IDC Marktzahlen Westeuropa Q3/2022

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Lieferkettenprobleme sorgen weiterhin für Mangel an Druckern - das Angebot kann der Nachfrage nicht standhalten. Die Auftragsbücher sind noch bis 2023 gefüllt. In Deutschland wurden deutlich weniger Tintendrucker verkauft, während Laserdrucker einen Anstieg verzeichnet haben. HP bleibt vorne, Canon ist im Aufwind.

Erschienen am 24. November 2022 bei Druckerchannel.de, 1 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=4730


Sieben Prozent weniger Drucker bei sieben Prozent mehr Umsatz

In den drei Monaten des dritten Quartals 2022 (Juli, August und September) lief der Druckermarkt noch immer nicht rund. In Westeuropa wurden den Analysten von IDC zufolge rund 6,7 Prozent weniger Drucker verkauft, als noch zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die nunmehr 3,8 Millionen Drucker teilen sich einen Umsatz von umgerechnet 1,88 Milliarden Euro, wodurch sich ein Durchschnittspreis von knapp unter 500 Euro ergibt.

Nach wie vor ist weniger die Nachfrage das Problem, sondern das Angebot. Schwierigkeiten bei den Lieferketten sorgen noch immer dafür, dass die Auftragsbücher der Hersteller nicht vollständig abgearbeitet werden können. Eine Erholung wird bis zum Jahr 2023 nicht erwartet.

Das sorgt dann auch dafür, dass trotz geringerer Stückzahlen die Umsätze um über sieben Prozent gestiegen sind. Das liegt zum einen an Preisanhebungen, aber auch an der Umschichtung von einfachen zu hochpreisigen Geräten mit höherer Marge.

Tintendrucker im Abwärtsgang, Laserdrucker im Aufschwung

Im Detail sieht die Sache so aus, dass Tintendrucker im Gesamtmarkt um knapp 14 Prozent rückläufig waren, was sich im Business-Inkjet-Umfeld sogar nochmals etwas stärker ausgeprägt zeigt.

Im Gegenzug wurden 14,9 Prozent mehr Laserdrucker verkauft - zu beachten ist jedoch, dass das Vergleichsquartal in 2021 besonders schwach ausfiel. Besonders stark profitieren konnten Farblaser, während auch S/W-Laser deutlich gewonnen haben.

Im Laserbereich sind die S/W-A4-Drucker (ohne Scanner) das größte Segment, gefolgt von S/W-Multifunktionsgeräten.

Marktanteile

Während der Branchenprimus "HP" im Vorjahr für jeden zweiten Drucker in Westeuropa "verantwortlich" war, so ist der Marktanteil auf 38 Prozent geschrumpft. Damit ist man jedoch weiterhin mit Abstand der Marktführer.

Hinzugewinnen konnte vor allem der japanische Mitbewerber Canon. Ursächlich dafür sind besonders starke Auslieferungen im Bereich der Tintendrucker (siehe auch Pixma "a"-Serie) - der Marktanteil liegt nun bei 23,9 Prozent.

Epson und Brother (beide ebenfalls aus Japan) folgen jeweils mit merklichen Abstand.

Ländervergleich

Die Zahlen für Deutschland, Frankreich und das Vereinigte Königreich folgen weitgehend dem Schnitt für ganz Westeuropa. In Deutschland wurden 13,4 Prozent weniger Tintendrucker, dafür aber 4,4 Prozent mehr Laserdrucker verkauft.

Abweichend davon wuchs der Gesamtmarkt in Italien um 3,5 Prozent, was jedoch auf einem mehr als fünfzigprozentigen Anstieg bei den Laserdruckern beruht - Tintendrucker waren ebenfalls stark rückläufig.

Besonders schwach verlief das dritte Quartal in Spanien. Zwar konnten 14,4 Prozent mehr Laserdrucker verkauft werden, diesen steht jedoch ein Rückgang von 27,6 Prozent bei den Tintendruckern gegenüber. Insgesamt entspricht das einem Minus von 16,7 Prozent.

Datenbasis

Betrachtet wurde der westeuropäische Markt von A4- bis A2-Druckern- und Multifunktionssystemen.

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