki, Epson und IBM-Nadeldrucker.
Treiberunterstützungen gibt es für Windows ab Version 10, Mac OS ab Version 12 sowie für Chrome OS, Linux, Solaris und Android. Dafür werden jedoch zum Teil auch die treiberlosen Standards Mopria, Airprint und IPP Everywhere genutzt.
Nicht möglich ist indes die Anbindung über "Microsoft Universal Print" - für einen Bürodrucker im Geschäftsumfeld ist das mittlerweile eher untypisch.
Kompakte Business Monodrucker (2025) | ||
---|---|---|
![]() | ![]() | |
Preis | ca. 610 Euro | ca. 360 Euro |
Format/ Funktionen | A4 ✓ Farbe ✗ Drucken ✓ Scannen ✗ Kopieren ✗ Faxen ✗ | |
Vorgänger | Oki B512dn | Oki B432dn |
Druckwerk | ||
Druckwerk | LED, 1.200 dpi (nativ) | |
A4-Simplex-Drucktempo | 45,0 ipm | 40,0 ipm |
A4-Duplex-Drucktempo | 20 ipm | |
Erste Druckseite | 4,1 Sekunden | 4,5 Sekunden |
Aufwärmzeit | 18 Sekunden aus dem "off" oder 12,7 Sekunden aus dem Sleep | |
Papierverarbeitung | ||
Papierkassette | 1x 530 Blatt A4, A5, B5 (ab 148 x 210 mm, Länge bis 356 mm) 60 bis 256 g/m² | 1x 250 Blatt A4, A5, B5, A6 (ab 100 x 148 mm, Länge bis 356 mm) 60 bis 256 g/m² |
Universalzufuhr | 100 Blatt z.B. A4, A5, A6 (ab 86 x 127 mm bis 216 x 1.321 mm) 60 bis 163 g/m² | |
Zusatz-Papierkassetten | bis zu 3x 530 Blatt (09006233) A4, A5, B5 (ab 148 x 210 mm) 60 bis 256 g/m² | |
Papierzuführung maximale Kapazität | 1.940 Blatt (4 Kassetten und Universalzufuhr) | 2.220 Blatt (4 Kassetten und Universalzufuhr) |
Papierausgabe | 150 Blatt (Face Down) 100 Blatt (Face Up, rückseitig aufklappbar) | |
Duplexdruck / Randlosdruck | ja (nur A4 und Derivate) bis 163 g/m² / nein (5 mm an jeder Seite) | |
Ergonomie | ||
Display | 4,6 cm grafisches Monochromdisplay (hintergrundbeleuchtet, angewinkelt, nicht manuell neigbar) | |
Druckersprachen | Adobe PostScript 3, PDF 1.7, PCL 6 Emulation, PCL5c Emulation, Epson FX, Epson LQ, IBM ProPrinter | |
USB-Host | ja | |
CPU / Speicher | 667 MHz 0,5 GByte Ram, 3 GBytes eMMC (nicht erweiterbar) | |
Anschlüsse | USB 2.0, GB-Ethernet | |
Wlan (optional) | Steckkarte, Bestellnummer 45830222 (rund 51 Euro) 802.11 a/b/g/n/ac, 2,4 und 5,0 GHz, Wifi-Direkt | |
Standards | Mopria, Airprint, IPP Everywhere (KEIN Microsoft Universal Print) | |
Verbrauchsmaterial | ||
Toner im Lieferumfang | 2.000 Seiten | |
Tonergrößen | Standard: 3.000 Seiten (09006236, ca. 125 Euro) Hoch: 7.000 Seiten (09006237, ca. 181 Euro) Sehr Hoch: 12.000 Seiten (09006238, ca. 251 Euro) | |
Bildtrommel | 30.000 Seiten (09006239, rund 186 Euro) | |
Wartungskit | 200.000 Seiten (09006235, rund 206 Euro) | |
Rollen | separat für Standardkassette und Zusatzkassette(n) (jeweils rund 14 Euro, 100.000 Seiten) für die Universalzufuhr (rund 7 Euro, 80.000 Seiten) | |
Druckleistung und Optionen | ||
monatliches Druckvolumen | empfohlen: 10.000 Seiten einmalig: bis zu 100.000 Seiten | empfohlen: 10.000 Seiten einmalig: bis zu 80.000 Seiten |
Optionen | Untergestell (08996234, rund 158 Euro) | |
Garantie | 3 Jahre Vor-Ort nach Registrierung binnen 30 Tagen nach dem Kauf | |
Alle Daten | technische Daten![]() | |
© Druckerchannel |
Verbrauchsmaterial und Folgekosten
Das Drucksystem kommt mit einer Tonerkartusche und einer separaten Bildtrommel (30.000 Seiten, rund 190 Euro) aus. Initial liegt eine Kartusche mit Tonerpulver für rund 2.000 Druckseiten nach ISO 19752 bei. Im Nachkauf sind dann größere Behälter für 3.000 Seiten (ca. 125 Euro), 7.000 Seiten (ca. 180 Euro) und auch 12.000 Seiten (ca. 251 Euro) erhältlich.
Mit der XL-Tonerkartusche haben wir Druckkosten ermittelt, die sich im üblichen Rahmen bewegen. Für ein Modell der 45-ipm-Klasse (also den B513dn) fallen diese etwas zu hoch aus. Funktional bieten jedoch beide Geräte Besonderheiten, deren Kundenkreise darüber wohl hinwegsehen dürften. Die niedrigsten Druckkosten standen nicht ganz oben auf Okis Prioritätenliste.
Druckleistung und Verschleißteile
Die Geräte sind für monatlich rund 10.000 Drucke empfohlen, schaffen aber auch eine einmalige Spitzenauslastung von bis zu 100.000 Seiten. Die Gesamtlaufzeit beziffert Oki mit 600.000 Druckseiten oder maximal sieben Jahren.
Nach jeweils 200.000 Seiten ist allerdings ein neues Wartungskit erforderlich, welches mit rund 206 Euro zu Buche schlägt. Darin ist die Transferrolle sowie eine neue Heizeinheit (Fuser) enthalten.
Druckkostenanalyse 10/2025*2 | |
---|---|
Seitenpreis mit 'ISO- | |
Brother HL-L6410DN | 1,0 ct |
Kyocera Ecosys PA4500x (Mono) | 1,0 ct |
Canon i-Sensys LBP325x | 1,4 ct |
Kyocera Ecosys PA4000-Serie (Mono) | 1,6 ct |
Brother HL-L5210DN | 1,9 ct |
OKI B512dn und B432dn (Vorgänger) | 2,3 ct |
Oki B513dn und B433dn | 2,5 ct |
Canon i-Sensys LBP246DW II & LBP243DW II | 2,7 ct |
HP Laserjet Pro Pro 4002-Serie | 2,7 ct |
Ricoh SP 330-Serie | 2,9 ct |
Lexmark B3340dw | 3,0 ct |
Kyocera Ecosys PA3500-Serie (Mono) | 3,1 ct |
HP Laserjet Pro Pro 3002-Serie | 3,5 ct |
Brother HL-L2865DW | 3,9 ct |
Xerox B230 | 4,0 ct |
© Druckerchannel |
Verfügbarkeit und Garantie
Die beiden Oki-Modelle sind erst der Anfang einer kommenden Serie und sollen noch im Oktober im Handel erhältlich sein. Oki bietet als Standard eine Garantie von nur einem Jahr, die sich jedoch binnen 30 Tagen nach dem Kauf per Registrierung auf 3 Jahre Vor-Ort-Service ohne weitere Kosten erweitern lässt.
Offenlegung - Provisionslinks
Wir erhalten bei einer Vermittlung zum Kauf oder direkt beim Klick eine Provision vom Anbieter.
Alle Preise enthalten die derzeit gültige MwSt. und verstehen sich zzgl. Versandkosten. Der Preis sowie die Verfügbarkeit können sich mittlerweile geändert haben. Weiß hinterlegte Preise gelten für ein baugleiches Gerät. Alle Angaben ohne Gewähr.
Preise
Alle Preise sind Preisempfehlungen der Hersteller (UVP).
Kosten & Starterreichweite
In die Druckkosten kalkulieren wir anteilig verbrauchte Materialien auch nur anteilig hinein. Weiterhin berücksichtigt Druckerchannel die Starterreichweiten - diese werden vom Druckvolumen abgezogen und reduzieren somit die durchschnittlichen Seitenkosten.